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Deutsche Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus - Weiße Rose

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Datumn:
01.06.1942

Weiße Rose nannte sich eine in ihrem Kern von Studenten dominierte, sich wesentlich auf christliche und humanistische Werte aus der Tradition der bündischen Jugend berufende deutsche Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus. Sie entstand in der Zeit des Zweiten Weltkriegs auf Initiative eines Freundeskreises um Hans Scholl und Alexander Schmorell ab Juni 1942 in München. Zwischen Ende Februar und April 1943 wurde sie mit der Enttarnung, Verhaftung und schließlich der Hinrichtung ihrer prägenden Mitglieder nach – heute als rechtswidrig geltenden – Todesurteilen des Volksgerichtshofes unter dem Vorsitz Roland Freislers zerschlagen.

Die Gruppe verfasste, druckte und verteilte auf verschiedenen klandestinen Verbreitungswegen zunächst in der Region München selbst, später über Kuriere auch in einigen anderen Städten des NS-Staates – vor allem in Süddeutschland – insgesamt sechs Flugblätter in unterschiedlicher, tendenziell steigender Auflage von zuletzt bis zu 9000 Exemplaren. In diesen Veröffentlichungen thematisierten sie Verbrechen des Regimes und riefen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. In der Schlussphase ihres Bestehens versuchte die Weiße Rose über Falk Harnack ihre Kontakte zu weiteren Widerstandsgruppen bis in die Reichshauptstadt Berlin und zu systemoppositionellen Kreisen der Wehrmacht auszuweiten. Nach dem Ende der Schlacht von Stalingrad bemalten ihre Mitglieder in nächtlichen Aktionen zusätzlich auch öffentliche Fassaden in München mit Parolen gegen Hitler und die NS-Herrschaft.

Bis in die Gegenwart gilt die Weiße Rose als bekanntestes und symbolgebendes Beispiel für den studentisch-bürgerlichen Widerstand gegen das NS-Regime innerhalb Deutschlands; in einem darüber hinausgehenden Sinn steht sie für moralische Lauterkeit, Mut (Zivilcourage) und Opferbereitschaft im Einsatz für humanistisch-demokratische Ideale vor dem Hintergrund einer totalitären Diktatur.

Inhaltsverzeichnis

Mitglieder

Den inneren Kreis der Weißen Rose bildeten die beiden Geschwister Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf sowie der Universitätsprofessor Kurt Huber.

Darüber hinaus sind der Weißen Rose weitere Mitarbeiter und Unterstützer zuzurechnen, von denen einige auch nach der Verhaftung der Geschwister Scholl und deren Freunde an Aktionen der Weißen Rose oder ähnlicher Gruppen in anderen Universitätsstädten teilnahmen. Zu ihnen gehörten Traute Lafrenz, Hans Conrad Leipelt, Marie-Luise Jahn, Hans Hirzel, Susanne Hirzel, Heinz Brenner, Franz J. Müller, Eugen Grimminger, Jürgen Wittenstein, Lilo Ramdohr, Gisela Schertling und der später auch als Regisseur bekannt gewordene Falk Harnack. Hinzu kamen Harald Dohrn, der Schwiegervater von Christoph Probst, der Architekt Manfred Eickemeyer, in dessen Atelier sich die Weiße Rose traf, der Kunstmaler Wilhelm Geyer, der Eickemeyers Atelier mietete und Hans Scholl den Schlüssel zu den Räumen überließ, sowie der Buchhändler Josef Söhngen, dessen Keller als Versteck für die Flugblätter diente.

Außerdem gab es ein größeres Umfeld von Unterstützern, wie etwa die Brüder Wilhelm und Heinrich Bollinger, Rudolf Alt, Helmut Bauer, August Sahm, Hellmut Hartert, Michael Brink (Emil Piepke), Lilo Dreyfeldt, Hubert Furtwängler, Werner Bergengruen, Josef Furtmeier, Fritz Leist, Günter Ammon, Fred Thieler, Kurt Huber u. v. a. Mehrere Mitglieder kamen aus der Bündischen Jugend, so aus der dj.1.11, dem Bund Neudeutschland oder dem Grauen Orden. In Berlin wurden Flugblätter von der Gruppe Onkel Emil verbreitet, in Hamburg hatten sich Studenten (ein „Kreis von 50 aktiven Personen“, zu denen auch Hans Leipelt gehörte und von denen im Spätherbst 30 festgenommen wurden) um Heinz Kucharski und Margaretha Rothe zu einer Gruppe zusammengefunden, die nach 1945 als Weiße Rose Hamburg bezeichnet wurde.

