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Herman Lieberman

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Herman Lieberman (* 3. Januar 1870 in Drohobytsch; † 21. Oktober 1941 in London) war ein polnischer sozialistischer Parlamentarier.

Geboren als Sohn von Josef Heinrich Lieberman, einem Kaufmann der Erdölindustrie, besuchte er die Gymnasien in Boryslaw und Stryj, wo er geheime sozialistische Zirkel organisierte. 1888 begann er das Studium von Rechtswissenschaften und Medizin an der Universität in Wien, studierte weiter in Zürich und Paris. 1893 kehrte er nach Galizien heim. Er studierte weiter an der Jagiellonischen Universität Krakau, wo er das Studium 1894 mit dem Doktorat beendete. Nach der Heirat mit Gustawa geb. Brings begann er die Praxis als Rechtsanwalt in Rzeszów und Przemyśl. Wegen des politischen und sozialen Engagements wurde er mehrmals zur gerichtlichen Verantwortung gezogen.

1901 bis 1919 war er Mitglied der Polnischen Sozialdemokratischen Partei von Galizien und Teschener Schlesien, später wurde er zum Vorstandsmitglied der Polnischen Sozialistischen Partei (PPS) gewählt. 1907 und 1911 wurde er zum Abgeordneten der XI. und XII. Legislaturperiode des österreichischen Abgeordnetenhauses gewählt.

1911 förderte er den Bau des „Hauses der Arbeiter“ in Przemyśl und wurde dessen Direktor. Während des Ersten Weltkriegs meldete er sich als gemeiner Soldat zu den Polnischen Legionen, später wurde er zum Oberleutnant befördert.

Im November 1918 wurde er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Przemyśl, wo er die Schlichtung zwischen verfeindeten Polen und Ukrainern zu herbeiführen versuchte. 1919 bis 1922 war er Abgeordneter der Polnischen Verfassunggebenden Nationalversammlung (Sejm Ustawodawczy), dann Abgeordneter des Sejm bis 1933.

1920–1939 war er Vorstandsmitglied der PPS, gleichzeitig war er als Rechtsanwalt, oft in politischen Prozessen, tätig.

Seit dem Maiputsch 1926 galt er als Gegner von Marschall Józef Piłsudski, wurde am 9. September 1930 verhaftet und verprügelt, in der Brester Festung mit einer Gruppe oppositioneller Abgeordneten eingesperrt und verurteilt, am 27. Dezember 1930 gegen Haftsumme freigelassen. Erneut am 13. Januar 1932 verurteilt, verließ er Polen am 4. Oktober 1933, ging zuerst nach Prag, dann nach Paris, wo er bis 1939 blieb. In Paris leitete er die 1921 in Polen gegründete „Liga zur Verteidigung der Rechte des Menschen und Bürgers“.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kam er nach London, wo er zum Mitarbeiter des Generals Władysław Sikorski wurde.

Postum wurde er vom Präsidenten der polnischen Londoner Exilregierung mit dem Orden des Weißen Adlers ausgezeichnet. Er wurde auf dem Londoner Highgate Cemetery bestattet.

 

Ursache: wikipedia.org, mod.uk

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