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Luftangriffe auf Tokio

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Datumn:
10.03.1945

Die Luftangriffe auf Tokio (jap. 東京大空襲, Tōkyō Daikūshū) in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges zerstörten die japanische Stadt Tokio zu über 50 %. In der Zeit von Dezember 1944 bis August 1945 war Tokio über 30-mal das Ziel von Bombereinheiten der United States Army Air Forces (USAAF). Auf keine weitere japanische Stadt erfolgten mehr Luftangriffe. Einzelne Angriffe zählen als die zerstörerischsten der Geschichte.

Bedeutung der Stadt

Die Stadt Tokio bildete zusammen mit Kawasaki, Yokohama und weiteren kleineren Städten die Metropolregion Kantō. Dieses Ballungsgebiet galt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als die weltweit am meisten industrialisierte und dichtbesiedelte Region. Das urbane Gebiet umfasste eine Fläche von rund 2.500 km2. In diesem lebten 20 % von der Bevölkerung der japanischen Hauptinseln. Tokio hatte im Jahr 1944 über 6,5 Millionen Einwohner und eine Bevölkerungsdichte von 77.699–349.648 Einwohner pro km², womit es die größte japanische Stadt war. Das Stadtgebiet umfasste eine Fläche von über 577,5 km2 und zählte rund 875.200 Wohngebäude, 48.300 Fabrikgebäude und 237.500 weitere Gebäude. Tokio war als Hauptstadt des Japanischen Kaiserreiches der wichtigste Verwaltungssitz. In der Stadt befand sich auch der Kaiserpalast, der Wohnsitz des Tennō Hirohito. Außerdem war Tokio das Finanz-, Industrie-, Handels-, Bildungs- und Kulturzentrum Japans mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Forschungsinstituten, Theatern und Museen. Mit verschiedenen Flughäfen und Eisenbahnknotenpunkten von mehreren Hauptlinien war es ebenso das Verkehrszentrum des Landes.

In der Stadt waren große Industrieviertel angesiedelt. Der Großraum von Tokio war zu diesem Zeitpunkt die wichtigste Region für die japanische Kriegswirtschaft. In den Industrievierteln befanden sich eine Vielzahl großer Industriebetriebe und Fabriken. Diese umfassten unter Anderem wichtige Betriebe für die Rüstungsproduktion, Flug- und Fahrzeugproduktion sowie für die Stahlproduktion. Ebenso war Tokio ein wichtiger Standort für die Ölindustrie. Daneben existierte eine Vielzahl von Kleinbetrieben welche sich auf das ganze Stadtgebiet verteilten. Zusätzlich gab es unzählige Heimindustrien die sich über die Wohngebiete verteilten. In der Kantō-Region erfolgte 20 % der japanischen Industrieproduktion und rund 16 % der japanischen Industriearbeiter arbeiteten in dieser Region.

Die Hafengebiete von Tokio und Yokohama waren die wichtigsten des ganzen Landes. Rund 25 % des japanischen Außenhandels wurde in diesen Hafenanlagen abgewickelt. Die Häfen konnte eine Vielzahl von Fracht- und Passagierschiffen aufnehmen. Im Hafen von Yokohama befand sich die viertgrößte Werft des Landes mit umfassenden Produktions- und Reparatureinrichtungen für militärische und zivile Schiffe. Dem Hafen vorgelagert befanden sich 16 Ankerplätze für Großschiffe.

Im Vergleich zu anderen Städten auf den japanischen Hauptinseln hatte Tokio eine Berufsfeuerwehr und einer Freiwilligenfeuerwehr mit einer vergleichsweise großen Anzahl Feuerwehrmännern. Die Berufsfeuerwehr hatte einen Bestand von 8.100 Feuerwehrmännern und 716 Löschzügen. Die Freiwilligen-Feuerwehren verfügten aber nur über wenig neuwertiges Gerät und gingen im Brandfall nach veralteten Taktiken der Brandbekämpfung vor. Daneben existierte ein Zivilverteidigung welche aus Berufs- und Freiwilligenpersonal bestand. Aufgrund der vorherrschenden Bauweise und der schwach ausgeprägten Zivilverteidigung war Tokio durch den Einsatz von Brandbomben stark gefährdet. Das städtische Gebiet war dicht bebaut und die meisten Gebäude aus leicht entflammbaren Materialien wie Holz oder Papier errichtet. Zusätzlich lagen Industrie- und Militäranlagen oft in dicht besiedelten Gebieten. Nach dem Großen Kantō-Erdbeben 1923 wurden in Tokio regelmäßige Luftschutzübungen durchgeführt und ab 1937 erging an die kommunalen Verwaltungen die Anweisung, die Zivilbevölkerung mit Handbüchern zu versorgen, welche das beste Verhalten bei Luftangriffen erklärten. Im Vorfeld des Krieges waren im Land nur wenige Luftschutzbunker und andere Schutzeinrichtungen für Zivilbevölkerung und Industrie errichtet worden. Mitte 1944 war weder die Feuerwehr noch die Zivilverteidigung adäquat auf die Luftangriffe vorbereitet.

Die Kantō-Region war das am besten verteidigte Gebiet in Japan. Als wichtiger Industrie- und Wirtschaftsstandort war dieser Region eine vergleichsweise große Anzahl Flieger- und Flakeinheiten zugeteilt. Trotzdem blieb die Luftabwehr weitgehend unvorbereitet gegen die bevorstehenden Angriffe, da nur wenige der verfügbaren Flugzeuge und Flugabwehrkanonen die Operationshöhe der B-29 von 9.000–9.500 m erreichen konnten und nur wenige Radar-Stationen zur Frühwarnung einsatzbereit waren.

Chronologie der Luftangriffe

Das vorrangige Ziel der Luftangriffe war die Zerstörung der Industriebetriebe von Tokio. Die Absicht dieser Angriffe war die Schwächung der japanischen Rüstungsindustrie, um die Versorgung der Kaiserlich Japanischen Armee einzuschränken und zu unterbinden. Das zweite Ziel war die Bevölkerung von der Stadt. Mit der Vernichtung der Arbeitskräfte erhofften sich die Planer massive Einbußen in der Industrieproduktion. Dies sollte zu Versorgungsengpässen beim Militär und der Zivilbevölkerung führen. Weiter wollte man die Moral (Arbeitsmoral, Durchhaltewillen usw.) der Bevölkerung schwächen oder brechen. Kaiser Hirohito sah sich bei einer Rundfahrt durch Tokio im März 1945 die Bombenschäden an. Dadurch soll er zu der Meinung gekommen sein, dass er den Krieg doch nicht mehr gewinnen könne. Dies soll seine Entscheidung für die fünf Monate später erfolgte Kapitulation entscheidend beeinflusst haben.

Vom November 1944 bis im August 1945 erfolgten über 30 Luftangriffe auf die Stadt. Die Angriffe auf Tokio lassen sich grob in drei Phasen einteilen. Jede Phase war hinsichtlich der Angriffsziele, der Taktik und den verwendeten Bombentypen unterschiedlich. Die Luftangriffe der ersten Phase vom 24. November 1944 bis 27. Januar 1945 hatten primär Rüstungsbetriebe zum Ziel. Die Angriffe der zweiten Phase vom 10. Februar 1945 bis 29. Mai 1945 richteten sich gegen die Wohnvierteil und die Zivilbevölkerung. Diese Angriffe erfolgten als Flächenbombardement. In der dritten Phase vom 10. Juni 1945 bis 15. August 1945 wurden wiederum Rüstungsbetriebe und Infrastruktur zur Versorgung der Armee und der Bevölkerung angegriffen.

Frühe Angriffe 18. April 1942

Für Japan überraschend wurde am 18. April 1942, im Rahmen des „Doolittle Raid“ der erste US-amerikanische Luftangriff auf Tokio durchgeführt. Er sollte als Reaktion auf den japanischen Angriff auf Pearl Harbor der eigenen Bevölkerung demonstrieren, dass die USA ebenfalls in der Lage waren, solche Angriffe durchzuführen. Da die Alliierten zu diesem Zeitpunkt keine Stützpunkte hatten, die nahe genug an Japan lagen, wurde der Angriff von leichten B-25B-Bombern geflogen, die von dem Flugzeugträger USS Hornet starteten. Von den 16 gestarteten Bombern griffen 10 militärische und industrielle Ziele in Tokio und Yokohama an. Jeder Bomber war mit vier 500-Pfund- Sprengbomben (227 kg) oder mit vier Streubomben mit AN-M54-Stabbrandbomben beladen. Die abgeworfenen Bomben verursachten nur geringe Schäden. Der erste Angriff auf die japanischen Hauptinseln traf die japanische Luftabwehr völlig unvorbereitet und diese leistete kaum Gegenwehr. Von den angreifenden Bombern wurde keiner abgeschossen.

Phase Eins

Die erste Phase begann am 24. November 1944 und dauerte bis zum 27. Januar 1945. In dieser Phase wurden Präzisionsangriffe aus großer Höhe mit wenigen Bombern durchgeführt. Die Angriffe wurden sowohl am Tag wie auch in der Nacht geflogen. Ziele dieser Angriffe waren Flugzeugfabriken und verschiedene weitere Industriebetriebe. Von sieben Angriffen in der Region Kantō galten sechs Angriffe Zielen in Tokio. Die erste Angriffsphase begann, nachdem im Oktober 1944 die ersten Einheiten des XXIth Bomber Command der Twenthieth Air Force (20 AF) auf den Marianen stationiert wurden. Dieser Verband war mit dem fortschrittlichen Bomber B-29 Superfortress ausgerüstet. Die B-29 konnte schwere Bombenlasten über weite Distanzen und in großer Höhe transportieren. Kommandeur des XXIth Bomber Command war Brigadegeneral Haywood Hansell.

