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Karol Świerczewski

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Geburt:
22.02.1897
Tot:
28.03.1947
Zusätzliche namen:
Karol Świerczewski, generał Walter
Kategorien:
, General, Staats-und KP-Chef, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
Nationalitäten:
 pole
Friedhof:
Warszawa, Powązki Military Cemetery

Karol Świerczewski, (nom de guerre: General Walter), (* 22. Februar 1897 in Warschau; † 28. März 1947 in Jabłonki bei Baligród) war ein polnischer Offizier und General im Dienste des bolschewistischen Russland ab 1918, Sowjetrusslands ab 1919, des republikanischen Spaniens als sowjetischer Divisionskommandeur im Spanischen Bürgerkrieg ab 1936 sowie ab 1944 der Armee der Provisorischen Regierung der Nationalen Einheit von Polen. Er starb bei einem Gefecht vermutlich mit Freischärlern der Ukrainischen Aufstandsarmee im Jahre 1947. In der Geschichtspolitik des kommunistischen Regimes wurde er als Held dargestellt, in der Geschichtsschreibung nach 1989 werden dagegen sein Kampf gegen die Republik Polen sowie sein Anteil an den stalinistischen Repressionen herausgestellt.

Frühe Jahre

Karol Świerczewski wuchs in Warschau als Sohn einer armen polnischen Arbeiter-Familie auf, als seine Heimat damals zum russischen Kaiserreich gehörte, nachdem es 1815 seine staatliche Unabhängigkeit verloren hatte (Kongresspolen). Er wurde während des Ersten Weltkrieges im Alter von 18 Jahren, als er in einer Warschauer Fabrik arbeitete, von der Russischen Armee nach Moskau evakuiert.

Russischer Bürgerkrieg

In Moskau schloss er sich 1918 den Bolschewiki an und kämpfte im Russischen Bürgerkrieg für die Rote Armee, wofür er für seine Verdienste mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet wurde. Danach kehrte er nicht nach Polen zurück, sondern verblieb im Bolschewistischen Russland, das im Jahre 1922 in der von Wladimir Iljitsch Lenin gegründeten Sowjetunion aufging.

Polnisch-Sowjetischer Krieg

Während des Polnisch-Sowjetischen Krieges im Jahre 1920 kämpfte er auf eigenen Wunsch in der nunmehr regulären Roten Armee gegen Polen. Da er als Kommunist nicht mit der ebenfalls 1919 gegründeten Zweiten Polnischen Republik sympathisierte, meldete er sich als Leutnant zur Verlegung an die westliche Front, wo er im Kampf verwundet wurde. Nach seiner Genesung kehrte er noch einmal an die Front zurück, doch der Kriegsverlauf hatte sich bereits für Polen und gegen Sowjetrussland gewendet.

1920er Jahre

Ab 1921, als der Krieg gegen Polen mit einer Niederlage Sowjetrusslands zu Ende gegangen war, kehrte er in die Sowjetunion zurück und unterrichtete an der Polnischen Schule der roten Kommunarden. Im Jahre 1928 schloss Świerczewski seine Ausbildung an der Militärakademie „M.W. Frunse“ in Moskau ab und tat fortan Dienst im Generalstab der Roten Armee.

Spanischer Bürgerkrieg

Im Jahre 1936 kam er unter dem Namen General Walter nach Spanien, um im Spanischen Bürgerkrieg die Republik gegen die Nationalisten von General Francisco Franco zu unterstützen. Der nunmehr sogenannte General Walter erwarb sich einen Ruf als durchaus kompetenter Befehlshaber, als er die XIV. Internationale Brigade und später die 35. Internationale Division führte. Er war nunmehr zum Divisionskommandeur (siehe Sowjetische Generalsränge) aufgestiegen, wurde jedoch auch von der republikanischen Regierung als spanischer General anerkannt. Seine militärischen Leistungen waren in der späten Phase des Bürgerkrieges jedoch eher wechselhaft und seine Einheiten erlitten wiederholt schwere Verluste.

