Das McCallister-Haus: Drehort von „Kevin – Allein zu Haus“ (Home Alone, 1990)

Das McCallister-Haus: Drehort von „Kevin – Allein zu Haus“ (Home Alone, 1990)

Adresse: 671 Lincoln Avenue, Winnetka, IL 60093, USA

Koordinaten: 42.1097° N, 87.7336° W (genauer: 42.1097127, -87.7336142 – ikonisches Herrenhaus mit weißer Fassade und Säulen)

Genau in diesem Haus verteidigt Kevin McCallister (Macaulay Culkin) sich gegen die Einbrecher – die berühmte Familienresidenz aus der Weihnachtsklassiker 1990 „Kevin – Allein zu Haus“. Die ikonischen Aufnahmen mit verschneitem Hof, geschmückten Weihnachtsbäumen und allen Fallen in vollem Gange wurden genau hier gedreht, in einem Vorort von Chicago. Das Haus steht noch immer und zieht jedes Jahr Tausende von Fans an, besonders im Dezember, wenn Einheimische und Touristen es mit Lichterketten schmücken und die Filmstimmung nachstellen. Aber Achtung: es ist Privatbesitz – nur von der Straße fotografieren, die Eigentümer bitten um Respekt vor ihrer Privatsphäre und kein Betreten des Grundstücks!

Interessante Fakten zum Dreh und zum Haus

Nach dem Film wurde es zwangsläufig eines der bekanntesten und berühmtesten Häuser der USA.

2012 verkauft für 1,585 Millionen Dollar, 2024 schon für ca. 5,25 Millionen!

Fans pilgern immer noch hin, um die Filmstimmung zu spüren. Definitiv ein dauerhaftes Kulturdenkmal und Touristenmagnet.

Nicht alle Innenaufnahmen entstanden hier. Außenaufnahmen und einige Treppenszenen wurden im echten Haus gedreht, doch der gesamte restliche Innenraum (Küche, Wohnzimmer, Kevins Zimmer) wurde in einer damals leerstehenden Highschool aufgebaut – New Trier Township High School im selben Winnetka. Die Turnhalle wurde zum McCallister-Palast.

„Little Nero’s Pizza“, die Kevin geliefert wird, ist eine erfundene Marke, aber die Pizzen kamen echt von Pizza Hut.

Der Name ist nicht zufällig: Kaiser Nero „verbrannte Rom“, Kevin „verbrennt“ die Einbrecher – subtile Anspielung für aufmerksamere Zuschauer.

In der berühmten Szene krabbelt die Spinne über das Gesicht des Einbrechers Harry (Joe Pesci).

Die Spinne auf Harrys Gesicht ist ein echter Vogelspinnen-Tarantula, Joe Pescis Schrei ist 100 % echt (er hat panische Angst vor Spinnen).

Der Onkel, der sagt „A lovely cheese pizza, just for me“ – Regisseur Chris Columbus himself in einer Gastrolle.

Ursprünglich sollte der Film Home Alone in Hell heißen, doch das Studio fürchtete das Wort „Hölle“ in einem Weihnachts-Familienfilm.

Kevins Plan mit dem roten Faden ist ein echter Architekturplan aus der Requisite – man sieht ihn im Close-up.

„Keep the change, ya filthy animal“ stammt aus dem komplett erfundenen Gangsterfilm Angels with Filthy Souls, der nur für diesen Film gedreht wurde. Die Fortsetzung gibt’s in Teil 2.

Der Großteil des Interieurs (Küche, Wohnzimmer, Kevins Zimmer) wurde in der leerstehenden Turnhalle der New Trier Township High School im selben Winnetka aufgebaut und gefilmt.

Adresse: 385 Winnetka Ave, Winnetka, IL 60093, USA

Koordinaten: 42.1075° N, 87.7214° W (genauer: 42.1075, -87.7214 – heute aktive Schule, damals teilweise leer).

Plaza-Hotel-Lobby-Szene (Teil 2), in der Kevin den angetroffenen Donald Trump nach dem Weg fragt.

Adresse: 768 Fifth Avenue, New York, NY 10019, USA (Ecke Central Park South und Grand Army Plaza)

Koordinaten: 40.7647° N, 73.9746° W (genauer: 40.7647, -73.9746 – legendäres Luxushotel mit Blick auf den Central Park).

Der Moment, in dem Politik ins Hollywood eindringt – die Trump-Szene und ihr „Löschen“

Im zweiten Film (Kevin – Allein in New York, 1992) gibt es eine kurze, aber denkwürdige Szene in der Lobby des Plaza Hotels – Kevin fragt Donald Trump (damaliger Eigentümer) nach dem Weg und erhält die Antwort: „Down the hall and to the left.“

Trump stellte sein Erscheinen im Bild als Bedingung für die Dreharbeiten in seinem Hotel. Regisseur Chris Columbus erzählte später, er habe die Szene herausschneiden wollen, doch das New Yorker Testpublikum war so begeistert von dem realen Gastauftritt, der die Handlung näher an die Realität rückt, dass man sie behielt. Übrigens wurde derselbe Kniff erfolgreich auch in anderen Filmen angewandt – etwa Mike Tyson mit seinem Tiger in „Hangover“, was dank Tysons explosivem Charakter eine Extradosis roher Komik erzeugt.

Als Trump in die große Politik einstieg, begannen einige Sender die Szene herauszuschneiden. Erstmals tat das der kanadische Sender CBC bereits 2014 (offiziell wegen Werbezeit), doch der echte Skandal brach Weihnachten 2019 aus: Zuschauer bemerkten, dass Kevin plötzlich mit der Luft spricht. Der Gesprächspartner war einfach gelöscht. Trump nannte es die „Zerstörung“ eines geliebten Weihnachtsfilms, CBC behauptete, es sei unpolitisch. In der Originalfassung (Blu-ray, Disney+ usw.) ist Trump immer noch da – nur in manchen TV-Ausstrahlungen verschwindet das Bild.

Ein markantes Beispiel dafür, was passiert, wenn Politik beginnt, Popkultur zu diktieren.