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Kate Millett

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Geburt:
14.09.1934
Tot:
06.09.2017
Zusätzliche namen:
Kate Millett, Katherine Murray Millett
Kategorien:
Künstler, Lehrer, Dozent, Schriftsteller
Nationalitäten:
 amerikaner
Friedhof:
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Katherine Murray „Kate“ Millett (* 14. September 1934 in St. Paul; † 6. September 2017 in Paris) war eine amerikanische Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin, Bildhauerin und Feministin. Ihr wissenschaftliches Werk Sexual Politics (1970; deutsch: Sexus und Herrschaft, 1971) ist einer der Klassiker des Feminismus.

Leben

Kate Millett wuchs mit zwei Schwestern in Minnesota auf. Ihre Mutter war Lehrerin; nachdem der Vater, der Alkoholiker war, die Familie verlassen hatte, verkaufte sie Versicherungen, um ihre drei Töchter unterstützen zu können. Millet studierte an der University of Minnesota. Eine wohlhabende Tante ermöglichte ihr das Studium in Oxford, wo sie am St Hilda’s College ihren Master erhielt. Anschließend unterrichtete sie Englische Literatur an der University of North Carolina at Greensboro. 1961 ging sie nach Tokio, wo sie an der Waseda-Universität Englisch lehrte und zugleich Bildhauerei studierte. In dieser Zeit heiratete sie den japanischen Bildhauer Fumio Yoshimura (1926–2002). 1965 kehrte Kate Millett nach New York zurück und übernahm einen Lehrauftrag für Englisch und Philosophie am Barnard College. Sie wurde 1968 entlassen, weil sie protestierende Studenten unterstützt hatte. 1970 wurde sie in Englischer und Vergleichender Literatur mit der Dissertation Sexual Politics an der Columbia University mit Auszeichnung promoviert. Sie lehrte außerdem am Bryn Mawr College, an der Sacramento State University und der University of California in Berkeley. Millet war gleichermaßen als Schriftstellerin und Künstlerin tätig. Seit 1966 schuf sie Skulpturen und Installationen, in denen sie sich mit kulturellen Bedeutungsmustern von Geschlecht auseinandersetzte. Seit Ende der 1970er Jahre war die Fotojournalistin und Künstlerin Sophie Keir ihre Lebensgefährtin. 1985 ließ sie sich von Yoshimura scheiden.

Kate Millet starb im Alter von 82 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt bei einem Besuch mit Sophie Keir in Paris.

Werk

In ihrem Werk Sexual Politics untersuchte Millet, wie sich das Patriarchat in westlichen Gesellschaften entwickelt hat und von Gesetzen, Medizin und Wissenschaft verteidigt wird. Sie argumentierte, dass „Sexualität ein häufig vernachlässigter politischen Aspekt“ und die Beziehung zwischen den Geschlechtern immer politisch zu verstehen sei. Sie untersuchte die misogynen Beschreibungen der weiblichen Sexualität von Autoren wie D.H. Lawrence, Henry Miller, Norman Mailer und verband diese literaturkritische mit einer soziologischen und anthropologischen Analyse, unter anderen beschäftigte sie sich mit Sigmund Freuds Theorien über das Wesen der Frau. Sexual Politics war beeinflusst von Simone de Beauvoirs Werk Das andere Geschlecht (1949) und von leidenschaftlicher Polemik geprägt. Es wurde ein Bestseller und neben Shulamith Firestones The Dialectic of Sex (1970) gilt es als einer der einflussreichsten theoretischen Texte der Frauenbewegung der 1970er Jahre und noch heute als Grundlagenwerk für die Auseinandersetzung mit Gender und Kultur. Gloria Steinem bezeichnetete das Buch als ihren Weckruf.

Ihr zweibändiges erzählendes Werk Flying (1974) ist autobiographisch und handelt unter anderem von ihrer Ehe mit Fumio Yoshimura und von den Qualen, die sie litt, nachdem sie offenbart hatte, dass sie lesbisch ist. Sie schrieb drei weitere autobiografische Romane, darunter Sita (1977) über die Liebesbeziehung mit einer Frau, die gescheitert war.

Nach dem Aufstieg von Ayatollah Ruhollah Khomeini ging sie 1979 in den Iran, um für Frauenrechte zu kämpfen, wurde aber ausgewiesen. Über die politische Unterdrückung im Iran schrieb sie das Buch Going to Iran (1982).

