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Atanazy Raczyński

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Geburt:
02.05.1788
Tot:
21.08.1874
Zusätzliche namen:
Atanazy Raczyński
Kategorien:
Diplomaten, Edelmann, Hauswirt
Nationalitäten:
 pole
Friedhof:
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Atanazy Raczyński (deutsch Athanasius Raczynski; * 2. Mai 1788 in Posen; † 21. August 1874 in Berlin) war ein polnischer Graf und preußischer Diplomat.

Er entstammte der historisch bedeutenden Familie Raczyński, die zum alten Adel Großpolens gehörte. Raczynski und sein Bruder Eduard genossen die für den hohen europäischen Adel typische prinzliche Erziehung am Familiensitz in Rogalin.

Während des Großpolnischen Aufstandes von 1806 kämpfte er in der Weichsellegion Napoleons und nahm an der Belagerung Danzigs Teil. Als das Herzogtum Warschau im Frühjahr 1809 von Österreich angegriffen wurde, trat Raczynski in die Armee ein und machte den Feldzug unter Poniatowski mit.

Nach einer ausgedehnten Deutschlandreise nahm er Anfang 1811 eine diplomatische Tätigkeit für das Herzogtum Warschau bei der Gesandtschaft des Königs von Sachsen in Paris auf, die weitere Reisen bis nach Petersburg zur Folge hatte. Ab Januar 1813 war er Kammerherr seines Königs in Dresden und im Sommer wieder an der Gesandtschaft in Paris. Wegen der Auflösung des Herzogtums endete der Parisaufenthalt im November 1814. In den folgenden Jahren lebte Raczynski mehrmals längere Zeit in Paris und bereiste Frankreich, Deutschland, die Schweiz und Italien.

Im November 1816 heiratete er Annette, eine Tochter aus dem Hause Radziwill und begann mit dem Aufbau eines eigenen Majorats in Wyszyny (heute Teil der Gemeinde Budzyń) bei Chodzież (dt. Chodziesen, später Colmar) im Großherzogtum Posen, das nun zu Preußen gehörte. Seit 1825 Majoratsinhaber und Standesherr, ging Raczynski für die Jahre 1830–34 als preußischer Geschäftsträger nach Kopenhagen, 1842-48 als Gesandter nach Lissabon und 1848–52 nach Madrid. Von da an lebte er zumeist in Berlin.

Zeitlebens verkehrte Raczynski in höheren Kreisen und hatte Zugang zu den Höfen Europas. Er war vermögend und unabhängig. Schon in seiner Jugend hatte Raczyński begonnen, Gemälde zu kaufen. Während seiner diplomatischen Reisen und zahlreicher längerer Privataufenthalte in den europäischen Metropolen verwendete er einen großen Teil seines Vermögens zum Aufbau einer Bildersammlung. Darüber hinaus verfasste er mehrere kunsthistorische Schriftwerke.

Palais Raczyński

In Berlin erwarb Graf Raczyński 1834 als Wohnhaus ein Palais Unter den Linden 21. Seine Galerie war ab 1836 in einem Hofgebäude untergebracht. Das Obergeschoss hatte er der verwitweten Bettina von Arnim vermietet. Die Gemäldegalerie umfasste zunächst etwa sechzig ältere Gemälde, überwiegend italienischer Meister, später aber auch zunehmend zeitgenössische Kunst.

Für die Errichtung eines Galeriegebäudes schenkte ihm König Friedrich Wilhelm IV. ein Grundstück am Königsplatz in Berlin unter der Bedingung, damit seine Bilder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es entstand, errichtet von Heinrich Strack, 1842–44 das Palais Raczynski. Den südlichen Pavillon des Palais überließ Raczyński dem Maler Peter von Cornelius als Atelier, das sogenannte Cornelius-Haus, in dem danach die Neue Akademie der Tonkunst untergebracht wurde. Es befanden sich auch Meisterateliers der Akademie der Künste im Palais, von denen eins Gustav Graef nutzte.

Sein Sohn verkaufte das Gebäude 1874 an den Staat, der das Grundstück für die Errichtung des Reichstagsgebäudes vorgesehen hatte. Die Verwaltung der Gemäldesammlung hatte Raczynski testamentarisch dem preußischen Staat übergeben. Die Bilder wurden in der Berliner Nationalgalerie ausgestellt, bis sie 1903 als Dauerleihgabe der Familie an das Kaiser Friedrich-Museum in Posen gingen. Die Sammlung bildete den Grundstock für das heutige Nationalmuseum in Posen mit der größten Sammlung deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts in Polen.

Werke

  • Histoire de l'art moderne Allemagne. - Paris : Renouard, 1836-1841, 3 Bände. Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
    • Tome premier: Dusseldorf et les Pays du Rhin, excursion a Paris. - Paris : Renouard, 1836. Digitalisierte Ausgabe
    • Tome second: Munich, Stuttgard, Nuremberg, Augsbourg, Ratisbonne, Carlsruhe, Prague, Vienne, excursion en Italie. - Paris : Renouard, 1839. Digitalisierte Ausgabe
  • Dasgl. in deutscher Übersetzung von F. H. v. d. Hagen: Geschichte der neueren deutschen Kunst. - Berlin: 1836–41. Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
    • Band 1: Düsseldorf und das Rheinland : mit einem Anhange: Ausflug nach Paris. - Berlin: 1836. Digitalisierte Ausgabe
    • Band 2: München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, Karlsruhe, Prag und Wien : mit einem Anhange: Ausflug nach Italien. - Berlin: 1840. Digitalisierte Ausgabe
    • Band 3: Berlin, Dresden, Hamburg, Mecklenburg, Weimar, Halberstadt und Göttingen : mit einem Anhange: Ausflüge nach Holland, Belgien, England, Schweiz, Polen, Russland, Schweden, Dänemark und Nord-Amerika. - Berlin: 1841. Digitalisierte Ausgabe
  • Les arts en Portugal, Paris 1846
  • Dictionnaire historico-artistique du Portugal, Paris 1847
  • Geschichtliche Forschungen, 1860/62
  • Geschichte der neueren deutschen Kunst / von Athanasius Grafen Raczynski. Aus dem Franz. übers. von Friedr. Heinr. von der Hagen. - Berlin : Selbstverl. ; S.l. : Schade, 1836 - 1841. Digitalisierte Ausgabe

 

Ursache: wikipedia.org

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