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Alexander Sinowjew

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Дата народження:
29.10.1922
Дата смерті:
10.05.2006
Дівоче прізвище персони:
Alexander Alexandrowitsch Sinowjew
Додаткові імена:
Александр Зиновьев, Aleksandr Zinovjev, Александр Александрович Зиновьев
Категорії:
Вчений, Письменник, Філософ
Кладовище:
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Alexander Alexandrowitsch Sinowjew (russisch Александр Александрович Зиновьев (IPA: [ʌlʲɪk'sandr ʌlʲɪk'sandrəvɪʨ zɪ'novj̞əf]), wiss. Transliteration Aleksandr Aleksandrovič Zinov'ev; * 29. Oktober 1922 in Pachtino, Oblast Kostroma; † 10. Mai 2006 in Moskau) war ein russischer Dissident, Soziologe, Logiker und Schriftsteller.

Biografie

Sinowjew wurde am 29. Oktober 1922 in Pachtino im Oblast Kostroma, in der Sowjetunion als siebtes von elf Kindern eines Arbeiters und einer Bäuerin geboren. Er war das siebte von elf Kindern.

Als 17-Jähriger begann er im Jahr 1939 ein Studium am Institut für Philosophie, Literatur und Geschichte der Lomonossow-Universität in Moskau. Schon im ersten Semester wurde er wegen einer Rede gegen den Personenkult um Stalin von der Universität verwiesen und in eine psychiatrische Klinik zur Beobachtung eingewiesen. Nachdem die Ärzte festgestellt hatte, dass er psychisch normal ist, wurde er mehrmals vom KGB verhört, der herausfinden wollte, wer dem Sohn aus proletarischer Familie kritisches Denken beigebracht und ihn zum Widerstand motiviert habe. Sinowjew flüchtete nach Sibirien, wo er auf einer Kolchose arbeitete. Während des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig zur Roten Armee und diente als Kampfflieger. Aufgrund seiner militärischen Auszeichnungen durfte er 1950 sein Studium fortsetzen, das er mit einer Promotion über die Philosophie von Karl Marx abschloss. Später wurde Sinowjew Professor für Philosophie und Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er ist einer der bedeutendsten Logiker des letzten Jahrhunderts. Einer seiner engsten Mitarbeiter war der deutsche Logiker Horst Wessel.

Wegen seiner fortgesetzten Kritik am Stalinismus wurde Alexander Sinowjew 1978 nach der Veröffentlichung seines Romans Gähnende Höhen, einer Abrechnung mit dem gesellschaftlichen und politischen System der Sowjetunion, aus dieser ausgebürgert. Er lebte bis zu seiner Rückkehr nach Russland im Jahr 1999 in München.

Die Kritik am bürokratischen System der Sowjetunion, später auch Russlands unter Michail Gorbatschow beherrschte weiter sein schriftstellerisches Schaffen. Von Bedeutung sind in diesem Zusammenhang seine Werke Homo sovieticus, Lichte Zukunft und Katastroika. Gorbatschows Potemkinsche Dörfer. Sinowjew blieb seiner Linie als unbequemer Querdenker treu und ging auch mit Gorbatschows Perestroika scharf ins Gericht. Bei den Präsidentschaftswahlen 1996 unterstützte er den kommunistischen Widersacher Boris Jelzins, Gennadi Sjuganow.

In den letzten zwei Jahrzehnten seines Schaffens interessierten ihn vor allem die Strukturen des sogenannten Postsowjetismus (eine spezielle Theorie über den russischen Postsozialismus) sowie die Idee der Übergesellschaften zur Beschreibung der Globalisierung.

Er verstarb am 10. Mai 2006 nach einem langen Krebsleiden und wurde auf dem Moskauer Nowodewitschi-Friedhof beerdigt.

Ehrungen

  • 1974: Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften
  • 1977: Prix Europeén de l'essai laureate
  • 1978: Mitglied der Italienischen Akademie der Wissenschaften
  • 1978: Prix Médicis étranger für L'Avenir radieux
  • 1982: Prix Alexis de Tocqueville laureate
  • 1984: Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
  • Ehrenbürger von Ravenna, Avignon, Orange und Kostroma

Zitate

„Wenn sie mich 1939 zum Tode verurteilt hätten, wäre das die richtige Entscheidung gewesen. Ich hatte geplant, Stalin zu töten und das war ein Verbrechen, oder? Als Stalin noch lebte, sah ich das anders, aber jetzt, wo ich das ganze Jahrhundert überblicken kann, sage ich: Stalin ist die größte Persönlichkeit dieses Jahrhunderts gewesen, das größte politische Genie. Ein wissenschaftlicher Standpunkt jemanden gegenüber, muss nicht dem persönlichen Verhalten entsprechen.“ (Interview Humo, 25. Februar 1993, S. 48-49)

Über sein Werk:

"Schriftsteller wollte ich übrigens niemals werden. Das war für mich völlig sekundär. Ich bin Logiker und weiß, daß ich in der Logik hundertmal mehr geleistet habe als in der Literatur."