Von der United States Army Air Forces wurden später die Präzisionsangriffe des XXIth Bomber Command in dieser Phase als wenig erfolgreich gewertet. Die Bombardements konnten die angegriffenen Industrieanlagen nicht nachhaltig zerstören, schwächten aber immerhin das Vertrauen der japanischen Zivilbevölkerung in die Luftverteidigung des Landes. Verschiedene Faktoren werden zur Erklärung der geringen Effektivität herangezogen. Den wichtigsten stellt das Wetter dar, da die Angriffe häufig durch über Japan vorherrschende Höhenwinde und dichte Bewölkung behindert wurden, welche einen akkuraten Bombenabwurf erschwerten. Schlechtwetterfronten zwischen den Marianen und Japan führten überdies dazu, dass sich die Bomberformationen auflösten und Navigationsprobleme hatten. Daneben waren schlechte Wartung und eine Überbelegung der verfügbaren Stützpunkte weitere Gründe. Sie reduzierten die für Angriffe verfügbare Anzahl an Bombern und verkomplizierten den komplexen Start- und Landeprozess großer Bomberformationen.

24. November 1944

Am 24. November erfolgte der erste Angriff mit schweren Bombern vom Typ B-29 Superfortress. Für die Mission 7 der Twentieth Air Force (20 AF) waren 111 B-29-Bomber des 73rd Bomb Wing auf den Marianen gestartet. Die Operation San Antonio I hatte die Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes, in einem Vorort Tokios zum Ziel. Jedes Flugzeug war mit 20 500-Pfund-Sprengbomben (227 kg) beladen. 17 Flugzeuge mussten den Angriff frühzeitig abbrechen. Im Zielgebiet herrschte dichte Bewölkung und nur 24 Bombern gelang es das Ziel aus einer Höhe von 8.230–9.754 m zu bombardieren. Auswertungen ergaben, dass lediglich 48 Bomben das Zielgebiet trafen und an den Werkhallen nur geringer Schaden entstand. In der Fabrik wurden 57 Arbeiter getötet und 75 verletzt. Von den restlichen B-29 konnten 59 das Ziel nicht ausmachen und warfen ihre Bomben über Hafen- und Industrieanlagen sowie Wohngebieten ab. Fünf weitere Bomber luden die Bomben über dem Dorf Matsuzaki ab. Die 125 zur Abwehr gestarteten japanischen Jagdflugzeuge flogen 184 Angriffe auf die Bomberformation. Nach U.S. Angaben gelang es den B-29 sieben Flugzeuge abzuschießen und 9 weitere zu beschädigen. Bei diesem Angriff wurden acht B-29 beschädigt und zwei gingen verloren, wobei vermutlich nur ein Verlust auf Feindeinwirkung zurückzuführen ist. Eine B-29 stürzte über dem offenen Meer ab, wobei die gesamte Besatzung durch ein U-Boot gerettet werden konnte.

27. November

Die Mission 8 der 20 AF hatte mit der Operation San Antonio II die Musashino- und Nakajima- Flugzeugwerke zum Ziel. Die B-29 des 73rd Bomb Wing waren mit je 4.535 kg Spreng- und Brandbomben beladen. Von den 81 B-29-Bomberen die auf den Marianen gestartet waren, mussten 19 Flieger wegen stürmischem Wetter den Angriff abbrechen. Über Tokio angekommen konnten die verbleibenden Flieger die Ziele unter der geschlossenen Wolkendecke nicht identifizieren. Daraufhin bombardierten 49 B-29 mit Radarhilfe das Sekundärziel, die Hafenanlagen und Wohngebiete von Tokio. Sieben weitere Bomber luden ihre Bombenlast über dem Ausweichziel der Stadt Hamamatsu ab. Bei diesem Einsatz wurden über 103 Tonnen Bomben abgeworfen aber es fielen keine Bomben auf die Primärziele. Eine B-29 stürze auf dem Rückflug ins Meer. Die Besatzung konnte nicht gefunden werden.

29. November 1944

In der Nacht vom 29. auf den 30. November flog das 73rd Bomb Wing die Mission 9 der 20 AF. Die Operation Brooklyn I war ein Test für die bereits in Europa erfolgreich eingesetzten Stabbrandbomben. Die B-29-Bomber waren mit jeweils 3.175 kg Brandbomben vom Typ AN-M50 beladen. Das Ziel der 29 gestarteten Bomber war das Industrieviertel in der Hafenregion von Tokio. Die Bomber flogen durch eine Schlechtwetterfront in Richtung Japan. Wiederum lag Tokio unter einer geschlossenen Wolkendecke und die Bomber flogen das Ziel mit Radarhilfe an. 23 Bomber luden ihre Bomben aus einer Höhe von 7.620–10.119 m über dem Ziel ab. Der Angriff brannte rund 0,25 km2 Stadtgebiet nieder. Die Bomberbesatzungen zählten fünf Attacken von japanischen Jägern. Das heftige Flakfeuer über dem Zielgebiet führte zum Verlust einer B-29.

3. Dezember 1944

Die Mission 10 der 20 AF hatte die Musashino-Flugzeugwerke zum Ziel. Am 3. Dezember starteten 86 B-29 des 73rd Bomb Wing, die mit je 3.175 kg Sprengbomben beladen waren. 73 der auf Saipan gestarteten Bomber erreichten Tokio und konnten das Ziel visuell ausmachen. Beim Anflug wurde die Führungsmaschine durch die Flak abgeschossen. An Bord der Maschine befanden sich Oberst R.T. King, der Kommandant der 500th Bomb Group sowie Oberst Byron E. Brugge, der stellvertretende Stabschef des 73rd Bomb Wing. Wiederum behinderten starke Höhenwinde einen akkuraten Bombenabwurf. Aus einer Höhe von rund 8.750 m warfen die B-29 über 231 Tonnen Bomben ab. Lediglich 27 Bomben trafen das Zielgebiet und verursachten keine großen Schäden an den Fabrikhallen. Acht weitere Bomber konnten das Ziel nicht ausmachen und luden ihre Bombenlast über dem Hafenviertel von Tokio ab. Während des Luftangriffes flogen japanische Jagdflugzeuge 75 Angriffe auf die Bomberformation. Nach dem Einsatz beanspruchten die amerikanischen Besatzungen 10 Abschüsse sowie weitere 11 wahrscheinliche Abschüsse für sich. Bei diesem Angriff gingen sechs B-29 durch Abschüsse und Unfälle verloren. Sechs weitere wurden beschädigt.

27. Dezember 1944

Mit der Mission 10 startete die 20 AF einen weiteren Angriff auf die Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes. Vom 73rd Bomb Wing starteten 72 B-29, beladen mit je 2.495 kg Sprengbomben. Mit heftigen Höhenwinden kämpfend erreichten 39 Bomber das Zielgebiet in einer Flughöhe von 8.778–10.302 m. Von den abgeworfenen Bomben trafen nur sechs das Ziel und richteten nur geringen Schaden an. Weitere neun B-29 konnten das Ziel nicht anfliegen und luden ihre Bomben aufs Geratewohl über Tokio ab. Diese Bombenabwürfe trafen versehentlich auch ein Krankenhaus. Bei dieser Mission waren die Abwehrversuche durch japanische Jagdflugzeuge heftiger. Es wurden 272 Attacken gezählt. Nach U.S. Angaben gelang es den Bombern 21 Jagdflugzeuge abzuschießen und sieben weitere zu beschädigen. Bei diesem Einsatz verlor das 73rd BW zwei Bomber durch Unfälle und ein weiterer wurde von einem Jäger abgeschossen.

9. Januar 1945

Am 9. Januar flog das 73rd BW der 20 AF mit der Mission 18 einen wiederholten Angriff auf die Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes. An diesem Tag starteten auf den Marianen 72 B-29-Bomber. Jeder war mit 10 500-Pfund-Sprengbomben (227 kg) beladen. Infolge einer Schlechtwetterfront zwischen den Marianen und Japan mussten 19 Bomber den Flug abbrechen. 53 Flugzeuge erreichten in loser Formation, in einer Flughöhe von 8.992–10.485 m die japanischen Hauptinseln. Von diesen Bombern luden 34 ihre Bombenlast aufs Geratewohl über dem Stadtgebiet von Tokio ab. Nur 18 B-29 vermochten das Ziel unter der geschlossenen Wolkendecke mittels Radar auszumachen und zu bombardieren. Wiederum richteten die abgeworfenen Bomben keine gravierenden Schäden an den Fabrikhallen an. Nach dem Einsatz beanspruchten die amerikanischen Besatzungen 3 Abschüsse sowie weitere 11 wahrscheinliche Abschüsse für sich. Drei weitere Jagdflugzeuge sollen beschädigt worden sein. Das 73rd BW verlor bei diesem Einsatz sechs Bomber: Zwei wurden durch die japanische Abwehr abgeschossen, einer stürzte auf dem Rückflug ins Meer und drei weitere gingen aus unbekannten Gründen verloren.

