de

Peter der Große

Persan haben keine Bilder. Fügen Sie neue Bilder.
Geburt:
30.05.1672
Tot:
08.02.1725
Zusätzliche namen:
Peter the Great, Pēteris I Romanovs, Император Пётр I, Пётр I Великий, (Пётр Алексеевич) Отец Отечества, Император Всероссийский, Петр Великий, Pēteris Pirmais, Pēter
Kategorien:
Aristokrat, Imperator, Mitglied der Regierung, Politiker, Soldat, Zar (kaiser) , bezug auf die Republik Lettland
Nationalitäten:
 deutsche, russisch
Friedhof:
Sts Peter and Paul Cathedral

Peter I., der Große (russisch Пётр I Вели́кий, transkribiert Pjotr I Weliki), geboren als Pjotr Alexejewitsch Romanow (russ. Пётр Алексе́евич Рома́нов; * 30. Mai(jul.)/ 9. Juni 1672(greg.) in Moskau; †  28. Januar(jul.)/ 8. Februar 1725(greg.) in Sankt Petersburg), war von 1682 bis 1721 Zar und Großfürst von Russland und von 1721 bis 1725 der erste Kaiser des Russischen Reichs. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher Russlands. Der Beiname Der Große bezieht sich dabei auf seine Leistungen, allerdings war auch seine Körpergröße entsprechend: Nach zeitgenössischen Angaben war Zar Peter tatsächlich ein Riese an Gestalt. Unterschiedliche Quellen nennen Maße zwischen 2,01 und 2,15 Meter.

Leben

Am 9. Juni 1672 erblickte Peter im Moskauer Kreml das Licht der Welt. Der Vater des künftigen Kaisers Russlands, Alexei Michailowitsch, hatte zahlreiche Nachkommen, darunter Peter als vierzehntes Kind. Peters Mutter war die zweite Frau von Alexei Michailowitsch, Natalja Kirillowna Naryschkina. Als Peters Vater 1676 starb, bestieg Peters Halbbruder Fjodor III. den Zarenthron.

Der junge Zar

Nach dem Tod Fjodors 1682 fand sich der zehnjährige Peter mitten in einem Kampf um den Thron seines Landes wieder, der im Ersten Strelizenaufstand gipfelte. Vor seinen Augen ermordeten die Strelizen zwei Brüder seiner Mutter sowie deren Ziehvater Matwejew. Dieses Ereignis gilt allgemein als das Schlüsselerlebnis für Peter, da sich bei ihm daraufhin der Hass auf die Strelitzen einprägte.

1682 wurde Peter zusammen mit seinem älteren Halbbruder Iwan V. zum Zaren ernannt. Regentin wurde jedoch aufgrund der Minderjährigkeit der beiden Brüder zunächst Iwans Schwester und Peters Halbschwester Sophia, die ihre Macht wesentlich auf die Strelitzen stützte. Formal blieb Iwan bis zu seinem Tode im Jahre 1696 noch Zar neben Peter. Da Iwan aber Epileptiker, augenleidend und geistesschwach war, sollte er bis zu seinem Tod keinen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte haben.

Seit 1682 hielt sich Peter zusammen mit seiner Mutter Natalja im Dorf Preobraschenskoje unweit von Moskau auf. Natalja zog es vor, ihren Sohn vom russischen Hof fernzuhalten, und schloss ihn damit auch von den dortigen Bildungsmöglichkeiten aus. So genoss Peter eine traditionelle altmoskowitische Erziehung, alles in allem eine dürftige Bildung. Seit den 1680er Jahren war Peter in noch recht spielerischer Manier mit militär- und schifffahrtstechnischen Übungen und Manövern auf dem Exerzierplatz von Preobraschenskoje unweit der Moskauer Ausländervorstadt und am See von Perejaslavl befasst. In Preobraschenskoje beschäftigte er sich vor allem mit dem Kriegsspiel. Er bildete mit Gleichaltrigen eine Kriegerschar von 50 Mann, mit denen er Kriege simulierte. Aus dieser Spielzeugarmee entwickelte sich das Preobraschensker Leib-Garderegiment, das 1698 den Zweiten Strelitzenaufstand in Abwesenheit Peters I. niederschlug und damit Peters Herrschaft rettete.

Regierungsantritt

Sophias Sturz im Jahre 1689 durch die Hofpartei von Peter und seiner Mutter bedeutete Peters Regierungsantritt im Russischen Zarentum. Ein Mordkomplott an Peter durch etwa 600 involvierte Strelitzen, angezettelt von Peters Halbschwester Sophia, war dem vorausgegangen. Das Komplott wurde aber verraten. Die Schuldigen wurden bestraft, seine Halbschwester Sofia ins Neujungfrauenkloster gesteckt und ihr Berater und Geliebter, Fürst Golizyn, entmachtet und nach Sibirien verbannt.

