Didi Mateschitz
- Geburt:
- 20.05.1944
- Tot:
- 22.10.2022
- Kategorien:
- , Geschäftsmann
- Nationalitäten:
- österreicher
- Friedhof:
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Dietrich Markwart Eberhart „Didi“ Mateschitz (* 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal, Steiermark; † 22. Oktober 2022) war ein österreichischer Unternehmer.
Er machte die Marke Red Bull international bekannt. Sein Vermögen wurde 2021 auf 26,9 Milliarden US-Dollar geschätzt, womit er der reichste Mann Österreichs war.
Leben
Dietrich „Didi“ Mateschitz’ Mutter Auguste Mateschitz und sein Vater ließen sich früh scheiden. Er hatte eine vier Jahre ältere Schwester, Helgard. Dietrich Mateschitz absolvierte die Hochschule für Welthandel in Wien als Diplomkaufmann. Danach war er unter anderem als Handelsvertreter für Jacobs Kaffee und den Zahnpastahersteller Blendax im Marketing tätig.
1984 gründete er zusammen mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya die Red Bull GmbH. Nach einer Abwandlung der Rezeptur des thailändischen Energydrinks Krating Daeng und der Entwicklung eines Marketingkonzepts wurde Red Bull 1987 im Markt eingeführt. In der Folgezeit wurde das Getränk zum Weltmarktführer bei Energydrinks. Mateschitz galt als Marketingspezialist, sein Unternehmen ist bekannt für kreative Werbung. Zudem sammelte er Flugzeuge, die er als sogenannte „Flying Bulls“ auch als Werbeträger einsetzte. Für seine Flugzeuge ließ er in seiner Wahlheimat Salzburg den von Architekt Volkmar Burgstaller geplanten Hangar-7 errichten. Red Bull ist seit Jahren die gewinnbringendste österreichische Unternehmensmarke. Als Tochter der Red Bull GmbH fasst Red Bull Media House mehrere Subfirmen zusammen, die sich der Produktion und dem Vertrieb unterschiedlicher Medien, insbesondere auch von Musik, widmen. Mateschitz trat als Sponsor von zahlreichen Extremsportarten und -veranstaltungen wie dem Red Bull Dolomitenmann, dem Red Bull Stratos und der Red Bull Cliff Diving World Series auf.
Mateschitz’ einziges Kind ist sein 1993 geborener Sohn Mark Mateschitz (geboren als Mark Gerhardter). Dessen Mutter ist die ehemalige Skilehrerin Anita Gerhardter. Mutter und Sohn bekleiden Führungspositionen in Mateschitz’ Unternehmensgruppe.
Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit.
Vermögen
Mateschitz war mit 49 Prozent an der Red Bull GmbH beteiligt. Sein Vermögen betrug laut der Forbes-Liste The World’s Billionaires von 2020 16,5 Milliarden US-Dollar, womit er der reichste Österreicher war und weltweit Platz 57 belegte. Laut dem Bloomberg Billionaires Index belegte er im Februar 2022 und einem geschätzten Vermögen von 15,4 Milliarden US-Dollar den 132. Platz auf der Rangliste der reichsten Menschen der Welt.
Gesellschaftliches Engagement
2004 gründete Mateschitz mit seinem Freund Heinz Kinigadner die Stiftung Wings for Life, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Querschnittlähmung heilbar zu machen.
Im Jahr 2012 wurde bekannt, dass Mateschitz 70 Millionen Euro für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) zu spenden beabsichtigte. Es ist die bis dahin drittgrößte Privatspende in der Geschichte Europas. Von den 70 Millionen flossen 20 Millionen in die Errichtung eines Querschnitt- und Geweberegenerationszentrums am Bildungscampus „Competence Park“ in Salzburg. Von 2013 bis 2023 fließen von den restlichen 50 Millionen jährlich 5 Millionen an die PMU für die Rückenmarks-Forschung. Dazu kamen ab 2009 jährlich 350.000 Euro für verschiedene Forschungsprojekte. Mateschitz finanzierte über seine Quo Vadis Veritas Privatstiftung das Medienprojekt Addendum.
Kontroversen
Mateschitz wurde eine Nähe zum Rechtspopulismus bzw. Rechtskonservatismus vorgeworfen. 2017 äußerte er sich in einem Interview in der Kleinen Zeitung vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise 2015 kritisch über die österreichische Flüchtlingspolitik. Im Interview kritisierte er „das unverzeihliche Ausmaß der politischen Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen bei der Nichtbewältigung der Flüchtlingswelle oder, besser gesagt, der Auswanderungswelle“, und es sei schon zu Beginn der Flüchtlingskrise „für jedermann erkennbar“ gewesen, „dass der Großteil der Menschen nicht der Definition des Flüchtlings“ entspreche, weshalb es ein Fehler gewesen sei, die Grenzen nicht zu schließen. Man müsse „taub und blind“ gewesen sein, um dies nicht zu erkennen. Diese Aussagen erregten große öffentliche Kritik. Die Süddeutsche Zeitung wertete sie als Verspottung. Mehrere Flüchtlingshelfer veröffentlichten einen offenen Brief an Mateschitz, in dem sie die Aussagen scharf kritisieren.
Wegen der Vorwürfe des Rechtspopulismus gegenüber Mateschitz beendete das Berliner Label und Künstlerkollektiv Live From Earth im Oktober 2018 die Zusammenarbeit mit der Red Bull Music Academy zur Kuratierung der offiziellen Abschlussveranstaltung des Red Bull Music Festivals. Bei seinem Auftritt auf dem Red-Bull-Music-Festival im Oktober 2018 wurde dem Klangkünstler Nik Nowak das Mikro abgestellt, als er über fragwürdige Äußerungen Mateschitz’ und die Positionierung des Red-Bull-Konzerns gegenüber Felix Baumgartners rechtsextremen Äußerungen sprechen wollte.
Auch Mateschitz’ Rundfunksender ServusTV und sein Medienprojekt Addendum, das durch die Quo Vadis Veritas Privatstiftung von Mateschitz finanziert wurde, wurde wiederholt aufgrund der rechtspopulistischen Ausrichtung der Medienorganisationen kritisiert. ServusTV wurde während der COVID-19-Pandemie für Corona-Verharmlosung kritisiert. Mehrfach gab der Sender Verschwörungstheoretikern und Impfgegnern eine Bühne.
Literatur
- Dietrich Mateschitz im Munzinger-Archiv, abgerufen am 25. März 2021 (Artikelanfang frei abrufbar).
- Wolfgang Fürweger: Die Red Bull Story – Der unglaubliche Erfolg des Dietrich Mateschitz, Ueberreuter, Berlin 2019, ISBN 978-3800077267.
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