27. Januar 1945

Die Mission 24 der 20 AF hatte wiederum ein Präzisionsbombardement des Musashino-Flugzeugwerkes zum Ziel. Bei diesem Einsatz transportierte jeder B-29-Bomber 12 500-Pfund-Sprengbomben (227 kg) in den beiden Waffenschächten. Von 74 gestarteten Flugzeugen des 73rd Bomb Wing mussten 12 frühzeitig umkehren. Über Tokio angekommen behinderten wiederum starke Höhenwinde und dichte Bewölkung ein zielgerichtetes Bombardement. Keiner der in einer Höhe von 7.468–9.022 m anfliegenden Bomber konnte das Ziel ausmachen. Daraufhin bombardierten 56 Bomber mittels Radarhilfe das Sekundärziel, das Stadtgebiet von Tokio. Da keine Zielauswertung erfolgte ist über den angerichteten Schaden nichts bekannt. Die Amerikaner zählten neben heftigem Flakfeuer 984 Angriffe von japanischen Jagdflugzeugen. Daneben wurden auch verschiedene Rammversuche von japanischen Fliegern beobachtet. Die Besatzungen gingen davon aus, sechs feindliche Jäger sicher und 17 weitere möglicherweise abgeschossen zu haben. Weitere 39 Jagdflugzeuge sollen beschädigt worden sein. Das 73rd BW verlor bei diesem Einsatz neun ihrer Bomber: Fünf B-29 gingen durch die japanische Abwehr verloren und vier weitere stürzten auf dem Rückflug ab oder gingen bei der Landung zu Bruch.

Phase Zwei

Ende Dezember 1944 beschloss der Oberbefehlshaber der USAAF, General Henry H. Arnold, der mit den Leistungen des XXIth Bomber Command unter Brigadegeneral Haywood Hansell unzufrieden war, diesen abzulösen. Außerdem passte Hansells Bevorzugung von Präzisionsbombardements nicht mehr in die Taktik des Hauptquartiers der Twentieth Air Force, welche eine Verschiebung hin zu Flächenbombardements wünschte. Hinzu kam die Überlegung, dass bei der leichten Holzbauweise japanischer Häuser die Wirkung von Brandbomben weitaus größer sein würde als die von Sprengbomben. Der Nachfolger von Hansell wurde Curtis LeMay. Den Entscheid wurde Hansell am 6. Januar 1945 mitgeteilt. Dieser konnte aber bis Mitte des Monats auf seinem Posten verbleiben. Aufgrund der schlechten Ergebnisse bei der Präzisionsbombardierung und dem Erfolg des Testangriffes mit Napalm auf Kōbe am 3. Februar beschloss General LeMay, ab Ende Februar auch solche Angriffe gegen Tokio fliegen zu lassen. Dies entsprach auch der von General Arnold festgelegten Zieldirektive für das XXIth Bomber Command, laut denen urbanen Gebieten die zweithöchste Priorität nach Flugzeugwerken zuteil kam. Um die Effektivität der Luftangriffe zu maximieren ordnete LeMay an, dass die B-29-Bomber bei Nacht in einer Flughöhe von 1.500–2.500 m angreifen sollten. Die zweite Phase dauerte vom 10. Februar bis zum 29. Mai 1945, in der überwiegend Flächenbombardements mit Brandbomben geflogen wurden. In dieser Phase wurden sechs schwere Luftangriffe auf die Wohnviertel von Tokio geflogen.

Die ersten Luftangriffe unter dem Kommando von Curtis LeMay führten zu unterschiedlichen Resultaten. Das XXIth Bomber Command flog zwischen dem 10. Februar und dem 12. April mehrere große Präzisionsangriffe, die als wenig erfolgreich eingestuft wurden. Nach dem Beginn der massiven Brandbombenangriffe wurde diese zweite Phase von der United States Army Air Forces dann als großer Erfolg gewertet. Dem XXIth Bomber Command gelang es, eine riesige Fläche der Stadt niederzubrennen und wichtige Industriebetriebe zu zerstören. Bei den Brandbombenangriffen starben Zehntausende Bewohner und Hunderttausende wurden obdachlos. Die verheerenden Zerstörungen und die enorm hohen Opferzahlen führten bei vielen Japanern zu der Einsicht, dass das Militär nicht länger fähig war, die Hauptinseln effektiv zu verteidigen. Die amerikanischen Verluste waren im Vergleich zu den japanischen minimal; nur wenige Bomber gingen infolge Feindeinwirkung verloren.

10. Februar 1945

Mit der Mission 29 der 20 AF flog das 313th Bomb Wing seinen ersten Einsatz gegen die japanischen Hauptinseln. Das Ziel der Operation Fraction I war das Nakajima-Flugzeugwerk in Ota, einem Vorort von Tokio. Für diesen Einsatz wurden die B-29-Bomber der 73rd und 313th Bomb Wing mit 500-Pfund-Sprengbomben (227 kg) und 500-Pfund-Napalmbomben vom Typ AN-M76 beladen. Von den 120 auf den Marianen gestarteten Maschinen mussten 18 den Angriff frühzeitig abbrechen. Weitere 16 B-29 konnten mit ihren noch unerfahrenen Besatzungen das Ziel nicht anfliegen und bombardierten stattdessen die Hafenviertel von Tokio. 84 Bomber warfen ihre Bombenlast aus einer Höhe von 7.925–8.961 m auf das Primärziel ab. Nur sieben AN-M76 und 97 Sprengbomben (wovon sich später 43 als Blindgänger herausstellten) trafen das Fabrikgelände. Die Bomben zerstörten oder beschädigten elf von 37 Werkshallen. Die Schäden entstanden überwiegend von den Bränden, welche die AN-M76-Brandbomben entfachten. Bei diesem Angriff stießen die Bomber auf starke japanische Abwehr. Neben heftigem Flakfeuer wurden 330 Attacken von Jagdflugzeugen gezählt. Nach U.S. Angaben gelang es den B-29 21 Jagdflugzeuge abzuschießen und 26 weitere zu beschädigen. Auch die amerikanischen Verluste waren hoch; 12 Bomber gingen verloren. Eine B-29 stürze unmittelbar nach dem Start ins Meer. Zwei Bomber kollidierten in der Luft und stürzten ab. Ein Bomber wurde von der japanischen Abwehr abgeschossen und sieben weitere mussten auf dem Rückflug notwassern. Eine weitere B-29 stürzte aus unbekannten Gründen ab.

16.–17. Februar 1945

An diesen Tagen führte die US Navy die ersten trägergestützten Luftangriffe auf die japanischen Hauptinseln durch. Ziel der durch die Task Force 58 (TF 58) durchgeführten Angriffe war es, japanische Flugzeuge zu zerstören, welche die ab dem 19. Februar auf Iwo Jima landenden amerikanischen Kräfte angreifen könnten. Die TF 58 konnte unentdeckt in japanische Gewässer vordringen und am 16. und 17. Februar Flugfelder und Flugzeugwerke in der Region Tokio angreifen. Daneben griffen die Flugzeuge auch verschiedene Schiffe in der Bucht von Tokio an und versenkten einige hiervon. An den Angriffen waren trägergestützte Flugzeuge vom Typ TBF Avenger, SB2C Helldiver und F6F Hellcat beteiligt. Nach den Angriffen beanspruchten die amerikanischen Piloten 341 Abschüsse und 160 am Boden zerstörte Flugzeuge für sich. Die eigenen Verluste lagen bei 60 Abschüssen und 28 durch Unfälle verloren gegangenen Fliegern. Die tatsächlichen japanischen Verluste durch die Angriffe sind unklar; das Kaiserliche Hauptquartier gab die eigenen Verluste mit 78 abgeschossenen Flugzeugen und keine Zahlen für die am Boden zerstörten an.

19. Februar 1944

Am 15. Februar begann die Schlacht um Iwojima. Mit der Mission 37 der 20 AF wollte man von diesem Angriff ablenken und die japanischen Jagdflugzeuge über den Hauptinseln zu binden. Für die Operation Enkindle IV starteten von den 73rd und 313th Bomb Wings 150 B-29 auf den Marianen. Einmal mehr war ein Präzisionsbombardement der Musashino-Flugzeugwerke geplant. Dazu waren die Bomber mit jeweils 2.467–3.112 kg Sprengbomben oder AN-M50-Stabbrandbomben beladen. Bei diesem Einsatz gelang es wiederum nicht, das Primärziel anzugreifen. 119 Flugzeuge erreichten Tokio in einer Flughöhe von 7.468–9.144 m. Die Besatzungen konnten das Ziel, das unter Dunst und Cirruswolken lag nicht erkennen. Mit Radarhilfe luden die Flieger ihre Bombenlast über Sekundärziel, dem Stadt- und Hafengebiet von Tokio ab. Zwölf weitere Flugzeuge luden die Bomben aufs Geratewohl irgendwo über der Stadt ab. Weitere 13 Flugzeuge hatten den Flug bereits frühzeitig wegen technischen Problemen und heftigen Höhenwinden abgebrochen. Wiederum war auch bei diesem Angriff die japanische Abwehr stark. Die Bomberbesatzungen zählten neben heftigem Flakfeuer 570 Attacken von Jagdflugzeugen. Nach dem Einsatz beanspruchten die amerikanischen Piloten 36 Abschüsse sowie 16 wahrscheinliche Abschüsse für sich. Weiter sollen 37 Jagdflugzeuge beschädigt worden sein. Die Amerikaner verloren zwei B-29 durch Rammstöße japanischer Jäger, ein Bomber musste auf dem Rückflug notwassern und ein weiterer ging bei der Landung zu Bruch.