Zu diesem Zeitpunkt musste sich Peter noch dem Machtanspruch der konservativen Mutter beugen. Bereits im Januar 1689 hatte der siebzehnjährige Peter auf Drängen seiner Mutter die drei Jahre ältere Jewdokija Lopuchina (1669–1731) geheiratet. Sie gebar dem Herrscher im Februar 1690 einen Sohn mit Namen Aleksei. Ein zweiter Sohn, der im Oktober 1691 zur Welt kam, verstarb bereits nach einem halben Jahr. Die Ehe mit Jewdokija währte zwar formell zehn Jahre, war aber schon nach einigen Jahren völlig zerrüttet.

An den Regierungsgeschäften zeigte Peter in den frühen 1690er Jahren noch wenig Interesse. Inspiriert von technischen Neuerungen und Künsten ausländischer Handwerker in der Moskauer Ausländervorstadt Nemezkaja sloboda, suchte Peter durch Besuche das dortige Leben und Treiben näher kennenzulernen. So lud sich Zar Peter häufig bei Patrick Gordon ein, einem adligen Gutsbesitzer aus Schottland, der unter dem neuen Zaren zu dessen militärischem Hauptberater avancierte. Dort lernte er auch den Schweizer François Le Fort kennen, den späteren Admiral der Kriegsflotte. Durch seine Beziehungen zur Ausländervorstadt erhielt er erste, wenn auch nur rudimentäre Eindrücke von der damaligen westeuropäischen Lebensweise. Le Fort, der von fremden Ländern, ihren Merkwürdigkeiten und der hohen Entwicklungsstufe ihrer Kultur erzählte, erregte in dem jungen Zaren eine große Wissbegier, die mit dem Wunsch, Russland auf ein ähnliches Niveau zu bringen, vereinigt wurde. Peter erlernte von dem jungen Mann die deutsche und niederländische Sprache. Dass ein russischer Zar in der Ausländersiedlung ein und aus ging, bedeutete unter den damaligen Gegebenheiten jedoch einen eklatanten Bruch mit der Tradition.

In den ersten Jahren als russischer Monarch beschäftigte sich der junge Zar vorwiegend mit dem Aufbau einer schlagkräftigen Armee. Zahlreiche Kriegsspiele bestimmten seinen Alltag. Durch einen Zufall wurde auch Zar Peters Drang zum Meer geweckt. Im Juni 1688 entdeckte er auf dem Gut seines Großvaters Nikita Iwanowitsch Romanow ein altes englisches Boot. 1691 reparierte Schiffbauer Karsten Brant den „Großvater der russischen Flotte“. Mit diesem Schiff unternahm Peter I. die erste Seereise nach Kolomensk. Damit war das Interesse für Boote und Schiffe bei Peter geweckt, der nun von einem Hafen für Russland träumte. Durch jenen Karsten Brant ließ er zwei Fregatten und drei Yachten erbauen, die die Grundlage und den Anfang der künftigen russischen Seemacht bildeten.

Um die maritime Position Russlands zu verbessern, trachtete Peter danach, neue Küstenplätze für sein Land zu gewinnen. Der einzige maritime Zugang dieser Zeit war am Weißen Meer bei Archangelsk. Die Ostsee wurde in dieser Zeit von Schweden kontrolliert, während das Schwarze Meer vom Osmanischen Reich beherrscht wurde. Zwei Jahre später, unmittelbar vor dem Ableben seiner Mutter, segelte er von Wologda nach Archangelsk. Dort traf sich, wenn das Eis gebrochen war, eine Flotte aus ganz Europa. Engländer, Holländer und Dänen kamen hierher, um mit Pelzen, Häuten, Hanf, Talg, Getreide und Pottasche zu handeln. Hier machte sich der Monarch in mehrmonatigen Aufenthalten am Weißen Meer in Begleitung von Gordon und Le Fort auch mit der Hochseefischerei, dem Murmansker Überseehafen und dem dortigen Handelsleben bekannt. Den dortigen Fahrten ins offene Meer entsprachen die Landmanöver, die Peter im Herbst 1694 im Moskauer Gebiet durchführen ließ, als Vorübung für den kommenden Ernstfall. Er verlegte die Werft auf die Insel Solombala und gründete dort eine Admiralität als Grundlage für eine russische Kriegsmarine und Handelsflotte. Das erste Schiff, das Handelsschiff „Sankt Paul“, lief im Juni 1694 vom Stapel. Nach Moskau zurückgekehrt, widmete sich der Zar den Staatsangelegenheiten.

