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Mariss Jansons

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Geburt:
14.01.1943
Tot:
01.12.2019
Burial Datum:
05.12.2019
Mädchenname:
Mariss Ivars Georgs Jansons
Zusätzliche namen:
Mariss Jansons
Kategorien:
Dirigent, Musiker, Träger des Drei-Sterne-Ordens
Nationalitäten:
 lette, jude
Friedhof:
Literatorskie Mostki

Mariss Jansons (* 14. Januar 1943 in Riga; † 30. November 2019 in Sankt Petersburg) war ein lettischer, international tätiger Dirigent.

Leben

Mariss Jansons wurde 1943 in Riga als Sohn des lettischen Dirigenten Arvīds Jansons geboren. Seine Mutter Iraida war eine jüdische Mezzosopranistin. Sie brachte ihren Sohn in einem Versteck zur Welt, in das sie sich geflüchtet hatte, nachdem ihr Vater und ihr Bruder im Rigaer Ghetto umgekommen waren. 1946 gewann sein Vater den zweiten Preis in einem nationalen Wettbewerb und wurde von Jewgeni Mrawinski zu seinem Assistenten bei den Leningrader Philharmonikern gemacht. 1956 folgte ihm seine Familie nach.

Jansons studierte Violine, Klavier und Dirigieren am Leningrader Konservatorium und ging 1969 nach Österreich, wo er seine Ausbildung bei Hans Swarowsky und Herbert von Karajan fortsetzte. 1973 wurde er wie sein Vater zuvor stellvertretender Dirigent der Leningrader Philharmoniker. Von 1979 bis 2000 war er Leiter des Osloer Philharmonie-Orchesters, mit dem er zahlreiche Aufführungen, Aufnahmen und Tourneen hatte. 1996 erlitt er beim Dirigieren der letzten Partiturseiten von La Bohème einen lebensbedrohlichen Herzanfall auf dem Podium in Oslo (sein Vater war beim Dirigieren verstorben). 1992 wurde er zum Haupt-Gastdirigenten des London Philharmonic Orchestra und 1997 zum Chefdirigenten des Pittsburgh Symphony Orchestra ernannt. Seit Herbst 2003 war er als Nachfolger Lorin Maazels Chefdirigent beim Chor des Bayerischen Rundfunks und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks; von September 2004 bis März 2015 war er zusätzlich Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw-Orchesters, hier in der Nachfolge von Riccardo Chailly.

Im Jahr 2006 leitete Jansons erstmals das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Im Oktober 2007 führte Jansons mit dem Chor und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven und die Chormotette Tu es Petrus von Giovanni Pierluigi da Palestrina im Vatikan auf; das Konzert wurde von zahlreichen Sendern weltweit übertragen.

Weitere Meilensteine der Zusammenarbeit mit den Klangkörpern des Bayerischen Rundfunks waren die Aufführungen der Requiems von Verdi, Mozart und Dvořák; von Strawinskis Psalmensinfonie, Poulencs Stabat Mater und Leonard Bernsteins Chichester Psalms. Im Karajan-Gedenkjahr führte der Karajan-Schüler Johannes Brahms’ Deutsches Requiem auf, eines der Lieblingswerke Karajans, das von der Presse als überragendes Klangereignis gefeiert wurde.

Am 20. April 2010 wurde bekannt, dass Jansons die nächsten Monate wegen Krankheit ausfallen werde. Bei seinem für den 3. Mai 2010 vorgesehenen Debüt an der Wiener Staatsoper (als Dirigent der Bizet-Oper Carmen) vertrat ihn sein Schüler und Landsmann Andris Nelsons am Pult. 

2012,  dirigierte Mariss Jansons zum zweiten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.

Im Herbst 2012 haben das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks mit Mariss Jansons in der Suntory Hall in Tokio den Zyklus aller neun Beethoven-Symphonien aufgeführt.

Nach 2006, 2012 und 2016 leitete Jansons auch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.

In der Nacht zum 1. Dezember 2019 starb Mariss Jansons im Alter von 76 Jahren in St. Petersburg im Kreis seiner Familie an den Folgen einer Herzerkrankung.

Auszeichnungen

1971 gewann Jansons den zweiten Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb Herbert-von-Karajan. Im Januar 2006 wurde ihm in Cannes auf der Midem ein Cannes Classical Award als Künstler des Jahres verliehen. Für die Aufnahme der 13. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch erhielten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Februar 2006 einen Grammy in der Kategorie „Beste Orchesterleistung“.

Jansons erhielt im Mai 2006 den „Drei-Sterne-Orden“, die höchste Auszeichnung der Republik Lettland. Außerdem wurde er mehrfach von der Deutschen Phono-Akademie mit dem Echo Klassik geehrt; 2018 distanzierte er sich aufgrund der Kontroverse um den Preis von diesen Auszeichnungen. Im selben Jahr erhielt er aus der Hand des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber den Bayerischen Verdienstorden. 2009 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. 2010 wurde ihm der Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst überreicht. Im Juni 2013 wurde Jansons mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet.

