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George Canning

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Geburt:
11.04.1770
Tot:
08.08.1827
Zusätzliche namen:
George Canning
Kategorien:
Politiker, Staatsmann
Friedhof:
Westminster Abbey

George Canning (* 11. April 1770 in London; † 8. August 1827 ebenda) war ein britischer Politiker, der als Außenminister und für kurze Zeit als Premierminister diente.

Frühe Jahre

Canning wurde in relativ ärmlichen Verhältnissen geboren, nachdem sein Vater auf das Familienerbe verzichtet hatte, um seine großen Schulden zu begleichen. Der Vater, George Canning (1736–1771) starb, als Canning ein Jahr alt war. Sein Onkel, Stratford Canning (1744–1787), unterstützte die Familie und ermöglichte Canning eine Ausbildung am Eton College und am Christ Church College in Oxford.

Cannings Onkel gehörte der Whig-Partei an und machte seinen Neffen mit anderen Whigs, wie Charles James Fox, Edmund Burke und Richard Sheridan bekannt. Canning wurde jedoch, auch unter dem Eindruck der Französischen Revolution bald ein Anhänger von William Pitt dem Jüngeren. Mit Pitts Hilfe wurde Canning 1793 Parlamentsabgeordneter für Newtown auf der Isle of Wight, einem Rotten borough, später für Wendover in Buckinghamshire. Canning wurde ein prominenter Redner und war einer der ersten Politiker im Land, die einen intensiven Wahlkampf führten, indem sie viele Reden außerhalb des Parlaments hielten. Als Burke 1797 starb, schrieb Canning: „Dies ist ein Ereignis, das die ganze Welt angeht – Burke ist tot!“. Canning war auch einer der ersten prominenten Politiker jener Zeit, die offen die Bezeichnung „Tory“ benutzten, ein Begriff, der langsam für die Anhänger Pitts in Gebrauch kam. 1824 war er einer der ersten, die die Bezeichnung „Konservativer“ benutzten.

Erste Ministerämter

Seinen ersten ministeriellen Posten erhielt er 1795, als er Unterstaatssekretär im Außenministerium wurde. In dieser Position erwies er sich als starker Unterstützer Pitts. Er stand oft auf dessen Seite bei Meinungsverschiedenheiten mit dem Außenminister Lord Grenville. 1799 wurde er Mitglied der Kontrollkommission und 1800 Zahlmeister der Streitkräfte. Im gleichen Jahr heiratete er - mit Pitt als einem der Trauzeugen - die reiche Erbin Joan Scott, die ihm drei Söhne und eine Tochter gebar. Als Pitt 1801 zurücktrat, folgte Canning ihm loyal in die Opposition und kehrte 1804 mit ihm in die Regierung zurück - als Schatzmeister der Marine.

Als Pitt 1806 starb, schied Canning aus dem Amt aus, wurde aber ein Jahr später als Außenminister in die neue Regierung seines Schwagers, des Duke of Portland berufen. Er trug die Hauptverantwortung für die Diplomatie Großbritanniens während der napoleonischen Kriege und er war verantwortlich für den Plan, Napoleon durch den Angriff auf die dänische Flotte in Kopenhagen auszumanövrieren.

Duell mit Castlereagh

1809 begann Canning eine Reihe von Kontroversen mit der Regierung, die berühmt werden sollten. Er stritt mit dem Minister für Krieg und die Kolonien, Lord Castlereagh, über die Entsendung von Truppen, die Canning Portugal versprochen hatte, die aber von Castlereagh nach Holland geschickt wurden (Walcheren-Expedition). Durch die Streitereien zwischen den beiden Männern, die jeweils einige Minister auf ihre Seite ziehen konnten, wurde die Regierung immer mehr handlungsunfähig. Portlands Gesundheitszustand verschlechterte sich ständig, sodass er nicht mehr die Führung innehatte. Im April drohte Canning Portland mit seinem Rücktritt, wenn Castlereagh nicht durch Lord Wellesley ersetzt würde. Portland sagte zu, diesen Wechsel bei passender Gelegenheit vorzunehmen, und hielt diese Übereinkunft geheim.