Alleinherrschaft

Mit dem frühen Tod der Mutter, die im Februar 1694 im Alter von erst einundvierzig Jahren starb, erlosch für den jungen Herrscher auch der Grund zur Rücksichtnahme auf sie, die er bislang geübt hatte. Ihm selbst waren damit jedoch auch Bürde und Verantwortung der Regierungsgeschäfte aufgetragen. Im darauf folgenden Jahre unternahm Peter eine Reise in mehrere Teile seines Reichs, um sich selbst von allem genau zu überzeugen und das Land mit dessen Bewohnern, die Mängel und Gebrechen aller Art kennenzulernen. Nach dem Tod seines Halbbruders Iwan V. übte Zar Peter I. die Alleinherrschaft in Russland aus.

Peter versuchte, einen Zugang zum Schwarzen Meer zu erhalten. Dafür musste er aber die Krimtataren der Umgebung besiegen. In einer Vereinbarung mit Polen-Litauen begann er einen Krieg gegen das Khanat der Krim und gegen den Oberherrn der Krimtataren, den osmanischen Sultan. Zar Peters Hauptziel war die Eroberung der osmanischen Festung von Asow, nahe dem Don. Im April 1695 zog das russische Heer unter ihm gegen Asow, aber die Eroberungsversuche scheiterten. Peter kehrte im November dieses Jahres nach Moskau zurück. Sofort begann er mit dem Aufbau einer großen Marine. Er ließ 1696 über dreißig Schiffe gegen die Osmanen zu Wasser. Im Juli 1696 wurde Asow in einem zweiten Feldzug erobert. Am 12. September 1698 gründete Zar Peter offiziell die erste russische Marinebasis in Taganrog.

Die Große Gesandtschaft

Von 1697 bis 1698 war Peter I. zum Teil inkognito als Teil der Großen Gesandtschaft in Europa unterwegs. Der Weg führte ihn über Livland, Kurland, Preußen nach Holland und weiter nach England. Begleiter auf dieser Reise war Alexander Menschikow. Sein Freund François Le Fort fungierte als nomineller Erster Gesandter der Großen Gesandtschaft in den Niederlanden.

Im August 1697 wollte Peter im niederländischen Zaanstad Erfahrungen im Schiffbau sammeln. Hier studierte er die Konstruktion seegängiger Segler, die er als Modellschiffe kopieren und in Russland später nachbauen ließ. Nachdem entdeckt wurde, wer da wirklich in Zaandam weilte, war Peter gezwungen, in einer von der Öffentlichkeit abgeschirmten Werft in Amsterdam weiterzuarbeiten. Dort begann er am 20. August 1697 beim Werftmeister Gerrit Claesz Pool eine Zimmermannslehre in der Werft der Ostindischen Kompanie in Krummendijk. Hier arbeitete Peter am Bau der Fregatte Peter und Paul und erhielt von Pool ein glänzendes Zeugnis.

Peter wurde an allen großen Höfen empfangen, doch sein politisches Anliegen, die Unterstützung Russlands im Kampf mit dem Osmanischen Reich, wollte niemand erfüllen. Damit zerschlug sich auch die Hoffnung auf die Gewinnung eines Schwarzmeerhafens, worauf sich Peters Anstrengungen von nun an zur Ostsee hin verlagerten.

Niederschlagung der Strelizen

Noch während seines Aufenthaltes in Wien während der Großen Gesandtschaft bekam Peter im Sommer 1698 die Nachricht von einem erneuten Aufstand der Strelitzen in Moskau und kehrte eilig in die russische Hauptstadt zurück. Die Strelitzen galten als größtes Machtrisiko für Peters Reformkurs. Peter I. setzte eine Vernichtungsaktion in Gang, die mehrere Monate andauerte. Viele Tausende verloren auf diese Art ihr Leben, andere wurden nach Sibirien, Astrachan, Asow und weiteren Orten verbannt, das Korps der Strelitzen für immer aufgehoben, der Name abgeschafft und für ehrlos erklärt. Während der Niederschlagung des Strelitzenaufstandes verdächtigte Peter I. auch seine Frau Jewdokija Fjodorowna Lopuchina der Teilnahme an der Verschwörung und verbannte sie 1698 ins Kloster Susdal.

