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Otto Beisheim

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Geburt:
03.01.1924
Tot:
18.02.2013
Zusätzliche namen:
Otto Beisheim, Отто Байсхайм
Kategorien:
Geschäftsmann
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Otto Beisheim (* 3. Januar 1924 in Voßnacken bei Essen; † 18. Februar 2013 in Rottach-Egern) war ein deutscher Kaufmann und Unternehmer und Gründer des Metro-Konzerns.

 

 

Leben 

Beisheim wurde als Sohn eines Gutsverwalters geboren. Er machte eine Lehre zum Lederwarenkaufmann und wurde laut Otto-Beisheim-Stiftung im Alter von 18 Jahren zum Kriegsdienst eingezogen.

 

 

Zweiter Weltkrieg 

Zwischen 1941 und 1945 war Beisheim SS-Scharführer und Angehöriger der Leibstandarte Adolf Hitler. Beisheim hat sich dazu selbst nie öffentlich geäußert. Laut der Sendung quer des Bayerischen Fernsehens vom 17. November 2005 ist seine Zugehörigkeit zur Leibstandarte Adolf Hitler aufgrund von Auskünften des Bundesarchivs und anderer Behörden belegt. Sie wurde auch von Erich Greipl, unter anderem Vorsitzender der Otto-Beisheim-Stiftung, Mitte November 2005 bestätigt, jedoch habe Beisheim „nur den untersten Dienstgrad“ innegehabt, nach dem Krieg sei Beisheim in englischer Kriegsgefangenschaft gewesen und entnazifiziert worden. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sei Otto Beisheim SS-Sturmmann (entspricht Gefreiter) in der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler gewesen.

 

 

Unternehmertätigkeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Otto Beisheim als Prokurist der Firma Stöcker & Reinshagen, Mülheim an der Ruhr im Elektrohandel; deren Eigentümerfamilie Schell wurde 1964 Mitgesellschafter der von den Duisburger Kaufleuten Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck und Ernst Schmidt 1963 in Essen gegründeten Firma Metro AG (Cash and Carry). Der erste METRO Markt eröffnete im Nov. 1963 in Essen-Altenessen, Geschäftsführer war dort von 1963 bis 1970 Walter Vieth. Mit der Eröffnung des zweiten METRO-Marktes in Mülheim an der Ruhr (1964) stieß Otto Beisheim zur METRO und wurde deren Hauptgeschäftsführer. Als 1966/67 durch Vermittlung von Beisheim das Duisburger Traditionsunternehmen Franz Haniel & Cie. als METRO Gesellschafter gewonnen werden konnte, wurde auch Otto Beisheim METRO-Gesellschafter. Bis zur Gründung der METRO AG firmierte die Gesellschaft: METRO-SB-GROSSMÄRKTE GmbH & Co. KG. Gesellschafter waren seit 1966/67 zu je einem Drittel-Anteil die Familien Schmidt-Ruthenbeck (Gründer), Haniel und der Alleingeschäftsführer Otto Beisheim. Unter der Leitung von Otto Beisheim hat sich die später als METRO AG firmierende Gesellschaft zu einem der größten Handelskonzerne der Welt entwickelt.

Beisheim erwarb 1990 von Leo Kirch die Rechte an 2.500 Filmen und rettete ihn so vor dem Konkurs. Außerdem war Beisheim bis 1995 am TV-Sender Kabelkanal (heutiger Name: Kabel eins) beteiligt.

Beisheim-Center am Potsdamer Platz in Berlin

Am 10. Januar 2004 wurde an der Nordwest-Seite des Potsdamer Platzes in Berlin das Beisheim-Center eingeweiht, das Otto Beisheim für 463 Mio. Euro errichten ließ und in dem sich unter anderem 5-Sterne-Hotels der Ketten Ritz-Carlton und Marriott befinden.

Beisheim gehörten 18,5 Prozent der Metro-Gruppe. Sein Vermögen wurde 2008 auf rund 4,85 Mrd. Euro geschätzt. Am Mittwoch, dem 7. Oktober 2009, teilte Beisheim mit, 5,2 % der Aktien der Metro AG an verschiedene nationale und internationale Investoren veräußert zu haben. Weitere 3,1 % könnten im Rahmen von Kurssicherungsgeschäften veräußert werden. Damit würde sich der Anteil an der Metro AG auf rund 10 % reduzieren. Die Beteiligung von 10 % an der Metro AG wird durch die Otto-Beisheim-Gruppe als strategisch sinnvoll und ausreichend betrachtet.

