Anschlag auf Charlie Hebdo
Am 7. Januar 2015 gegen 11:00 Uhr MEZ wurde ein Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris verübt. Dabei wurden nach ersten Pressemeldungen zwölf Personen getötet und mindestens zehn weitere verletzt. Drei vermummte Angreifer sollen die Redaktionsräume der Satirezeitung Charlie Hebdo gestürmt und mit automatischen Waffen geschossen haben. Die französischen Behörden gehen von einem islamistischen Tathintergrund aus.
Vorgeschichte
Charlie Hebdo ist eine wöchentlich erscheinende Satirezeitschrift; sie gilt nach Le Canard enchaîné als die bedeutendste Satirezeitschrift Frankreichs. Die Zeitung veröffentlichte 2011 auf einer Titelseite eine Zeichnung des islamischenPropheten Mohammed, worauf ein Brandanschlag auf die Redaktionsräume verübt wurde.
Anschlag
Am 7. Januar 2015 wurde gegen 11:00 Uhr ein Anschlag auf die Mitarbeiter im Redaktionsbüro von Charlie Hebdo in der Rue Nicolas Appert mitten im Zentrum von Paris verübt. Die Redaktion traf sich nur einmal pro Woche, immer mittwochs um 10:00 Uhr. Nach Polizeiangaben drangen mindestens zwei maskierte Männer bewaffnet mit Sturmgewehren in die Redaktionsräume ein, eröffneten dort das Feuer und töteten mehrere Menschen. Während der Tat sollen sie Parolen wie Allahu Akbar („Allah ist groß“) und On a vengé le prophète Mohamed ! („Wir haben den Propheten Mohammed gerächt“) gerufen haben. Der Innenminister Bernard Cazeneuve erwähnte einen dritten Mann, ohne weitere Erläuterungen.
Bei dem Anschlag wurden mindestens zwölf Menschen getötet, darunter der Herausgeber und Zeichner Stéphane Charbonnier („Charb“), die Zeichner Jean Cabut („Cabu“), Bernard Verlhac („Tignous“) und Georges Wolinski, der Mitinhaber des Blattes, Bernard Maris, sowie zwei Polizisten. Mindestens 20 weitere Personen wurden verletzt, einige davon schwer. Die Täter konnten flüchten, obwohl die Polizei noch während des Anschlages eintraf, und befanden sich am Abend noch auf der Flucht.
Nach dem Angriff rief die französische Regierung die höchste Terrorwarnstufe für den Großraum Paris aus. Es handelt sich um den Terroranschlag mit der höchsten Zahl von Todesopfern in Frankreich seit dem Bombenanschlag derOrganisation de l’armée secrète während des Algerienkriegs auf den Schnellzug Straßburg-Paris vor knapp 54 Jahren am 18. Juni 1961, der 28 Todesopfer forderte.
Reaktionen
Staatspräsident François Hollande bezeichnete den Angriff „als terroristisches Attentat mit außergewöhnlicher Brutalität“. Es seien in den vergangenen Wochen bereits mehrere Anschläge vereitelt worden, so der Präsident. Andere gefährdete Einrichtungen würden verstärkt geschützt. Führende französische Politiker zeigten sich einig in der Verurteilung des Anschlags. Nicolas Sarkozy sprach von einer „nationalen Tragödie“ (tragédie nationale). François Bayrou bezeichnete das Ereignis als einen „kriegerischen Akt des Terrors“ (acte de guerre par la terreur). Jean-Luc Mélenchon nannte es einen „politischen Mord“ (assassinat politique).
Bundeskanzlerin Angela Merkel meinte, die Tat sei nicht nur ein Angriff auf das Leben der französischen Bürger und die innere Sicherheit Frankreichs. Sie stellt auch einen „Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit dar, ein Kernelement unserer freiheitlich-demokratischen Kultur, der durch nichts zu rechtfertigen ist“. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilte den Anschlag „aufs Schärfste“. Sie empfinden die „muslimischen Prinzipien in den Dreck gezogen“.
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Quellen: wikipedia.org, news.lv, nekropole.info, lenta.ru, bbc.co.uk