Nach der Vernichtung der Strelitzen stand Peters I. Reformplänen nichts mehr im Weg. Ziel war die Modernisierung Russlands nach westeuropäischen Maßstäben. Diese sehr sprunghaften Reformen wurden erst durch den Tod Peters I. gestoppt. Zu seinen Umgestaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen gehörten die Förderung der Wirtschaft durch den Bau von Großbetrieben und die Unterstützung der Gründung von Privatunternehmen, Reformen im Schulwesen, das Verbot des Tragens von Bärten und altrussischer Kleidung, die stärkere Zentralisierung und Bürokratisierung der Verwaltung und die Erstellung einer Adelsrangstabelle. Diese Reformen gingen als Petrinische Reformen in die Geschichte ein und trugen zum Aufstieg Russlands als einer der führenden Mächte in Europa einen großen Anteil bei (siehe Abschnitt Reformen).

Zeit des Großen Nordischen Krieges

In der Türkeipolitik festgefahren, hatte Zar Peter I. erkannt, dass das Fehlen eines Zugangs zur Ostsee den russischen Handel beeinträchtigte. Seine Anstrengungen richteten sich vor allem deshalb gegen Schweden, mit dem Ziel die schwedische Vormachtstellung in der Ostsee zu brechen.

Im Zweiten Nordischen Krieg (1700–1721) konnte Peter trotz zahlreicher Niederlagen und erheblicher Verluste mit dem Sieg in der Schlacht bei Poltawa (1709) die Kriegswende herbeiführen. Zar Peters großer Sieg bei Poltawa und seine nachfolgenden Eroberungen im Baltikum wurden insbesondere am Hof des Sultans auf Drängen des Krim-Chans, Karl XII. und Mazepas mit Argwohn verfolgt. Peter schickte seinen Botschafter nach Istanbul und forderte die Auslieferung Karls. Ahmed III. ließ den Botschafter ins Gefängnis werfen. Am 10. November 1710 erreichte den russischen Monarchen die Kriegserklärung. Damit ergab sich für Zar Peter eine gefährliche Situation, die den Erfolg bei Poltawa in Frage stellen konnte, da von den Verbündeten keine Hilfeleistungen zu erwarten waren. So fiel Peter widerwillig und von Krankheiten geschwächt mit seiner Armee in das Osmanische Reich ein. Die osmanischen Truppen kesselten ihn bei Huși, einem kleinen Ort am Pruth, ein. Sie nutzten jedoch ihre überlegene Position nicht aus und ließen ihn ehrenvoll abziehen. Im Frieden vom Pruth verpflichtete Peter sich, die zuvor eroberte Festung Asow abzutreten und sich aus den Gebieten der Kosaken zurückzuziehen. Zudem musste die dortige russische Schwarzmeerflotte aufgegeben werden.

1703 gründete Peter die Stadt Sankt Petersburg, die er ab 1710 ohne entsprechenden Erlass als neue Hauptstadt des Russischen Reiches bezeichnete.

Peter war seit 1712 in zweiter Ehe mit Martha Skawronskaja verheiratet, die ihm zwölf Kinder gebar und nach seinem Tod als Katharina I. die Herrschaft übernahm.

Auf seiner zweiten großen Reise nach Westeuropa 1716/1717, diesmal nicht inkognito, versuchte Peter I., seinen militärischen Erfolg über Schweden zunächst durch die Einbindung Russlands in das europäische Staatensystem zu vollenden. Nach einer Kur in Pyrmont besuchte er in Kopenhagen seinen dänischen Verbündeten, Friedrich IV., traf Preußens König Friedrich Wilhelm I. und reiste nach Holland weiter, wo er den Winter verbrachte. Aufgrund von Fieberanfällen musste sich der Zar schonen, reiste aber nach Paris weiter, wo er freundlich vom siebenjährigen König Ludwig XV. empfangen wurde. Nach einem sechswöchigen Aufenthalt in Paris begab sich Peter I. wieder zu einer Kur nach Spa, um über Holland und Berlin zurück nach St. Petersburg zu reisen.

Der Konflikt mit seinem Sohn Alexei spitzte sich 1718 zu. Er ließ Alexei nach dessen Flucht über Österreich nach Italien 1717 nach Russland zurückholen, enterbte ihn und machte ihm wegen Hochverrats den Prozess. Alexei wurde zum Thronverzicht gezwungen und zum Tode verurteilt, starb jedoch vor der Vollstreckung am 26. Juni an den Folgen der Folter.

Peter als Kaiser

Der Große Nordische Krieg wurde 1721 durch den Frieden von Nystad beendet. Russland konnte sich als Führungsmacht in Nordosteuropa etablieren.

