Henryk Arctowski
- Geburt:
- 15.07.1871
- Tot:
- 21.02.1958
- Zusätzliche namen:
- Henryk Arctowski, Artzt
- Kategorien:
- Reisenden, Akademiemitglied, Geograf, Geologe, Professor
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Warszawa, Powązki Military Cemetery
Henryk Arctowski (* 15. Juli 1871 in Warschau; † 21. Februar 1958 in Washington, D.C.) war ein polnischer Wissenschaftler, Ozeanograf und Erforscher der Antarktis.
Nach seiner Kindheit startete er ein Studium für Geologie und Chemie an der Universität Lüttich und setzte dieses an der Sorbonne in Paris fort. 1895 nahm er Verbindung zum Organisator der ersten belgischen Antarktisexpedition, Adrien de Gerlache de Gomery, auf und wurde von diesem als wissenschaftlicher Vizedirektor eingestellt. Bei dieser Belgica-Expedition, die von 1897 bis 1899 ging, sammelte Arctowski eine große Anzahl wissenschaftlicher Daten. So dokumentierte er die Ausformung des Meereises und vieler Eisberge und sammelte die Ergebnisse der meteorologischen Observationen über ein volles Jahr. Als Ozeanograf schuf er mit Hilfe von Sonden eine bathymetrische Karte des durchfahrenen Gebietes. Nach der Expedition bereitete Arctowski seine Daten im königlichen belgischen Observatorium (Observatoire Royal de Belgique) in Ukkel auf.
Neben seiner Forschungsarbeit hielt Arctowski auch eine Reihe von Vorträgen im Ausland. Bei einer dieser Reisen lernte er in London die amerikanische Sängerin Arian Jane Addy kennen, die er später heiratete. Im Sommer 1910 nahm er als wissenschaftlicher Leiter an einer Expedition des Schiffes lle-de-France nach Spitzbergen und den Lofoten teil. Nach seiner Rückkehr organisierte er die wissenschaftliche Abteilung der Stadtbibliothek von New York, wo er von 1911 bis 1919 als Abteilungschef angestellt war.
1920 kehrte Arctowski nach Polen zurück, wo ihm der Premierminister, Ignacy Jan Paderewski, den Posten des Bildungsministers anbot. Arctowski lehnte aber ab und wurde dafür Chef der Geophysik- und Meteorologieabteilung der Universität Lemberg. Als 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, war er gerade in Washington und da eine Rückkehr nach Polen unmöglich war, übernahm er eine Stelle bei der Smithsonian Institution. Hier widmete er sich der Erforschung der Sonne und nutzte dabei Daten, die er zwischen 1926 und 1930 gesammelt hatte. Außerdem wurde er zum Präsidenten der Internationalen Kommission für Klimaveränderung gewählt. Ab 1950 gab er seine Position bei Smithsonian aufgrund einer fortschreitenden Krankheit auf, doch er forschte noch privat weiter.
Nach Arctowski sind eine polnische Forschungsstation in der Antarktis (Arctowski-Station) und eine Reihe geographischer Punkte in der Antarktis und auf Svalbard benannt.
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