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Stanisław Jankowski

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Stanisław Jankowski (* 29. September 1911 in Warschau; † 5. März 2002 in Warschau) war ein polnischer Offizier und Architekt. Im Zweiten Weltkrieg war er unter dem Pseudonym „Agaton“ bekannt. Während seiner Kriegsgefangenschaft war er der Adjutant des Oberbefehlshabers der Polnischen Heimatarmee, Tadeusz Bór-Komorowski. Nach dem Krieg war er einer der wichtigsten Architekten im Warschauer Wiederaufbau.

Nach Abschluss des Gymnasiums im Jahr 1929 war Jankowski vor dem Krieg Student und Assistent der Architekturfakultät an der Warschauer Politechnika. Er gehörte der 1908 in St. Petersburg gegründeten polnischen Studentenverbindung Sarmatia an.

Zweiter Weltkrieg

1939 wurde er bei Kriegsausbruch im damaligen Wilna als Offizier zur polnischen Armee eingezogen. Noch vor Einmarsch der Roten Armee in Litauen gelang ihm die Flucht nach Stockholm und von dort aus nach Frankreich. Im Juni 1940 erreichte er Plymouth. Am 21. Juni 1940 wurden sein Vater und Bruder in Palmiry von deutschen Einheiten hingerichtet. Jankowski meldete sich nun zu den polnischen Streitkräften im Westen. Zunächst wurde er als Leutnant der 1. Division der leichten Artillerie in St Andrews in Schottland stationiert. Nach einer Ausbildung beim High Course of Military Administration sprang er am 3. März 1942 im Rahmen der Operation „Collar“ mit einem Fallschirm in der Nähe von Wyszków über dem besetzten Polen ab. Von dort gelangte er nach Warschau, wo er der im Untergrund agierenden Polnischen Heimatarmee (AK) beitrat. Ab April 1942 organisierte er die AK-Abteilung Legalisierung und Technik (Wydział Legalizacji i Techniki, auch „WD-68“) unter dem Codenamen „Gajewski“, in der Ausweise und andere Dokumente gefälscht wurden. Die Tätigkeiten der Abteilung, die vorwiegend aus Architekten (darunter befand sich auch Piotr Biegański) bestand, wurden in Räumen der Architekturfakultät in der Ulica Koszykowa ausgeführt. In der Zeit bis 1944 benutzte Jankowski die Pseudonyme „Burek“ und „Kucharski“, ab 1944 dann „Agaton“.

Jankowski nahm zunächst als Mitglied der Radosław-Gruppe (Zgrupowanie Radosław) des Pięść-Bataillons am Warschauer Aufstand teil, später war er Hauptmann bei der Gruppe „Północ“. Nach der Niederschlagung des Aufstandes ging er in Kriegsgefangenschaft und wurde in das Offizierslager Nr. 73 nach Langwasser bei Nürnberg verbracht. Dort war er als Adjutant des ebenfalls gefangenen Generals Bór-Komorowski tätig. Im Mai 1945 wurde das Lager von US-amerikanischen Truppen befreit.

Wiederaufbau Warschaus

Nach dem Krieg ging Jankowski zunächst nach England, wo er in Liverpool das Fach Stadtplanung studierte. Nach erfolgreichem Abschluss kehrte er nach Warschau zurück und arbeitete im Büro zum Wiederaufbau der Hauptstadt (BOS). Als enger Mitarbeiter von Józef Sigalin war er wesentlich an der Planung neuer Verkehrsstraßen (wie der Trasa W-Z) und der Errichtung des sozrealistischen MDM-Viertels beteiligt. Von ihm stammten auch die Richtlinien zur Entwicklung Warschaus des am 2. April 1947 vorgelegten Dreijahresplanes (1947 bis 1950).