Karol Świerczewski war auch Mitglied des Militärrates, der aus dem Organisationskomitee zur Aufstellung der Internationalen Brigaden hervorging. Der Militärrat wurde am 26. Oktober 1936 in Albacete, dem Hauptquartier der Internationalen Brigaden, gegründet. Angehörige des Militärrates waren neben Karol Świerczewski, Vittorio Vidali und Vital Gaymann (Vidal). Dolmetscherin des Rates war Constancia de la Mora.

Świerczewski kehrte nach der militärischen Niederlage der Zweiten Spanischen Republik im Jahre 1939 wieder in die Sowjetunion zurück.

Zweiter Weltkrieg

Zur Zeit des Angriffs auf Polen durch das Deutsche Reich Anfang September 1939 (Polenfeldzug), aus dem rasch der Zweite Weltkrieg entstehen sollte, sowie zu Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion im Juni 1941, war Świerczewski Kommandeur der 248. Schützendivision der Roten Armee. Unmittelbar nach dem Kriegseintritt der UdSSR leitete er einige Kommandeurlehrgänge des sowjetischen Geheimdienstes NKWD. Gegen Mitte 1943 wurde er zu einem der Generäle, die mit der Bildung der 1. Polnischen Armee beauftragt wurden, einem Teil der sowjetisch kontrollierten „Polnischen Streitkräfte in der Sowjetunion“ (auch: Polnische Streitkräfte im Osten). Im Januar 1944 wurde er, nachdem er und sein Generalstab an der Grabstätte der ermordeten polnischen Offiziere den Racheschwur der sowjetischen Spionageabwehr (SMERSCH) geleistet hatte, Waffengeneral der neu aufgestellten 2. Polnischen Armee unter dem Oberbefehl des Marschalls der Sowjetunion Konew. Gleichzeitig wurde er in jenem Jahr einer der Führer der kommunistischen Polnischen Arbeiterpartei und der noch inoffiziellen Regierung der Volksrepublik Polen, die nach dem Krieg auf sowjetischen Druck etabliert wurde.

Im Winter 1944 führte er die 2. Polnische Armee während der Kämpfe an der Weichsel zur Rückeroberung der polnischen Westgebiete der Zweiten Republik vor 1939 sowie beim weiteren Vormarsch auf deutschem Gebiet.

Im März 1945 wurde die 2. Polnische Armee unter seinem Oberbefehl an der Oderfront in Niederschlesien reorganisiert und mit neuen sowjetischen Panzern und Fahrzeugen ausgerüstet.

Ab Mitte April des Jahres 1945 führte die 1. Ukrainische Front ihre Großoffensive an der Lausitzer Neiße als Teil der Operationen der Roten Armee zur vorgesehenen Eroberung von Berlin, die in der Schlacht um Berlin endeten. Świerczewski sollte dabei mit seinen Truppen im Rahmen der so genannten Operation Lausitz die linke südliche Flanke des geplanten Vorstoßes etwa auf der Linie Dresden–Bautzen–Niesky sichern. Die mehrtägigen Kämpfe bei der Schlacht um Bautzen in der Oberlausitz sowie der teilweise besetzten Stadt Bautzen fügten vor allem den polnischen Angreifern sehr schwere Verluste zu. Ihre Brigaden hatten die meisten ihrer Panzer verloren und wurden auch personell stark dezimiert. Selbst die zur Unterstützung entsandten sowjetische Einheiten erlitten schwere Verluste. Der Wehrmacht gelang es indes mit ihrem letzten größeren Panzerangriff des Krieges, Bautzen und das Umland zurückzuerobern und zuvor eingeschlossene eigene Truppen zu befreien. Einen weiteren tiefen Vorstoß der deutschen Truppen verhinderte nicht nur der Mangel an Treibstoff-Nachschub (Benzin) für die Panzer aus den Hydrierwerken, aber die zurück- bzw. hinzugewonnenen Gebiete wurden bis zum offiziellen Kriegsende am 9. Mai 1945 gehalten. Die Kampfhandlungen wurden auf beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt, wobei es auch zu Kriegsverbrechen kam.