Direkt nach dem Friedensschluss mit Schweden änderte Peter seinen offiziellen Titel gemäß der gestiegenen außenpolitischen Bedeutung Russlands von Zar in Kaiser (russisch Император Imperator). Diesen Titel trugen die russischen Herrscher fortan bis 1917. 1722 änderte Peter per Erlass die traditionell praktizierte, von der Reihenfolge der Geburt abhängige Thronfolge ab. Nun konnte der herrschende Regent seinen Nachfolger frei bestimmen, auch von außerhalb der Familie, und einen unwürdigen Nachfolger wieder absetzen.

Schon kränkelnd befahl Peter in seinem Bemühen, Russland zu modernisieren, am 8. Februar 1724 die Errichtung einer Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Seine Sommerresidenz war der Peterhof (siehe auch Neptunbrunnen).

Tod

Unmittelbar nach der Genesung von einer schweren Erkrankung (er litt an Harnverhaltung) brach Peter im Herbst 1724 zu einer längeren Seereise auf. Sie führte ihn unter anderem nach Schlüsselburg, wo er die Arbeiten am neuen Ladogakanal überprüfen wollte. Am 5. November kehrte er wieder nach Sankt Petersburg zurück, ging aber nicht an Land, sondern segelte stattdessen weiter am Finnischen Meerbusen entlang. Sein Ziel war die Gewehrfabrik bei Lachta. Bei anbrechender Dunkelheit zog ein Sturm auf. Unweit vom Ufer des Lachta-Sees entdeckte Peter der Große ein gekentertes Boot, die Besatzung drohte zu ertrinken. Um den Matrosen und Soldaten aus Kronstadt zu helfen, watete er bis zur Hüfte in das eiskalte Wasser des Sees. Hier wurden sein persönliches Engagement und seine Rücksichtslosigkeit gegen sich selbst deutlich. Am 8. Februar 1725 starb der zweiundfünfzigjährige Zar an den Folgen seiner Rettungstat (Blasenleiden in Verbindung mit einer Leberatrophie) in Sankt Petersburg.

Peter hinterließ kein Testament. Die seit Napoleon aufkommende Behauptung, Peter habe in einem Testament alle künftigen Nachfolger verpflichtet, die Herrschaft Russlands über Europa anzustreben, ist eine propagandistische Fälschung. Bereits 1828 wurde sie als solche entlarvt, doch bis heute hat diese berüchtigte Fälschung immer wieder Anlass zu Fehldeutungen und Unterstellungen gegeben.

Reformen

Peter der Große leitete zahlreiche Reformen in Russland ein, die zum Ziel hatten, Russland in einen modernen Staat zu verwandeln. Damit verbunden war die Gründung und Förderung der neuen Hauptstadt Sankt Petersburg.

Kultur und Wissenschaften

Zur kulturellen Modernisierung gehörte die Einführung westmitteleuropäischer Kleidung. Die traditionell langen Bärte wurden mit einer Bartsteuer belegt. Der julianische Kalender wurde in Russland eingeführt, obgleich im restlichen Europa in dieser Zeit bereits langsam der gregorianische Kalender übernommen wurde.

Auch im Hinblick auf Technik und Wissenschaft orientierte sich Peter I. an den damals modernen Vorbildern. Er initiierte die Akademie der Wissenschaften und führte eine Schriftreform durch.

Verwaltung

Umfangreiche Veränderungen nahm der russische Monarch in der Verwaltung seines Reiches vor. Grundlage dieses Reformwerkes bildete das schwedische Reglement, das auf die spezifischen Verhältnisse Russlands zugeschnitten wurde. So schuf Peter I. die Bürgermeisterei, richtete einen Senat, der neue Gesetze vorbereitete und die örtlichen und zentralen Organe anleitete, als oberste Verwaltungsinstanz ein. Außerdem entstanden in seiner Regierung die Kollegien, etwa mit den Fachministerien in Westeuropa vergleichbar. Bahnbrechend war die Einführung der Rangtabelle 1722, die die Verwaltungs- und Militärlaufbahnen in 14 Rangklassen einteilte.

Das russische Reich wurde verwaltungsmäßig in acht Gouvernements und etwa 50 Provinzen aufgegliedert.

Militär

Durch die Umgestaltung der Armee und die Gründung der russischen Flotte konnte Peter der Große im Großen Nordischen Krieg nach anfänglichen Misserfolgen die Schweden zurückdrängen.

