Andrzej Wajda
- Geburt:
- 06.03.1926
- Tot:
- 09.10.2016
- Burial Datum:
- 19.10.2016
- Zusätzliche namen:
- Andžejs Vajda, Andrzej Wajda
- Kategorien:
- Direktor, Drehbuchautor, Filmregisseur, Sen.
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Kraków, Salwator Cemetery
Andrzej Wajda (* 6. März 1926 in Suwałki; † 9. Oktober 2016) war ein polnischer Film- und Theaterregisseur.
Andrzej Wajda wurde als Sohn einer Lehrerin und des Infanterieoffiziers Jakub Wajda geboren. Die früheste Kindheit verbrachte er mit einem Bruder in seiner Geburtsstadt. Als sein Vater nach Radom versetzt wurde, zog die Familie auch dorthin. Wajdas Vater wurde mit mehr als 3000 anderen polnischen Kriegsgefangenen des NKWD-Lagers Starobelsk 1940 in Charkow ermordet. Die Massenexekution fand zeitgleich mit dem Massaker von Katyn statt. Wajda selbst war im Zweiten Weltkrieg in der Polnischen Heimatarmee in Radom und erhielt im Untergrund Zeichenunterricht. Er war während des Krieges in einigen handwerklichen Berufen tätig und arbeitete auch als Büroangestellter der Bahn. Nach dem Krieg 1946–1950 studierte er Malerei an der Kunstakademie in Krakau und ging später zur Filmhochschule in Łódź. Während des Studiums freundete er sich mit dem sieben Jahre jüngeren Roman Polański an. Dieser übernahm 1953 in Wajdas Examensfilm Eine Generation (Pokolenie) eine kleine Rolle.
Wajda begann seine Karriere als Assistent des polnischen Regisseurs Aleksander Ford bei dessen Film Die Fünf aus der Barskastraße und drehte 1954 mit Eine Generation, der vom polnischen Widerstand handelt, seinen ersten Film. Seine Filme Der Kanal und Asche und Diamant gelten als Meisterwerke des polnischen Kinos. Der Kanal ist eine eindrucksvolle Abhandlung des Warschauer Aufstands.
Seit 1959 war Wajda auch Theaterregisseur, vor allem am Teatr Stary in Krakau, aber auch an internationalen Bühnen. Beispielsweise inszenierte er in den 1980er Jahren Schuld und Sühne nach Fjodor Dostojewski an der Berliner Schaubühne. 1987 erhielt er den renommierten Kyoto-Preis. 1989 war er ein Jahr lang Intendant des Teatr Powszechny in Warschau.
In den 1980er Jahren ging Wajda nach Frankreich und drehte dort den Film Danton. Seine Filme wurden auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Ehren-Oscar und auf der Berlinale 2006 den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.
1989 wurde Wajda als Kandidat der Solidarność in den polnischen Senat gewählt und blieb Senator bis 1991.
1996 inszenierte er die Eröffnungspremiere des Teatr Polski we Wrocławiu, des Polnischen Theaters in Breslau, welches im Januar 1994 abgebrannt war. Im November 2001 eröffnete Wajda zusammen mit seinem Regiekollegen Wojciech Marczewski, seiner langjährigen Produktionsleiterin Barbara Pec-Ślesicka und dem Warschauer Dokumentar- und Spielfilmstudio (WFDiF) die Wajdas Namen tragende Meisterschule für Filmregie (polnisch Mistrzowska Szkoła Reżyserii Filmowej Andrzeja Wajdy), an der sowohl künftige Spiel- wie Dokumentar-Filmregisseure ihr Handwerk erlernen können. Daneben ist die Hochschule inzwischen aber auch als Kurz- und Dokumentar-Filmproduzent sowie unter anderem als Ausrichter des Internationalen Hartley-Merrill-Drehbuchwettbewerbs (englisch Hartley-Merrill International Screenwriting Award) tätig.