Trotz des militärischen Desasters im April 1945 wurde General Karol Świerczewski nach der Schlacht um Bautzen zum Armeegeneral befördert. Die polnische Propaganda verschwieg auch die unrühmliche Rolle des polnischen Stabes während der Schlacht. Die Kämpfe wurden zwar als äußerst blutig beschrieben, aber niemals als Niederlage für die polnische Armee bezeichnet. Um Świerczewski wurde der politische Mythos des unbesiegten Feldherrn aufgebaut.

Nach dem Krieg und Tod

Im Februar 1946 wurde Świerczewski stellvertretender Verteidigungsminister Polens. Er war anschließend auch an der Verfolgung des antikommunistischen Untergrundes in Polen aktiv beteiligt und unterzeichnete viele Todesurteile, während im Land ein kommunistisches Regime installiert wurde.

Im März 1947 geriet er bei Baligród in den Beskiden in einen Hinterhalt vermutlich von Freischärlern der Ukrainische Aufstandsarmee (Ukrajinska Powstanska Armija) und wurde beim anschließenden Gefecht in Jabłonki erschossen. Die Umstände des Todes sind bis heute nicht genau geklärt. Als Vergeltung hierfür startete die Warschauer Führung die lange zuvor geplante Aktion Weichsel (Akcja Wisła), die Zwangsumsiedlung von über 140.000 Ukrainern und Lemken aus dem Südosten der nunmehr kommunistischen Volksrepublik Polen in die „Wiedergewonnenen Gebiete“ im heutigen Nord- und Westpolen.

Nach einer viel diskutierten, aber nicht bewiesenen Version war das NKWD selbst an seinem Tod interessiert gewesen.[5]

Nachwirkung

1967 gab die Nationalbank Polens eine Gedenkmünze anlässlich des 20. Jahrestags des Todes Świerczewskis mit der Nominale 10 Złoty heraus. 1975 wurde er auf dem 50-Złoty-Schein abgebildet, der mit der Einführung neuer Banknoten 1996 nur noch 0,005 neue Złoty (PLN) wert war.

Seit der politischen Wende in 1989 wird im heutigen Polen seine Rolle einerseits wegen des militärischen Debakels im April 1945 und andererseits wegen seiner zweifelhaften Funktion im Militär- und Repressionsapparat bei der Installierung des kommunistischen Regimes in Polen deutlich kritischer gesehen.[6] Mit Ende des Warschauer Pakts wurden zahlreiche seiner Denkmäler entfernt und nach ihm benannte Straßen (so die Warschauer Trasa W-Z) wieder umbenannt.

Am 21. Mai 2003 appellierte die Organisation der ehemaligen polnischen Veteranen und Unabhängigkeitskämpfer an das Institut für Nationales Gedenken (Instytut Pamięci Narodowej – IPN), Nachforschungen anzustellen, inwieweit Karol Świerczewski bei seiner politischen Tätigkeit vor und nach 1945 Verbrechen gegen die polnische Nation begangen hat. In einem Brief erinnerte die Organisation daran, dass er „einer der Menschen war, die bewusst auf die Versklavung der polnischen Nation durch die gewaltsame Durchsetzung eines kommunistischen Regimes hinarbeiteten, das ein Vasall von Moskau war“. Unter den Verbrechen, die keiner Verjährung unterliegen und vom IPN aufgeklärt werden sollten, sind 29 Todesurteile gegen polnische Soldaten und Offiziere, die Świerczewski als Befehlshaber der sowjetisch kontrollierten 2. Polnischen Armee unterzeichnet hatte.

 

Ursache: wikipedia.org

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        28.04.1947 | Aktion Weichsel

        Die sogenannte Aktion Weichsel (polnisch: Akcja "Wisła") bezeichnet die Zwangsumsiedlung ethnischer Ukrainer, Bojken sowie Lemken aus dem Südosten der Volksrepublik Polen (etwa aus der heutigen Woiwodschaft Karpatenvorland und den östlichen Teilen der heutigen Woiwodschaften Kleinpolen und Lublin) in den Norden und Westen des Staatsterritoriums (den sogenannten wiedergewonnenen Gebieten). Die Zwangsumsiedlung fand 1947 als Folge des Zweiten Weltkrieges statt.

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