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Bulat Okudschawa

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Date de naissance:
09.03.1924
Date de décès:
12.06.1997
Noms supplémentaires:
Bulat Okudžava, Bulatas Okudžava, Bulats Okudžava, Bułat Okudżawa, Була́т Окуджа́ва, Була́т Ша́лвович Окуджа́ва, Bułat Szałwowicz Okudżawa, Булат Окуджава, Булат Шалвович Окудж
Catégories:
Chanteur, Compositeur, Dissident, Participant de la seconde guerre mondiale
Nationalité:
 arménien, géorgien
Cimetière:
Vagan'kovskoye Cemetery

Bulat Schalwowitsch Okudschawa (russisch Булат Шалвович Окуджава, georgisch ბულატ ოკუჯავა, wiss. Transliteration Bulat Šalvovič Okudžava; * 9. Mai 1924 in Moskau; † 12. Juni 1997 in Paris) war ein sowjetischer Dichter und Chansonnier. Der oppositionelle Künstler und Mitbegründer des russischen Autorenliedes galt als der Georges Brassens der Sowjetunion.

Er wurde als Sohn eines georgischen Vaters und einer armenischen Mutter geboren. Der Vater war ein hoher KPdSU-Funktionär in Moskau. 1937 wurden die Eltern verhaftet und der Vater als angeblicher deutscher Spion erschossen. Die Mutter verbrachte als „Frau eines Vaterlandsverräters“ 18 Jahre in verschiedenen Arbeitslagern des GULAG. Okudschawa zog zu Verwandten nach Tiflis. 1941 wurde er zur Armee eingezogen, kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Artillerist. 1945 absolvierte er in Tiflis das Abitur, studierte bis 1950 an der Staatlichen Universität Tiflis Philologie, wurde Lehrer im Dorf Schamordino in der Oblast Kaluga, später in Kaluga. Nach der Rehabilitation seiner Mutter wechselte er 1956 zurück in seine Heimatstadt Moskau.

Er wurde Redakteur im Verlag Molodaja Gwardija (dt. ‚Junge Garde‘), später Leiter des Lyrikressorts der Wochenzeitung Literaturnaja Gaseta. In der Phase der Entstalinisierung trat er mit unangepassten Gedichten auf und begleitete sie auf der Gitarre. Die ersten hatte er bereits in Tiflis geschrieben und vergeblich zu veröffentlichen versucht. Sie waren meist metaphorisch und melancholisch. Entsprechend seinen Jugenderfahrungen hatten sie einen pazifistischen Grundton, wandten sich gegen staatliche Repressionen. Weil die Medien Okudschawa versperrt waren, waren private Wohnungen in Moskau seine Bühne.

Dort wurden die Lieder auf Tonband mitgeschnitten und verbreiteten sich als Magnitisdat schnell in der gesamten Sowjetunion. Junge Leute kauften sich Tonbandgeräte, griffen zur Gitarre und sangen die Lieder nach. Okudschawa wurde zum Sprachrohr der sowjetischen Nachkriegsgeneration.

In den 1960er Jahren wurden seine Lieder in sowjetischen Filmen verwendet. Er verfasste Drehbücher. Zugleich wandte sich Okudschawa gegen die Zensur in der sowjetischen Literatur, unterzeichnete Petitionen gegen die Inhaftierung von Autoren sowie die Repressionen gegen Alexander Solschenizyn. In den 1980er Jahren schrieb er verschiedene Prosawerke.

Okudschawa war auch in Polen sehr beliebt. Anfang der 1980er Jahre übersetzte Wolf Biermann Lieder von Bulat Okudschawa ins Deutsche, nahm A kak perwaja ljubow (A как первая любовь, dt. Ach die erste Liebe macht das Herz mächtig schwach) in sein Konzertprogramm auf.

Nach dem Ende der Sowjetunion wurde er 1992 von Boris Jelzin in die Begnadigungskommission des russischen Präsidenten berufen, die Fehlurteile der sowjetischen Justiz korrigieren sollte. Er gehörte ihr bis zu seinem Tode an.

Er starb auf einer Lesereise in Paris, wurde in Moskau auf dem Wagankowo-Friedhof begraben. Seine Geburtsstadt ehrte ihn mit einem Denkmal im Stadtviertel Arbat. Die vom russischen Präsidenten unterstützte Bulat-Okudschawa-Stiftung sammelt die über die ganze Welt verstreuten Audio- und Video-Mitschnitte seiner Rezitationen und Konzerte. Insgesamt handelt es sich um rund 200 Lieder und etwa 1.000 Gedichte. Seine Lieder werden heute noch zum Erlernen der russischen Sprache verwendet[1].

Okudschawa war mit Olga Arzymowitsch verheiratet. Er sprach russisch und georgisch.

Auszeichnungen

  • 1991 wurde er mit dem Staatspreis der UdSSR ausgezeichnet.
  • 1994 erhielt er den Booker für den Roman Die Show ist vorbei.