Herkunft und Motive

Der Widerstand bestimmter Mitglieder des studentischen Freundeskreises um die Weiße Rose war in starkem Maße christlich motiviert. So wuchsen z. B. von der später als „Ulmer Abiturienten“ bezeichneten Gruppe,[2] die zum Sympathisantenkreis der Weißen Rose gehörte, Hans und Susanne Hirzel in einem evangelischen Pfarrhaus auf; ihr Vater gehörte der Bekennenden Kirche an. Franz J. Müller, Heinrich Guter, Heinz Brenner und Walter Hetzel waren katholisch und gingen in einen freiwilligen Religionsunterricht, nachdem der reguläre in Schulräumen 1941 verboten worden war. Dieser wurde erteilt von Adolf Eisele, einem Pater des Missionsordens der Weißen Väter, der antinationalsozialistisch eingestellt war. Er unterrichtete z. B. mit Texten von Thomas von Aquin und diskutierte mit den Jugendlichen kritische Texte wie z. B. die gegen die NS-Euthanasie gerichteten Predigten des Münsteraner Bischofs Clemens August von Galen und ein Protestschreiben von Galens an die Reichskanzlei. Alexander Schmorell gehörte der russisch-orthodoxen Kirche an. Hans und Sophie Scholl wurden christlich und mit Idealen wie Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstständigkeit erzogen und waren deshalb empört über die Deportation und Behandlung sowohl von Juden als auch von Regimegegnern. Außerdem waren sie durch die Frömmigkeit ihrer Mutter geprägt. Die Beschäftigung mit Literatur, Kunst und Musik war ein selbstverständlicher Teil ihrer Kindheit. Hans Scholl, Alexander Schmorell und Willi Graf hatten 1942 bei ihrem Fronteinsatz von Massenermordungen in Polen erfahren und das Elend im Warschauer Ghetto beobachtet, was sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zusätzlich zum Widerstand bewegte.

Aktionen

Nach den Erfahrungen an der Front des Zweiten Weltkriegs und den Berichten von Freunden über Massenmorde in Polen und Russland genügten ihnen Lesen und Diskutieren allein nicht mehr. Im Juni 1942 handelten Alexander Schmorell und Hans Scholl. Die ersten vier Flugblätter wurden von Ende Juni bis Mitte Juli 1942 verfasst und anonym mit der Post an Intellektuelle im Raum München verschickt. Im Winter desselben Jahres wurde die Gruppe um Sophie Scholl und Willi Graf erweitert.

Vom 23. Juli bis 30. Oktober 1942 mussten Graf, Scholl und Schmorell als Sanitäter an die Ostfront. Nach ihrer Rückkehr nahmen die Studenten ihre Widerstandstätigkeit wieder auf. Das fünfte Flugblatt „Aufruf an alle Deutsche!“ (mit einer geschätzten Auflage zwischen 6000 und 9000) wurde zwischen 27. und 29. Januar 1943 durch Kurierfahrten in mehreren süddeutschen und auch in einigen österreichischen Städten verteilt. Die Weiße Rose zielte ab Sommer 1942 vor allem darauf ab, „auf die breite Volksmasse“ einzuwirken, wie es Sophie Scholl nach ihrer Verhaftung am 18. Februar 1943 sagte. Dieses Ziel wird dadurch deutlich, dass das Flugblatt in einer klar verständlichen Sprache verfasst ist. Nach ihrer Fronterfahrung im Osten waren die Studenten davon überzeugt, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden könne („Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern.“). Sie riefen dazu auf, sich vom „nationalsozialistischen Untermenschentum“, Imperialismus und preußischen Militarismus „für alle Zeit“ zu trennen. Ihre Zukunftsvision war ein föderalistisches Deutschland in einem vereinten Europa nach dem Krieg.

Ende Januar 1943 ging die Schlacht von Stalingrad mit der Kapitulation der gesamten 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus gegenüber der Roten Armee für das Deutsche Reich verloren. Um die 90.000 Angehörige der Wehrmacht kamen in Kriegsgefangenschaft, etwa 150.000 Soldaten waren dabei allein auf deutscher Seite gefallen; mehr als doppelt so viele Menschen starben auf der Seite der Sowjetunion. Stalingrad bedeutete eine entscheidende Wende im Verlauf des Zweiten Weltkriegs und führte zum verstärkten Widerstand in den von Deutschland besetzten europäischen Ländern. Der Großteil der deutschen Bevölkerung war durch diese Nachricht verunsichert. Im Kongresssaal des Deutschen Museums kam es anlässlich der 470-Jahr-Feier der Münchner Universität am 13. Januar zu spontanen Studentenprotesten gegen die mit Beleidigungen gegen angebliche „Drückeberger“ und vulgären Anspielungen gegen die anwesenden Studentinnen durchsetzte Rede des Gauleiters von München-Oberbayern Paul Giesler. Empört verließen die jungen Menschen, in der Mehrzahl Soldaten in Uniform, darunter Kriegsversehrte, den Saal und durchbrachen die Polizeisperren. Angeführt von einem hochdekorierten Leutnant in Uniform befreite eine Gruppe bereits festgenommene Kommilitoninnen aus den Händen der Polizei.

Die Ereignisse beflügelten die Mitglieder der Weißen Rose zu verstärktem Aktivismus. Die Bekanntgabe des Endes der Kämpfe um Stalingrad gab den Anstoß zu ihrem sechsten Flugblatt „Kommilitoninnen! Kommilitonen!“. Der von patriotischer Leidenschaft durchzogene Appell stammte von Kurt Huber. Hans Scholl und Alexander Schmorell redigierten den Text an der Stelle, in der Huber zum Eintritt in die „herrliche Wehrmacht“ aufforderte. Durch Helmuth von Moltke, den Begründer des Kreisauer Kreises, gelangte dieses Flugblatt über Skandinavien bis nach England. Hunderttausende davon wurden von britischen Flugzeugen Ende 1943 über Deutschland abgeworfen. Sie waren jetzt überschrieben: „Ein deutsches Flugblatt – Manifest der Münchner Studenten.“

In anderen Städten arbeiteten Freunde der Weißen Rose in kleinen Gruppen, verteilten Flugblätter und hielten Kontakt. „Nieder mit Hitler“ und „Freiheit“ stand am 3., 8. und 15. Februar an den Mauern der Universität und zahlreicher anderer Gebäude in München. Alexander Schmorell, Hans Scholl und Willi Graf hatten die Parolen nachts mit schwarzer Teerfarbe und grüner Ölfarbe unter Verwendung von Schablonen (vgl. auch Stencil) angeschrieben.