Wirtschaft

Peter baute eine merkantilistische Wirtschaft auf. Dazu zählt besonders seine starke Förderung der Manufakturen. Beim Amtsantritt Peters existierten in Russland nur zehn Manufakturen. Die Förderung der Industrie stand in engem Zusammenhang mit den Bedürfnissen der Armee während der langen Kriegsjahre. Aber darüber hinaus entstanden auch viele Manufakturen und Fabriken, die Gebrauchsgüter herstellten. Einige Fabriken, unter ihnen die Spiegelfabrik Menschikows, arbeiteten schon für den Export. 1716 wurde das Spinnrad in Russland eingeführt. Noch ein Jahr vor seinem Tod ordnete Peter I. an, dass alle Findelkinder zu Handwerkern und Fabrikanten erzogen werden sollten. In seinem letzten Regierungsjahr gab es etwa 100 Fabriken, darunter einige mit mehr als 3000 Beschäftigten – herausragend die Waffenfabrik von Tula. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Hüttenindustrie hatte der deutsche Bergbauspezialist Baron von Hennin, der Vorsitzender des Bergkollegiums war. Am Ende der Regierung registriert die Statistik einen ausgeglichenen Staatshaushalt von etwa 10 Millionen Rubel.

Kirche

Zar Peter I. hatte die russische Kirche stets als oppositionellen (starken) Gegner seiner Reformen betrachtet. Daher ließ er nach dem Tod des Patriarchen Adrian (1700) die Stelle des höchsten Geistlichen unbesetzt. Besonders verhasst waren ihm die Altgläubigen (Raskolniki), die er durch zahlreiche Gesetze bekämpfte. 1719 wurden die Jesuiten aus Russland vertrieben. Ab dem 25. Januar 1721 stellte der Zar die russisch-orthodoxe Kirche endgültig unter Staatsverwaltung. Das Geistliche Kollegium, später „Heiliger Synod“, ersetzte das seit 1593 bestehende Moskauer Patriarchat. Im vorletzten Jahr seiner Regierung holte Zar Peter I. noch zu einem entscheidenden Schlag gegen den Müßiggang in den Klöstern aus.

Nachkommen

Aus der Ehe mit Jewdokija Lopuchina hatte Peter der Große drei Söhne:

  • Alexei (1690–1718), Zarewitsch von Russland und Vater von Peter II.,
  • Alexander (1691–1692),
  • Paul (1693).

Aus der Ehe mit Martha Skawronskaja (später Katharina I.) gingen zwölf Kinder hervor (nach anderen Zählungen elf), von denen nur zwei Töchter das Erwachsenenalter erreichten:

  • Anna (1708–1728), Stammmutter der Linie Romanow-Holstein-Gottorp,
  • Elisabeth (1709–1762), Zarin von Russland 1741–1762.

Ehrungen

Zu seinen Ehren wurden Denkmale errichtet, siehe Denkmale für Peter I.

Die Peter-der-Große-Bucht wurde nach ihm benannt; ebenso mehrere russische Schiffe, siehe Pjotr Weliki.

Ursache: wikipedia.org, news.lv

    loading...

        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Aleksejs I RomanovsAleksejs I RomanovsVater09.05.162929.01.1676
        2Царевич Алексей ПетровичЦаревич Алексей ПетровичSohn28.02.169007.07.1718
        3Pjotr Alexandrowitsch  Rumjanzew-SadunaiskiPjotr Alexandrowitsch Rumjanzew-SadunaiskiSohn15.01.172519.12.1796
        4Анна ПетровнаАнна ПетровнаTochter27.01.170804.03.1728
        5Elizabete I RomanovaElizabete I RomanovaTochter29.12.170905.01.1762
        6Ivans V RomanovsIvans V RomanovsBrüder06.09.166629.01.1696
        7Marta Skavronska (Krievijas Katrīna I)Marta Skavronska (Krievijas Katrīna I)Ehefrau15.04.168406.05.1727
        8Евдокия ЛопухинаЕвдокия ЛопухинаEhefrau30.06.166907.09.1731
        9Anna  IwanownaAnna IwanownaNichte28.01.169317.10.1740
        10Katrīna Joanovna RomanovaKatrīna Joanovna RomanovaNichte29.10.169114.06.1733
        11Алексей РазумовскийАлексей РазумовскийSchwiegersohn17.03.170906.07.1771
        12Карл Фридрих Гольштейн-ГотторпскийКарл Фридрих Гольштейн-ГотторпскийSchwiegersohn
        13Екатерина  РумянцеваЕкатерина РумянцеваSchwiegertochter25.09.172422.08.1779
        14Mihails RomanovsMihails RomanovsGroßvater12.07.159613.07.1645
        15Peter III FjodorowitschPeter III FjodorowitschEnkel21.02.172817.07.1762
        16Peter IIPeter IIEnkel23.10.171530.01.1730
        17Великая княжна Наталья АлексеевнаВеликая княжна Наталья АлексеевнаEnkelin21.07.171422.11.1728
        18Anna II RomanovaAnna II RomanovaEnkelin18.12.171819.03.1746
        19Maria  RumyantsevaMaria RumyantsevaPartner14.04.169915.05.1788
        20Fjodor  RomanowFjodor RomanowUr-Großvater12.11.155311.11.1633
        21Инокиня  МарфаИнокиня МарфаUr-Großmutter
        22Paul IPaul IUrenkel01.10.175423.03.1801
        23Abraham HannibalAbraham HannibalFreund00.00.169625.05.1781
        24Friedrich (II.) Kasimir  KettlerFriedrich (II.) Kasimir KettlerFreund06.07.165022.01.1698
        25Александр МеншиковАлександр МеншиковMitarbeiter06.11.167312.11.1729
        26Ludvigs Hesens no HomburgasLudvigs Hesens no HomburgasMitarbeiter15.01.170523.10.1745
        27
        Hermann von BrevernMitarbeiter20.07.166303.07.1721
        28Boris ScheremetewBoris ScheremetewMitarbeiter25.04.165217.02.1719
        29Johans PatkulsJohans PatkulsMitarbeiter27.07.166011.10.1707

