Loïe Fuller
- Geburt:
- 22.01.1862
- Tot:
- 02.01.1928
- Zusätzliche namen:
- Loie Fuller, Лои Фуллер, Loïe Fuller, Мария Луиза, Marie Louise Fuller, Лої Фуллер
- Kategorien:
- Schauspieler, Tänzerin
- Nationalitäten:
- amerikaner
- Friedhof:
- Père Lachaise Cemetery
Loïe Fuller, geborene Marie Louise Fuller (* 22. Januar 1862 in Fullersburg, Illinois; † 2. Januar 1928 in Paris) war eine amerikanische Tänzerin, Schlangentänzerin und Erfinderin. Sie war eine Wegbereiterin des modernen Tanzes und der Lichtspiele auf der Bühne.
Biografie
Bevor sie ihre Laufbahn als Tänzerin und Choreografin begann, wirkte sie von 1878 bis 1891 als Schauspielerin und Sängerin in zahlreichen Burlesken, Farcen und Operetten mit, u. a. in den Nat Goodwin Produktionen Little Sheppard, Turned Up (1886) und The Big Poney Of The Gentlemanly Savage (1887). In Alfred Thompsons The Arabian Nights verkörperte sie die Rolle des Aladdin. 1882/83 spielte sie in Buffalo Bills Wild West Show Banjo.
Als Schlangentänzerin trat sie erstmals in Rud Aronsons Casino Company hervor. Ihr Tanz war zunächst als Divertissement im zweiten Akt von Edmond Audrans Operette Uncle Celestine zu sehen.
Nach Aufführungen in Boston und Brooklyn kam die Produktion am 15. Februar 1892 nach New York ins Casino Theatre. Auf Anraten des Dirigenten Hugo Sohmers entschloss sie sich nach Paris zu gehen. Zuvor nahm sie ein Engagement im Berliner Wintergarten an. Erst in Paris gelang ihr der entscheidende Durchbruch. Am 5. Dezember 1892 gab sie in den Folies Bergère mit den Tänzen La Serpentin, La Violette, Le Papillon und XXXX (den sie später La Danse Blanche nannte) ihr sensationelles Debüt. Sie trat in den »Folies Bergère« bis 1899 auf.
1893 ließ sie sich ihr Kostüm und „Bühnenvorrichtungen zur Erzeugung von Illusionseffekten“ in Paris und London patentieren. Mit ihren Inszenierungen begeisterte und inspirierte sie viele Künstler, u. a. Will Bradley, Jules Chéret, Maurice Denis, Thomas Theodor Heine, Auguste Rodin, Stéphane Mallarmé, James McNeill Whistler und Henri de Toulouse-Lautrec, die sie in ihren Kunstwerken verewigten. Sie arbeitete als erste mit farbigen Lichtprojektionen und elektrischem Licht.
Gabriel Pierné schrieb 1895 die Musik zu Fullers Interpretation der Salomé, die am 4. März 1895 in der Comédie Parisienne als lyrische Pantomime von Charles H. Meltzer und Armand Silvestre uraufgeführt wurde – die gleichnamige Oper vollendete Richard Strauss erst über zehn Jahre später. Im selben Jahr entstanden die Tänze La Nuit, Le Firmament, Le Lys du Bil und Le Feu, die sie 1896 während einer Amerika-Tournee auch in der Music Hall von Serge Koster und Albert Bial vorstellte.
Weitere Tourneen führten sie nach Südeuropa und Südamerika. Der Architekt Henri Sauvage errichtete anlässlich der Pariser Weltausstellung 1900 für Fuller einen Theaterpavillon. Als Förderin von Isadora Duncan, Maud Allan, Sada Yacco und Hanako organisierte sie zahlreiche Tournee-Aufführungen.
Ab 1902 trat sie auch mit einer Gruppe junger Tänzerinnen auf. Im März 1903 zeigte sie im National Arts Club zusammen mit ihrer privaten Sammlung Werke von Auguste Rodin. Im Jahr darauf schuf sie ihren Radium Dance mit fluoreszierenden Effekten. Die Musik zu Fullers zweiter Salomé-Inszenierung von Robert d'Humières La Tragédie de Salomé stammte von Florent Schmitt. Die Uraufführung fand am 9. November 1907 im Théâtre des Arts statt.