25. Februar 1945

Mit der Mission 38 der 20 AF fand der erste Brandbombenangriff auf die Wohngebiete von Tokio statt. Die Operation Meetinghouse I war der erste gemeinsame Angriff der drei Geschwader 73rd, 313th und 314th Bomb Wings und war ein großangelegter Test für die späteren Brandbombenangriffe. Erstmals sollten über Tokio die Napalm-Streubomben vom Typ AN-M69 zum Einsatz gebracht werden. Dieser Brandbombentyp war eigens für den Angriff auf japanische Städte entwickelt worden. Die B-29 waren mit jeweils 1.789–3.205 kg Brand- oder Splitterbomben beladen. Für diesen Tageseinsatz starteten 229 Flugzeuge auf den Marianen. Infolge einer Schlechtwetterfront zwischen den Marianen und Japan mussten 25 Bomber den Flug abbrechen. 201 Flugzeuge erreichten in loser Formation, in einer Flughöhe von 7.163–9.449 m die japanischen Hauptinseln. Tokio war von einer dichten Wolkendecke bedeckt und es schneite in der Stadt. Von den anfliegenden Bombern luden 28 ihre Bombenlast aufs Geratewohl über dem Stadtgebiet ab. Die Hauptformation aus 172 Bombern lud ihre Bombenlast mit Radarhilfe über dem Primärziel, dem Stadtbezirk Shinjuku ab. An diesem Tag fielen knapp 40 Tonnen Splitterbomben sowie über 396 Tonnen Napalmbomben auf Tokio. Der Angriff war weniger erfolgreich als der vorhergehende gegen Kōbe. Zum einen warfen die Flugzeuge ihre Bomben nicht aus einer geschlossenen Formation ab und die kleinen Bomben verteilten sich so über ein großes Gebiet. Zum anderen wurden die Streubomben in einem größeren Zeitintervall abgeworfen was zu einer geringeren Trefferdichte führte. Anstelle eines Feuersturmes brachen verschiedene Flächenbrände aus. Diese vernichteten rund 2,0 km2 städtisches Wohngebiet und brannten 29.970 Gebäude nieder. Bei diesem Luftangriff stießen die B-29 auf nur geringen Widerstand. Zwei Bomber wurden durch die japanische Abwehr abgeschossen und zwei weitere kollidierten in der Luft und stürzten ab. Eine weitere B-29 ging aus unbekannten Gründen verloren.

4. März 1945

Mit der Mission 39 startete 20 AF einen weiteren erfolgloses Präzisionsbombardement der Musashino-Flugzeugwerke in Tokio. Auch bei diesem Angriff fielen keine Bomben auf das Primärziel, da dieses unter den dichten Wolken nicht erkennbar war. Stattdessen bombardierten 159 der 192 gestarteten B-29-Bomber das Stadt- und Hafengebiet von Tokio mittels Radarhilfe. 18 weitere Flugzeuge luden die Bomben aufs Geratewohl irgendwo über der Stadt ab. Der Angriff erfolgte aus einer Flughöhe von 7.650–8.809 m mit Brand- und Sprengbomben. Da keine Zielauswertung erfolgte ist über den angerichteten Schaden nichts bekannt. Der Angriff stieß nur auf schwache Gegenwehr und kein Flugzeug ging durch Feindeinwirkung verloren. Eine B-29 musste auf dem Rückflug notwassern und ein weiterer Bomber musste auf Iwojima notlanden. Dies war die erste von nahezu 1.000 noch folgenden Notlandungen auf dieser Insel. Nach dieser Mission beendete die Twenthieth Air Force die erfolglosen Präzisionsangriffe aus großer Höhe.

9. März 1945

Nachdem der Brandbombenangriff vom 25. Februar nicht den gewünschte Erfolg erbrachte, wiederholte die 20 AF mit der Mission 40 den Angriff. Nochmals war für die Nacht vom 9. auf den 10. März ein Flächenangriff mit Brandbomben auf die Wohngebiete von Tokio angesetzt. Diesmal sollte der Angriff aus einer viel geringeren Flughöhe erfolgen. Für die Operation Meetinghouse II sammelte das XXI Bomber Command alle verfügbaren Kräfte der 73rd, 313th und 314th Bomb Wings. Am Nachmittag des 9. März hoben auf den Marianen 346 B-29-Bomber in Richtung Tokio ab. Nachdem die Flieger eine Schlechtwetterzone mit heftigen Turbulenzen durchflogen hatten, begannen ab 2 Uhr Guamzeit 279 Bomber, bei guter Sicht die Stadt zu erreichen. Vorausfliegende Flugzeuge vom 314th BW markierten mit AN-M47-Phosphorbomben drei aneinander liegende Zielgebiete. Die drei Gebiete entsprachen zusammen einem Rechteck mit einer Seitenlänge von zirka 6,4 km und 4,8 km. In diesem dichtbesiedelten Gebiet lebten rund 1,2 Millionen Menschen. Daneben befanden sich auch verschiedene Einkaufs-, Industrie- und Geschäftsviertel im Zielgebiet. Die drei Hauptformationen bombardierten in einem kontinuierlichen Bomberstrom mit AN-M69-Brandbomben die Zielgebiete. Die AN-M69-Napalmbomben waren zu je 38 Stück in M19-Streubomben (E46) gepackt. Diese öffneten sich in einer Höhe von 762 m (2.500- Fuß) und verteilten die AN-M69-Kleinbomben mit einer hohen Trefferdichte. Während knapp zwei Stunden luden im Durchschnitt jede Minute zwei B-29 ihre Bombenlast aus einer Höhe von 1.494–2.804 m ab. 20 Bomber konnten ihre Ziele nicht ausmachen und warfen ihre Bomben aufs Geratewohl ab. In dieser Nacht wurden über Tokio 117 Tonnen AN-M47 und 1.473,3 Tonnen AN-M69-Brandbomben abgeworfen. Starke Westwinde mit bis zu 74 km/h entfachten aus den Flächenbränden einen Feuersturm. Diesem konnten die Feuerwehr und die Zivilverteidigung der Stadt nichts entgegensetzen, sodass 41 km2 – entsprach 7 % des Stadtgebietes – niederbrannten. Auf dem Rückflug konnten die Bomberbesatzungen die brennende Stadt noch aus einer Entfernung von über 240km erkennen. Die japanische Polizei schätzte, dass durch den Angriff und die Brände 83.793 Menschen umgekommen und 40.918 verwundet sowie über eine Million obdachlos geworden waren. Nachkriegsschätzungen gehen von 80.000 bis 185.000 Toten aus. Bei dem Angriff wurden 256.070 Gebäude ein Raub der Flammen. Daneben wurde auch ein japanisches Kernkraftwerk, das kurz vor der Inbetriebnahme stand zerstört. Japan ging durch die Zerstörung seines Kernreaktors in Tokio auch viel nukleares Material und andere Elemente verloren, die zur Herstellung von Nuklearwaffen notwendig waren und die es nicht ohne weiteres ersetzen konnte. Durch die enormen Verluste unter der Bevölkerung erwies sich die Operation Meetinghouse II als der zerstörerischste einzelne Luftangriff der Geschichte. Obwohl der Angriff nur auf schwache Gegenwehr stieß, gingen dabei 14 B-29-Bomber verloren. Ein Bomber wurde von der Flak abgeschossen und sieben Flugzeuge gingen vermutlich durch die heftigen thermischen Winde des Feuersturms verloren. Fünf Flugzeuge mussten auf dem Rückflug notwassern und eine weitere Maschine musste nach einer Bruchlandung abgeschrieben werden.

1. April 1945

In der Nacht vom 1. auf den 2. April erfolgte mit der Mission 51 der 20 AF ein weiterer Versuch zur Zerstörung der Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes. Der Angriff sollte aus niedriger Flughöhe als Präzisionsbombardement mit Radarhilfe erfolgen. Die Flugzeuge des 73rd Bomb Wing führte je 8.812 kg Sprengbomben mit. Von 121 gestarteten Flugzeugen bombardierten 115 das Ziel aus einer Flughöhe von 1.776–2.426 m. Trotz klarem Himmel konnte das Ziel wiederum nicht präzise getroffen werden und die angerichteten Schäden an den Fabrikhallen waren gering. Die schwache japanische Abwehr konnte bei diesem Angriff einen Bomber abschießen und fünf weitere B-29 gingen aus unbekannten Gründen verloren. Die Amerikaner gingen davon aus, einen feindlichen Jäger abgeschossen zu haben.

3. April 1945

Die Mission 59 und Mission 57 der 20 AF erfolgte in der Nacht vom 3. auf den 4. April. Die Ziele dieser Missionen war ein Präzisionsbombardement der Koizumi- und Tachikawa- Motorenwerke in den Außenbezirken von Tokio. Vom 313th BW bombardierten 48 B-29 das Ziel in Tachikawa und 61 Bomber vom 73rd BW bombardierten das Ziel in Koizumi. 18 weitere Bomber bombardierten als Ausweichziel das Stadt- und Hafengebiet von Tokio. Wiederum befanden sich beide Ziele unter einer dichten Wolkendecke und der Bombenabwurf erfolgte mit Radarhilfe. Bei beiden Missionen kamen AN-M64-Sprengbomben (227 kg) und AN-M76-Napalmbomben (227 kg) zum Einsatz. Von der Nakajima-Fabrik in Koizumi wurde 23,8 % vom Fabrikgelände verwüstet und das Motorenwerk in Tachikawa wurde nahezu vollständig zerstört. Bei den Angriffen vom 3./4. April ging eine B-29 aus unbekannten Gründen verloren und vier weitere wurden beschädigt.

