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Władysław Reymont

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Geburt:
07.05.1867
Tot:
05.12.1925
Zusätzliche namen:
Władysław Reymont, Vladislavs Staņislavs Rejmonts, Władysław Stanisław Reymont; Влади́слав Стани́слав Ре́ймонт;, Rejments; Rejment;, Władysław Stanisław Reymont, Владислав Станислав Реймонт
Kategorien:
Nobelpreis, Schriftsteller
Nationalitäten:
 pole
Friedhof:
Warschau, Powązki-Friedhof

Władysław Stanisław Reymont, eigentlich Stanisław Władysław Rejment, (* 7. Mai 1867 in Kobiele Wielkie bei Radomsko; † 5. Dezember 1925 in Warschau) war ein polnischer Schriftsteller, Prosaist und Novellist und einer der Hauptvertreter des Realismus (mit Einflüssen aus dem Naturalismus). Er gehörte zur Bewegung Młoda Polska (Junges Polen). Zu seinem Nachlass zählen neben seinen Hauptwerken auch Gedichte. 1924 erhielt er für seinen vierbändigen, nach Jahreszeiten unterteilten Roman Die Bauern den Literatur-Nobelpreis.

Władysław Reymonts Vater Józef Rejment war Kantor bei einer Pfarrei, bei der er zugleich für Zivilstandbücher und die Korrespondenz des Pfarrers mit den russischen Behörden zuständig war. Seine Mutter Antonina (geb. Kupczyńska) stammte vom Krakauer Adelstand ab; ihr wurde großes Erzähltalent zugeschrieben. Reymont verweigerte sich dem Wunsch der Eltern, ebenfalls Kantor zu werden. Er beendete die Schulausbildung vorzeitig, wechselte seinen Beruf und den Wohnort und reiste viel durch Polen und Europa. Er absolvierte die Warschauer Sonntagsschule für Handwerker. In den Jahren 1880 bis 1884 machte er eine Lehre zum Schneider in Warschau. Ab 1882 schrieb er erste Gedichte.

In den Jahren 1884 bis 1888 war er als Schauspieler in lokalen Wandertruppen tätig, anschließend (1888 bis 1893) fand er eine Beschäftigung als Mitarbeiter niedrigen Ranges bei der Warschau-Wiener Eisenbahn. Er arbeitete u.a. in Rogów und Lipce. 1890 starb seine Mutter. 1894 ließ sich Reymont in Warschau als Schriftsteller nieder und lebte von seiner literarischen Tätigkeit.

Am 13. Juli 1900 verunglückte Reymont bei einem Eisenbahnunfall. Er wurde mit zwei gebrochenen Rippen ins Krankenhaus gebracht. Der mit Absicht verfälschte ärztlichen Bericht diagnostizierte zwölf gebrochene Rippen und andere körperliche Verletzungen und bezweifelte, ob er weiterhin zu seiner geistigen Arbeit fähig sein werde. Die folgende hohe Entschädigung von 38.500 Rubel brachte Reymont finanzielle Unabhängigkeit. Er heiratete am 15. Juli 1902 Aurelia Szabłowska (geb. Schatzschnejder) in Krakau, die Trauung fand in der Karmeliterkirche statt. Im selben Jahr starb Reymonts Bruder Franciszek.

1920 kaufte Reymont ein Landgut in Kołaczkowo bei Września. Władysław Reymont wurde 1924 für den Roman „Die Bauern“ mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Bei der Verleihung setzt er sich gegen die Mitbewerber Stefan Żeromski und Thomas Mann durch.

Er starb am 5. Dezember 1925 in Warschau und wurde am 9. Dezember auf dem Powązki-Friedhof in der Allee „ Aleja Zasłużonych“ begraben. Sein Herz wurde in einen Pfeiler der Heilig-Kreuz-Kirche in Warschau eingemauert.

Auszeichnungen, Gedenken

  • Komtur des Ordens Polonia Restituta (1921)
  • Nobelpreis für Literatur (1924)
  • Großkreuz des Ordens Polonia Restituta (1924)
  • Kommandeur der Ehrenlegion

Der Sejm der Republik Polen rief das Jahr 2000 zum offiziellen Reymont-Jahr aus.

Zu Ehren Reymonts wurde der Flughafen der Stadt Łódź 2005 nach ihm Władysław-Reymont-Flughafen benannt.

Romane

Reymonts Werke sind in ihrer Thematik und literarischen Form sehr vielfältig. Seine sind oftmals von gesellschaftskritischen Sichtweisen bestimmt.

Das gelobte Land (Ziemia obiecana)

Die Idee zu „Das gelobte Land” kam ihm im Jahre 1896. Handlungsort ist die damals ihre wirtschaftliche Blütezeit erlebende Stadt Lodz, insbesondere dortige Erscheinungsformen des Kapitalismus. Er verglich Lodz mit einem Monstrum, das die einfachen Leute zerstöre und die erfolgreichen Besitzer zum psychischen Wahnsinn treibe. Der Roman erzählt von einem Polen (Karol Borowiecki), einem Deutschen (Max Baum) und einem Juden (Moryc Welt), die sich alle drei mit dem Mechanismus des Geld-Machens beschäftigen. Die unterschiedlichen Abstammungen und Traditionen trennen die drei Männer nicht – ganz im Gegenteil, die Freunde nutzen diese Unterschiede, um wirksam zu handeln und sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Gemeinsam eröffnen sie eine Fabrik, denn das gemeinsame Interesse verbindet sie und lässt sie zur Gruppe der Lodzermenschen dazugehören. Der Roman wurde 1897–1998 in der Warschauer Zeitung „Kurier Warszawski“ publiziert.