Weiteres

Der Asteroid (3149) Okudzhava, 1981 von der tschechischen Astronomin Zdeňka Vávrová entdeckt, wurde nach ihm benannt[2]. Okudschawa besang die Moskauer Straße Arbat im Lied über den Arbat. In der Straße Arbat befindet sich heute das Okudschawa-Haus (Haus Nr. 43) und ein Denkmal Okudschawas.

Werke

  • Bulat Okudshawa: Gedichte und Chansons. Kindler, München 1969
  • Bulat Okudžava: Der fröhliche Trommler: Lieder, Chansons, Balladen. Damokles-Verlag, Ahrensburg 1969
  • Bulat Okudshawa: Auswahl. Neues Leben, Berlin 1975
  • Bulat S. Okudzava: Die Erlebnisse des Polizeiagenten Schipow bei der Verfolgung des Schriftstellers Tolstoj: Roman. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1977
  • Bulat Okudžava: Proza i poezija. Possev, Frankfurt a. Main 1977
  • Bulat Okudshawa: Der arme Awrossimow oder die Abenteuer eines Geheimschreibers: Roman. Volk & Welt, Berlin 1971
  • Bulat Okudshawa: Merci oder die Abenteuer Schipows. Volk & Welt, Berlin, 1981
  • Bulat Okudshawa: Die Reise der Dilettanten: Aus den Aufzeichnungen des Oberlieutenants im Ruhestand Amiran Amilachwi: Historischer Roman. Aufbau Verlag, Berlin 1981
  • Bulat Okudshawa: Romanze vom Arbat. Lieder, Gedichte. Hrsg. von Leonhard Kossuth. Volk & Welt, Berlin 1985, ISBN 3-353-00245-6
  • Bulat Okudshawa: Begegnung mit Bonaparte: historischer Roman. Volk & Welt, Berlin 1986
  • Bulat Okudshawa: Frau meiner Träume: wahre Geschichten. Volk & Welt, Berlin 1991, ISBN 3-353-00876-4
  • Bulat Okudshawa: Reise in die Erinnerung. Glanz und Elend eines Liedermachers. Aufbau, Berlin 1997, ISBN 3-7466-1451-1
  • Vladimir S. Vysockij, Aleksandr A. Galic, Bulat S. Okudzava: Russische Liedermacher. Reclam, Stuttgart 2000, ISBN 3-15-018056-2

Diskografie

  • Bulat Okudshawa: Lieder 2. Pläne Pop, 1989
  • Bulat Okudshava: Poka semlja jeschtscho wertitsja (Пока земля еще вертится). SLRecords, 1994
  • Bulat Okudshava: A kak perwaja ljubow... (А как первая любовь) SLRecords, 1997
  • Bulat Okudshava: Amerikanski konzert (Американский концерт). SoLyd Records, 1998
  • Bulat Okudshava: Kogda opustejet Parisch ... Posledni konzert w Parische (Когда опустеет Париж... Последний концерт в Париже). 2002
  • Bulat Okudshava: Tschudesny wals: Konzert 1969 (Чудесный вальс: Концерт 1969). 2002

 

Sources: wikipedia.org

Pas de lieux

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        NomLienDate de naissanceDate de décèsDescription
        1
        Nikolaj OkudzhavaOncle00.00.189104.03.1939
        2
        Olga OkudzhavaTante00.00.188811.09.1941
        3Lili BrikLili BrikAmi11.11.189104.08.1978
        4Agnieszka OsieckaAgnieszka OsieckaAmi09.10.192907.03.1997
        5Jewgeni JewtuschenkoJewgeni JewtuschenkoCollègue18.07.193201.04.2017
        6Виктор ШульманВиктор ШульманCollègue01.01.194609.12.2016
        7Николай  ГодовиковНиколай ГодовиковCollègue06.05.195023.11.2017
        8Margarita  AligereMargarita AligereCollègue07.10.191501.08.1992
        9Ирина БржевскаяИрина БржевскаяCollègue27.12.192917.04.2019
        10Евгений КрылатовЕвгений КрылатовCollègue23.02.193408.05.2019
        11Юрий  ОшеровЮрий ОшеровCollègue06.11.194227.06.2019
        12Boriss PasternaksBoriss PasternaksFamilier10.02.189030.05.1960
        13Gaļina FrolovaGaļina FrolovaFamilier10.03.194031.05.2020
        14Юрий БондаревЮрий БондаревFamilier15.03.192429.03.2020
        15Eduard  LimonowEduard LimonowFamilier22.02.194317.03.2020
        16Юрий  МаркеловЮрий МаркеловFamilier04.08.195007.11.2019
        17Valentīna TolkunovaValentīna TolkunovaFamilier12.07.194622.03.2010
        18Anatoli  KouznetsovAnatoli KouznetsovFamilier31.12.193007.03.2014
        Mots clés