Im folgenden Jahr konnte er erstmals seit fast einem halben Jahrhundert Roman Polański wieder dafür gewinnen, in einem polnischen Film als Schauspieler mitzuwirken. Polański übernahm eine komische Rolle in der Verfilmung der klassischen Komödie Die Rache von Aleksander Fredro.
Von Oktober 2006 bis Januar 2007 liefen die Dreharbeiten zu Andrzej Wajdas Film über das Massaker von Katyn. Hierzu Wajda selbst: „Den Film Katyn habe ich gemacht, weil er vom Schicksal meines Vaters handelt.“[4] Der Film kam am 17. September 2007 unter dem Titel Katyń in die polnischen Kinos; im Januar 2008 wurde die Nominierung von Katyń für den Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ bekanntgegeben. 2009 nahm Andrzej Wajda mit seinem neuen Film Tatarak an der 59. Berlinale teil und kündigte in Berlin auf der Pressekonferenz zur Welturaufführung des Films an, dass sein neuestes Projekt ein Film über Lech Wałęsa sein würde.
Andrzej Wajda war vier Mal verheiratet. Seine dritte Ehe schloss er mit der Schauspielerin Beata Tyszkiewicz. Mit ihr hatte er eine gemeinsame Tochter (* 1967). Seine Ehefrau war die Bühnenbildnerin und Schauspielerin Krystyna Zachwatowicz.
Ehrungen
Die Andrzej Wajda’s Master School of Film Directing in Warschau wurde nach ihm benannt.
Filmografie
- 1955: Eine Generation (Pokolenie)
- 1957: Der Kanal (Kanał)
- 1958: Asche und Diamant (Popiół i diament)
- 1959: Lotna
- 1960: Die unschuldigen Zauberer (Niewinni czarodzieje)
- 1961: Blut der Leidenschaft (Sibirska Ledi Magbet)
- 1961: Samson
- 1965: Zwischen Feuer und Asche (Popioły)
- 1968: Die Pforten des Paradieses (Gates to Paradise)
- 1968: Rollkuchen (Przekładaniec)
- 1968: Alles zu verkaufen (Wszystko na sprzedaż)
- 1969: Fliegenjagd: (Polowanie na muchy)
- 1970: Landschaft nach der Schlacht (Krajobraz po bitwie)
- 1970: Das Birkenwäldchen (Brzezina)
- 1972: Pilatus und andere – Ein Film für Karfreitag
- 1973: Die Hochzeit (Wesele)
- 1975: Das gelobte Land (Ziemia obiecana)
- 1976: Die Schattenlinie (Smuga cienia)
- 1976: Die tote Klasse (Umarła klasa)
- 1977: Der Mann aus Marmor (Człowiek z marmuru)
- 1978: Ohne Betäubung (Bez znieczulenia)
- 1979: Die Mädchen von Wilko (Panny z Wilka)
- 1980: Der Dirigent (Dyrygent)
- 1981: Der Mann aus Eisen (Człowiek z żelaza)
- 1983: Danton
- 1983: Eine Liebe in Deutschland
- 1986: Chronik von Liebesunfällen (Kronika wypadków miłosnych)
- 1988: Die Dämonen (Les Possédés)
- 1990: Korczak
- 1993: Liebe zwischen den Fronten (Pierścionek z orłem w koronie)
- 1995: Die Karwoche (Wielki tydzień)
- 1996: Fräulein Niemand (Panna Nikt)
- 1999: Pan Tadeusz
- 2000: Wyrok na Franciszka Klosa
- 2002: Die Rache (Zemsta)
- 2007: Das Massaker von Katyn (Katyń)
- 2009: Der Kalmus (Tatarak)
- 2013: Wałęsa. Der Mann aus Hoffnung (Wałęsa – Człowiek z nadziei)
Wichtige Regiearbeiten am Theater
- 1960 – Hamlet von William Shakespeare am Küstentheater in Danzig
- 1963 – Die Hochzeitsfeier von Stanisław Wyspiański am Alten Theater in Krakau
- 1970 – Play Strindberg von Friedrich Dürrenmatt am Modernen Theater in Warschau