Die Gestapo leitete bereits im Sommer 1942 Untersuchungen zu den Flugblättern der Weißen Rose ein, die als „staatsfeindliche Bestrebungen“ gesehen wurden. Diese Nachforschungen blieben zunächst erfolglos und wurden bald eingestellt. Ab Ende Januar setzte die Gestapo wegen der erneut verteilten Flugblätter eine Sonderkommission in München ein.

Verhaftung und Verurteilung

In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar 1943 verteilte die Gruppe 800 bis 1200 Flugblätter in München. Noch in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar legte die Gestapo die beiden zuletzt aufgetauchten Flugblätter dem Münchner Gräzisten Richard Harder vor, mit dem Auftrag, ein Täterprofil zu ihnen abzugeben; wenig später erhielt er auch die vier älteren.

Am 18. Februar kamen Hans und Sophie Scholl gegen 10:45 Uhr durch den Haupteingang in das Universitätsgebäude. Sie trugen einen rotbraunen Koffer und eine Aktentasche, beide gefüllt mit dem sechsten Flugblatt und einer kleinen Menge des fünften. Die Geschwister legten diese vor den noch geschlossenen Hörsälen und in den Gängen die Flugblätter stoßweise aus. Als sie schon am rückwärtigen Ausgang Amalienstraße waren, kehrten sie um und liefen in den ersten Stock, wo sie nochmals Flugblätter ablegten. Dann rannten sie in den zweiten Stock, von wo Sophie den Rest der Flugblätter über die Brüstung in den Lichthof der Münchener Universität warf. Dabei wurden die beiden vom Hörsaaldiener Jakob Schmid entdeckt und von diesem (und anderen) so lange festgehalten, bis die Gestapo eintraf.

Erster Prozess

Hans und Sophie Scholl wurden nach ihrer Festnahme zunächst zum Wittelsbacher Palais, der Gestapo-Zentrale, transportiert und dort getrennt bis zum 21. Februar stundenlang vernommen. Hans Scholl hatte bei seiner Festnahme einen Flugblattentwurf von Christoph Probst bei sich, sodass auch dieser festgenommen und angeklagt wurde. Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden vom sogenannten „Blutrichter“ Roland Freisler am Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das „gleichgeschaltete“ Gericht nannte als Gründe für dieses Urteil „Wehrkraftzersetzung“, „Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“. Das Urteil wurde am 22. Februar vom Henker Johann Reichhart durch das Fallbeil vollstreckt. Kurz vor der Hinrichtung sahen die Geschwister Scholl ihre Eltern ein letztes Mal.

Zweiter Prozess

Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 1943 in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichtshof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell wurden am 13. Juli 1943 im Gefängnis München-Stadelheim enthauptet, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte am 12. Oktober 1943 ebenfalls durch das Fallbeil, nachdem die Gestapo über Monate hinweg versucht hatte, aus Willi Graf Namen aus dem Umfeld der Weißen Rose herauszupressen.

Ebenfalls angeklagt waren in diesem Zweiten Prozess Hans und Susanne Hirzel, Franz J. Müller, Heinrich Guter, Eugen Grimminger, Heinrich Bollinger, Helmut Bauer, Falk Harnack, Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Traute Lafrenz.

Die Haftstrafen fielen unterschiedlich hoch aus: Eugen Grimminger wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt, Heinrich Bollinger und Helmut Bauer zu jeweils sieben Jahren, Hans Hirzel und Franz Müller zu jeweils fünf Jahren, Heinrich Guter zu achtzehn Monaten. Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Traute Lafrenz wurden zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, Susanne Hirzel zu sechs Monaten. Falk Harnack wurde freigesprochen.

Weitere Prozesse

Falk Harnack wurde zunächst aus „Mangel an Beweisen“ freigesprochen. Als er im Dezember 1943 erneut festgenommen und in ein Konzentrationslager gebracht werden sollte, gelang ihm die Flucht.

Andere Helfer und Mitwisser wurden in weiteren Prozessen zu Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren verurteilt.