7. April 1945

Die Mission 58 der 20 AF am 7. April hatte ein weiteres Mal die Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes zum Ziel. Bei der Operation Enkindle VII wurden die B-29-Bomber erstmals von rund 91 P-51 Mustang Jagdflugzeugen eskortiert. Vom 73rd BW starteten 107 B-29. Diese waren mit 4.000-Pfund-AN-M56-Sprengbomben (1.814 kg) beladen. Diesmal wurde vorgängig eine große Anzahl AN-M26-Leuchtbomben (24 kg) abgeworfen und das Ziel konnte von der Hauptformation gut ausgemacht werden. Zwei Bomber konnten das Ziel nicht anfliegen und warfen ihre Bombenlast über dem Stadtgebiet von Tokio ab. Die Hauptformation aus 101 B-29 flog das Ziel in einer Höhe von 3.505–4.740 m an und warf bei klarem Wetter 471,8 Tonnen Bomben ab. Rund 26 % der Bomben trafen das Ziel und richteten schweren Schaden an. Rund 10 % der Fabrikhallen wurden komplett zerstört. Der Angriff stieß auf heftige Gegenwehr der Japaner. Die B-29-Besatzungen zählten 531 Attacken von Feindflugzeugen. Die P-51-Jagdflugzeuge meldeten den Abschuss von 21 Angreifern. Die B-29-Besatzungen beanspruchten weitere 80 Abschüsse sowie 23 wahrscheinliche Abschüsse für sich. Zwei B-29 wurde von der Flak abgeschossen und ein weiterer Bomber wurde von den Bomben eines über im fliegenden Flugzeuges getroffen und stürzte ab. Weitere 21 Bomber wurden beschädigt und 31 mussten auf Iwojima notlanden. Zwei P-51 wurden bei den Luftkämpfen abgeschossen.

12. April 1945

Bei der Mission 63 der 20 AF war nochmals die Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes das Ziel. Auf den Marianen starteten 114 B-29 vom 73rd BW, die mit 2.000-Pfund-AN-M66 (907 kg) Sprengbomben beladen waren. Wiederum erfolgte der Flug unter Begleitschutz von P-51 Mustang Jäger. 93 Bomber erreichten das Zielgebiet in einer Höhe von 3.658–5.182 m. Das Ziel war von dichtem Dunst bedeckt und der Bombenabwurf erfolgte mit Radarhilfe. Ein Großteil der Bomber verfehlte das Ziel und nur rund 58 Tonnen Bomben fielen auf das östliche Fabrikareal. In diesem Gebiet wurden 94 % der Gebäude zerstört. Von den restlichen Fabrikgebäuden wurden weitere 10 % zerstört. Bislang zerstörten alle auf diese Fabrik geflogenen Angriffe rund 63 % der Fabrikgebäude. Elf weitere Bomber mussten das Sekundärziel, die Mitsubishi-Motorenfabrik Shizuoka anfliegen. Die Hallen der erst kürzlich fertiggestellten Fabrik wurden durch den Angriff zu 86 % zerstört. Die Amerikaner zählten bei dieser Mission 105 Angriffe durch japanische Jagdflugzeuge. Die B-29-Besatzungen beanspruchten nach dem Angriff 16 Abschüsse sowie zwei wahrscheinliche Abschüsse für sich. Weitere zehn Jagdflugzeuge sollen beschädigt worden sein. Die Jagdflieger der P-51 Mustang‘s meldeten 20 Abschüsse. Bei dieser Mission hatten die Amerikaner keine eigenen Verluste.

13. April 1945

Mit der Mission 67 der 20 AF führten die 73rd, 313th und 314th Bomb Wings einen weiteren Flächenangriff mit Napalmbomben auf Tokio durch. Ziel war der südliche Stadtteil Riken, in dem sich zwischen Wohnvierteln verschieden Arsenale, Industriebetriebe und Rüstungsfabriken konzentrierten. Für die Operation Perdition I starteten in der Nacht vom 13. auf den 14. April. 348 B-29-Bomber auf den Marianen. Bei klarem Nachthimmel markierten vorausfliegende Flugzeuge vom 314th BW mit AN-M47-Phosphorbomben das Zielgebiet. Danach bombardierte der Hauptverband in mehreren Wellen, aus einer Höhe von 1.393–3.353 m das Zielgebiet mit AN-69-Napalm-Streubomben. Drei Bomber konnten wegen Turbulenzen und dem starken Rauch die Ziele nicht ausmachen und luden ihre Bomben irgendwo über dem Großraum von Tokio ab. In dieser Nacht fielen 205 Tonnen AN-M47- und 1.750 Tonnen AN-69-Brandomben auf Tokio. Die daraus entfachten Flächenbrände brannte eine Fläche von knapp 30 km2 nieder und verursachte enorme Verluste unter der Zivilbevölkerung. Eine riesige Menge an leichten und schweren militärischen Geräten wurde von dem Feuer vernichtet. Die Munitionslager für Artilleriemunition und Bomben der Luftwaffe fingen Feuer und explodierten. Bei diesem Angriff wurden auch Laboratorien zur Isotopentrennung und zur Uran-Anreicherung des japanischen Nuklearforschungsprogrammes niedergebrannt. Mit der Zerstörung dieser Anlagen musste Japan die Entwicklung von Kernwaffen aufgeben. Nach dem Angriff beanspruchten die Amerikaner für sich bei Verlusten von sieben B-29, sechs japanische Flugzeuge abgeschossen sowie zwei weitere beschädigt zu haben. Sechs B-29 stürzten vermutlich durch die heftigen thermischen Winde der Flächenbrände ab und ein Flugzeug musste auf dem Rückflug notwassern.

15. April 1945

Die Mission 69 der 20 AF in der Nacht vom 15. auf den 16. April war ein Flächenangriff mit Brandbomben gegen drei Ziele im Großraum von Tokio. Mit der Operation Arrange I wurden Angriffe auf Tokio und dessen Vororte Kawasaki und Yokohama geflogen. Wiederum waren Industrie-und Wohnviertel die Ziele. In dieser Nacht herrschten neben guten Sichtverhältnissen starke Höhenwinde und die Bomber flogen ihre Ziele mit Radarhilfe an. Auf Tokio warfen 118 B-29-Bomber, aus einer Höhe von 2.438–3.082 m 295 Tonnen AN-M47- und 419 Tonnen AN-69-Brandbomben sowie13,6 Tonnen AN-M41- Splitterbomben ab. Auf die Ziele in Kawasaki und Yokohama warfen 194 B-29-Bomber 283 Tonnen AN-M47- und 737 Tonnen AN-69-Brandbomben sowie 36,8 Tonnen AN-M41-Splitterbomben ab. Die Angriffe brannten in Tokio weitere 22,3 km2, in Kawasaki 9,3 km2 und in Yokohama 3,9 km² Stadtgebiet nieder. In Tokio und Yokohama wurden 217.130 Gebäude ein Raub der Flammen. In Kawasaki wurden 31.603 Gebäude niedergebrannt. Die Bomberbesatzungen zählten neben heftigem Flakfeuer 22 Attacken von Jagdflugzeugen. Nach dem Einsatz beanspruchten die amerikanischen Piloten einen Abschuss sowie einen weiteren wahrscheinlichen Abschuss für sich. Die Amerikaner verloren 11 Bomber und ein weiterer machte auf dem Rückflug eine Bruchlandung auf Iwojima.

23. Mai 1945

Die Mission 181 der 20 AF war ein weiterer Flächenangriff mit Brandbomben auf Tokio. Dies war der größte Luftangriff des Zweiten Weltkrieges der mit B-29-Bombern durchgeführt wurde. Daran beteiligten sich die 58th, 73rd, 313th und 314th Bomb Wings mit 558 B-29-Bombern. Ziel dieses Nachtangriffes waren die Wohn-und Industrieviertel südlich des Kaiserpalastes, an der Westseite des Hafens. 44 vorausfliegende B-29 markierten das Zielgebiet mit AN-M47-Phosphorbomben. Ab 3 Uhr Guamzeit begannen 476 Bomber bei starker Bewölkung Tokio zu erreichen. Die vier Hauptformationen bombardierten mit AN-M69-Napalmbomben in einem kontinuierlichen Bomberstrom das markierte Gebiet. Während rund anderthalb Stunden luden im Durchschnitt jede Minute über vier B-29 ihre Bombenlast aus einer Höhe von 2.377–4.602 m ab. In einer bislang unerreicht kurzen Zeit fielen knapp 540.000 AN-M69-Kleinbomben mit einer hohen Trefferdichte auf das Zielgebiet. Schnell entstanden aus den zahllosen Großfeuern ausgedehnte Flächenbrände. 36 Bomber konnten wegen dem Rauch und den heftigen Turbulenzen ihre Ziele nicht ausmachen und luden ihre Bomben irgendwo über dem Stadtgebiet von Tokio ab. In dieser Nacht wurden auf Tokio 725 Tonnen AN-M47-, 2.725 Tonnen AN-69-Brandbomben sowie 41 Tonnen AN-M50-Stabbrandbomben abgeworfen. Durch diesen Angriff wurden weitere 14 km2 städtischer Wohnraum mit einer Vielzahl Heimindustrien sowie verschiede kriegswichtige Industriebetriebe komplett niedergebrannt. Bei diesem Einsatz zählten die B-29-Besatzungen neben Flakfeuer 83 Attacken durch Jagdflieger. Nach dem Angriff beanspruchten die Amerikaner sechs Abschüsse und zwei weitere Jagdflugzeuge sollen beschädigt worden sein. 69 Bomber erlitten Beschädigungen und 17 gingen verloren: Eine B-29 wurde von einem Jagdflugzeug abgeschossen und zwölf weitere gingen aus unbekannten Gründen verloren. Vier weitere Bomber gingen durch Unfälle bei Start und Landung zu Bruch.

