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Cornelius Gurlitt

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Geburt:
28.12.1932
Tot:
06.05.2014
Zusätzliche namen:
Cornelius Gurlitt, Корнелиус Гурлитт, Cornelius Gurlitt, Rolf Nicholas Cornelius Gurlitt
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Rolf Nikolaus Cornelius Gurlitt (* 28. Dezember 1932 in Hamburg; † 6. Mai 2014 in München) war ein deutscher Kunstsammler und der Erbe der über 1500 Werke umfassenden Kunstsammlung seines Vaters Hildebrand.

Leben

Gurlitt war der Sohn des Kunsthändlers, Kunsthistorikers und Museumsdirektors Hildebrand Gurlitt und Enkel seines Namensvetters, des Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt und Urgroßneffe seines weiteren Namensvetters, des Komponisten Cornelius Gurlitt. Sein Urgroßvater war der Landschaftsmaler Louis Gurlitt. Sein Onkel war der Musikwissenschaftler Wilibald Gurlitt. Seine Mutter Helene (geb. Hanke, 1895–1967) war Tänzerin und eine der ersten Schülerinnen von Mary Wigman, sie wurde unter ihrem Bühnennamen „Bambula“ bekannt. Cornelius Gurlitt wuchs im Hamburger Stadtteil Dammtor zusammen mit einer Schwester auf.

Gurlitt besuchte die Volksschule in Hamburg. Seine Familie zog während des Zweiten Weltkrieges nach Dresden, wo er das Gymnasium besuchte. Von 1946 bis 1948 besuchte er das reformpädagogische Internat Odenwaldschule im hessischen Ober-Hambach. Nach dem Abitur studierte er Kunstgeschichte an der Universität zu Köln, hörte auch Vorlesungen der Philosophie und Musiktheorie, brach aber sein Studium ab. Er hat zumindest in den letzten Jahren in sehr zurückgezogener Weise überwiegend mit der von seinem Vater hinterlassenen Kunstsammlung und für deren Erhaltung gelebt, ohne sie jedoch durch eigene Käufe zu erweitern.

Ende 2013 hatte das Amtsgericht München eine vorläufige Betreuung aus gesundheitlichen Gründen für Gurlitt angeordnet. Sein Betreuer war der auf Betreuungsrecht spezialisierte Münchner Anwalt Christoph Edel.

Am 6. Mai 2014 starb Gurlitt in München an den Folgen einer schweren Herzoperation.

Sammlung Gurlitt

Die Staatsanwaltschaft Augsburg beschlagnahmte in den Tagen vom 28. Februar bis 2. März 2012 sämtliche der bis dahin bekannten 1.280 aus dem Nachlass seines Vaters stammenden Kunstwerke, die in der Münchner Wohnung Cornelius Gurlitts lagerten. Dies wurde der Öffentlichkeit durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus am 3. November 2013 bekannt. Die Augsburger Staatsanwaltschaft erklärte dazu, sie ermittle gegen Cornelius Gurlitt wegen „eines dem Steuergeheimnis unterliegenden strafbaren Sachverhalts“ und wegen des Verdachts auf Unterschlagung.

Gurlitt nahm im November 2013 zu den Vorwürfen gegen ihn Stellung. In einem Interview mit dem Magazin Der Spiegel sagte er, die Justiz und die Medien stellten die Zusammenhänge falsch dar. Alle Kunstwerke seien von seinem Vater rechtmäßig erworben und an ihn vererbt worden. An eine freiwillige Rückgabe denke er nicht. Sein Anwalt widersprach Ende Januar 2014 gegenüber der New York Times dieser Darstellung des Spiegels; sein Mandant sei immer an einer fairen und gerechten Lösung interessiert gewesen.

Im Februar 2014 ließ Gurlitts Betreuer mehr als 60 Kunstwerke aus Gurlitts Haus in Salzburg sicherstellen, darunter Werke von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Pablo Picasso, um sie vor Einbruch und Diebstahl zu schützen; die Werke sollen auch auf ihre Herkunft untersucht werden. Ende März 2014 gaben die Anwälte und Vertreter Gurlitts bekannt, dass der Salzburger Teil der Sammlung viermal so groß ist, wie bis dato angenommen, und insgesamt 238 Kunstgegenstände – darunter 39 Ölgemälde – umfasst. Die weiteren Werke wurden bei abermaligen Inspektionen des Hauses, welches Gurlitt seit 2011 nicht mehr betreten habe, in zuvor nicht zugänglichen Teilen des Gebäudes entdeckt. Die Gesamtanzahl der bekannten Werke der Sammlung Gurlitt erhöhte sich damit auf über 1.500 Kunstwerke.

Am 14. Februar 2014 legten Anwälte von Gurlitt beim Amtsgericht Augsburg Beschwerde gegen die Beschlagnahme der Kunstsammlung ein. Die Anwälte fordern die Rückgabe der Sammlung wegen formeller Mängel des damaligen Gerichtsbeschlusses. Die Beschlagnahme der Bilder verstoße gegen das Prinzip der Verhältnismäßigkeit.

Wie am 26. März 2014 bekannt wurde, beabsichtigte Gurlitt, alle Bilder, die aus jüdischem Besitz geraubt wurden, an die Eigentümer oder deren Nachfahren zurückzugeben. Laut Medienberichten kam es im April 2014 zu einer Vereinbarung zwischen Gurlitt, dem bayrischen Justizministerium und der Bundesregierung. Danach stelle Gurlitt alle als belastend geltenden Werke für ein Jahr der Provenienzforschung zur Verfügung. Die Kosten dieser Recherchen sollen der Bund und das Land Bayern tragen. Auch werde Gurlitt all diejenigen Werke, auf die Dritte Anspruch erheben, in treuhänderischer Verwahrung belassen. Alle anderen Werke, laut Aussage eines Anwalts Gurlitts der weitaus größte Teil der Sammlung, sollten Gurlitt demnächst zurückgegeben werden.

Bekannte Verkäufe

Das Auktionshaus Lempertz in Köln verkaufte im Sommer 2011 die Gouache-Arbeit Löwenbändiger von Max Beckmann für 864.000 Euro. Da im Verlauf der Provenienzforschung durch das Auktionshaus der Verdacht aufkam, der jüdische Kunsthändler Alfred Flechtheim habe das Werk nach 1933 verfolgungsbedingt verkauft, einigte sich Gurlitt mit den Erben Flechtheims in einem Vergleich, den Verkaufserlös mit ihnen zu teilen.

Ursache: wikipedia.org

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