1908 erschien ihre Autobiographie Quinze ans de ma vie (frz. 15 Jahre meines Lebens). In der Folge schuf sie für ihre Kompagnie zahlreiche Ballette u. a. zu Mozarts Le Petits Riens, Debussys Nocturnes und Stravinskys Feu d'artifice. Le Lys de la vie entstand nach einem Märchen von Carmen Sylva (Künstlername der Königin Marie von Rumänien), das Loïe Fuller auch verfilmte. Weiterhin arbeitete sie an den Filmen Visions des rêves (frz. Visionen der Träume) und Coppelius und der Sandmann mit; der letztere blieb aber unvollendet.
Im Alter von nahezu 66 Jahren starb Loïe Fuller am 2. Januar 1928 in Paris.
Wenn man bedenkt, dass sie nie eine Tanzausbildung oder ähnliches erfahren hatte, ist ihr Beitrag zur Bühnenreform um so bemerkenswerter. Dazu leistete sie auch mit ihren Erfindungen einen großen Beitrag zur Bühne Anfang des 20. Jahrhunderts. Durch ihren abstrakten Tanz ebnete sie dem Modern Dance den Weg.
Choreografien und Inszenierungen (chronologisch)
- Serpentine Dance: Solo-Choreografie; Premiere am 29. Februar 1892; Madison Square Theatre, New York; Musik: Érnest Gillet
- Le papillon: Solo-Choreografie; Premiere am 5. November 1892; Folies Bergère, Paris
- La fleur: Solo-Choreografie; Premiere am 26. August 1893; Garden Theater, New York
- Salome: Lyrische Pantomime; Premiere am 4. März 1895; Comédie-Parisienne, Paris; Musik: Gabriel Pierné
- La nuit: Solo-Choreografie; Premiere am 6. März 1896; Koster and Bial’s Music Hall, New York
- La danse du feu: Solo-Choreografie; Premiere am 14. September 1897; Folies-Bergère, Paris; Musik: Richard Wagner
- Le lys: Solo-Choreografie; Premiere am 14. September 1897; Folies Bergère, Paris
- La danse des fleurs: Solo-Choreografie; Premiere im Mai 1898; Privatveranstaltung in der Rue Cortambert 24, Paris
- La tempete: Solo-Choreografie; Premiere am 14. September 1901; Théâtre de l’Athenée, Paris
- La tragedie de Salome: Tragische Pantomime in zwei Akten; Premiere am 9. November 1907; Théâtre des Arts, Paris; Musik: Florent Schmitt
- Une nuit sur le monte chauve: Gruppenchoreografie; Premiere am 13. Dezember 1913; Théâtre national de l’Odéon, Paris; Musik: Modest Mussorgski
- Les mille et une nuit: Gruppenchoreografie; ; Premiere am 13. Dezember 1913; Théâtre national de l’Odéon, Paris; Musik: Armande de Polinac
- Le lys de la vie: Märcheninszenierung; Premiere am 1. Juli 1920; Théâtre de l’Opéra de Paris; Musik: Claude Debussy, Edvard Grieg, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Nikolai Rimsky-Korsakow, Armande de Polinac, Edward MacDowell, Modest Mussorgski, Peter Tschaikowski
- Copelius and the Sandman: Märcheninszenierung unter Mitarbeit von Gabriele Sorère; Premiere am 4. Dezember 1925; Théâtre des Champs-Elysées, Paris; Musik: Arthur Honegger
Filmprojekte (chronologisch)
- Le lys de la vie (1920/21)
- Visions des rêves (1924/25)
- Copelius and the Sandman (1927/28, unvollendet)
Ursache: wikipedia.org
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Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Frederick Hallen | Schwester | ||
2 | Vaslav Nijinsky | Arbeitskollege | ||
3 | Sergei Djagilew | Arbeitskollege | ||
4 | Isadora Duncan | Arbeitskollege, Gleichgesinnte | ||
5 | Анатолий Луначарский | Bekanntschaft | ||
6 | Anatole France | Bekanntschaft | ||
7 | Raymond Duncan | Gleichgesinnte |
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