de

Jürg Frischknecht

Jürg Frischknecht (* 23. Januar 1947 in Herisau; † 18. Juli 2016 in Zürich) war ein Schweizer Journalist und Schriftsteller.

Frischknecht wuchs als jüngstes Kind einer Lehrerfamilie im ländlichen Kanton Appenzell Ausserrhoden auf. Er besuchte die Kantonsschule in St. Gallen und begann sich schon früh politisch zu engagieren, zuerst im appenzellischen Forum für politische Unternehmungen, und gehörte zu denen, welche die erste Initiative zur Einführung des Frauenstimmrechts im Kanton Appenzell Ausserrhoden einreichten.

Von 1967 bis 1974 studierte Jürg Frischknecht an der Universität Zürich Soziologie, Publizistik und Geschichte, begann zugleich seine journalistische Tätigkeit und arbeitete dann zehn Jahre lang als Zürcher Korrespondent bei der Basler National-Zeitung. Inhaltlich beschäftigte er sich vor allem mit Hochschulfragen, Medienentwicklung und politischem Extremismus.

Frischknecht arbeitete als freier Journalist, Dozent und Autor in Zürich.

Werk

1976 gehörte Frischknecht zu der Gruppe, die auf spektakuläre Weise in das Geheimarchiv von Ernst Cincera eindrang und darüber in einem «Demokratischen Manifest» berichtete. Mit Cincera befasste er sich ebenfalls als Mitautor des Buches Die unheimlichen Patrioten: Politische Reaktion in der Schweiz. Ein aktuelles Handbuch mit Nachtrag 1979-84. 6. (nicht mehr zensurierte) Auflage. Limmat Verlag, Zürich 1987, ISBN 3-85791-077-1.

Weitere Publikationen von Frischknecht sind das zusammen mit dem Filmer Mathias Knauer verfasste Buch «Die unterbrochene Spur» (Zürich 1983) über die antifaschistische Emigration in der Schweiz von 1933 bis 1945 und «Schweiz, wir kommen» (Zürich 1991) über die in den 80er Jahren entstandenen neuen rechtsradikalen und rassistischen Gruppierungen in der Schweiz. Zusammen mit Peter Niggli publizierte Frischknecht das Nachfolgewerk zu den «Unheimlichen Patrioten»: «Rechte Seilschaften. Wie die ‹unheimlichen Patrioten› den Zusammenbruch des Kommunismus meisterten» (Zürich 1998).

Gemeinsam mit Ursula Bauer verfasste er seit 1995 eine Reihe von Wanderführern, in denen jeweils historische Themen entlang der Wanderwege aufgegriffen werden. Davon sind im Rotpunktverlag erschienen:

  • Bäderfahrten. Wandern und baden, ruhen und sich laben. Zürich 2004 (2. Auflage) ISBN 978-3-85869-236-8
  • Grenzschlängeln. Routen, Pässe und Geschichten. Zürich 2005 (5. Auflage) ISBN 978-3-85869-123-1
  • Veltliner Fussreisen. Zwischen Bündner Pässen und Bergamasker Alpen. Zürich 2007 (4. Auflage) ISBN 978-3-85869-349-5
  • Auswanderungen. Wegleitung zum Verlassen der Schweiz. Zürich 2008 (1. Auflage). ISBN 978-3-85869-372-3
  • Grenzland Bergell. Wege und Geschichten zwischen Maloja und Chiavenna. Zürich 2010 (4. Auflage) ISBN 978-3-85869-267-2
  • Antipasti und alte Wege. Valle Maira - Wandern im andern Piemont. Zürich 2011 (7. Auflage). ISBN 978-3-85869-399-0
  • Schüttelbrot und Wasserwosser. Wege und Geschichten zwischen Ortler und Meran. Zürich 2012 (2. Auflage). ISBN 978-3-85869-447-8
  • Wandern in der Stadt Zürich. Zürich 2012. (2. Auflage) ISBN 978-3-85869-481-2 (Mitautor: Marco Volken)

Auszeichnungen

1994 erhielt Frischknecht den Fischhof-Preis, der vergeben wird von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) und der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz (GMS) und 2004 zusammen mit Ursula Bauer den Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz (aufgrund seines Engagements für Alpenökologie und Alpenpolitik).

 

Ursache: wikipedia.org

Keine Orte

    loading...

        Keine Termine gesetzt

        Schlagwörter