25. Mai 1945

Für die Mission 183 der Twenthieth Air Force sammelte das XXIth Bomber Command nochmals alle verfügbaren Kräfte der die 58th, 73rd, 313th und 314th Bomb Wings. Ziel des Angriffes im Stadtzentrum von Tokio waren die Stadtviertel nördlich des am 23. Mai bombardierten Gebietes, in der Nähe des Kaiserpalastes. Neben Wohngebieten mit einer großen Anzahl Heimindustrien befanden sich Finanz-, Einkaufs- und Verwaltungsdistrikte in dem Zielgebiet. Im Voraus hatten die Bomberbesatzungen den Auftrag erhalten, nicht auf den Palast zu zielen da die US-Regierung es nicht riskieren wollte, Tennō Hirohito zu töten. Für diesen Nachtangriff starteten auf den Marianen 498 B-29-Bomber. Von jedem Bomb Wing flogen zwölf B-29 zur Zielmarkierung voraus und warfen AN-M76-Brandbomben ab. Ab 23:38 Uhr erreichten die vier Hauptformationen mit 416 Bombern Tokio. Diese bombardierten in einem kontinuierlichen Bomberstrom die markierten Gebiete mit Brandbomben. Während rund zweieinhalb Stunden luden im Durchschnitt jede Minute drei B-29 ihre Bombenlast aus einer Höhe von 2.412 m. ab. Die entfachten Großfeuer entwickelten sich zu ausgedehnten Flächenbränden. Dieser verursachte neben dichtem Rauch auch starke Turbulenzen, so dass viele nachkommende Flugzeuge auf eine Höhe von über 6.500 m steigen mussten und von dort ihre Bombenlast mit Radarhilfe abwarfen. Weitere 34 Bomber konnten wegen des Rauchs und der heftigen Turbulenzen ihre Ziele nicht ausmachen und luden ihre Bomben aufs Geratewohl ab. In dieser Nacht wurden auf Tokio 583 Tonnen AN-M47-, 796 Tonnen AN-M50-, 1.276 Tonnen AN-M69-, 298 Tonnen AN-M76-Brandbomben sowie 3,6 Tonnen AN-M41-Splitterbomben abgeworfen. Den außer Kontrolle geratenen Flächenbränden konnte die arg dezimierte Feuerwehr nichts entgegensetzen und diese brannten weitere 44 km2 Stadtfläche nieder. Auch vorgängig angelegte Brandschneisen konnten die Ausbreitung des Feuers nicht verhindern. Bei keinem weiteren Luftangriff in der Geschichte wurde eine größere Stadtfläche vernichtet. Der Angriff brannte im Stadtzentrum von Tokio verschiedene Wohn- und Industrieviertel komplett nieder. Während des Luftangriffes flogen japanische Jagdflugzeuge 99 Angriffe auf die Bomberformation. Nach dem Einsatz beanspruchten die amerikanischen Piloten 19 Abschüsse sowie weitere 14 wahrscheinliche Abschüsse für sich. Die Amerikaner verloren 26 B-29-Bomber bei dem Einsatz. Fünf wurden durch die japanische Abwehr abgeschossen, eine stürzte auf dem Rückflug ins Meer und 20 weitere gingen aus unbekannten Gründen verloren. 100 Bomber erlitten Kampfschäden.

29. Mai 1945

Die Mission 186 war wiederum Flächenangriff mit Brandbomben und richtete sich gegen Yokohama, einem südwestlich gelegenen Vorort von Tokio. Bei diesem Tagesangriff wurden die Bomber der 58th, 73rd, 313th und 314th Bomb Wings von 101 P-51 Mustang Jagdflugzeugen, des VII Fighter Command aus Iwojima begleitet. Das Ziel war das Hafen- und Stadtgebiet mit einem wichtigen Wirtschaftsdistrikt und verschiedenen Wohn- und Industrievierteln. Von 510 gestarteten Bombern erreichten 454 das Zielgebiet um 10:14 Uhr. Während den folgenden rund 75 Minuten luden im Durchschnitt jede Minute sechs B-29 ihre Brandbomben aus einer Höhe von 5.334–6.401 m ab. 56 weitere B-29 konnten wegen Turbulenzen und dem starken Rauch die Ziele nicht ausmachen und luden ihre Bomben ungezielt über Yokohama ab. Die Bomber warfen bei diesem Einsatz 706 Tonnen AN-M47-, 17 Tonnen AN-M50- und 1.722 Tonnen AN-M69-Brandbomben ab. Die überforderte Feuerwehr konnte der Vielzahl der Großfeuer und Flächenbrände nur wenig entgegensetzen sodass weitere knapp 18 km2, was 34 % des Stadtgebietes entsprach, niederbrannten. Der Angriff stieß auf heftige Gegenwehr der Japaner. 150 Jagdflugzeuge vom Typ A6M fingen den Verband ab. In den darauffolgenden Luftkämpfen schossen sie zwei amerikanische Bomber ab und beschädigten weitere 175. Eine weitere B-29 wurde durch einen Rammstoß eines japanischen Jägers zum Absturz gebracht. Die Piloten der P-51 berichteten im Anschluss von 26 sicheren und 23 möglichen Feindabschüssen bei zwei Eigenverlusten. Über dem Ziel wurden drei weitere Bomber von der Flak abgeschossen. Zwei Bomber mussten auf dem Rückflug notwassern und weitere 39 Bomber mussten auf Iwojima notlanden.

Phase Drei

Nach den Angriffen der Phase zwei befanden sich 50,8 % von Tokios Stadtzentrum in Trümmern, weshalb das XXIth Bomber Command es von seiner Zielliste strich. Die dritte Phase dauerte vom 10. Juni bis zum 15. August 1945. In dieser wurden Präzisionsangriffe auf die noch verbliebenen Industrie- und Rüstungsbetriebe geflogen, die bereits beschädigt waren oder denen eine geringere Bedeutung beigemessen wurde. Als weitere Angriffsziele kamen die Betriebe der Ölindustrie sowie Kraftwerke dazu. Mit diesen Angriffen wollte man auch den Druck auf die japanische Regierung durch weitere Bombardierungen erhöhen. Die Angriffe in dieser Phase erfolgten zum Teil im Rahmen von großangelegten, kombinierten Luftangriffen die verschiedene Ziele in verschiedenen Städten zum Ziel hatten. Danach beendete die 20. Air Force die Angriffe, da es keine Industriebetriebe mehr gab, welche es zu bombardieren lohnte. Die Bomberangriffe in dieser Phase erfolgten generell aus mittlerer Flughöhe und es kamen primär Sprengbomben zum Einsatz. Daneben wurden Ziele im Großraum von Tokio mehrfach von trägergestützten Kampfflugzeugen der Task Force 58 (TF 58) sowie von Kampfflugzeugen aus Iwojima angegriffen.

Von der United States Army Air Forces wurden später die Präzisionsangriffe des XXIth Bomber Command in dieser Phase als Erfolg gewertet. Bei geringen eigenen Verlusten führten die fortwährenden Luftangriffe auf die Industrie- und Rüstungsbetriebe zu massiven Engpässen und Produktionsausfällen. Neben den physischen Zerstörungen trauten viele Menschen sich nicht mehr, ihre Häuser zu verlassen und zur Arbeit zu gehen, da sie die Bombardierung der Fabriken befürchteten.

10. Juni 1945

Die Mission 197 der Twenthieth Air Force hatte ein weiteres mal ein Präzisionsbombardement der Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes, in einem Vorort Tokios zum Ziel. Trotz mehrmaliger Bombardierung waren verschiedene Fabrikhallen noch weitgehend intakt. Von den 124 gestarteten B-29 des 73rd Bomb Wing bombardierten 118 Flugzeuge das Ziel aus einer einzelnen geschlossenen Formation. Aus einer Höhe von 5.974–6.461 m warfen die B-29 mit Radarhilfe über 732 Tonnen 2.000-Pfund-Sprengbomben (907 kg) vom Typ AN-M66 ab. Die Stahlbeton-Hallen im östlichen Fabrikareal wurden durch Bombentreffer zu 85 % zerstört. Die restlichen Hallen des Werkes waren durch die Brände der vorhergehenden Flächenangriffe bereits zu einem großen Teil ausgebrannt. Bei dem Einsatz wurden die Bomber von rund 50 P-51 Mustang-Jagdflugzeugen, des VII Fighter Command aus Iwojima begleitet. Über dem Ziel wurden neben mäßigem Flakfeuer 45 japanische Jagdflugzeuge beobachtet, die 41 Attacken flogen. Bei diesem Einsatz hatten die Amerikaner keine Verluste aber 18 Bomber mussten auf dem Rückflug auf Iwojima notlanden.