Arbeit im Ausland

Anfang der 1960er Jahre war Jankowski mit anderen polnischen Stadtplanern in Bagdad, um dort Konzeptionen für die Städte Mosul, Kerbela und Basra zu entwickeln. In den Jahren 1964/1965 leitete er den Wiederaufbau der von einem Erdbeben zerstörten Stadt Skopje im heutigen Mazedonien. Danach arbeitet er in Peru an Plänen zum Wiederaufbau der ebenfalls erdebenzerstörten Stadt Chimbote. Von 1975 bis 1977 war Jankowski für das Internationale Rote Kreuz tätig; in dieser Zeit plante er die Anlage von Notunterkünften für die nordvietnamesischen Opfer der Bombardierungen im Vietnam-Krieg.

Als Pensionär lebte Jankowski wieder in Warschau. Er verfasste mehrere Bücher und arbeitete für das Fernsehen. Er engagierte sich für die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an den vormaligen Umschlagplatz am Warschauer Ghetto.

Auszeichnungen

Stanisław Jankowski wurde mehrfach mit militärischen und zivilen Orden ausgezeichnet. So erhielt er den Orden Virtuti Militari, die Ritterauszeichnung des Orden Polonia Restituta, den Order Sztandaru Pracy (2. Klasse), das Kreuz des Warschauer Aufstands, mehrfach den Nationalen Kunstpreis (Państwowa Nagroda Artystyczna) sowie die Goldmedaille zum Wiederaufbau Warschaus. Im Jahr 1995 wurde er zum Ehrenbürger Warschaus ernannt.

In Warschau wurde außerdem ein kleiner Park nach ihm benannt – der Skwer Stanisława Jankowskiego Agatona.

Werke (Auswahl)

  • MDM – Marszałkowska 1730–1954, Czytelnik, 1955
  • The Reconstruction of Warsaw, Liverpool University Press, 1957 (zusammen mit S. Dziewulski)
  • Warsaw Rebuilt, Polonia, 1962 (mit weiteren Autoren)
  • Warsaw, the city which refused to die, Research Institute on Environmental Development, Warschau 1976
  • Z fałszywym ausweisem w prawdziwej Warszawie, Państwowy Instytut Wydawniczy, Warschau 1980
  • diverse Artikel und Feuilletons in Zeitschriften und Zeitungen wie „Stolica“, „Przegląd Kulturalny“ oder „Życie Warszawy“

 

Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1
        Michał JankowskiSohn28.08.194711.11.2015
        2Tadeusz KomorowskiTadeusz KomorowskiKommandant01.06.189524.08.1966
        3Stefan BałukStefan BałukSoldat15.01.191430.01.2014

        01.09.1939 | Invasion of Poland

        The Invasion of Poland, also known as the September Campaign or 1939 Defensive War (Polish: Kampania wrześniowa or Wojna obronna 1939 roku) in Poland and the Poland Campaign (German: Polenfeldzug) or Fall Weiß (Case White) in Germany, was an invasion of Poland by Germany, the Soviet Union, and a small Slovak contingent that marked the beginning of World War II in Europe. The German invasion began on 1 September 1939, one week after the signing of the Molotov–Ribbentrop Pact, while the Soviet invasion commenced on 17 September following the Molotov-Tōgō agreement which terminated the Russian and Japanese hostilities (Nomonhan incident) in the east on 16 September. The campaign ended on 6 October with Germany and the Soviet Union dividing and annexing the whole of Poland.

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        01.08.1944 | Warschauer Aufstand 1944

        Als Warschauer Aufstand bezeichnet man die militärische Erhebung der Polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa, kurz AK) gegen die deutschen Besatzungstruppen im besetzten Warschau ab 1. August 1944. Er stellte die größte einzelne bewaffnete Erhebung im besetzten Europa während des Zweiten Weltkrieges dar. Die Widerständler kämpften 63 Tage gegen die deutschen Besatzungstruppen, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulierten. Die deutschen Truppen begingen Massenmorde unter der Zivilbevölkerung, und die Stadt wurde nach dem Aufstand fast vollständig zerstört. In Polen wurde eine Kontroverse um das Verhalten der verbündeten Roten Armee gegenüber dem Aufstand ausgetragen. Die Rote Armee habe – bis auf die 1. Polnische Armee – nicht eingegriffen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen sei.

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