        27.08.1689 | Pēteris I veic apvērsumu un sagrābj Krievijas troni

        1689. gada 27. augustā Pēteris I, balstoties uz uzticamām karaspēka vienībām - Preobraženskas un Semjonovskas pulkiem, kņaza Hovanska komandētajiem strēļu pulkiem, īstenoja galma apvērsumu. Reģente Sofija tika ieslodzīta uz mūžu Novodjevičjes klosterī (Новодевичий монастырь), cars Ivans V de jure statusu nemainīja, taču de facto tika izraidīts no galma un norobežots no visiem valsts jautājumiem. Sofijas padomnieks, eiropofils kņazs Goļicins tika izsūtīts trimdā, bet enciklopēdistam Medvedjevam nocirta galvu, kuru sev izlūdzās patriarhs. Valsts pārvaldes augstākajos amatos tika iecelti Pētera I mātes radinieki no Nariškinu dzimtas.

        Hinzufügen Speicher

        25.04.1697 | Liepājā ierodas Krievijas cars Pēteris I, kurš apmetas madame Hoyer viesnīcā, Kungu ielā 24

        Hinzufügen Speicher

        28.08.1698 | Pētera I ukazs par bārdas aizliegumu un obligātu "vācu" apģērbu valkāšanu krievu aristokrātijai

        Hinzufügen Speicher

        20.12.1699 | Pēteris I izdod pavēli par Jaunā gada pārcelšanu Krievijā no 1. septembra uz 1. janvāri

        Hinzufügen Speicher

        02.01.1700 | Ar Pētera I ukazu Jaunais gads un jaunais gadsimts Krievijā sākas 1. janvārī

        Hinzufügen Speicher

        11.02.1700 | Lielais Ziemeļu karš: Kara sākums

        Lielais Ziemeļu karš (1700-1721) bija viens no lielākajiem kariem starp Zviedriju un Krieviju par politisko un militāro ietekmi Ziemeļeiropā.

        Hinzufügen Speicher

        04.07.1701 | Rīgā ar savu karaspēku (7000 vīru) ierodas Zviedrijas karalis Kārlis XII, kurš sāk gatavoties Spilves kaujai pret apvienoto Saksijas (9000 vīru) un Krievijas caristes (4 000 vīru) karaspēkiem

        Hinzufügen Speicher

        10.07.1701 | Kauja par Lucavsalu

        Hinzufügen Speicher

        19.07.1701 | Schlacht an der Düna

        Die Schlacht an der Düna am 8. Juli (jul.)/ 19. Juli (greg.) 1701 im Großen Nordischen Krieg endete mit einem Sieg der schwedischen Armee unter Karl XII. über die Sächsisch-Polnische Kronarmee. Der Ort der Schlacht war am Fluss Düna (lettisch Daugava) die bei Riga in die Ostsee mündet.

