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Günter Krusche

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Geburt:
25.02.1931
Tot:
05.07.2016
Kategorien:
Theologe
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Günter Krusche (* 25. Februar 1931 in Dresden; † 5. Juli 2016 in Berlin) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, kirchlicher Lehrer und ehemaliger Generalsuperintendent von Ost-Berlin. Als seine Tätigkeit als inoffizieller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit bekannt wurde, versetzte man ihn in den Ruhestand.

Krusche stammte aus kirchlich geprägtem Elternhaus, sein Vater war Kirchenangestellter. Nach der Ablegung des Abiturs in Radebeul studierte er von 1949 bis 1954 Evangelische Theologie an der Universität Leipzig. Als er das Zweite theologische Examen im Predigerseminar von Lückendorf bestanden hatte, wurde er 1956 zum Pfarrer ordiniert. Danach war er einige Zeit in Taucha als Pfarrer tätig, bevor er nach Lückendorf zum Studieninspektor berufen wurde. Von 1966 bis 1969 war er Referent im Landeskirchenamt Sachsen und Pfarrer in Dresden, danach bis 1974 Studiendirektor in Lückendorf.

Seit 1970 arbeitete er im Lutherischen Weltbund mit in seiner Studienkommission. Im Jahre 1974 wurde er zum Dozenten für Praktische Theologie am Sprachenkonvikt in Berlin berufen. Im Jahre 1983 wurde Krusche als Nachfolger von Hartmut Grünbaum zum Generalsuperintendenten des Berliner Sprengels der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg berufen. Im gleichen Jahr wurde er an der Karl-Marx-Universität Leipzig zum Doktor der Theologie promoviert. Im Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR beteiligte er sich an dessen Arbeitsgruppe „Menschenrechte“. Für die Christliche Friedenskonferenz (CFK) hielt er 1987 in Prag eines der Referate zum Thema „Sprache des Friedens“.

Er gehörte 1989 zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs „Für unser Land“ für die Erhaltung einer sozialistischen DDR und gegen die Deutsche Wiedervereinigung.

Im Jahre 1991 wurde Krusche in den Zentralausschuss des Weltkirchenrats gewählt. Seit 1992 arbeitete er im Kuratorium der Gossner-Mission mit. Als 1992 seine Tätigkeit als inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit bekannt wurde, versetzte man Krusche in den vorgezogenen Ruhestand.

Seither beteiligte er sich mit Vorträgen sowie mit Beiträgen in Büchern und Zeitschriften zur kirchlichen Zeitgeschichte.

Krusche ist ein Vetter zweiten Grades des ehemaligen Hamburger Bischofs Peter Krusche.

Gegner der DDR-Opposition und Mitarbeiter der Staatssicherheit

Krusche behauptete, er habe gesellschaftskritische Gruppen in der Kirche während der DDR-Zeit unterstützt. Laut Ehrhart Neubert und Thomas Klein war Krusche Mitte der 1980er Jahre zum Gegner von Oppositionsgruppen geworden und schadete diesen politisch erheblich. Krusche äußerte sich in einer westdeutschen Zeitschrift 1988 gegen oppositionelle Gruppen. Krusche wollte der Opposition den kirchlichen Handlungsraum nehmen. 1986 hängte er auf der Friedenswerkstatt eigenhändig Plakate der Oppositionszeitschrift Grenzfall auf dem Stand der Initiative Frieden und Menschenrechte ab, die Menschenrechtsverletzungen in Rumänien dokumentierten, 1987 verbot er die Friedenswerkstatt ganz. Seit Ende der 1960er Jahre hatte er Gesprächskontakte mit dem Ministerium für Staatssicherheit und arbeitete ohne Wissen der Kirche als Inoffizieller Mitarbeiter unter dem Decknamen „Günter“. Aufgedeckt wurde seine Stasitätigkeit durch den Dissidenten Ralf Hirsch beim Studium seiner eigenen Stasiakten.

 

Ursache: wikipedia.org

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