Name

Die Herkunft des Namens Weiße Rose – abgeleitet von der Überschrift Die Weiße Rose über den ersten vier Flugblättern der Gruppe – ist ungeklärt. Einige sehen einen Bezug zum Buch Die weiße Rose von B. Traven. Nach seiner Verhaftung am 18. Februar 1943 gab Hans Scholl an, den Namen „willkürlich gewählt“ zu haben:

„Zurückkommend auf meine Schrift ‚Die Weiße Rose‘ möchte ich […] folgendes erklären: Der Name ‚Die Weiße Rose‘ ist willkürlich gewählt. […] Es kann sein, daß ich gefühlsmäßig diesen Namen gewählt habe, weil ich damals unmittelbar unter dem Eindruck der spanischen Romanzen von Brentano ‚Rosa Blanca‘ gestanden habe. Zu der ‚Weißen Rose‘ der englischen Geschichte bestehen keine Beziehungen.“

Der Aussagewert dieser Verhörsituation ist jedoch unklar; möglicherweise wollte Scholl seine Motive geheim halten, um die anderen Mitglieder der Gruppe zu schützen. Als sicher kann gelten, dass Hans Scholl das Buch von Traven kannte und schätzte. In einem Brief vom 27. Juni 1938 an seine Schwester Inge hatte Hans Scholl geschrieben:

„In meiner Brusttasche trage ich die Knospe einer Rose. Ich brauche diese kleine Pflanze, weil das die andere Seite ist, weit entfernt von allem Soldatentum und doch kein Widerspruch zu dieser Haltung.“

Das Symbol der weißen Rose könnte auch von der Kirschblüte beeinflusst worden sein, einem Symbol der Deutschen Jungenschaft vom 1. November 1929, der Hans und Sophie Scholl angehörten. Möglicherweise geht der Name auf die Zeichnung einer weißen Rose auf einer Postkarte aus dem Verlag Max Baur zurück. Dies veranlasste im Oktober 1941 den Soldaten Fritz Rook zu einem Text darüber, was eine weiße Rose für ihn bedeutet. Dieser Text wiederum gefiel Alexander Schmorell so gut, dass er die Adressatin, Lilo Ramdohr, bat, diesen kopieren zu dürfen, um ihn Hans Scholl zu zeigen.

Der Historiker Sönke Zankel führte die Namensgebung in seiner Dissertation hingegen auf eine angebliche Grundhaltung der Gruppe von begabten Studenten gutbürgerlicher Herkunft zurück:

„Sie dachten elitär, besonders im Sommer 1942, als ihre Flugblätter noch mit die ‚Weiße Rose‘ überschrieben waren. Sie benannten sich nach den verbannten Adeligen während der französischen Revolution. Der Name ‚Weiße Rose‘ stand insofern gerade nicht für Demokratie.“

Diese Deutung, die dem Widerstandskreis anfänglich noch unzureichendes demokratisches Wertebewusstsein zuschreibt, ist für einen holzschnittartigen Umgang mit den Quellen kritisiert worden.

Erste Reaktionen in Deutschland und im Ausland

Die Hoffnung der Weißen Rose, dass die Katastrophe von Stalingrad in Deutschland offenen Widerstand gegen das Regime entfachen würde, erfüllte sich nicht. Die nationalsozialistische Propaganda benutzte die Niederlage im Gegenteil, um die Bevölkerung auf den „totalen Krieg“ einzuschwören. Am 18. Februar 1943, dem Tag der Verhaftung der Scholls, hielt Propagandaminister Joseph Goebbels unter dem Jubel seiner Zuhörer seine Sportpalastrede.

Kurz nach der Verhaftung der Geschwister Scholl und Christoph Probsts veröffentlichten die Zeitungen Fahndungsaufrufe nach Alexander Schmorell. Am 22. Februar 1943 mussten sich die Münchener Studenten versammeln und offiziell gegen die „Verräter aus ihren Reihen“ protestieren. Am 23. Februar 1943 veröffentlichten der Völkische Beobachter und die Münchener Neueste Nachrichten kurze Notizen über die Verhaftung und Hinrichtung einiger „degenerierte[r] Einzelgänger“. Das Netzwerk der Freunde und Unterstützer der Weißen Rose erwies sich jedoch als zu groß, die Behörden konnten die Gerüchte nicht vollständig unterdrücken. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs fanden Verfolgungen statt, und deutsche Zeitungen berichteten, meist in kurzen Artikeln, über die Verhaftung und Bestrafung weiterer Personen. Am 15. März 1943 dokumentierte ein Bericht des SS-Sicherheitsdiensts, dass Gerüchte um die Flugblätter „beträchtliche Unruhe“ unter der Bevölkerung auslösten. Besonders besorgt zeigte sich der Bericht über die Tatsache, dass die Flugblätter nicht mehr so zuverlässig bei den Behörden abgeliefert würden wie bisher.

Am 18. April 1943 publizierte die New York Times einen Artikel unter der Überschrift Signs of strain seen in German populace („Anzeichen von Spannung in der deutschen Bevölkerung“), und erwähnt den Widerstand der Studenten in München. Die New York Times veröffentlichte am 29. März und 25. April 1943 weitere Artikel über den ersten Prozess unter dem Titel Nazis Execute 3 Munich Students For Writing Anti-Hitler Pamphlets („Nazis richten drei Münchener Studenten wegen Anti-Hitler-Flugblättern hin“) und Germans Clinging to Victory Hope in Fear of Reprisals („Deutsche klammern sich aus Furcht vor Vergeltung an den Sieg“). Auch wenn nicht alle Informationen über den Widerstand, die Prozesse und die Urteile korrekt waren, stellen diese Artikel die ersten Nachrichten über die Weiße Rose in den Vereinigten Staaten dar.

