Heinz Flocke
- Geburt:
- 28.01.1948
- Tot:
- 15.06.2013
- Mädchenname:
- Heinz Flohe
- Zusätzliche namen:
- Хайнц Флоэ, Heinz Flohe
- Kategorien:
- Athleten, Fußballspieler
- Nationalitäten:
- deutsche
- Friedhof:
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Heinz „Flocke“ Flohe (* 28. Januar 1948 in Euskirchen; † 15. Juni 2013ebenda) war ein deutscher Fußballspieler.
Karriere
Bei seinem Heimatverein TSV Euskirchen entwickelte sich das Talent des technisch herausragenden Offensivspielers Flohe. Am 7. November 1965 debütierte er im Spiel gegen Jugoslawien in Belgrad in der Deutschen Jugendnationalmannschaft. Im Mai 1966 nahm er mit der DFB-Mannschaft amUEFA-Juniorenturnier in Jugoslawien teil. Zur Saison 1966/67 wurde er vom ersten Deutschen Meister der Bundesliga-Ära, dem 1. FC Köln, verpflichtet. Zusammen mit dem neuen Trainer Willi Multhaup kamen neben dem Nachwuchstalent Flohe mit Torhüter Milutin Šoškić und Flügelstürmer Roger Magnusson auch internationale Spieler nach Köln. In seiner ersten Bundesligasaison kam Flohe auf 18 Ligaeinsätze und zwei Tore.
Am 3. Mai 1967 debütierte er im Team der Juniorennationalmannschaft U 23des DFB beim Länderspiel in Mönchengladbach gegen die Tschechoslowakei an der Seite von Günter Netzer, Jupp Heynckes, Horst Köppel und Herbert Wimmer. Seinen ersten Titel gewann der Mittelfeldtechniker beim Gewinn desDFB-Pokals mit dem 1. FC Köln. Am 9. Juni 1968 besiegten die Kölner in Ludwigshafen den VfL Bochum mit 4:1 und holten den Pokal in die Domstadt. Bundestrainer Helmut Schön setzte Flohe erstmals am 22. November 1970 in der Fußballnationalmannschaft ein. Deutschland gewann das Länderspiel in Athen gegen Griechenland mit 3:1 Toren – Flohe wurde in der 79. Minute für Günter Netzer eingewechselt.
Er spielte von 1966 bis 1979 insgesamt 343 mal als Mittelfeldspieler in derBundesliga für den 1. FC Köln und 1860 München und wurde 1978 mit KölnDeutscher Fußballmeister sowie 1968, 1977 und 1978 DFB-Pokalsieger.
Zwischen 1970 und 1978 trug Flohe 39 mal das Trikot der Nationalmannschaftund erzielte dabei acht Treffer. Er stand bei den Fußballweltmeisterschaften1974 und 1978 im Aufgebot und wurde 1974 Fußball-Weltmeister. Insgesamt kam er bei sieben WM-Einsätzen zu zwei Treffern.
Am 1. Dezember 1979 erlitt Flohe durch ein Foul des damaligen Spielers desMSV Duisburg Paul Steiner einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch. Damit war seine Spielerkarriere beendet. An den Folgen der Verletzung (geschädigte Nerven) litt Flohe noch lange Zeit. Der spätere Versuch, Paul Steiner zu verklagen, scheiterte daran, dass Steiner keine „Absicht“ nachgewiesen werden konnte.
Später war Flohe wieder als Co-Trainer beim 1. FC Köln tätig. Des Weiteren trainierte er verschiedene Fußballvereine in seinem Heimatkreis Euskirchen, unter anderem seinen Heimatverein TSC Euskirchen, den er von 1981 bis in die Saison 1990/91 10 Jahre lang betreute und mit dem er 1982 in die Landesliga und 1983 in die Verbandsliga Mittelrhein aufstieg, sowie den TuS Ülpenich. Für den TSC Euskirchen war er zudem mehrfach als Vorstandsmitglied für den Bereich „Talentsichtung“ (zuletzt 2005–2007) tätig, sowie in der Saison 2009/10 als Talentsucher ohne Vorstandsfunktion eingebunden. Auch unterstützte er seinen Sohn Nino (Trainer) bei dessen täglicher Arbeit.
Privates
Heinz Flohe engagierte sich seit Jahren für den Jugendfußball. Dem Bonner SC, dem 1. FC Köln und seinem Heimatverein TSC Euskirchen war er verbunden und beobachtete regelmäßig die B- und A-Jugend-Spiele in seinem Heimatkreis. Flohe war ein großer Fan des Boxsports. Er besuchte regelmäßig Profi- wie Amateurkämpfe in Deutschland und dem umliegenden Ausland. Flohe war ein großer Sympathisant des FC Schalke 04. Als Jugendspieler hatte er dorthin gehen wollen, doch seine Mutter bestand darauf, dass ihr Sohn in der „Heimat“ spielen sollte. (Siehe Biographie: Heinz Flohe. Der Weg zur deutschen Meisterschaft)
Flohe wurde bereits 1992 am Herzen operiert und musste sich am 7. Januar 2004 wegen anhaltender Herzrhythmusstörungenerneut einer Operation unterziehen. Dabei wurde ihm eine neue Herzklappe eingesetzt. Am 11. Mai 2010 brach Heinz Flohe nach einem Schwächeanfall zusammen, seitdem befand er sich im Wachkoma. Zunächst lag er deswegen in der Kölner Uni-Klinik, anschließend in einem Rehabilitationszentrum in Düren. Flohe war der erste Profi-Fußballspieler, der eine Invaliden-Rente bezog.
Sein ehemaliger Verein 1. FC Köln gründete im Mai 2013 die „Fußballschule Heinz Flohe“. Ein äußerst schwieriges Verhältnis hatte Heinz Flohe sowohl zur aktiven Zeit als Profi, als auch darüber hinaus zur Presse. Er erhielt mehrere Einladungen für das aktuelle sportstudio, die er mit Ausnahme des Double-Gewinns 1978 in Anwesenheit der gesamten Mannschaft des 1. FC Köln allesamt ausschlug.
Flohe war verheiratet und hatte einen Sohn.
Statistik
- 39 Länderspiele, 8 Tore
- 1 B-Länderspiel
- 4 U-23-Länderspiele
- 1. Bundesliga
- 1. FC Köln: 329 Spiele, 77 Tore
- TSV 1860 München: 14 Spiele, 4 Tore
- DFB-Pokal
- 63 Spiele, 24 Tore
- Europapokal der Landesmeister; Europapokal der Pokalsieger; UEFA-Pokal
- 56 Spiele, 15 Tore
Erfolge
national:
- DFB-Pokalsieger: 1968, 1977, 1978
- DFB-Pokalfinale: 1970, 1971, 1973
- Deutscher Meister: 1978; Vizemeister: 1973
international:
- Weltmeister: 1974
- EM: 2. Platz 1976
Literatur
- Karl-Heinz Mrazek: Heinz Flohe. Der Weg zur deutschen Meisterschaft Copress-Verl., München 1978
- Interview mit Heinz Flohe zum WM-Sieg 1974
Ursache: wikipedia.org
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