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Robert Lebeck

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Geburt:
21.03.1929
Tot:
14.06.2014
Zusätzliche namen:
Robert Lebeck
Kategorien:
Fotograf
Nationalitäten:
 deutsche
Friedhof:
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Robert Lebeck (* 21. März 1929 in Berlin; † 14. Juni 2014 ebenda) war ein deutscher Fotojournalist und bedeutender Sammler u. a. von Fotografien des 19. Jahrhunderts und Zeitschriften aus der Frühzeit des Fotojournalismus.

Leben und Werk

1944, im Alter von 15 Jahren, wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam an die Ostfront, wo er 1945 in Gefangenschaft geriet. Nach seiner Rückkehr absolvierte er am Donaueschinger Fürstenberg-Gymnasium sein Abitur und studierte Völkerkunde in Zürich und New York, wo er auf den Bildjournalismus der Magazine Life und Look aufmerksam wurde. Fotografen wie Alfred Eisenstaedt, David Douglas Duncan und W. Eugene Smith wurden ihm zum Vorbild.

Die Fotografie lernte er autodidaktisch und arbeitete ab 1952 als Fotoreporter, zunächst für verschiedene Heidelberger Zeitungen, später für Illustrierte wie Revue (1955 Büroleiter in Frankfurt), Kristall (1960–1966) und Stern (1966–1977). Von 1977 bis 1978 war er mit Klaus Harpprecht Chefredakteur des Magazins GEO. Ab 1979 arbeitete er wieder für den Stern.

In den 50er Jahren fotografierte Lebeck das Nachkriegsdeutschland, beginnend 1952 mit „Adenauer beim Rosenfest in Baden-Baden“ für die Rhein-Neckar-Zeitung, Kriegsheimkehrer (1955), Winston Churchill in Bonn (1956), beim Jazzfestival in Frankfurt und den Filmfestspielen in Berlin (1956), sowie auch im Ostteil der Stadt. 1958 war er beim Begräbnis Papst Pius XII. in Rom.

Bekannt wurde Lebeck mit seiner ersten großen Auslandsreportage Afrika im Jahre Null (1960 für Kristall). Sein Foto eines jungen Afrikaners, der bei den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit des Kongo König Baudouins Degen stahl, ging um die Welt und ist noch heute seine „Visitenkarte“. Danach war er weltweit für Reportagen unterwegs. Seinen Fotos wurde erstmals schon 1962 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe eine erste Ausstellung gewidmet. 1966 zog er zwei Jahre für den Stern nach New York. Mit Willy Brandt war er auf Wahlkampfreise und begleitete ihn nach dem Wahlsieg 1972 für zwei Jahre. Neben politischen und Gesellschaftsreportagen portraitierte er ebenso viele Schriftsteller, bildende Künstler, Musiker und Schauspieler; vor allem seine intimen Bilder von Romy Schneider sind bekannt.

Hatte er sich zuvor für den Jugendstil interessiert, dann Postkarten gesammelt, baute er eine bedeutende Sammlung zur Fotografie des 19. Jahrhunderts auf, die viele Inkunabeln der Fotografiegeschichte beinhaltet und seit 1994 zum Bestand des Museums Ludwig in Köln gehört. Lebeck wandte sich danach Zeitungen und Magazinen zu, die er innerhalb von zwölf Jahren zu einer konsistenten Geschichte der Fotoreportage anhand ihrer Publikationen von 1839 bis 1974 zusammentrug. „Kiosk“ hieß 2001 die erste Ausstellung dieser Sammlung, die im Kölner Museum Ludwig und danach im Altonaer Museum Hamburg gezeigt wurde.

Zu seinem 80. Geburtstag zeigte der Berliner Martin-Gropius-Bau 2009 die bisher umfangreichste Ausstellung seiner Fotos.

Lebeck wohnte zeitweise in Südfrankreich. Seit 2001 lebte er wieder in seiner Geburtsstadt Berlin.

Auszeichnungen

1991 erhielt er den Dr.-Erich-Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie. 2002 bekam er zusammen mit Bodo von Dewitz den Annual Infinity Award des International Center of Photography, New York. 2007 wurde ihm im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg der „Henri-Nannen-Preis“ für sein Lebenswerk verliehen.

Fotobücher

  • Afrika im Jahre Null, Hammerich & Lesser, Berlin 1961.
  • Augenzeuge, Texte von Heinrich Jaenecke und Henri Nannen, Bucher, München/Luzern 1984, ISBN 9783765804465.
  • Romy Schneider. Letzte Bilder eines Mythos, Edition Stemmle, Schaffhausen 1986, ISBN 3-7231-0354-5.
  • Begegnungen mit Großen der Zeit, Edition Stemmle, Schaffhausen 1987, ISBN 978-3-72310-362-3.
  • Fotoreportagen, Hatje Cantz, Ostfildern 1994, ISBN 978-3-89322-541-5.
  • Vis à Vis, Steidl, Göttingen 1999, ISBN 978-3-88243-649-5.
  • Unverschämtes Glück, Steidl, Göttingen 2004, ISBN 978-3-88243-980-9.
  • Neugierig auf Welt. Erinnerungen eines Fotoreporters, Autobiografie, zusammen mit Harald Willenbrock, Steidl, Göttingen 2004, ISBN 978-3-86521-184-2.
  • Tokio – Moskau – Leopoldville, Steidl, Göttingen 2007, ISBN 978-3-86521-527-7.
  • Gisela Kayser und Cordula Lebeck (Hrsg.): Robert Lebeck. Fotografien 1955–2005, Steidl, Göttingen 2008, 240 S., ISBN 978-3-86521-873-5, Ausstellungskatalog.
  • Abiku, Photographien zu Gedichten von Wole Soyinka. MVerlag Thomas Reche, Neumarkt 2012, ISBN 978-3-929566-89-5, (mit Barbara Klemm).

