Józef Wesołowski
- Geburt:
- 15.07.1948
- Tot:
- 27.08.2015
- Zusätzliche namen:
- Józef Wesołowski
- Kategorien:
- Bischof, Pastor
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Cmentarz parafialny (pl)
Józef Wesołowski (* 15. Juli 1948 in Nowy Targ, Woiwodschaft Kleinpolen, Polen; 28. August 2015 in Vatikanstadt) ist ein ehemaliger römisch-katholischer Erzbischof und war bis 2013 Diplomat des Heiligen Stuhls. Am 27. Juni 2014 wurde er in den Laienstand versetzt. Gegen diese Entscheidung hat er Berufung eingelegt, über die noch entschieden wird.
Józef Wesołowski empfing am 21. Mai 1972 das Sakrament der Priesterweihe für das Erzbistum Krakau.
Am 3. November 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Slebte und bestellte ihn zum Apostolischen Nuntius in Bolivien. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. Januar 2000 Johannes Paul II., Mitkonsekratoren waren der Offizial im Vatikanischen Staatssekretariat, Kurienerzbischof Giovanni Battista Re, und der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kurienerzbischof Marcello Zago OMI. Am 16. Februar 2002 wurde Józef Wesołowski Apostolischer Nuntius in Kasachstan und Tadschikistan. Johannes Paul II. bestellte ihn am 6. Juli 2002 zudem zum Apostolischen Nuntius in Kirgisistan und am 6. November zusätzlich zu dem Usbekistans. Am 24. Januar 2008 durch Benedikt XVI. ernannt, hatte er diese Funktion in der Dominikanischen Republik und die eines Apostolischen Delegaten in Puerto Rico inne.
Vorwurf des Kindesmissbrauchs
Am 21. August 2013 wurde Wesołowski von Papst Franziskus wegen des Vorwurfs des Kindesmissbrauchs seines Amtes enthoben. Laut Berichten dominikanischer Medien soll der Diplomat sieben minderjährige Jungen für sexuelle Handlungen bezahlt haben. Als Staatsbürger des Vatikans soll ihm vor einem vatikanischen Gericht der Prozess gemacht werden; ihm drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis. Als Verhandlungsbeginn wurde der 12. Juni 2015 festgelegt. Im kanonischen Prozess hat die Kongregation für die Glaubenslehre am 27. Juni 2014 in erster Instanz auf Verlust des klerikalen Standes erkannt und ihn in den Laienstand versetzt. Gegen diese Entscheidung hat er Berufung eingelegt, über die ursprünglich im Oktober 2014 entschieden werden sollte.
Nach einer ersten Anhörung im September 2014 wurde er von einem Strafgericht des Vatikanstaates aus gesundheitlichen Gründen vorerst nicht in Haft genommen, sondern nur am 23. September 2014 unter Hausarrest gestellt, nachdem Fluchtgefahr bestand. Die Anordnung traf Papst Franziskus laut dem Vatikansprecher Pater Federico Lombardi persönlich. Kurz danach wurde bekannt, dass Wesołowski mehr als 100.000 kinderpornografische Dateien auf seinem Computer gesammelt hatte. Am 3. Dezember 2014 kam es zu einem Treffen des Generalstaatsanwalts der Dominikanischen Republik, Francisco Domínguez Brito, mit dem Promotor Iustitiae beim Gerichtshof des Vatikanstaates, Gian Piero Milano, bei dem der Stand der Ermittlungen erörtert wurde. Wesołowskis Hausarrest war zu diesem Zeitpunkt gelockert, die Verpflichtung, sich im Vatikan aufzuhalten, blieb jedoch bestehen.
Der Prozess, zu dem der Angeklagte nicht erschien, wurde am 11. Juli 2015 eröffnet und wegen einer Erkrankung Wesołowskis wenige Minuten später für unbestimmte Zeit ausgesetzt.
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