Werke

  • Voskhozhdenie ot abstraktnogo k konkretnomu : na materiale "Kapitala" K. Marksa Kafedra filosofii RAN, ISBN 5-201-02089-5 : Sinowjews Doktorarbeit von 1954 über die Logik in Karl Marx Werk Das Kapital.
Logik 
  • Über mehrwertige Logik. Ein Abriß. (Übersetzt und herausgegeben von H. Wessel) - Berlin-Braunschweig-Basel, 1968, 2. Auflg. 1970, 127 Seiten
  • Komplexe Logik. Grundlagen einer logischen Theorie des Wissens. (Übersetzt und herausgegeben von H. Wessel) - Berlin 1970; Braunschweig-Basel, 1970, 203 Seiten
  • Logische Sprachregeln. Eine Einführung in die Logik. (Gemeinsam mit H. Wessel) - Berlin, 1975; München/Salzburg, 1975, 592 Seiten
  • Logik und Sprache der Physik. (Hrsg. H.Wessel) - Berlin 1975, 250 Seiten
Literatur übersetzt ins Deutsche
  • Gähnende Höhen (1976). (Roman) Deutsch von G. von Halle. Nachdichtung der Verse von Eberhard Storeck und G. von Halle, ISBN 3-257-21548-7, ISBN 9783257215489
  • Homo sovieticus (1978). (Roman) Aus dem Russischen von G. von Halle ISBN 3-257-21458-8
  • Lichte Zukunft Zürich 1979, Diogenes Verlag, ISBN 3-257-21133-3
  • Ohne Illusionen. - Interviews, Vorträge, Aufsätze. Zürich 1980, Diogenes Verlag, ISBN 3257016042
  • Kommunismus als Realität. Zürich 1981, Diogenes Verlag, ISBN 3257016069
  • Wir und der Westen. Interviews, Vorträge, Aufsätze. Zürich 1983, Diogenes
  • Die Diktatur der Logik : Über den gesunden Menschenverstand und die sowjetische Gesellschaft, München 1985, Piper Verlag GmbH, ISBN 349202906X
  • Der Arm des Kremls., Zürich 1986, Diogenes Verlag, ISBN 9783257017144
  • Die Macht des Unglaubens. Anmerkungen zur Sowjetideologie. München, Zürich 1986, Piper, ISBN 3492029078
  • "Ich bin für mich selbst ein Staat". Betrachtungen eines russischen Kosmopoliten. Aufgezeichnet von Adelbert Reif und Ruth Renee Reif. Mit einer vollständigen Bibliographie der Werke von Alexander Sinowjew. Zürich 1987, Diogenes, ISBN 978-3-257-01735-9
  • Katastroika: Gorbatschows Potemkinsche Dörfer Ullstein 1988, ISBN 3-550-07645-2
  • Der Staatsfreier oder wie wird man Spion?, Zürich 1989, Diogenes Verlag / detebe, ISBN 978-3-257-21695-0
  • Katastrojka in der offenen Stadt Partgrad. München 1991, Kyrill-und Method-Verlag, ISBN 3927527289

Nicht übersetzt:

  • The Embroilment (Смута, 1994)
  • The Russian Experiment (Русский эксперимент) 1994
  • The West: phenomenon of westernism (Запад: феномен западнизма) 1995
  • The Post-Communist Russia (Посткоммунистическая Россия) 1996
  • The Global Humant Hill (Глобальный человейник) 1997
  • The Russian Fate (Русская судьба) 1999
  • The Global suprasociety and Russia Artikel Aleksandr Zinovyev "Global Suprasociety and Russia"(Глобальное сверхобщество и Запад) 2000
  • The Endeavour (Затея) 2000
  • The Demise of Russian communism (Гибель русского коммунизма) 2001
  • The logical sociologe (Логическая социология) 2003
  • The West (Запад) 2003
  • The Russian tragedy: the Death of a Utopia (Русская трагедия: гибель утопии) 2002
  • The Ideology of the Party of the Future (Идеология партии будущего) 2003
  • Suprasociety ahead (На пути к сверхобществу) 2004
  • The logical intellect (Логический интеллект) 2005
  • The crossroads (Распутье) 2005
  • The confession of a dissident (Исповедь отщепенца) 2005
  • The factor of cognizance (Фактор понимания) 2006

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Джерело: wikipedia.org

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