10 Juli 1945

Am diesem Tag griffen trägergestützte Flugzeuge der Task Force 38 (TF 38) Flugfelder im Raum Tokio an und zerstörten mehrere feindliche Flieger am Boden. Da sie ihre Luftkräfte für einen geplanten, großangelegten Kamikaze-Angriff auf die alliierte Flotte zurückhielten, starteten keine japanischen Flugzeuge zu Gegenangriffen.

12. Juli 1945

Mit der Mission 267 startete die 20 AF in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli einen Präzisionsbombardement der Erdölraffinerien von Kawasaki, einem Vorort von Tokio. Von 60 gestarteten B-29 erreichten 55 das Ziel, das sich unter einer geschlossenen Wolkendecke befand. Die B-29 des 73rd Bomb Wing waren mit je 36 AN-M64-Sprengbomben (227 kg) beladen. Aus einer Höhe von 4.572–5.090 m warfen sie mit Radarhilfe rund 410 Tonnen Bomben ab. Da wegen dem schlechten Wetter vorerst keine Zielauswertung erfolgte, ist über den angerichteten Schaden nichts bekannt. Über dem Ziel wurde heftiges Flakfeuer ausgemacht, aber kein Flugzeug ging durch die japanische Abwehr verloren. Zwei B-29 stürzten auf dem Hinflug ins Meer, wovon neun Besatzungsmitglieder gerettet werden konnten.

20. Juli 1945

Eine B-29 warf eine sogenannte Pumpkin Bomb auf Tokio ab. Diese Bombe war baugleich mit der Atombombe Fat Man, besaß aber anstelle des Kernsprengkopfes konventionellen Sprengstoff. Dieser Angriff diente als Zielübung für die späteren Einsätze der Atombomben. Das Ziel, der Kaiserpalast, wurde verfehlt.

25. Juli 1945

In der Nacht vom vom 25. auf den 26. Juli flog die Twenthieth Air Force mit der Mission 291 einen weiteren Angriff auf die Erdölraffinerien von Kawasaki. Wegen heftigen Höhenwinden konnten von den gestarteten 83 Bombern des 315rd Bomb Wing nur 75 das Ziel bombardieren. Diese luden aus einer Hohe von 5.029–5.517 m über 589 Tonnen AN-M64-Sprengbomben (227 kg) ab. Acht weitere Flugzeuge konnten das Ziel nicht ausmachen und warfen ihre Bomben aufs Geratewohl über Kawasaki ab. Der Angriff zerstörte rund 20 Raffinerieanlagen und Gebäude sowie 68 % der Tanklager. Eine B-29 wurde über dem Ziel durch einen direkten Flaktreffer abgeschossen und drei weitere mussten auf dem Rückflug auf Iwojima notlanden.

28. Juli 1945

Über 140 Jagdbomber des VII Fighter Command aus Iwojima griffen Flugfelder und andere militärische Ziele im Großraum von Tokio an.

3. August 1945

Rund 100 Jagdbomber des VII Fighter Command aus Iwojima griffen Kraftwerke, Eisenbahnanlagen und Züge im Großraum von Tokio an.

5. August 1945

Über 100 Jagdbomber des VII Fighter Command aus Iwojima griffen militärische und zivile Ziele im Großraum von Tokio an.

6. August 1945

Annähernd 100 Jagdbomber des VII Fighter Command aus Iwojima griffen sechs Fabriken und Kraftwerke im Großraum von Tokio an.

8. August 1945

Die Mission 320 der 20 AF galt den noch verbleibenden Fabrikhallen der Nakajima-Fabrik des Musashino-Flugzeugwerkes. Auf den Marianen starteten 69 B-29 vom 314th BW, die mit 2.000-Pfund-AN-M66 (907 kg) Sprengbomben beladen waren. 51 Bomber erreichten am späten Nachmittag Tokio in einer Höhe von 5.944–6.843 m. Da das Ziel aber von Wolken bedeckt war, griffen die Bomber das Ausweichziel, die Arsenale von Tokio an. Obwohl auch das Ausweichziel teilweise von Wolken bedeckt war, erfolgte der Bombenabwurf ohne Radarhilfe und nur die Bombenladungen einer Staffel traf das Ziel. Die Bomben der anderen Staffeln verfehlten das Ziel um bis zu 4,5 km. Elf weitere Flieger konnten kein Ziel ausmachen und luden ihre Bomben ungezielt über Tokio ab. Bei diesem Einsatz wurden auf Tokio über 262 Tonnen Bomben abgeworfen. Die Amerikaner beobachteten bei dieser Mission verschiedene japanische Jagdflugzeuge, die aber keine Angriffe flogen. Zwei B-29 wurden über dem Ziel von der starken Flak abgeschossen und eine weitere Maschine stürzte wegen technischer Probleme ab. Diese Flugzeuge waren die letzten B-29 der Twenthieth Air Force, die durch den Feind abgeschossen wurden. Zwölf weitere Bomber mussten auf dem Rückflug auf Iwojima notlanden.

10. August 1945

Da beim vorherigen Einsatz die Musashino-Flugzeugwerke nicht bombardiert werden konnten, hatte die Mission 323 der 20 AF nochmals diese Flugzeugwerke zum Ziel. Der Einsatz erfolge mit Jagdschutz von 50 P-47 Thunderbolt und P-51 Mustang. Auf den Marianen starteten 78 B-29 vom 73rd BW, die mit 2.000-Pfund-AN-M66 (907 kg) und 500-Pfund-AN-M64 (227 kg) Sprengbomben beladen waren. 70 Bomber erreichten Tokio in einer Höhe von 6.706–7.985 m. Wiederum war das Primärziel von Wolken bedeckt sodass die Flieger ihre Bomben über dem Ausweichziel, den Arsenalen von Tokio abwarfen. Bei diesem Einsatz fielen über 290 Tonnen Bomben auf Tokio, aber keine Bombe fiel auf das Primärziel. Drei weitere B-29 luden ihre Bomben aufs Geratewohl über Tokio ab. Daneben griffen die Jagdflugzeuge der Eskorte mit Bordwaffen ebenfalls Bodenziele an. Die Amerikaner beobachteten bei dieser Mission verschiedene japanische Jagdflugzeuge, die aber keine Angriffe flogen. Das heftige Flakfeuer über dem Ziel beschädigte 29 Bomber, führte aber zu keinen Verlusten. Neun B-29 mussten auf dem Rückflug auf Iwojima notlanden.

13 August 1945

Am diesem Tag griffen trägergestützte Flugzeuge der Task Force 38 (TF 38) Schiffe, Flugfelder, Flugzeugfabriken, Kraftwerke und weitere Bodenziele im Raum Tokio an.

15 August 1945

Am diesem Tag erfolgte ein weiterer Angriff mit trägergestützten Flugzeugen der Task Force 38. Wiederum griffen sie im Raum Tokio Schiffe, Flugfelder, Fabriken, Kraftwerke und Eisenbahnanlagen an.

Auswirkungen

Die sechs massiven Flächenbombardements die gegen Tokio geflogen wurden, sind die verheerendsten Luftangriffe die während des Zweiten Weltkrieges erfolgten. Hinsichtlich der Opferzahlen und des zerstörten Stadtgebietes stellen sie die schweren Luftangriffe in Europa auf London, Hamburg und auf Dresden bei Weitem in den Schatten. Die Menschenverluste des Luftangriffs auf Tokio vom 9./10. März 1945 überstiegen sogar die der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vier Monate später.

Die beiden von der USAAF gesetzten Ziele, die Zerstörung der Industrieviertel sowie die Bevölkerung zu dezimieren und zu zermürben wurden gemäß den Auswertungen des USSBS mit Erfolg erreicht. Die erste Phase der Angriffe wurde als wenig erfolgreich gewertet, da die Fabriken bei den Nachtangriffen aus großer Höhe nicht getroffen wurden. Zu diesem Zeitpunkt stand für die B-29 das AN/APQ-13-Radargerät zur Verfügung, welches infolge der viel zu geringen Auflösung kaum effektiv einsetzbar war. Die Flächenangriffe mit Brandbomben in der zweiten Phase erforderten kein präzises Zielen und waren daher viel erfolgversprechender. Diese Angriffe verursachten großflächige Schäden und forderten enorme Opfer unter der Zivilbevölkerung. In der dritten Phase konnten dank der nun zur Verfügung stehenden fortschrittlichen AN/APQ-7 Eagle-Radarsystemen und einer geringeren Angriffshöhe, Einzelziele mit verbesserter Präzision bombardiert werden. Daneben waren die japanischen Streitkräfte zu diesem Zeitpunkt kaum noch zu einer wirkungsvollen Abwehr im Stande.

