Joseph Nicéphore Niépce
- Geburt:
- 07.03.1765
- Tot:
- 05.07.1833
- Zusätzliche namen:
- Жозеф Нисефор Ньепс
- Kategorien:
- Erfinder
- Nationalitäten:
- französisch
- Friedhof:
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Joseph Nicéphore Niépce, auch Nièpce oder Niepce (französisch [njɛps]; * 7. März 1765 in Chalon-sur-Saône, Frankreich; † 5. Juli 1833 in Saint-Loup-de-Varennes nahe Chalon-sur-Saône), war der Erfinder der Heliografie, der weltweit ersten fotografischen Technik. Von ihm stammt die erste bis heute erhaltene Fotografie.
Leben
Das vermutlich weltweit erste dauerhafte Foto, erstellt im Frühherbst 1826 von Joseph Nicéphore Niépce.
Porträt des Georges d’Amboise, Radierung, 1650 Links: aktuelle Fotografie Rechts: 1824 hergestellte Heliografie
Niépce, der eine Schwester und zwei Brüder hatte, war von 1789 bis 1811 Offizier in der französischen Armee; er verwaltete zwischen 1795 und 1801 den Distrikt Nizza, widmete sich dann mit seinem Bruder Claude Niepce in seiner Vaterstadt mechanischen und chemischen Arbeiten und ab 1815 der Lithografie. Seine fotografischen Bemühungen begannen im Jahr 1816, in dem es ihm erstmals gelang, auf Chlorsilberpapier Bilder einer Camera obscura kurzzeitig festzuhalten, die er jedoch noch nicht fixieren konnte.
Denkmal am Ortsrand von Saint-Loup-de-Varennes mit Jahresangabe 1822
1824 gelang es Niépce dann erstmals, einen Kupferstich des Kardinals Georges d’Amboise nicht nur zu kopieren, sondern auch zu fixieren. Dieses Bild gilt jedoch nicht als erstes Foto, da es nicht mit einer Camera obscura aufgenommen wurde. Nach weiteren aufwendigen Experimenten nahm er dann im Frühherbst 1826 in seiner Geburtsstadt Chalon-sur-Saône die vermutlich erste lichtbeständige Fotografie der Welt auf: einen Blick aus dem Fenster seines Arbeitszimmers in Le Gras mit einer Belichtungszeit von acht Stunden im Format 16,5 × 21 cm. Dazu verwendete er die Camera obscura und als chemische Substanz eine Beschichtung aus lichtempfindlichem Asphalt. Dieser härtet unter Lichteinwirkung aus und wurde mit Lavendelöl entwickelt. Allerdings zeigt Roland Barthes in der spanischen Ausgabe seines Buches La chambre claire (La cámara lúcida, Paidós, Barcelona 1989) ein schon auf das Jahr 1822 datiertes Bild, Table ready, das von Niépce stammen soll und etwas unklar einen frisch gedeckten Tisch erkennen lässt. Auch auf dem großen Denkmal am Ortsrand von Saint-Loup-de-Varennes (siehe Abbildung rechts) ist 1822 als Jahr der Erfindung angegeben. Niépce nannte sein Verfahren Heliografie (helios: die Sonne, graphein: zeichnen) und begann 1829 einen Briefwechsel mit Louis Daguerre, um sich über die kommerzielle Verwertbarkeit der Erfindung und über neue chemische Verfahren auszutauschen.
Niépce starb 1833 an seinem letzten Wohnort in Saint-Loup-de-Varennes etwa 7 km südlich von Chalon-sur-Saône, ohne dass ihm die wirtschaftliche Verwertung seiner Erfindung gelungen wäre. Niépces Arbeiten wurden von Daguerre und – von diesem unabhängig – durch seinen Cousin Claude Félix Abel Niépce de Saint-Victor fortgeführt. Niépces Ansatz führte schließlich zur Entwicklung der Daguerreotypie und damit 1839 zur Marktreife der Fotografie. Nachhaltig durchgesetzt hat sich jedoch erst das Negativ-Positiv-Verfahren von William Henry Fox Talbot. Die „Niepcotypie“ (Heliografie) findet noch Anwendung als Edeldruckverfahren.
Zu Ehren von Niépce hat die Gemeinde Saint-Loup-de-Varennes die Straße mit seinem Wohnhaus in Rue Nicéphore Niépce umbenannt. In der Nähe hierzu, außerhalb der Ortsgrenze, hat man an der Route Nationale 6 ein Denkmal für Niépce errichtet (siehe Fotos). Die Stadt Chalon-sur-Saône benannte nach ihm das naturwissenschaftliche Gymnasium Lycée technique Nicéphore-Niepce. In Chalon-sur-Saône befindet sich am Ufer der Saône am Quai des Messageries Nr. 28 das Musée de la photographie Nicéphore Niépce.
Fotogalerie
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Rue Nicéphore Niépce – Maison Niépce im hinteren Wohnhausteil
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Straßenschild Rue Nicéphore Niépce in Saint-Loup-de-Varennes
Preis
Der Prix Niépce ist ein zu Ehren von Joseph Nicéphore Niépce 1955 eingeführter, von Albert Plécy gegründeter Preis für Fotografie der Association Gens d’Images, der jährlich an einen „seit mindestens drei Jahren in Frankreich ansässigen professionellen Fotografen im Alter von weniger als 45 Jahren“ vergeben wird. 2005 wurde der Preis beispielsweise Elina Brotherus und 2008 Jürgen Nefzger zuerkannt.
Ursache: wikipedia.org
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