Sofja Tolstaja
- Дата народження:
- 22.08.1844
- Дата смерті:
- 04.11.1919
- Додаткові імена:
- Sophia Tolstaya, Софья Толстая, Со́фья Андре́евна Толста́я, Sophia Andreyevna Tolstaya, Behrs, Софья Берс
- Кладовище:
- Pervomaiskiy, Некрополь семьи Толстых (ru)
Sofja Andrejewna Tolstaja war eine russische Autorin, die fast fünfzig Jahre lang mit Lew Tolstoi verheiratet war.
Leben
Sofja Andrejewna Behrs wuchs im Kreml in einer Familie auf, in der ihr Urgroßvater Hans Behrs vom preußischen König Mitte des 18.
Jahrhunderts als Instruktor in die Armee der Zarin Elisabeth nach Russland entsandt worden war, ihr Vater war Kaiserlicher Hofarzt mit Dienstsitz im Kreml. Die Mutter war Ljubow Alexandrowna Behrs, geb. Islawina (1826-1886). Sofja war die zweite von drei Töchtern.
1861 legte sie an der Moskauer Universität das Examen zur Hauslehrerin ab. Im selben Jahr wurde in Russland die Leibeigenschaft aufgehoben und in der russischen Intelligenzija erwuchsen Hoffnungen auf Liberalisierung des Zarenreichs. Als Sofja achtzehn Jahre alt war, machte ihr der 16 Jahre ältere, zu dieser Zeit bereits als Schriftsteller bekannte Tolstoi, der ein Bekannter der Familie war, einen Heiratsantrag (S. 226). Die Verlobungszeit betrug knapp eine Woche, am 23. September 1862 heirateten sie im Kreml in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale. Tolstaja zog auf Tolstois Landgut Jasnaja Poljana.
Ihre eigenen literarischen Ambitionen gab Sofja auf und verbrannte ihre Schreibversuche und Tagebücher vor der Eheschließung. Tolstoi wiederum gab ihr seine Tagebücher zu lesen, aus denen sie von seinem sexuell ausschweifenden Leben vor der Ehe erfuhr (diese Szene verarbeitete er später literarisch in Anna Karenina und im 5. Kap. der Kreutzersonate).
Kurz nach der Eheschließung begann Tolstoi, unterstützt von seiner Frau, die das Manuskript insgesamt sieben Mal in Reinschrift übertrug, mit der Niederschrift des Romans Krieg und Frieden. Ihre Aufgabe als Assistentin und später als Verlegerin der Werke Tolstois nahm Tolstaja bis zu dessen Tod wahr.
Tolstaja war sechzehnmal schwanger, hatte drei Fehlgeburten, von den dreizehn Kindern erreichten acht das Erwachsenenalter, eine Empfängnisverhütung lehnte Tolstoi ab. In der Phase der Entstehung der Anna Karenina starben drei der Kinder und zwei Tanten und Sofja erkrankte schwer, so dass eine gemeinsame Arbeit nicht möglich war. Ende der 1880er Jahre erwarb die Familie ein Haus als Wohnsitz in Moskau, um den Kindern eine Ausbildung in der Stadt zu ermöglichen. Das Ehepaar entfremdete sich zunehmend. „Er entfernte sich, aber nicht im alltäglichen Leben, sondern in seinen Schriften, seinen Predigten an die Menschen, wie man leben solle“ (S. 250f).
Um 1890 entstand der Roman Die Kreutzersonate, die erste Fassung schrieb Tolstoi kurz nach der Feier anlässlich der Silbernen Hochzeit nieder. Das Werk handelt von einem krankhaft eifersüchtigen Mann, der sich der Versuchung durch die weibliche Sexualität hilflos ausgesetzt sieht und sich nur durch Mord aus den Fesseln der Ehe und der Sinnlichkeit zu befreien können glaubt. Sie sei die Quelle seiner Lust, er sei die Quelle ihres Auskommens.
In der literarischen Öffentlichkeit wurde die Ehefrau der Kreutzersonate mit Sofja gleichgesetzt. Obwohl Tolstaja sich durch die Darstellung zutiefst gedemütigt sah, setzte sie sich bei Zar Alexander II. für die Freigabe des Werks durch die Zensurbehörden ein. Sie verfasste eine literarische Replik auf die Kreutzersonate ihres Mannes mit dem Titel „Wessen Fehl? Die Erzählung einer Frau. (anläßlich der „Kreutzersonate“ Lew Tolstois. Niedergeschrieben von der Gattin Lew Tolstois in den Jahren 1892/1893)“. Tolstajas Roman wurde erst 101 Jahre später, 75 Jahre nach ihrem Tod in Russland veröffentlicht.
Die Krise der Ehepartner wurde dramatisch, als der Tolstoj-Jünger Vladimir Tschertkow Tolstoj Ende des Jahres 1909 dazu drängte, ein Testament abzufassen, in dem er, Tschertkow, als alleiniger Nachlassverwalter der Werke Tolstojs bestimmt wurde. Als Tolstaja zufällig von diesem Vorgang erfuhr, war sie empört. Aufgrund der für ihn belastenden Situation der Auseinandersetzung zwischen seiner Frau und Tschertkow verließ Tolstoi das Gut Jasnaja Poljana. Auf seiner Reise erkrankte Tolstoi und starb in Astapowo, einem kleinen, etwa 150 Kilometer von Jasnaja Poljana entfernten Ort im Gouvernement Tambow. Das Erbe Tolstois wurde der Familie aufgrund des auf Druck von Tschertkow verfassten Testaments entzogen.
Tolstaja hinterließ eine große Sammlung von eigenen Fotografien, sowie Tagebücher und Erinnerungen. Ihre literarische Antwort auf die „Kreutzersonate“ wurde 2008 unter dem Titel „Eine Frage der Schuld“ ins Deutsche übersetzt. Ihr Kurzroman "Lied ohne Worte", den sie in den Jahren 1897–1900 niedergeschrieben hatte, erschien 2010 als Weltpremiere in deutscher Übersetzung. Das Werk ist in Russland bis heute unveröffentlicht.
Джерело: wikipedia.org
немає місць
Iм'я зв'язок | Тип відносин | Опис | ||
---|---|---|---|---|
1 | Илья Толстой | Син | ||
2 | Мария Львовна Толстая | Дочка | ||
3 | Alexandra Tolstaya | Дочка | ||
4 | Татьяна Львовна Сухотина-Толстая | Дочка | ||
5 | Сергей Сухотин | чоловік | ||
6 | Lew Tolstoi | чоловік | ||
7 | Софья Толстая-Есенина | Внучка | ||
8 | Marina Smagina | Відносний | ||
9 | Leonid Ossipowitsch Pasternak | Друг |