Bücher mit den Sammlungen Robert Lebeck

  • Panorama der Vergangenheit – Die ersten dreißig Jahre, 1840–1870, Text von Werner Hofmann, Print, Hamburg 1982, ISBN 3-923351-00-3.
  • Pioniere der Kamera. Das erste Jahrhundert der Fotografie 1840–1900., Fotoforum Bremen, Bremen 1987, ISBN 978-39261-1702-1.
  • Alles Wahrheit! Alles Lüge! Photographie und Wirklichkeit im 19. Jahrhundert, hrsg. von Bodo von Dewitz und Roland Scotti, Verlag der Kunst, Dresden 1997, ISBN 978-9-0570-5024-4.
  • Kiosk. Eine Geschichte der Fotoreportage, hrsg. von Bodo von Dewitz, Steidl, Göttingen 2001, ISBN 978-3-88243-791-1.

Zahlreiche thematische Zusammenstellungen seiner Postkarten sind bei Harenberg in der Reihe Die bibliophilen Taschenbücher erschienen.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

  • 1962: „Tokio–Moskau–Leopoldville“, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg; bis 1965 auch in Freiburg i/Br., München, Lübeck und Bremerhafen.
  • 1983: „Augenzeuge Robert Lebeck – 30 Jahre Zeitgeschichte“, Kiel; Brühl 1990.
  • 1991: „Fotoreportagen“, Perpignan (FR), Köln, Frankfurt/M.; Speyer 1993.
  • 1991: „Portraits 1956–1991“, Gruner + Jahr Pressehaus, Hamburg.
  • 1999: „Vis-à-vis“, Gruner und Jahr Pressehaus, Hamburg; Wanderausstellung durch Europa und Amerika.
  • 2004: „Unverschämtes Glück“, Willy-Brandt-Haus, Berlin.
  • 2008: „Neugierig auf Welt“, Bode Galerie & Edition, Nürnberg.
  • 2009: „Fotografien 1955–2005“, Martin-Gropius-Bau, Berlin.
  • 2009: „Musik im Blut“, Bode Galerie & Edition, Nürnberg.
  • 2010: „Fotografien“, Focke-Museum, Bremen.
  • 2014: ROBERT LEBECK zum 85. Geburtstag, Johanna Breede PHOTOKUNST Berlin

Gruppenausstellungen

  • 1963: „Afrika baut auf“, Deutsche Afrika-Gesellschaft, Bonn
  • 1972: „Universalisten“, zusammen mit Mario de Biasi, Jack Garafalo und Don McCullin, Photokina, Köln.
  • 1985: „Fotografie in deutschen Zeitschriften 1946–1984“, Institut für Auslandsbeziehungen Stuttgart (kuratiert von Ute Eskildsen).
  • 1989: „Deutsche Fotografie im 20. Jahrhundert“, Rheinisches Landesmuseum Bonn (kuratiert von Klaus Honnef).
  • 1990: „Masters of Light – Fünfzig Meister der der Fotografie“, Museum Ludwig, Köln (kuratiert von Abe Frajndlich).
  • 1991: „Welt der Arbeit“, Museum der Arbeit, Norköpping (SWE) (kuratiert von Rune Hassner).
  • 1996: „Der fixierte Blick. Deutschland und das Rheinland im Fokus der Fotografie“, Rheinisches Landesmuseum Bonn (kuratiert von Klaus Honnef).
  • 1996: „Das deutsche Auge“, Deichtorhallen, Hamburg.
  • 1997: „Zwischen Dokument und Abstraktion“, Sammlung der DGPh.
  • 1998: „Deutsche Fotografie – Macht eines Mediums 1870–1970“, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn (kuratiert von Klaus Honnef).
  • 2013: 'FRAUEN', Johanna Breede PHOTOKUNST Berlin
  • 2014: 'MÄNNER', Johanna Breede PHOTOKUNST Berlin

Ausstellungen seiner Sammlungen

  • 1982: „Sammlung R.L. – Fotografie des 19. Jahrhunderts“, Neue Nationalgalerie, Berlin.
  • 1987: „Pioniere der Kamera. Das erste Jahrhundert der Fotografie 1840–1900. Die Sammlung R.L.“, Forum Boettcherstraße, Bremen.
  • 1996: „Alles Wahrheit! Alles Lüge! Photographie und Wirklichkeit im 19. Jahrhundert“, Agfa Foto-Historama im Wallraf-Richartz-Museum/Museum Ludwig, Köln.
  • 2001: „Kiosk. Eine Geschichte der Fotoreportage“, Museum Ludwig, Köln.

 

Ursache: wikipedia.org

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