        Hinzufügen Speicher

        26.08.1702 | Lielais Ziemeļu karš: Alūksnes kapitulācija

        Hinzufügen Speicher

        26.05.1703 | Peter I of Russia decides to build Petro-Pavlovsk fortress. The birthday of St. Petersburg

        Hinzufügen Speicher

        26.07.1704 | Lielais Ziemeļu karš: Kaujā pie Jēkabpils zviedru karaspēks Ādama Lēvenhaupta vadībā sakāva iebrukušo krievu karaspēku

        Izmantojot nesaskaņas Lietuvas Polijas un Zviedrijas starpā par Polijas- Lietuvas troni, Krievijai izdevās veiksmīgi izprovocēt nesaskaņas, ne tikai starp Polijas-Lietuvas un Zviedrijas valdniekiem, bet arī starp Poliju un Lietuvu. Rezultātā, Krievijai izdevās novājināt daudz attīstītākās par Krieviju Rietumu valstis un iekarot Krievijai izeju uz Baltijas jūru. Kaujā pie Jēkabpils Pētera I vadītais krievu iebrucēju karaspēks gan cieta neveiksmi, kas uz 6 gadiem aizkavēja Livonijas un uz 91 gadu- Kurzemes - Zemgales hercogistes okupāciju.

        Hinzufügen Speicher

        09.08.1704 | Lielais Ziemeļu karš: krievu armija ieņem Narvas cietoksni

        Hinzufügen Speicher

        16.07.1705 | Lielais Ziemeļu karš. Mūrmuižas kauja. Zviedru karavadonim Ā. Lēvenhauptam vēlreiz izdodas sakaut iebrukušos krievus

        Hinzufügen Speicher

        03.11.1708 | Baturinas slaktiņš. Maskavijas spēki iznīcina Ukrainas hetmaņa Mazepas galvaspilsētu Baturinu, nogalinot visus tās 15,000 iedzīvotājus

        Hinzufügen Speicher

        08.07.1709 | Lielais Ziemeļu karš: Poltavas kauja

        Hinzufügen Speicher

        15.07.1710 | Lielais Ziemeļu karš: Rīgas pilsēta padodas krieviem

        Hinzufügen Speicher

        17.07.1710 | Lielais Ziemeļu karš: Pēc vairāk kā 500 gadu cīņām Rīga un Vidzeme uz 208 gadiem nonāk krievu rokās. Kurzeme brīva vēl 85 gadus

        1710. gada 14. jūlijā Šeremetjevs, kurš vada krievu spēkus, ieņem Rīgu. 17. jūlijā garnizons tiek nodots viņa rokās.

        Hinzufügen Speicher

        12.09.1713 | Krievija iekaro daļu Azerbaidžānas. Persija spiesta atdot Kaspijas jūras piekrasti ar Baku

        Krievu - Turku karš (1710-1713), lai gan notika Eiropas dienvidos, tiek uzskatīts par Ziemeļu kara sastāvdaļu. Kara rezultātā Krievija Pētera I vadībā iekaroja Zviedrijas pārvaldībā esošo somu un igauņu apdzīvoto Ingriju (Pēterburgas apgabals), daļu Karēlijas; daļu Livonijas (Igaunija, Vidzeme), kā arī atņēma Persijai Kaspijas jūras piekrasti.

        Hinzufügen Speicher

        31.01.1714 | Pēteris I atver Kunstkameru. Pirmo muzeju Krievijā

        Pēteris I atvēra Kunstkameru, jeb pirmo muzeju Krievijā ar 1714. gada 31. janvāra pavēli par tās izveidošanu. 10 gadus vēlāk tā kļuva par Pēterburgas (Krievijas) Zinātņu akadēmijas pamata bāzi.

        Hinzufügen Speicher

        26.02.1714 | Пётр Великий издаёт указ, запрещающий присваивать офицерские звания дворянам, не служившим рядовыми в гвардейских полках.

        Hinzufügen Speicher

        07.02.1716 | cars Pēteris I liek uz Sibīriju izsūtīt Rīgas birģermeistaru Brokhūzenu

        Hinzufügen Speicher

        04.02.1719 | Pēteris I veic pirmo tautas skaitīšanu Krievzemē

        Hinzufügen Speicher

        04.02.1722 | Петр I учредил «Табель о рангах»

        Hinzufügen Speicher

        06.04.1722 | Peter the Great abolished the tax for men sporting a beard

        Hinzufügen Speicher

        22.01.1724 | Pēteris I izdod ukazu par prasību valsts kalpotājiem obligāti pārzināt likumus

        Hinzufügen Speicher

        29.01.1726 | Pēteris I pavēl nogādāt viņa sievas ķeizarienes Katrīnas I (Martas Skavronskas) radus- māsas Kristīni un Annu ar ģimenēm un brāli Frīdrihu uz Krievijas galvaspilsētu

        Hinzufügen Speicher

        11.09.1943 | Появился граненый стакан - один из неофициальных символов СССР

        Hinzufügen Speicher

        Schlagwörter