Józef Unrug
- Geburt:
- 07.10.1884
- Tot:
- 28.02.1973
- Zusätzliche namen:
- Józef Unrug, Юзеф Унруг
- Kategorien:
- Admiral, Teilnehmer des Ersten Weltkriegs, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Villeloin-Coulangé, Cimetière de Montrésor (fr)
Józef Unrug (auch Joseph Michael Hubert von Unruh) (* 7. Oktober 1884 in Brandenburg an der Havel; † 28. Februar 1973 in Lailly-en-Val bei Beaugency, Frankreich) war ein hoher polnischer Marineoffizier deutscher Herkunft und zwischen 1925 und 1939 Chef der Polnischen Marine.
Józef Michał Hubert Unrug entstammte einer polnischstämmigen preußischen Offiziersfamilie. Sein Vater war Generalmajor Tadeusz Unrug. Nach dem Besuch eines Gymnasiums in Dresden besuchte Unrug eine Kadettenanstalt und trat am 6. April 1904 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Als Oberleutnant zur See (seit 22. März 1910) erfolgte seine Verwendung an Bord des Großlinenschiffes SMS Friedrich der Große, wo er auch nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verblieb. Nach einer U-Boots-Ausbildung erfolgte seine Versetzung zur U-Boot-Waffe und er kommandierte in der Folge SM UB 25, SM UC 11 und SM UC 28. Anschließend erhielt er das Kommando über eine U-Boot-Flottille. In seiner Funktion als Flottillenchef befehligte Unrug den späteren deutschen Befehlshaber der U-Boote und designierten Hitlernachfolger Karl Dönitz.
Nach Kriegsende schied Unrug aus der Kaiserlichen Marine aus und trat der neu gegründeten polnischen Armee bei, die ihn schon bald zur Marine kommandierte. Zuerst diente er in der hydrologischen Abteilung der Marine und erhielt später das Kommando über eine U-Boot-Flottille. Unrug machte schnelle Karriere und wurde bald zum Konteradmiral befördert. Obwohl er Probleme mit der polnischen Sprache hatte, wurde Unrug 1925 zum Chef der Polnischen Marine ernannt. Er war der zweithöchste Marineoffizier in Polen und leitete direkt die Kriegsflotte. Sein Hauptsitz als Flottenchef war in Gdingen, dann in Hela.
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges befahl er den zunächst umstrittenen Peking-Plan. Er ließ noch vor Beginn der Kampfhandlungen die drei kampfstärksten polnischen Überwassereinheiten nach Großbritannien bringen. Zugleich ließ er die Danziger Bucht verminen und durch U-Boote überwachen. (→Plan Worek) Da die Wehrmacht keine Seelandungen versuchte, lief die Verminung ins Leere und erwies sich als Fehlschlag. Die verbliebenen polnischen Überwassereinheiten konnten sich zwar anfangs erfolgreich gegen die Kriegsmarine behaupten, wurden aber innerhalb von drei Tagen durch die weit überlegene Luftwaffe vollständig vernichtet, was ein Indiz dafür ist, dass Unrugs Befehl zur Rettung der großen Überwassereinheiten die strategisch richtige Entscheidung war. Unter dem Kommando von Unrug konnten die Marineeinheiten aber noch einige Landbasen halten. Erst nach dem Fall von Warschau (28. September) und der Festung Modlin (29. September) gab Unrug den Abwehrkampf auf und befahl am 1. Oktober 1939 die Kapitulation der abgeschnittenen Stellungen auf Hela. Er wurde von Kpt.z.S. Kurt Utke, den er aus der Kaiserlichen Marine kannte, auf dem Linienschiff Schlesien nach Swinemünde gebracht und ging wie über 900.000 andere polnische Soldaten in Kriegsgefangenschaft. Den Rest des Krieges verbrachte Unrug in verschiedenen deutschen Kriegsgefangenenlagern. Die deutschen Militärs versuchten den hochrangigen aus Deutschland stammenden alten Kameraden und Träger des Eisernen Kreuzes mehrfach zum Seitenwechsel zu bewegen, was sicherlich ein großer propagandistischer Erfolg gewesen wäre. Hohe Partei-Funktionäre und ehemalige Waffenbrüder aus dem Ersten Weltkrieg besuchten ihn mehrfach. Unrug verweigerte nicht nur die Zusammenarbeit, sondern demonstrativ sogar die Benutzung der deutschen Sprache, obwohl es die Sprache war, die er am besten beherrschte. Er bestand bei Verhandlungen mit deutschen Offizieren auf der Anwesenheit eines Dolmetschers. Er äußerte, dass er die deutsche Sprache im September 1939 „vergessen“ habe.
Nach seiner Befreiung durch US-amerikanische Soldaten ging Unrug nach Großbritannien und diente dort in der polnischen Marine. Nach der Auflösung der polnischen Marine im Westen 1947 blieb Unrug in Großbritannien und lebte später in Frankreich.
Józef Unrug starb am 28. Februar 1973 im Alter von 88 Jahren in einem Heim für polnische Veteranen in Lailly en Val nahe Beaugency in Frankreich.
1976 wurde in Oksywie bei Gdynia eine Gedenktafel für Józef Unrug enthüllt und seine Asche nach Polen überführt.
Karriere
Kaiserliche Marine
- Leutnant zur See – 1907
- Oberleutnant zur See – 1909
- Kapitänleutnant – 1915
Polnische Marine
- kapitan marynarki / Kapitänleutnant – 1919
- komandor podporucznik / Korvettenkapitän – 1921
- komandor porucznik / Fregattenkapitän – 1923
- komandor / Kapitän zur See – 1926
- kontradmirał / Konteradmiral – 1933
- wiceadmirał / Vizeadmiral – 1947
Auszeichnungen
- Virtuti Militari in Gold (höchste militärische Auszeichnung Polens)
- Polonia Restituta (Orden der Wiedergeburt)
- Krzyż Zasługi z Mieczami in Gold (Verdienstkreuz mit Schwertern)
- Verdienstkreuz der Republik Polen in Gold
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Großoffizier der französischen Ehrenlegion
Ursache: wikipedia.org
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01.09.1939 | Invasion of Poland
The Invasion of Poland, also known as the September Campaign or 1939 Defensive War (Polish: Kampania wrześniowa or Wojna obronna 1939 roku) in Poland and the Poland Campaign (German: Polenfeldzug) or Fall Weiß (Case White) in Germany, was an invasion of Poland by Germany, the Soviet Union, and a small Slovak contingent that marked the beginning of World War II in Europe. The German invasion began on 1 September 1939, one week after the signing of the Molotov–Ribbentrop Pact, while the Soviet invasion commenced on 17 September following the Molotov-Tōgō agreement which terminated the Russian and Japanese hostilities (Nomonhan incident) in the east on 16 September. The campaign ended on 6 October with Germany and the Soviet Union dividing and annexing the whole of Poland.