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Péter Esterházy

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Geburt:
14.04.1960
Tot:
14.07.2016
Zusätzliche namen:
Péter Esterházy
Kategorien:
Graf, Schriftsteller
Nationalitäten:
 ungar
Friedhof:
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Péter Graf Esterházy de Galántha (* 14. April 1950 in Budapest; † 14. Juli 2016 ebenda) war ein ungarischer Schriftsteller und Essayist.

Péter Esterházy stammte aus einem gräflichen Zweig der Familie Esterházy, einem Geschlecht ungarischer Magnaten, das unter dem kommunistischen Regime enteignet und unterdrückt wurde. Er schloss zunächst ein Studium der Mathematik ab, arbeitete 1974 bis 1978 als EDV-Spezialist und begann dann zu publizieren. Nach einer Reihe Erzählungen und Romane schuf er in seinem Hauptwerk Harmonia Caelestis ein vielgestaltes ungarisches und europäisches Panorama anhand der Geschichte seiner Familie. Nach Erscheinen des Werkes musste er feststellen, dass sein Vater mit dem kommunistischen ungarischen Geheimdienst zusammengearbeitet hatte. Mit dieser Enthüllung, die den Beschreibungen in Harmonia Caelestis nicht hatte zugrunde liegen können, befasst sich das Nachfolgewerk Verbesserte Ausgabe.

Anfang 2010 erhob Sigfrid Gauch gegen Esterházy den Vorwurf, ein ganzes Kapitel seines Buches Vaterspuren in seinen Roman Harmonia Caelestis übernommen zu haben. Auch aus anderen Werken habe sich Esterházy bedient und dies lediglich in einem extra publizierten sog. Marginalienband ausgewiesen.

Zahlreiche Werke von Esterházy sind von den Schriftstellerinnen und Übersetzerinnen Zsuzsanna Gahse und Terézia Mora ins Deutsche übersetzt worden – teilweise unter gezieltem Einsatz von Austriazismen, so dass auch von einer Übersetzung ins Österreichische gesprochen werden könnte. Der Schriftsteller und Übersetzer Hans-Henning Paetzke hat folgende Titel übersetzt: Agnes, Literarisches Colloquium, Wer haftet für die Sicherheit der Lady?, Die Hilfsverben des Herzens, Einführung in die schöne Literatur (gemeinsam mit einem Übersetzerkollektiv).

Esterházy war 1980 Stipendiat des DAAD, 1996/97 Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie seit 1998 der Akademie der Künste (Berlin), Sektion Literatur.

Esterházy hielt im Wintersemester 2006/2007 in Tübingen die Tübinger Poetik-Dozentur zusammen mit Terézia Mora. Im Wintersemester 2011/2012 war er Literator, Dozent für Weltliteratur, am Internationalen Kolleg Morphomata an der Universität zu Köln.

Er war seit 1973 mit Margit Reén verheiratet und hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Sein vier Jahre jüngerer Bruder Márton Esterhazy spielte bei der Fußball-WM 1986 in der ungarischen Nationalmannschaft.

Im September 2015 gab er bekannt, dass er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sei. Er starb am 14. Juli 2016.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1996: Kossuth-Preis
  • 1999: Österreichischer Staatspreis für europäische Literatur
  • 2001: Ungarischer Literaturpreis
  • 2001: Sándor-Márai-Preis
  • 2004: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
  • 2007: Komtur des Verdienstordens der Republik Ungarn
  • 2009: Deutscher Fußball-Kulturpreis, Kategorie "Fußballbuch des Jahres"
  • 2009: Manès-Sperber-Preis
  • 2013: Jeanette Schocken Preis

Werke

 
  • Fancsikó und Pinta. Geschichten auf ein Stück Schnur gefädelt. Berlin Verlag, Berlin 2002 (u.: Fancsikó és Pinta: írások egy darab madzagra fűzve, 1976)
  • Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane). Berlin Verlag, Berlin 2010, ISBN 3827004071 (u.: Termelési regény, 1979)
  • Agnes. Literarisches Colloquium Berlin, 1982 (u.: Ágnes)
  • Wer haftet für die Sicherheit der Lady? Residenz, Salzburg 1986 (u.: Ki szavatol a lady biztonságáért? 1982)
  • Fuhrleute. Residenz, Salzburg 1988 (u.: Fuharosok, 1983)
  • Kleine ungarische Pornographie. Residenz, Salzburg 1987 (u.: Kis magyar pornográfia, 1984)
  • Die Hilfsverben des Herzens. Residenz, Salzburg 1985 (u.: A szív segédigéi, 1985)
  • Einführung in die schöne Literatur. Berlin Verlag, Berlin 2006 (u.: Bevezetés a szépirodalomba, 1986) ISBN 3-82700539-6.
  • Das Buch Hrabals. Residenz, Salzburg 1991 (u.: Hrabal könyve, 1990)
  • Donau abwärts. Residenz, Salzburg 1992 (u.: Hahn-Hahn grófnő pillantása, 1992)
  • Eine Geschichte – zwei Geschichten: Leben und Literatur – für Imre Kertész. Residenz, Salzburg 1994 (u.: Egy történet: Élet és irodalom, 1993)
  • Eine Frau Residenz, Salzburg 1996 (u.: Egy nő, 1995)
  • Was für ein Péter. Gespräch an der Jahrtausendwende, in: Sprache im technischen Zeitalter, Nr. 36, 147, 1998, S. 365–374.
  • Thomas Mann mampft Kebab am Fuße des Holstentors. Geschichten und Aufsätze, Residenz Verlag, Salzburg 1999 (u.: Válogatás A kitömött hattyú, Egy kékharisnya följegyzéseiből, Egy kék haris, és A halacska csodálatos élete c. művekből)
  • Harmonia Caelestis, Berlin Verlag, Berlin 2001 (u.: Harmonia caelestis, 2000)
  • Verbesserte Ausgabe, Berlin Verlag, Berlin 2003 (u.: Javított kiadás – melléklet a Harmonia caelestishez, 2002)
  • Deutschlandreise im Strafraum, Berlin Verlag, Berlin 2006 (u.: Utazás a tizenhatos mélyére, 2006)
  • Rubens und die nicht-euklidischen Weiber. Vier Theatertexte. BVT Berliner Taschenbuch Verlag, Berlin 2006 (u.: Rubens és a nemeuklideszi asszonyok, 2006)
  • Über die Sprache des 21. Jahrhunderts. Tübinger Poetik-Dozentur 2006. Swiridoff Verlag, Künzelsau 2007
  • Keine Kunst. Erzählung. Berlin Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-8270-0815-2.
  • Ein Produktionsroman (Zwei Produktionsromane). Berlin Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8270-0407-9.
  • Esti. Roman. Hanser Berlin, München 2013, ISBN 978-3-446-24145-9.
  • Die Mantel-und-Degen-Version. Roman, Hanser Berlin Verlag, München 2015, ISBN 978-3-446-24778-9.
  • Die Markus-Version. Hanser Berlin, München 2016, ISBN 978-3-446-25073-4.

Film

  • Reihe: Europa und seine Schriftsteller: Ungarn erzählt von ... Péter Nádas und Péter Esterházy. Folge 5 der Reihe. Dokumentation. Frankreich 2013, 53 Min. Erstausstrahlung 4. Dezember 2013 auf Arte

 

Ursache: wikipedia.org

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