Am 27. Juni 1943 äußerte sich der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Thomas Mann in seiner monatlichen Sendung Deutsche Hörer! über die BBC bewundernd über den Mut der Münchener Studenten. Die sowjetische Rote Armee verbreitete hinter der deutschen Front ein Propagandaflugblatt „Senkt die Fahnen über frischen Gräbern deutscher Freiheitskämpfer!“ zu Ehren der Studenten, das später fälschlich dem Nationalkomitee Freies Deutschland zugeschrieben wurde. Der Text des sechsten Flugblatts der Weißen Rose wurde von dem deutschen Anwalt und Mitglied des Kreisauer Kreises, Helmuth James Graf von Moltke über Skandinavien nach Großbritannien geschmuggelt. Im Juli 1943 wurde der Text unter dem Titel „Ein deutsches Flugblatt“ von Flugzeugen der Alliierten über Deutschland abgeworfen. Der Widerstand der Weißen Rose war somit großen Teilen der deutschen Bevölkerung schon während des Krieges bekannt.

Erinnerung und Gedenken bis heute

Erinnerung in München

Heute sind die beiden Plätze vor dem Universitätshauptgebäude in München nach den Geschwistern Scholl und Prof. Huber benannt, vor dem Eingang erinnern in den Boden eingelassene steinerne Flugblätter an die Weiße Rose. Diese wurden in der Nacht auf den 4. April 2006 von Unbekannten zerstört, eine Erneuerung der Flugblätter war jedoch sowieso vorgesehen. Innerhalb des Hauptgebäudes der Universität erinnern eine steinerne weiße Rose und ein Relief mit dem Bild der Mitglieder der Weißen Rose in der südwestlichen Ecke des Lichthofs mit darüber eingemeißelten Namen der Mitglieder an die Widerstandsgruppe. Am Lichthof befindet sich die 1997 vom Verein Weiße Rose Stiftung e. V. errichtete DenkStätte Weiße Rose mit der Dauerausstellung Die Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler, München 1942/43. Am 22. Februar 2005 wurde in der nordwestlichen Ecke eine von Nikolai Tregor Jr. angefertigte Bronze-Büste von Sophie Scholl enthüllt. Sie und die beiden Herrscher König Ludwig I. und Prinzregent Luitpold sind die einzigen Menschen, denen in diesem Bereich der LMU ein Denkmal gesetzt wurde.

Das Institut für Politische Wissenschaften der Universität trägt seit 1968 den Namen Geschwister-Scholl-Institut. In der in den 1960er Jahren errichteten Studentenstadt Freimann wurden mehrere Straßen nach Mitgliedern der Weißen Rose benannt. Zusätzlich dazu strebten die Fachschaften und der AStA der Ludwig-Maximilians-Universität vergeblich eine Umbenennung der Universität in „Geschwister-Scholl-Universität“ an.

Der erste Prozess gegen Sophie und Hans Scholl sowie gegen Christoph Probst fand am 22. Februar 1943 im Schwurgerichtssaal des Münchener Justizpalastes, Prielmayerstraße 7, statt, der zweite Prozess gegen weitere 14 Angeklagte, darunter gegen Professor Huber, Alexander Schmorell und Willi Graf, am 19. April 1943 im Sitzungssaal 216 (heute: 253). Dieser Sitzungssaal ist heute als Gedenkstätte ausgestattet und kann werktags von 9 Uhr bis 16 Uhr besichtigt werden, nicht aber vom 10. April bis 31. Mai und vom 10. Oktober bis 30. November (wegen der zu diesen Zeiten stattfindenden Juristischen Staatsprüfungen).

Eines der wenigen bekannten Fotos, auf dem mehrere Mitglieder der Weißen Rose zusammen zu sehen sind (Sophie Scholl, Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und Hubert Furtwängler) entstand am 23. Juli 1942 an der Orleansstraße, gegenüber der Hausnummer 63. Ende 2017 wurde bekannt, dass der Zaun möglicherweise aufgrund des anstehenden S-Bahn-Ausbaus abgerissen werden könnte. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen setzt sich für den Erhalt des Zauns als „Originalschauplatz von historischer Bedeutung“ ein.

Ehrengrab und Gedenkstätte Willi Graf

1946 wurden Willi Grafs sterbliche Überreste nach Saarbrücken auf den Friedhof St. Johann überführt und ruhen seitdem in einem Ehrengrab. Am 12. Oktober 2009, anlässlich des 66. Todestages, wurde eine Gedenkstätte in Form eines kleinen Gebäudes in Nähe des Grabes errichtet. Darin finden sich Bilder und Zitate von Willi Graf und eine Zusammenfassung seiner Lebensgeschichte. Bei der Gestaltung der Texte half seine Schwester Anneliese Knoop-Graf, die kurz vor der Eröffnung der Ausstellung verstarb.

Erinnerung und Heiligsprechung von Alexander Schmorell

Die russisch-orthodoxe Kirche im Ausland hat im Jahr 2007 die Heiligsprechung von Alexander Schmorell beschlossen. Der Festakt zur Heiligsprechung fand am 4. Februar 2012 in der Münchner Kathedralkirche, nahe den Grabstätten der Geschwister Scholl, Christoph Probsts und Alexander Schmorells auf dem Friedhof am Perlacher Forst, statt.