Am Tag der Deutschen Einheit 2013 erhielt er vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Die Londoner Royal Philharmonic Society ehrte Mariss Jansons im November 2017 mit der Goldmedaille der britischen Konzertgesellschaft. Die „RPS Gold Medal“ gilt als einer der angesehensten Preise des klassischen Musikbetriebs. Jansons nahm die Medaille aus den Händen der Pianistin Mitsuko Uchida entgegen, im Rahmen eines Gastkonzerts mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am Abend des 24. November 2017 in der Londoner Barbican Hall. Jansons ist damit der 104. Träger in der knapp 150-jährigen Geschichte der Auszeichnung.

Anlässlich seines 75. Geburtstags wurde eine Tulpensorte nach Jansons benannt.

Im Januar 2018 wurde Jansons Ehrenmitglied der Berliner Philharmoniker und im Juni 2018 Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker.

2018 erhielt er von den Salzburger Festspielen die Festspielnadel mit Rubinen – die höchste Ehrung der Festspiele, vergleichbar mit einer Ehrenmitgliedschaft.

Am 13. Oktober 2019 erhielt er den Opus Klassik 2019 für sein Lebenswerk.

CD-Produktionen

  • Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 7 – Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 403571900100), diese Produktion wurde mit dem ECHO Klassik in 2010 ausgezeichnet.
  • Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 7. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 403571900101)
  • Richard Strauss: Vier letzte LiederRosenkavalier-SuiteTill Eulenspiegels lustige Streiche. Anja Harteros, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900707)
  • Benjamin Britten: War Requiem. Emily Magee, Mark Padmore, Christian Gerhaher, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900120), diese Produktion wurde mit dem Diapason d’or ausgezeichnet.
  • Ludwig van Beethoven: The Symphonies and Reflections. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900119), diese Produktion wurde mit dem Choc de Classica ausgezeichnet.
  • Hector Berlioz: Symphonie fantastique. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900121), diese Produktion wurde mit dem Diapason d’or 5 Star ausgezeichnet.
  • Antonín Dvořák: Stabat Mater. Erin Wall, Mihoko Fujimura, Christian Elsner, Liang Li, Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900142)
  • Richard Strauss: Eine AlpensinfonieTod und Verklärung. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900148)
  • Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 9. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900151)
  • Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 5. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900150)
  • Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Pique Dame. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900129), diese Produktion wurde mit dem International Opera Award 2017 ausgezeichnet.
  • Dmitri Schostakowitsch: Sämtliche Sinfonien. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Sinfonie Nr. 2, 3, 4, 12, 13, 14), Berliner Philharmoniker (1), London Philharmonic Orchestra (15), Oslo Philharmonic Orchestra (6, 9), Leningrader Philharmoniker (7), The Philadelphia Orchestra (10, 11), Pittsburgh Symphony Orchestra (8), Wiener Philharmoniker (5). EMI Classics
  • Igor Strawinsky: Le sacre du printempsPetruschka. Oslo Philharmonic Orchestra. EMI Classics
  • Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow: Die Glocken und Sinfonische Tänze. Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR-Klassik 900154), diese Produktion wurde mit dem Diapason d’or und vom britischen Magazin Gramophone als Aufnahme des Monats April 2018 ausgezeichnet.

Filme (Auswahl)

  • Jansons probt Beethovens Eroica. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:35 Min., Buch und Regie: Eckhart Querner und Sabine Scharnagl, Produktion: BR, Reihe: BR Klassik, Erstsendung: 12. Dezember 2013 beim BR Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD. „Für den lettisch-russischen Dirigenten Mariss Jansons ist die Eroica das vielleicht wichtigste symphonische Werk“.
  • Mariss Jansons – Musik ist die Sprache von Herz und Seele. Dokumentarfilm, Österreich, 2011, 51 Min., Buch und Regie: Robert Neumüller, Produktion: ORF, Bayerischer Rundfunk, Unitel Classica, Norwegischer Rundfunk, Felix Breisach Medienwerkstatt, Inhaltsangabe von ORF2.
  • Die Musik hat immer recht – Der Dirigent Mariss Jansons. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 44 Min., Buch und Regie: Eckhart Querner und Sabine Scharnagl, Sprecher: Udo Wachtveitl, Produktion: Bayerischer Rundfunk, Erstsendung: 14. Januar 2013 beim Bayerischen Fernsehen, Inhaltsangabe von ARD, Inhaltsangabe und online-Video von ARD.
  • Der Dirigent Mariss Jansons. Dokumentation, Deutschland, 2018, 44 Min., Buch und Regie: Eckhart Querner, Produktion: Bayerischer Rundfunk, Erstsendung: 9. Januar 2018 beim Bayerischen Fernsehen, Inhaltsangabe von BR-Klassik.

Ursache: wikipedia.org, news.lv

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