Castlereagh erfuhr im September 1809 von der Abmachung. Er war wütend und verlangte Wiedergutmachung. Er forderte Canning zum Duell, welches am 21. September 1809 ausgetragen wurde. Canning hatte nie zuvor eine Pistole abgefeuert. So verfehlte er seinen Gegner, während Castlereagh ihn am Oberschenkel verwundete. In der Folge gab es große Empörung darüber, dass zwei Kabinettsminister zu solch einer Methode gegriffen hatten. Kurz darauf trat Portland aus Gesundheitsgründen zurück und Canning bot sich König Georg III. als Nachfolger an. Der berief jedoch Spencer Perceval, und so schied Canning ein weiteres Mal aus dem Amt, ebenso Castlereagh.

Rückkehr in die Regierung

Nachdem Perceval im Jahr 1812 einem Attentat zum Opfer gefallen war, bot der neue Premierminister, Lord Liverpool, Canning an, wieder das Außenministerium zu übernehmen. Canning lehnte jedoch ab, weil er Führer des Unterhauses werden wollte und nicht darauf erpicht war, gemeinsam mit Castlereagh in einer Regierung zu arbeiten. In den Wahlen 1812 wurde er für Liverpool ins Unterhaus gewählt. 1814 wurde er britischer Botschafter in Portugal, kehrte jedoch schon im Folgejahr wieder zurück. Er erhielt etliche weitere Angebote von Liverpool; 1816 wurde er Präsident des Kontrollrats der Ostindien-Kompanie (Board of Control).

1820 trat er wieder von allen Ämtern zurück. Diesmal aus Protest gegen die Behandlung von Königin Caroline, Gattin des neuen Königs Georg IV, die sich von ihrem Ehemann entfremdet hatte. Canning und Caroline waren miteinander befreundet und man nimmt an, dass sie auch eine kurze Affäre zusammen hatten.

Wieder zurückgekehrt

Castlereagh, jetzt Marquess of Londonderry, beging 1822 Selbstmord. Canning, ursprünglich zum Generalgouverneur von Indien ernannt, wurde sein Nachfolger, sowohl als Außenminister als auch als Führer des Unterhauses. In seiner zweiten Amtszeit als Außenminister bemühte er sich erfolgreich darum, Südamerika von französischem Einfluss fernzuhalten. Dazu unterstützte er die Monroe-Doktrin des amerikanischen Präsidenten. Er unterstützte auch die ständig wachsende Zahl der Gegner der Sklaverei, das griechische Unabhängigkeitsstreben und die portugiesische Königin Maria II. gegen Dom Miguel.

Premierminister

Liverpool ging als Premierminister 1827 in den Ruhestand und Canning wurde als sein Nachfolger ausgewählt. Er wurde sowohl Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, als auch Sir Robert Peel vorgezogen. Keiner der beiden war bereit, unter Canning zu dienen, ebenso wenig fünf andere Mitglieder aus Liverpools Kabinett und auch nicht vierzig Nachwuchskräfte aus der alten Regierung. Die Tory-Partei war tief gespalten zwischen den "High Tories" (oder "Ultras", wie sie nach einer zeitgenössischen Partei in Frankreich auch genannt wurden) und den gemäßigten, die Canning unterstützten. Als Folge davon war es schwierig für Canning, eine Regierung zu bilden. So holte er einige Mitglieder der Whigs in sein Kabinett, darunter Henry Petty-FitzMaurice, 3. Marquess of Lansdowne. Man kam überein, die schwierige Frage der Parlamentsreform auszuklammern, da Canning gegen die Reform war, die Whigs aber dafür.

Canning war jedoch schon nicht mehr bei guter Gesundheit. Am 8. August 1827 starb er genau in dem Raum, in dem auch schon Charles James Fox 21 Jahre früher verstorben war. Canning hält den zweifelhaften Rekord der kürzesten Amtszeit, die bisher ein britischer Premierminister jemals innehatte – nur 119 Tage. Er wurde in der Westminster Abbey beigesetzt. Seine Frau wurde ein halbes Jahr nach seinem Tod zur Viscountess Canning erhoben, damit war seinen Nachkommen ein Titel gesichert.

Sein jüngster Sohn Charles John Canning, 1. Earl Canning, wurde 1858 Vizekönig von Indien. Cannings ältester Sohn George Charles starb 1820, der zweitälteste William Pitt Canning ertrank 1828 vor Madeira.

Ursache: wikipedia.org

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