 

 

Privates 

Otto Beisheim lebte in Baar in der Schweiz, deren Staatsbürgerschaft er 1988 annahm. Einen Zweitwohnsitz hatte Beisheim in Rottach-Egern, einer Gemeinde am Tegernsee. Als sein Winterwohnsitz galt Miami, Florida.

Fünfzig Jahre lang war er mit seiner Frau Inge verheiratet, die 1999 starb. Seit 2008 war er erneut verheiratet.

 

 

Stiftungen 

Beisheim betätigte sich als Mäzen, der in der Nähe seines Zweitwohnsitzes in Deutschland mehrere Kindergärten, Rettungswagen und Sportvereine förderte. 2005 wurde Beisheim die Ehrenbürgerwürde aller fünf Talgemeinden am Tegernsee gleichzeitig verliehen.

1993 spendete Beisheim 50 Mio. Mark an die WHU – Otto Beisheim School of Management (ehemals WHU – Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung) in Vallendar (Rheinland-Pfalz). Im Gegenzug trägt die Hochschule seitdem seinen Namen.

Ein weiteres Stiftungsangebot in Höhe von 10 Mio. Euro an das Gymnasium Tegernsee vom Sommer 2005 unter der Bedingung von dessen Umbenennung in „Otto-Beisheim-Gymnasium“ zog Beisheim zurück, nachdem das Lehrerkollegium des Gymnasiums am 10. November 2005 eine Art „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ hinsichtlich Beisheims Rolle im Zweiten Weltkrieg verlangt hatte.[2] Die Regierung von Oberbayern hob die Stiftung auf, sodass der Schule das Geld jedenfalls nicht zufallen konnte. Der Bochumer Stiftungsrechtler Karlheinz Muscheler vertrat 2007 allerdings die Auffassung, die zugesagten 10 Mio. Euro müssten dem Landkreis Miesbach als in der Stiftungssatzung vorgesehenem Anfallberechtigten zukommen.

 

 

Auszeichnungen 

  • 1993: Doktor der Wirtschaftswissenschaften - ehrenhalber, der Technischen Universität Dresden
  • 1994: Großes Bundesverdienstkreuz
  • 2000: Bayerischer Verdienstorden
  • 2003: Verdienstorden des Landes Berlin
  • 2003: Ehrensenator der WHU
  • 2005: Ehrenring der WHU
  • 2005: Ehrenbürgerwürde aller 5 Talgemeinden des Tegernseer Tals
  • 2008: Ehrendoktor der WHU

 

Quellen 

↑ (so 1994 der Journalist Michael Radtke) ↑ taz – die tageszeitung: Herr Beisheim kauft sich eine Schule, 18. Oktober 2005 ↑ manager-magazin.de: »Aufhebung der Beisheim-Stiftung rechtswidrig«, 22. August 2007 ↑ Karlheinz Muscheler, J. Arnhold, M. Gantenbrink. In: Zeitschrift für die Steuer- und Erbrechtspraxis, Jahrgang 2007, S. 211 ↑ Übersicht über Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden ↑ »Viel Glück, wenig Skrupel«, 1. Mai 1996 ↑ Homepage WHU ↑ Homepage WHU ↑ Homepage WHU

 

Weblinks 

  • Literatur von und über Otto Beisheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Prof. Otto Beisheim Stiftung
  • Manager-Magazin: Otto der Umtriebige, 2. Januar 2004
  • taz: Herr Beisheim kauft sich eine Schule, 18. Oktober 2005
  • Spiegel-Online: Otto-Beisheim lässt Millionenspende platzen, 11. November 2005
  • taz: Beisheim darf Schulnamen doch kaufen, 16. November 2005 (mit Quelleninfos zu SS-Vergangenheit)
  • Neue Zürcher Zeitung: Keine Stiftung für Gymnasium Tegernsee, 16. November 2005
  • FTD.de: Otto Beisheim versilbert sein Lebenswerk, 7. Oktober 2009

 

 

 

Ursache: wikipedia.org, peoples.ru

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