Millett wurde ab 1973 zweimal in den Vereinigten Staaten und im Jahr 1980 einmal in Irland gegen ihren Willen in eine psychiatrische Klinik eingewiesen; in Irland wurde sie zur Einnahme von Psychopharmaka gezwungen. Ihre Erfahrungen schilderte sie in The Loony Bin Trip (deutsch: Der Klapsmühlentrip). Der „Kampf, ihre Autonomie gegen die Autorität der Psychiatrie und, im weiteren Sinne, gegen die autoritäre Gesellschaft im Allgemeinen zu behaupten“, ist laut dem Rezensenten Thomas Steinbuch Hauptthema des Buches.

Ende der 1990er Jahre geriet Millett zunehmend in Vergessenheit. Sie lebte von den Erträgen ihrer „Women's Art Colony Farm“ auf ihrer Farm in Poughkeepsie im Bundesstaat New York, die sie 1971 gekauft hatte. Eine ihrer akademischen Qualifikation entsprechende Stelle konnte sie nicht mehr finden. In der englischen Tageszeitung The Guardian beschrieb sie 1998 ihre Frustration und Angst vor Altersarmut. In der Folgezeit wurde Sexual Politics neu aufgelegt, Millett erhielt Lehraufträge, und ihre Kunst wurde wieder ausgestellt. Eine Retrospektive unter dem Titel Kate Millett, Sculptor: The First 38 Years mit Installationen, Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien fand 1997 im Center for Contemporary Art in Northampton statt. 2012 wurde ihre Farm als non-profit Organisation anerkannt und in Millett Center for the Arts umbenannt, wo sie Künstlerinnen aus aller Welt förderte.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 2001: Best Books Award des Library Journal für Mother Millett
  • 2011: Lambda Pioneer Award for Literature
  • 2012: Visual arts grant der Foundation for Contemporary Arts (New York)
  • 2012: Yoko Ono Lennon’s Courage Award for the Arts
  • 2013: Women’s Hall of Fame

Schriften (Auszug)

  • Sexual politics. Doubleday, Garden City, N.Y. 1970, ISBN 0-86068-029-0; deutsch: Sexus und Herrschaft: Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft. Aus dem Amerikanischen von Ernestine Schlant. Erste Auflage bei Desch, München 1971, ISBN 3-420-04613-8.
  • Flying. Knopf, New York 1974. Deutsch: Fliegen. 2 Bände. Aus dem Amerikanischen von Erica Fischer. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1982. 3-462-01500-1.
  • (Hrsg.) The Prostitution papers : a candid dialogue. Paladin, St. Albans 1975, ISBN 0-586-08203-4.
  • Sita. Farrar, Straus and Giroux, New York City 1977, ISBN 0-374-26546-1; Deutsch: Sita. Geschichte einer Frauenbeziehung. Aus dem Amerikanischen von Erica Fischer. dtv, München 1989, ISBN 3-423-11086-4.
  • The basement : meditations on a human sacrifice. Simon and Schuster, New York 1979, ISBN 0-671-24763-8. Deutsch: Im Basement. Meditationen über ein Menschenopfer. Aus dem Amerikanischen von Erica Fischer. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1980, ISBN 3-462-01401-3.
  • Elegy for Sita. Targ Editions, New York 1979.
  • Going to Iran. Mit Photographien von Sophie Keir. Coward, McCann & Geoghegan, New York 1982, ISBN 0-698-11095-1. Deutsch: Im Iran. Aus dem Amerikanischen von Uta Goridis. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 3-499-15062-X.
  • The loony-bin trip. Simon & Schuster, New York 1990, ISBN 0-671-67930-9. Deutsch: Der Klapsmühlentrip. Aus dem Amerikanischen von Erica Fischer. Kiepenheuer und Witsch, Köln 1993, ISBN 3-462-02244-X.
  • The politics of cruelty : an essay on the literature of political imprisonment. Norton, New York 1994, ISBN 0-393-03575-1; Deutsch: Entmenschlicht: Versuch über die Folter. Aus dem Amerikanischen von Ilse Utz. Junius, Hamburg 1993, ISBN 3-88506-225-9.
  • A.D., a memoir. W.W. Norton, New York 1995, ISBN 0-393-03524-7.
  • Mother Millett. Verso, New York & London 2000, ISBN 1-85984-399-9.

Filme

  • Three Lives (1971), Dokumentar-Feature

Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Stephanie  AdamsStephanie AdamsBekanntschaft24.07.197018.05.2018
        2Chelsi SmithChelsi SmithBekanntschaft23.08.197308.09.2018
        3Gail GilmoreGail GilmoreBekanntschaft04.10.193702.03.2014

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