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Piotr Wandycz

Geburt:
20.09.1923
Tot:
29.07.2017
Zusätzliche namen:
Piotr Wandycz
Kategorien:
Akademiemitglied, Historiker, Professor, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
Nationalitäten:
 pole
Friedhof:
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Piotr Stefan Wandycz (geboren 20. September 1923 in Krakau; gestorben 29. Juli 2017 in Branford, Connecticut) war ein polnisch-US-amerikanischer Historiker.

Piotr Wandycz wuchs im seinerzeit polnischen Lemberg auf. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh die Familie aus dem nun sowjetisch besetzten Ostpolen über Rumänien nach Frankreich, wo er ein polnisches Internat in Villard-de-Lans in Vichy-Frankreich besuchte. Er begann das Studium an der Universität Grenoble, bevor er 1942 nach England floh. Dort wurde er Soldat der Polnischen Armee. Nach Kriegsende studierte Wandycz an der Universität Cambridge und wurde 1951 an der London School of Economics promoviert (Ph.D.). Ein Aufenthalt am Collège d'Europe führte zu seinem ersten wissenschaftlichen Aufsatz.

Wandycz zog Ende 1951 mit zwei Schwestern in die USA, wo er erst 1954 mit Hilfe von Feliks Gross eine Stelle im Wissenschaftsbetrieb finden konnte. Bis 1966 arbeitete er an der Indiana University Bloomington, seit 1960 war er amerikanischer Staatsbürger. 1966 wurde er Assistenzprofessor an der Yale University und hatte dort seit 1968 bis zu seiner Emeritierung 1997 einen Lehrstuhl für russische und osteuropäische Geschichte inne.

Wandycz war Autor von 18 Büchern und zahlreichen Zeitschriftenbeiträgen und Fachrezensionen. Nach der politischen Wende in Polen wurde er Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften (1993) und der Polnischen Akademie der Gelehrsamkeit (PAU) (1991) sowie seit 1992 Ehrenmitglied der Polnischen Historischen Gesellschaft. Er erhielt auch die polnische Staatsbürgerschaft.

Wandycz erhielt 1962 und 1989 den George Louis Beer Prize der American Historical Association (AHA) für seine diplomatiegeschichtlichen Werke France and her eastern allies, 1919–1925 und The Twilight of French Eastern Alliances, 1926–1936. Er war Guggenheim Fellow und wurde mehrfach mit Ehrendoktorwürden geehrt.

Schriften (Auswahl)

  • Die Großmächte und Ostmitteleuropa vom Berliner Kongreß bis zum Fall der Berliner Mauer: (1878 – 1989). Oskar-Halecki-Vorlesung 2004: Jahresvorlesung des GWZO. Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig, 2006. Darin: Frank Hadler: Piotr S. Wandycz – Ein polnischer Émigré-Historian der Geschichte Ostmitteleuropas. S. 3–11
  • mit Michael Alfred Peszke: The Polish Underground Army, the Western Allies, and the Failure of Strategic Unity in World War II. Mcfarland, 2004
  • Die Freiheit und ihr Preis. IWM-Vorlesungen zur modernen Geschichte Zentraleuropas, Passagen, Wien, 1993
  • The price of freedom: a history of East Central Europe from the Middle Ages to the present. Routledge, London / New York, 1992
  • Polish diplomacy 1914-1945: aims and achievements: a lecture in English and Polish: together with a bibliographical essay on works dealing with recent Polish diplomatic history Orbis Books, London, 1988
  • The Twilight of French Eastern Alliances, 1926-1936 : French-Czechoslovak-Polish Relations from Locarno to the Remilitarization of the Rhineland. PUP, Princeton, 1988
  • The United States and Poland. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts), 1980
  • The lands of partitioned Poland, 1795-1918. University of Washington Press, Seattle, 1974
  • Soviet-Polish relations, 1917-1921. Harvard University Press, Cambridge, 1969
  • France and her eastern allies, 1919-1925. University of Minnesota Press, Minneapolis, 1962
  • Czechoslovak-Polish Confederation and the Great Powers, 1940-43. Indiana University, Bloomington, 1956

 

Ursache: wikipedia.org

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