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Alexander Brückner

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Geburt:
29.01.1856
Tot:
24.05.1939
Zusätzliche namen:
Aleksander Brückner
Kategorien:
Historiker, Linguist, Professor
Nationalitäten:
 pole
Friedhof:
Tempelhof, Tempelhofer Park Friedhof

Alexander Brückner (polnisch Aleksander Brückner; * 29. Januar 1856 in Brzeżany bei Tarnopol, Galizien; † 24. Mai 1939 in Berlin) war ein langjähriger Professor der Slawistik an der Universität Berlin.

Brückner wurde im Kaisertum Österreich geboren und studierte von 1872 bis 1876 Philosophie in Lemberg, erhielt 1876 seinen Doktorgrad in Wien und begann im gleichen Jahr Studien der Slawistik, die zu dieser Zeit noch ein Teilgebiet der Indogermanistik war, in Leipzig und Berlin unter Vatroslav Jagić.

1877 widmete er sein Werk Die Slavischen Fremdwörter im Litauischen seinem "hochvererten lerer August Leskien".

1878 habilitierte er in Wien und wurde Privatdozent in Lemberg.

1881 zog er nach Berlin und nahm er eine Dozentenstelle für Slawische Sprache und Literatur in Berlin an. Diese wurde 1892 zu einer ordentlichen Professur erhoben. 1889/90 wurde ihm von seiner Universität eine Studienreise zur Sammlung von slawischer Sprachliteratur finanziert, wobei er reichlich Material für seine vielseitigen Werke erhielt.

Brückner war 44 Jahre für die Berliner Universität tätig. Er wurde während seiner Berliner Zeit vom polnischen Politiker und Literaten Wilhelm Feldman beeinflusst. Feldman bat Brückner um Widerstand gegen den Ersten Weltkrieg, woraufhin dieser im Oktober 1914 in einem Brief auf Feldmans Bitte reagierte:

„Ich habe nicht vor, mich der Gesellschaft als ungebetener Mentor aufzuzwingen, umso weniger, als ich mich bisher von jeglicher politischen Tätigkeit ferngehalten und mich weder mit Abgeordneten noch sonst jemandem getroffen habe. Sie [Feldman] sind ein politischer Aktivist, eine herausgehobene Parteigröße, es ist Ihre Berufung. […] Bei mir ist das ganz anders. Die Berliner Polen und die anderen würden nur lachen, wenn ich meine bisherige absolute Reserviertheit aufgäbe [...]“

Brückner blieb politischen Aktivitäten fern und hielt sich stets in wissenschaftlichen Kreisen auf. Grund sei unter anderem „die völlige deutsche Gleichgültigkeit gegenüber allem, was polnisch ist“, was inzwischen aufgrund der damals diskutierten Polenfrage als umstrittene Begründung gilt.

Nach dem Ersten Weltkrieg lehnte er Angebote von Warschau, Posen und Wilna ab. Selbst nach seiner Emeritierung 1924 setzte er seine wissenschaftlichen Studien in Berlin fort.

Brückners Tätigkeitsfeld war sehr umfassend: neben Slawischer Philologie war er ein Experte in Sprachwissenschaft, Literatur, Kulturgeschichte, Folklore, vorchristlichen Religionen, Archäologie und anderem. Die Bibliographie seiner Publikationen enthält über 1.800 Positionen.

Brückner, der durch seine langjährige Tätigkeit einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung der Slawistik als eigenständigem Forschungszweig leistete, veröffentlichte zahlreiche Werke in deutscher Sprache. Er gehört zu den Wenigen, welche in der Societas Jablonoviana in Leipzig zwei Preisschriften veröffentlichen konnten.

Max Vasmer hielt im Mai 1939 eine Gedenkrede zu Brückners Bestattung in Berlin-Wilmersdorf und übernahm seinen Lehrstuhl.

Werke in deutscher Sprache (Auswahl)

  • Die Slavischen Fremdwörter im Litauischen, Alexander Brückner, Hermann Böhlau, Weimar 1877, gewidmet August Leskien
  • Randglossen zur kaschubischen Frage, Archiv für slavische Philologie 1899
  • Geschichte der russischen Litteratur, Leipzig 1905
  • Russische Literaturgeschichte, 2 Bd., Berlin/Leipzig 1919
  • Polnische Literaturgeschichte, Berlin/Leipzig 1920
  • Geschichte der polnischen Literatur, Leipzig 1922
  • Die Slaven. Religionsgeschichtliches Lesebuch, Tübingen 1926

Sonstiges

Die Universitäten Halle-Wittenberg und Jena haben am 25. März 2013 einen Fördervertrag mit der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit unterzeichnet.

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena entsteht das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien. Die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit fördert die Einrichtung des Forschungszentrums mit jährlich 150.000 Euro für zunächst drei Jahre; eine Verlängerung der Förderung um weitere zwei Jahre ist möglich.

 

Ursache: wikipedia.org

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