„Das gelobte Land“ übt Gesellschaftskritik und ist ein politisches Manifest. Das naturalistisch gezeichnete Bild der Stadt und ihrer Einwohner gilt als Beispiel für Reymonts Anti-Urbanisierungshaltung. Neben seiner Liebe zur Natur wird in dem Werk das bäuerliche Leben mit seinen Traditionen und seinem Wertesystem aufgezeigt.

Die Bauern (Chłopi)

Die Bauern ist ein Roman in vier Teilen (Herbst – Winter – Frühling – Sommer), entstanden 1901-1908. Das Buch stellt das Leben der Bauergemeinschaft dar. Es wurde in einer volkstümlichen Sprache verfasst. Das Leben der Bauern, die in Lipce wohnen, wird von der Natur bestimmt. Das Bestellen des Ackers, Sitten und Bräuche, wie auch der sozial-ökonomische Wandel auf dem Lande und der damit verbundene Streit üben Einfluss auf das Leben der Bauern aus und bilden den Hintergrund des Romans. Im Vordergrund steht eine Liebesaffäre der jungen, schönen und leidenschaftlichen Jagna, der Ehefrau des reichen Landwirtes Maciej Boryna, mit seinem Sohn Antek. Nach dem Tod von Maciej Borynam, der an der Spitze des Bauernwiderstandes stand, wird Jagna angeprangert und von der Bauergesellschaft vertrieben. Sie verfällt in Wahnsinn, anschließend übernimmt Antek den Bauernhof seines Vaters.

Die Empörung (Bunt)

Reymonts letzter Roman, Die Empörung, wurde 1922 in dem polnischen Magazin „Tygodnik ilustrowany“ publiziert und ist 1924 als Buch erschienen. Der Roman hebt sich von seinen früheren Werken stark ab und verbindet Elemente aus Märchen und Dystopie. Es wird der Widerstand der Tiere gegen die Menschen dargestellt. Der Aufstand der Tiere beginnt mit der Verkündung einer Parole über Gleichheit, Gerechtigkeit und das Streben nach allgemeinem Glück und endet mit einem Massaker und der Vernichtung. Der Roman galt als Terrorparabel, denn er erinnerte an die Oktoberrevolution, die Reymont im Zeitraum von fünf Jahren, vom Beginn bis zur Entstehung des Romans, beobachtete. Aus ideologischen Gründen fiel der Roman in der Volksrepublik Polen der Zensur zum Opfer und geriet in Vergessenheit. Er wurde 2004 im Verlag Fronda veröffentlicht.

Politische Schriften

1905 wurde Władysław Reymont Zeuge revolutionärer Ereignisse, des Generalstreiks und der Demonstrationen in Warschau, nachdem Zar Nikolaus II das Verfassungsmanifest erlassen hatte. Er beschrieb diese u.a. in Blätter aus dem Notizbuch (Kartki z notatnika) in der 45. Nummer der Illustrierten Wochenzeitschrift. Die Sammlung seiner Erinnerungen aus dieser Zeit verfasste er unter dem Titel Aus den konstitutionellen Tagen. Notizen (Z konstytucyjnych dni. Notatki).[2] Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war Reymont Mitglied des „Volksbundes vor 1914”. Im Verlauf eines Briefwechsels mit dem Oberbefehlshaber der russischen Armee, dem Fürsten Nikolai Nikolajewitsch Romanow verfasste Reymont am 14. August 1914 eine Danksagung. Darin kündigte er an, dass das Blut der polnischen und russischen Söhne gegen den gemeinsamen Feind vergossen werde. Dies solle als größte Garantie des Friedens und der Freundschaft im neuen Leben der slawischen Völker gelten.

Weitere Werke

(Auswahl)

  • Komediantka (Die Komödiantin, 1896)
  • Fermenty (Die Herrin, 1897)
  • Rok 1794 (Trilogie Das Jahr 1794 1914–1919)
    • Band 1: Ostatni Sejm Rzeczypospolitej (Der letzte polnische Reichstag, auch Die verratene Republik)
    • Band 2: Nil desperandum (Sterne in der Nacht)
    • Band 3: Insurekcja (Der Aufstand)
  • Wampir (Der Vampir, 1911)

Verfilmungen

Das gelobte Land

  • Ziemia obiecana, 1927, Regie: Aleksander Hertz
  • Das gelobte Land, 1974, Regie: Andrzej Wajda
  • Ziemia obiecana, 1978, Fernsehserie, auf der Grundlage des Films von Andrzej Wajda.

Die Bauern

  • (1922), Regie: Eugeniusz Modzelewski,
  • (1973), Regie: Jan Rybkowski

 

Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Franciszek FiszerFranciszek FiszerFreund25.03.186009.04.1937
        2Artur OppmanArtur OppmanBekanntschaft14.08.186704.11.1931
        3Władysław JabłonowskiWładysław JabłonowskiBekanntschaft22.09.186521.06.1956

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