In Orenburg, Russland, werden seit 2000 alljährlich von der Stiftung Weiße Rose finanzierte Alexander-Schmorell-Stipendien an vier Studenten vergeben. Seit 2004 besteht das Orenburger Memorialzentrum Weiße Rose (zweisprachige, deutsch-russische Dauerausstellung in der Orenburger staatlichen pädagogischen Universität).

Geschwister-Scholl-Preis

Seit 1980 wird der mit 10.000 Euro dotierte Geschwister-Scholl-Preis vergeben. Der Literaturpreis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern gemeinsam mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München ausgelobt. Sinn und Ziel des Geschwister-Scholl-Preises ist es, jährlich ein Buch jüngeren Datums auszuzeichnen, das von geistiger Unabhängigkeit zeugt und geeignet ist, bürgerliche Freiheit, moralischen, intellektuellen und ästhetischen Mut zu fördern und dem gegenwärtigen Verantwortungsbewusstsein wichtige Impulse zu geben.

Weiße Rose Stiftung

1987 gründeten Mitglieder der Weißen Rose und Verwandte der hingerichteten Mitglieder der Weißen Rose in München die Weiße Rose Stiftung e. V. als einen eingetragenen gemeinnützigen Verein. Die Geschäftsstelle befindet sich im Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität. Die Gründung wurde unterstützt von Städten und Gemeinden, in denen die Mitglieder der Weißen Rose lebten und Widerstand leisteten. Ziel der maßgeblich spendenfinanzierten Weiße Rose Stiftung e.V. ist es, im In- und Ausland die Erinnerung an den Widerstand der Weißen Rose wach zu halten und Impulse für Toleranz und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Die Weiße Rose Stiftung e.V. betreibt die Dauerausstellung in der DenkStätte Weiße Rose am Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität, bietet Führungen durch die Ausstellung an und verleiht Wanderausstellungen im In- und Ausland in acht Sprachen. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit sind historisch-pädagogische Projekte mit Schulen und themenbezogene Veranstaltungen.

Ulmer DenkStätte Weiße Rose

Die Dauer- und Wanderausstellung der Ulmer DenkStätte Weiße Rose mit dem Titel „wir wollten das andere“ – Jugendliche in Ulm 1933 bis 1945 entstand auf Initiative von Franz J. Müller (Ehrenvorsitzender der Weißen Rose Stiftung). Sie ist ein Projekt der Weißen Rose Stiftung, Ulmer Volkshochschule (vh Ulm) und des Deutschen Volkshochschul-Verbandes – gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Die DenkStätte befindet sich in der Ulmer Innenstadt im EinsteinHaus der vh am Kornhausplatz. Die vh wurde 1946 von Inge Aicher-Scholl im Geiste der „Weißen Rose“ in der Martin-Luther-Kirche neu gegründet.

Neben den Ulmer Mitgliedern der Weißen Rose Hans und Sophie Scholl, Franz J. Müller, Hans und Susanne Hirzel sowie Heiner Guter werden in der Dauerausstellung der Ulmer DenkStätte Weiße Rose 22 Ulmer porträtiert, die zwar nicht zur „Weißen Rose“ gehörten, aber ebenfalls als Jugendliche Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten oder sich auf andere Art dem Regime verweigerten.

DDR

In der Sowjetischen Besatzungszone und späteren Deutschen Demokratischen Republik wurden zahlreiche Straßen und Einrichtungen nach den Geschwistern Scholl benannt, obwohl die Gruppe einen christlichen Hintergrund hatte, während die DDR-Führung den kommunistischen Widerstand herausstellte. Die meisten Benennungen nach den Scholls erfolgten unmittelbar nach Kriegsende bis Anfang der 50er Jahre. Häufiger Initiator war die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Die VVN galt zwar in den Westzonen bzw. der frühen Bundesrepublik bald als kommunistisch unterwandert, betonte selbst aber ihre Überparteilichkeit und verstand es insbesondere in der Erinnerungs- sowie Gedenkarbeit, entgegen vielfältiger Vereinnahmungsversuche durch die KPD/SED, eine gewisse Eigenständigkeit zu wahren. Dies führte 1953 letztlich zum Verbot der VVN in der DDR.

Die Geschwister Scholl sollten insbesondere Kindern und Jugendlichen als gewissenhaftes und humanistisches Vorbild dienen, weshalb viele Schulen nach ihnen benannt wurden (so z.Bsp. in Löbau, Freiberg, Sondershausen). In Leipzig wurde das ehemalige Gebäude der Handelshochschule 1948 in Geschwister-Scholl-Haus umgewidmet und dient seitdem der Universität als Sitz verschiedener Einrichtungen.

Im Zuge der Stalinisierung geriet die Vorliebe für die Geschwister-Scholl bzw. für andere Protagonisten der Weißen Rose bei Namensgebungen in die Kritik. Der Leiter der Berliner VVN-Forschungsstelle Klaus Lehmann bezeichnete die häufigen Widmungen in einem Schreiben vom 6. Januar 1951 an Hermann Axen, Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda des ZK der SED, als einen Hinweis für das Agieren „reaktionärer Kräfte“. Die bisherigen Ehrungen der Gruppe stünden „in keinem Verhältnis zu ihrer Tätigkeit und schon gar nicht zu dem Kampf der proletarischen Widerstandskämpfer.“ Stattdessen sollten vermehrt Widmungen nach Ernst Thälmann und anderen Kommunisten durchgeführt werden. Weitere Ehrungen blieben in der Folge weitgehend aus. Zu einer aktiven Dekanonisierung des christlich motivierten Widerstandes kam es hingegen nicht.