- 1973 – Der Mitmacher von Friedrich Dürrenmatt am Schauspielhaus in Zürich
- 1974 – Novembernacht von Stanisław Wyspiański am Alten Theater in Krakau
- 1976 – Emigranten von Sławomir Mrożek am Alten Theater in Krakau
- 1984 – Antigone von Sophokles am Alten Theater in Krakau
- 1984 – Schuld und Sühne nach Dostojewski am Alten Theater in Krakau
- 1987 – Schuld und Sühne nach Dostojewski an der Schaubühne, West-Berlin
- 1988 – Fräulein Julie von August Strindberg am Alten Theater in Krakau
- 1990 – Romeo und Julia von William Shakespeare am Teatr Powszechny in Warschau
- 1994 – Mishima von Yukio Mishima am Alten Theater in Krakau
- 2004 – Macbeth von William Shakespeare am Alten Theater in Krakau
Auszeichnungen
- 1957 – Sonderpreis der Jury, Internationale Filmfestspiele von Cannes 1957
- 1973 – Bambi
- 1975 – Grand Prix, Internationales Filmfestival Moskau
- 1976 – Goldene Ähre, Semana Internacional de Cine de Valladolid
- 1978 – FIPRESCI-Preis, Internationale Filmfestspiele von Cannes 1978
- 1981 – Offizierskreuz der französischen Ehrenlegion
- 1981 – Goldene Palme, Internationale Filmfestspiele von Cannes 1981
- 1982 – Athen-Preis
- 1982 – Louis-Delluc-Preis
- 1982 – Onassis-Preis
- 1982 – Academy Fellowship der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA)
- 1983 – César für die beste Regie
- 1984 – British Academy Film Award für Danton als bester fremdsprachiger Film
- 1985 – Gottfried-von-Herder-Preis
- 1987 – Kyoto-Preis
- 1988 – Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- 1990 – Europäischer Filmpreis (Felix) für sein Lebenswerk
- 1996 – Silberner Bär auf der Berlinale 1996
- 1996 – Praemium Imperiale, Japan
- 1998 – Goldener Löwe, Internationale Filmfestspiele von Venedig 1998
- 2000 – Oscar für sein Lebenswerk
- 2000 – Ehrenbürgerschaft von Gdynia
- 2001 – Großes Bundesverdienstkreuz
- 2006 – Goldener Ehrenbär der Berlinale
- 2008 – Orden des Marienland-Kreuzes III. Klasse, Estland
- 2008 – Orden des Fürsten Jaroslaw des Weisen (V. Klasse)
- 2009 – Alfred-Bauer-Preis
- 2009 – Europäischer FIPRESCI-Preis
- 2011 – Orden des Weißen Adlers
Ursache: wikipedia.org, news.lv
Keine Orte
Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Jakub Wajda | Vater | ||
2 | Leszek Wajda | Brüder | ||
3 | Maria Rosaria Omaggio | Arbeitskollege | ||
4 | Izabella Olszewska | Arbeitskollege | ||
5 | Wiesław Gołas | Arbeitskollege | ||
6 | Zygmunt Malanowicz | Arbeitskollege | ||
7 | Wladimir Yordanoff | Arbeitskollege | ||
8 | Teresa Iżewska | Arbeitskollege | ||
9 | Ugo Gregoretti | Arbeitskollege | ||
10 | Serge Merlin | Arbeitskollege | ||
11 | Tadeusz Janczar | Arbeitskollege | ||
12 | Bogumił Kobiela | Arbeitskollege | ||
13 | Andrzej Łapicki | Arbeitskollege | ||
14 | Zbigniew Cybulski | Arbeitskollege | ||
15 | Carlos Hugo | Bekanntschaft | ||
16 | Ermanno Olmi | Bekanntschaft |
06.03.1 | 6.marts
26.01.1955 | Premiera filmu "Pokolenie" w reżyserii Andrzeja Wajdy
Pokolenie – polski film fabularny z 1954 roku (premiera 26.01.1955), w reżyserii Andrzeja Wajdy, zrealizowany według scenariusza Bohdana Czeszki na podstawie powieści tego autora.