Insgesamt warf die Twenthieth Air Force rund 20.761 Tonnen Bomben auf Tokio ab. Davon waren rund 13.985 Tonnen Brandbomben und rund 6.776 Tonnen Spreng- und Splitterbomben. Rund 79 % der Bombenlast wurde bei Flächenbombardements abgeworfen. Bei den sechs großen Brandbomben-Flächenbombardements vom Februar bis Mai 1945 wurde über 145,8 km2, was 50,8 % des Stadtgebietes entsprach, niedergebrannt. In Tokio wurden durch die Brandbombenangriffe 722.270 Gebäude niedergebrannt. Zusätzlich wurde von Agglomerationsgebieten Yokohama knapp 22 km2 und von Kawasaki 9,3 km2 zerstört. In Yokohama wurden durch die Brandbombenangriffe 89.073 Gebäude und in Kawasaki 31.603 Gebäude niedergebrannt. Von Yokohama wurde rund 57 % und von Kawasaki 35 % des Stadtgebietes zerstört. Die Luftangriffe auf Tokio führten zu zehntausenden von Toten unter der japanischen Zivilbevölkerung, die Schätzungen zu den genauen Zahlen weichen dabei aber erheblich voneinander ab. Das United States Strategic Bombing Survey (USSBS) ermittelte im Jahr 1947, dass die Luftangriffe auf Tokio am Boden knapp 100.000 Tote und nochmals ebenso viele Verletzten forderten. Über 2,8 Millionen der Bewohner Tokios wurden obdachlos und rund 6,5 Millionen verließen die Stadt eigenmächtig oder wurden evakuiert. Diese Zahlen mussten später stark nach oben korrigiert werden, wobei abschließend keine genaue Opferzahl ermittelt werden konnte. In Yokohama wurden durch Brandbombenangriffe 4.832 Personen getötet und 17.967 verletzt. In Kawasaki forderten die Brandbombenangriffe 1.520 Tote sowie 8.759 Verletzte. In Yokohama und Kawasaki wurden 883.613 Menschen obdachlos. Ein Großteil von Tokios industrieller Kapazität wurde durch die Luftangriffe zerstört, was zu einem massiven Rückgang der Industrieproduktion in der Kantō-Region führte. Da die Brandbombenangriffe einen Großteil der Infrastruktur von Tokio zerstört hatten, kam das städtische Leben größtenteils zum Erliegen und viele Überlebende trauten sich nicht mehr ihr Heim zu verlassen. Die fortwährenden schweren Flächenangriffe führten zu einer zunehmenden Degenerierung des sozialen Gemeinschaftslebens. Durch die Angriffe brach die Wasser- und Stromversorgung in der Stadt weitgehend zusammen und trotz der Öffnung der noch intakten Nahrungsmitteldepots wurden die Nahrungsmittel bald knapp. Die Bergungen, Versorgung der Überlebenden sowie die Aufräumarbeiten die in der zu großen Teilen zerstörten Stadt gestalteten sich für die arg dezimierten Hilfskräfte als extrem schwierig und aufwändig. Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung stellten laut einer Nachkriegsbefragung durch das USSBS den Stärksten Faktor dar, der die Bevölkerung davon überzeugte, dass der Krieg verloren sei.

Ethische und rechtliche Aspekte

Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es eine Vielzahl von Debatten über die ethische Richtigkeit der strategischen Bombenoperationen gegen Japan. Die Luftangriffe auf Tokio hatten, ähnlich wie die auf deutsche Städte, das Ziel, die Arbeitskräfte zu dezimieren und den Kriegswillen der Bevölkerung zu brechen. Der gezielte massive Einsatz von Brandbomben gegen die durch ihre Holzbauweise leicht entflammbaren Wohngebiete wird besonders in Japan weithin als Kriegsverbrechen bewertet. Während des Krieges befürwortete der größte Teil der amerikanischen Öffentlichkeit die Bombardements gegen das Deutsche Reich und Japan und die wenigen Personen, die diese kritisierten wurden als realitätsfern oder Verräter gesehen. Einige Personen in Regierung und Militär der Vereinigten Staaten sahen die strategischen Bombardements als moralisch fragwürdig. Unter ihnen war der Brigadegeneral Bonner Fellers der die Angriffe gegenüber einem Untergebenen als die skrupelloseste und barbarischste Ermordung von Nichtkombattanten in der Kriegsgeschichte bezeichnete. Laut dem Historiker John Dower teilten weitere hohe Offiziere Fellers Meinung, taten sie aber nicht öffentlich kund.

Mark Selden beschrieb den Höhepunkt der Luftangriffe im Frühling und Sommer 1945 dahingehend, dass es eine vielleicht weiterhin unerreichte Spitze des Abschlachtens von Menschen sei. Ebenso ist vermutet worden, dass die durch Propaganda verstärkte antijapanische Stimmung die Befehlshaber der USAAF dazu bewog, auf großflächige Brandbombardements zu setzen während gegen das Deutsche Reich überwiegend Präzisionsbombardements durchgeführt wurden. Der Historiker Richard B. Frank führt diese veränderte Taktik auf eine veränderte Sichtweise, inwiefern Bombardements den Kriegsverlauf beeinflussen können, zurück. Das geringe Wissen um die Struktur der japanischen Wirtschaft und die größere Anfälligkeit japanischer Städte gegen Brandbomben wären laut Frank starke Faktoren gewesen.

Der Oberbefehlshaber des XXIth Bomber Command Curtis E. LeMay, erklärte nach dem Krieg, er wäre vermutlich als Kriegsverbrecher angeklagt worden, falls die USA den Krieg verloren hätten:

“I suppose if I had lost the war, I would have been tried as a war criminal. Fortunately, we were on the winning side.”

Er empfand seine Einsätze jedoch als gerechtfertigt, da sie seiner Ansicht nach den Krieg verkürzt hätten:

“Maj. Gen. Curtis E. LeMay, commander of the B-29's of the entire Marianas area, declared that if the war is shortened by a single day the attack will have served its purpose.”

– New York Times

In der japanischen Bevölkerung wurde er „Unmensch LeMay“ (鬼畜ルメイ, kichiku Rumei) genannt.

Auch Robert McNamara, der spätere Verteidigungsminister der USA und damals Stabsoffizier von LeMay, äußerte sich ähnlich wie LeMay. In einem der Interviews für den Dokumentarfilm The Fog of War äußerte er, dass die Brandbombenangriffe auf die Großstädte bei einem anderen Ausgang des Krieges (also keiner totalen Niederlage Japans) heute höchstwahrscheinlich als Kriegsverbrechen bewertet würden.

Zum Gedenken an die Opfer erklärte die Regierung der Präfektur Tokio den 10. März durch eine Verordnung 1990 zum Tōkyō-to heiwa no hi (東京都平和の日, „Friedenstag der Präfektur Tokio“).

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Minhenē, netālu no dzelzceļa stacijas, 2. Pasaules kara bumbas sprādzienā ievainoti vismaz trīs cilvēki01.12.2021lv
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21 killed, 8 injured in deadly Malawi road crash01.08.2021en
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Siriwajaya Air Boeing 737 passenger jet catastrophe in Indonesia 09.01.2021en, lv
5 A B-17G bomber crashed at Bradley International Airport A B-17G bomber crashed at Bradley International Airport02.10.2019en, lv
6Japānas imperators Akihito atkāpjas no Japānas troņa pēc 31 gada valdīšanas Japānas imperators Akihito atkāpjas no Japānas troņa pēc 31 gada valdīšanas 30.04.2019lv
7A huge explosion has ripped through a chemical plant in eastern China, killing at least six people and injuring dozensA huge explosion has ripped through a chemical plant in eastern China, killing at least six people and injuring dozens21.03.2019en, lv
8A car bomb attack in Kabul, Afganistan killed at least 40 A car bomb attack in Kabul, Afganistan killed at least 40 31.05.2017en, lv
9German evacuation for WW2 bomb disposal in AugsburgGerman evacuation for WW2 bomb disposal in Augsburg25.12.2016en, lv
10W Moskwie Richard Nixon i Leonid Breżniew podpisali układ o ograniczeniu systemów obrony przeciwrakietowej ABM (Traktat ABM)W Moskwie Richard Nixon i Leonid Breżniew podpisali układ o ograniczeniu systemów obrony przeciwrakietowej ABM (Traktat ABM)26.05.1972pl, ru
11The American U-2 spy plane, piloted by Francis Gary Powers, was shot down over the Soviet UnionThe American U-2 spy plane, piloted by Francis Gary Powers, was shot down over the Soviet Union01.05.1960en, lv
12Der erste Test Sowjetisches AtombombenDer erste Test Sowjetisches Atombomben29.08.1949de, en, lv, pl, ru
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1250 ASV bumbvedēji veic uzlidojumu Berlīnei18.04.1945lv, pl
14Luftangriffe auf DresdenLuftangriffe auf Dresden13.02.1945de, ee, en, fr, lv, pl, ru, se
15Kamikadzes. Pirmais japāņu kamikadzes uzbrukums sabiedroto - Austrālijas kuģim "Australia" 2. Pasaules karāKamikadzes. Pirmais japāņu kamikadzes uzbrukums sabiedroto - Austrālijas kuģim "Australia" 2. Pasaules karā21.10.1944lv
16 Rīga paglābjas no sabiedroto spēku bombardēšanas. Rīgu paglāba tas, ka tam neesot piekritusi PSRS Rīga paglābjas no sabiedroto spēku bombardēšanas. Rīgu paglāba tas, ka tam neesot piekritusi PSRS02.06.1944lv
17Neveiksmīgā Nirnbergas bombardēšanaNeveiksmīgā Nirnbergas bombardēšana30.03.1944lv, pl
18Soviet "March Bombings" of Tallinn in World War IISoviet "March Bombings" of Tallinn in World War II09.03.1944en, lv
19Kaseles bombardēšana - ap 10.000 bojāgājušoKaseles bombardēšana - ap 10.000 bojāgājušo22.10.1943lv, ru
20 727 RAF bombers dropped 1,700 tons of explosives on Berlin, Germany 727 RAF bombers dropped 1,700 tons of explosives on Berlin, Germany23.08.1943en, lv

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Quellen: wikipedia.org, delfi.lv

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