Weitere Ehrungen und Gedenken

Im Gedenken an die Weiße Rose gab Freimut Börngen als Entdecker eines Asteroiden diesem den Namen (7571) Weisse Rose.

Im Marburger Stadtteil Ockershausen wurde auf dem Gelände der ehemaligen Tannenbergkaserne eine Gedenkstätte errichtet. Auf dem sogenannten Platz der Weißen Rose findet sich ein abstraktes Denkmal, das auf einem Brunnen steht. In Verlängerung der Rampe des Brunnens finden sich einige dutzend Meter entfernt Gedenktafeln.

Im Mai 2003 gründeten Angehörige der Mitglieder der Widerstandsgruppe das Weisse Rose Institut, das die Leistung der Gruppe wissenschaftlich untersuchen und würdigen soll. Der Verein initiiert und fördert die Durchführung von Forschungsvorhaben.

In Berlin-Spandau (Ortsteil Wilhelmstadt) erhielt auf Beschluss der Spandauer Bezirksverordnetenversammlung im August 2020 ein Platz in unmittelbarer Nähe des Standorts des ehemaligen Kriegsverbrechergefängnisses Spandau, das 1987 nach dem Tod des letzten Häftlings, Rudolf Heß, abgerissen worden war, den Namen Platz der weißen Rose. Die Bezirksversammlung wollte mit der Benennung ein „deutliches Zeichen gegen nationalsozialistisches Gedankengut“ setzen.

Kulturelle Rezeption

Ausstellungen zur Weißen Rose

  • In der Ulmer DenkStätte Weiße Rose kann die Dauerausstellung „Die Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler. München 1942/43“ besucht werden. Zusätzlich wird jedes Jahr eine aktuelle Einzelausstellung zu einem Mitglied der Weißen Rose gezeigt. Es handelt sich um eine Dauerausstellung im Foyer der Ulmer Volkshochschule; die Wanderausstellung ist in deutscher Sprache ausleihbar.

Konzertstücke, Oper und Theater

  • Hans Werner Henze In memoriam: Die Weiße Rose. Doppelfuge für 12 Instrumente. UA am 16. März 1965 in Bologna (Teatro Comunale; Rassegna della Resistenza Europea; Mitglieder des Orchestra Comunale di Bologna, Dirigent: Bruno Maderna)
  • Weiße Rose. Oper von Udo Zimmermann, 1967/68, Oper in acht Bildern, Libretto von Ingo Zimmermann
  • Weiße Rose. Oper von Udo Zimmermann, 1986, Szenen für zwei Sänger und Instrumentalensemble, Libretto von Wolfgang Willaschek
  • Die Weiße Rose – Aus den Archiven des Terrors von Jutta Schubert, erschienen im Theaterstückverlag Brigitte-Korn Wimmer, München. Das Schauspiel wurde am 30. September 2004 vom Jungen Schauspiel Ensemble München in der Reithalle München uraufgeführt. (Regie: Michael Stacheder)
  • Die Weiße Rose von Lillian Groag, deutsch von Constanze Hagelberg, Theaterstück erschienen im Pegasus Theater- und Medienverlag, Berlin.
  • Sophie Scholl – die letzten Tage. Theaterstück von Betty Hensel und Fred Breinersdorfer nach dessen Drehbuch, hatte unter der Regie der Autorin am 28. Februar 2008 am Schauspielhaus Salzburg Uraufführung.

Filme

  • Der Pedell, 1971, Regie: Eberhard Itzenplitz. Das fürs ZDF produzierte Fernsehspiel handelt von der Denunziation der Geschwister Scholl durch den Pedell der Münchner Uni.
  • Die weiße Rose, 1982, Regie: Michael Verhoeven, Lena Stolze in der Rolle der Sophie Scholl und Wulf Kessler als Hans Scholl. Der Film erzählt die Geschehnisse von der Gründung der Widerstandsgruppe bis zur Verhaftung der Mitglieder.
  • Fünf letzte Tage, 1982, Regie: Percy Adlon. Wiederum mit Lena Stolze als Sophie Scholl knüpft Fünf letzte Tage an Verhoevens Film an und zeigt die letzten Tage im Leben Sophie Scholls aus der Perspektive ihrer Mitgefangenen Else Gebel.
  • Die kleine Schwester – Die weiße Rose: Ein Vermächtnis, 2002, Buch und Regie: Michael Verhoeven
  • Sophie Scholl – Die letzten Tage, 2005, Regie: Marc Rothemund, Drehbuch: Fred Breinersdorfer, Recherche: Ulrich Chaussy, Julia Jentsch als Sophie Scholl und Alexander Held als Robert Mohr. Der Film zeigt die letzten Tage im Leben der Sophie Scholl ab der Verhaftung durch die Gestapo. Bei der Berlinale 2005 wurde Marc Rothemund für diesen Film mit dem silbernen Bären für die beste Regie und Julia Jentsch als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Der Film wurde außerdem für den Oscar nominiert.
  • Die Widerständigen – Zeugen der Weißen Rose, 2008, Buch und Regie: Katrin Seybold, Produktion: Katrin Seybold Film GmbH in Kooperation mit dem RBB. Der Dokumentarfilm kombiniert Zeitzeugengespräche mit noch lebenden Gefährten, Freundinnen und Geschwistern der Weiße-Rose-Mitglieder, in denen diese Personen berichten, wie sie die Flugblattaktionen unterstützten und wie sie die Verhöre bei der Gestapo sowie die Prozesse vor dem Volksgerichtshof erlebten, mit bisher unveröffentlichten Fotos, etwa von Tatorten, Gestapobeamten, Richtern und Henkern.

