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David Hamilton Koch

Geburt:
03.05.1940
Tot:
23.08.2019
Zusätzliche namen:
David Koch, David Hamilton Koch, Дэвид Кох, Дэвид Гамильтон Кох
Kategorien:
Geschäftsmann, Ingenieur, Philanthrop, Politiker
Nationalitäten:
 amerikaner
Friedhof:
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David Hamilton Koch [koʊk] (* 3. Mai 1940 in Wichita, Kansas; † 23. August 2019 in Southampton, Hamptons, New York) war ein US-amerikanischer Unternehmer, Philanthrop und Politiker. Er besaß ein geschätztes Vermögen von 43,8 Milliarden US-Dollar (Stand: 2018) und war damit – wie sein Bruder Charles G. Koch – auf Platz 8 der Forbes-Liste der reichsten Menschen. Beide unterstützten konservativ-libertäre Kandidaten und Organisationen wie die Tea-Party-Bewegung. Die von ihnen gegründete Interessensgruppe Americans for Prosperity (AFP) setzt sich für den freien Markt ein und gegen Steuererhöhungen sowie gegen Barack Obamas Gesundheitsreform.

Leben

Sein Vater war der Unternehmer Fred C. Koch. Er hatte drei Brüder, darunter Charles Koch, der seit 1967 der Präsident von Koch Industries ist. Am Massachusetts Institute of Technology studierte David Koch Chemie. Nach dem Studium stieg er in das Familienunternehmen ein. Nach dem Tod des Vaters 1967 wurde er der Vize-Präsident und der CEO der Chemical Technology Group innerhalb des Konzerns. Während Charles in Wichita, dem Hauptsitz des Unternehmens, mit großem Einsatz die Firma leitete, lebte und arbeitete David in New York und genoss neben der Arbeit das Leben eines reichen Junggesellen. Er mietete die Megayacht Leander in Südfrankreich für bis zu einer halben Million Dollar pro Woche und kaufte ein Anwesen am Meer in Southampton, wo er rauschende Partys veranstaltete.

1991 überlebte er ein Flugzeugunglück schwer verletzt als einziger der Passagiere in der Ersten Klasse. 1992 wurde bei ihm Prostatakrebs diagnostiziert. Daraufhin änderte er sein Leben, heiratete und gründete eine Familie. Seither war er mit Julia M. Flesher verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Die Familie lebte in 740 Park Avenue, einer der exklusivsten Adressen in Manhattan. Koch war der reichste Einwohner New Yorks.

Mitte 2018 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Firma zurück. Am 23. August 2019 verstarb er.

Philanthropie und Politik

Kochs Vater hatte einen Teil seines Vermögens schon zu Lebzeiten in Form eines Fonds an seine Söhne übertragen, der zur Vermeidung der Erbschaftssteuer mit der Auflage belegt war, dass 20 Jahre lang alle anfallenden Gewinne für wohltätige Zwecke gespendet werden mussten. Wie David Koch später erzählte, war er dadurch schon in jungen Jahren gewohnt, dass ein großer Teil seines Einkommens philanthropischen Zwecken zugeführt wurde („I sort of got into it.“). In späteren Jahren unterstützte er in großem Umfang das Kulturzentrum Lincoln Center, das Metropolitan Museum of Art und das American Museum of Natural History (alle in Manhattan). Die David H. Koch Charitable Foundation vergab allein in den Jahren 1998 bis 2008 über 120 Millionen Dollar an Spenden. 2008 spendete Koch 100 Millionen Dollar für die Renovierung des New York State Theater im Lincoln Center, das daraufhin nach ihm benannt wurde.

1980 wurde er auf Initiative seines Bruders Charles als Vizepräsidentschafts-Kandidat (Running Mate) von Edward E. Clark für die Libertarian Party bei der Präsidentschaftswahl nominiert. Obwohl Koch – als Kandidat von der Beschränkung auf 1.000 Dollar befreit – über zwei Millionen Dollar investierte, was fast 60 % des Etats der Kampagne ausmachte, erlangten sie mit 921.299 Stimmen nur 1,1 Prozent. Daraus zogen die Brüder die Konsequenz, nicht mehr auf Wahlen zu setzen, sondern sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und mit großem finanziellen Einsatz an Universitäten und in Denkfabriken ihre radikal libertären Ansichten in der Wissenschaft zu etablieren und zu verbreiten (siehe Charles G. Koch#Politik).

Als Koch Industries zunehmend mit Gesetzen in Konflikt geriet, begannen Charles und David Koch, sich wieder für Politik zu interessieren, und entwickelten sich in den 1990er Jahren zu wichtigen Spendern für die Republikanische Partei. 1996 gehörte David Koch zur Leitung der Kampagne des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Bob Dole gegen Bill Clinton.

2007 spendete er 100 Millionen Dollar an das Massachusetts Institute of Technology für den Bau einer neuen Forschungsanlage, in welcher das 2010 fertiggestellte und nach ihm benannte David H. Koch Institute for Integrative Cancer Research untergebracht wurde. Im selben Jahr spendete er 30 Millionen an das Memorial Sloan Kettering Cancer Center.

2009 kam David Koch in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass er im Beirat des National Cancer Institute saß, während sein Unternehmen, das zu der Zeit einer der Hauptproduzenten von Formaldehyd war, gegen die Einstufung dieser Substanz als krebserregend vorging. Koch sah da keinen Interessenkonflikt und war aufgebracht darüber, dass seine Integrität infrage gestellt wurde.

Gemeinsam mit seinem Bruder Charles spielte er eine große Rolle bei der Gründung und Finanzierung der Interessengruppe Americans for Prosperity, welche die Tea-Party-Bewegung, das American Legislative Exchange Council und andere rechts-konservative politische Bewegungen unterstützt. Gemeinsam mit seinem Bruder war er ein einflussreicher Finanzier von Organisationen, die den menschengemachten Klimawandel bestreiten. Insgesamt ließen sie nach Angaben von Greenpeace Klimawandelleugner-Gruppierungen nach der Definition von Greenpeace seit 1997 zusammen mehr als 100 Millionen Dollar zukommen. Als Klimawandeleugner definiert Greenpeace dabei „jeden, der politische Schritte behindert, verzögert oder versucht vom Kurs abzubringen, welche dem wissenschaftlichen Konsens folgen, dass schnelles Handeln nötig ist, um die Gesellschaft zu dekarbonisieren”.

Vermögen

David H. Koch war Multimilliardär und einer der reichsten Menschen der Welt. Gemäß der Forbes-Liste 2018 betrug sein Vermögen – wie das seines Bruders Charles – 43,8 Milliarden US-Dollar. Damit stand er bei Forbes auf Platz 7 in der Liste der reichsten Menschen in den USA und auf Platz 8 der reichsten Menschen der Welt.

Ursache: wikipedia.org

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