Unterhaltungsmusik

  • Die weiße Rose Lied von Konstantin Wecker
  • The White Rose Lied von den Maniacs
  • The White Rose von Serious-Music aus Duisburg (Musik, Vocal, Video) und dem US-Amerikaner Paul Dempsey (Lyrics).

Hörspiele

  • Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten. Die Geschichte der Weißen Rose. CD-ROM für PC. von Ulrich Chaussy, Systhema Verlag, München (1995), nach der Kassetten-Edition Best.Nr. 27288 von 1993, TR-Verlagsunion München
  • Sophie Scholl – Das Verhör. Oskar Verlag, 2006. In diesem Hördokument werden die bisher unveröffentlichten Vernehmungsprotokolle ungekürzt nachgesprochen. Sprecher: Anna Clarin (Sophie Scholl) und Konstantin Wecker (Robert Mohr)
  • Harter Geist und weiches Herz. Das intellektuelle Umfeld der Weißen Rose. Hörbuchverlag auditorium maximum 2007. Eine Hörcollage über die Auseinandersetzung der Weißen Rose mit philosophischen und theologischen Themen und über das Umfeld der Weißen Rose. (Autorin: Barbara Ellermeier)
  • Wagnis Weiße Rose. Dokumentarhörspiel in zwei Teilen Es lebe die Freiheit! und Ihr Geist lebt weiter. Katrin Seybold, Michael Farin, BR, 2012.

Literatur (Auswahl)

  • Detlef Bald: Die Weiße Rose. Aufbau, Berlin 2003, ISBN 3-351-02546-7. (Taschenbuchausgabe: Aufbau, Berlin 2004, ISBN 3-7466-8116-2).
  • Lilo Fürst-Ramdohr: Freundschaften in der Weißen Rose. Geschichtswerkstatt Neuhausen, München 1995, ISBN 3-931231-00-3.
  • Michael Kißener, Bernhard Schäfers (Hrsg.): „Weitertragen“. Studien zur „Weißen Rose“. Festschrift für Anneliese Knoop-Graf zum 80. Geburtstag. UVK, Konstanz 2000, ISBN 3-87940-727-4.
  • Inge Scholl: Die Weiße Rose. Frankfurt am Main 1955. (Erweiterte Neuausgabe: Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-11802-6).
  • Hans Scholl / Sophie Scholl: Briefe und Aufzeichnungen. Herausgegeben von Inge Jens. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1984. ISBN 3-10-036402-3.(Ausgezeichnet als eines der schönsten deutschen Bücher.)
  • Barbara Schüler: „Im Geiste der Gemordeten…“ Die „Weiße Rose“ und ihre Wirkung in der Nachkriegszeit. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-76828-X (Zugleich Dissertation an der Eberhard Karls Universität Tübingen 1998). (Digitalisat)
  • Harald Steffahn: Die Weiße Rose. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-50498-7.
  • Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7., aktualisierte und überarbeitete Auflage 2019, ISBN 978-3-506-78012-6, 486–489, 491–493, 507–509.
  • Sönke Zankel: Mit Flugblättern gegen Hitler. Der Widerstandskreis um Hans Scholl und Alexander Schmorell. Böhlau, Köln u. a. 2008, ISBN 978-3-412-20038-1.
  • Igor Chramow: Die russische Seele der „Weißen Rose“. Helios, Aachen 2013, ISBN 978-3-86933-099-0.
  • Gregor Fernbach (Hrsg.): „Vergesst Gott nicht!“ – Leben und Werk des heiligen Märtyrer von München, (Alexander) Schmorell. Edition Hagia Sophia, Wachtendonk 2013, ISBN 978-3-937129-85-3.
  • Jutta Schubert: Zu blau der Himmel im Februar. Kulturmaschinen, Berlin, 2013, ISBN 978-3-943977-01-1.
  • Miriam Gebhardt: Die Weiße Rose. Wie aus ganz normalen Deutschen Widerstandskämpfer wurden. DVA, München, 2017, ISBN 978-3-421-04730-4.
  • Robert M. Zoske: Sehnsucht nach dem Lichte – Zur religiösen Entwicklung von Hans Scholl. Unveröffentlichte Gedichte, Briefe und Texte. Herbert Utz, München 2014, ISBN 978-3-8316-4321-9.
  • Robert M. Zoske: Flamme sein! Hans Scholl und die Weiße Rose – Eine Biografie. C. H. Beck, München 2018, ISBN 978-3-406-70025-5. (Leseprobe online als PDF).

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