Robert Schuller
- Geburt:
- 16.09.1926
- Tot:
- 02.04.2015
- Zusätzliche namen:
- Robert Harold Schuller, Robert H. Schuller
- Kategorien:
- Pastor
- Friedhof:
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Robert H. (Harold) Schuller (* 16. September 1926 in Alton, Iowa; † 2. April 2015 in Artesia, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Fernsehprediger, Gründer der Crystal Cathedral in Garden Grove, Kalifornien, die zur Reformed Church in America (Reformierte Kirche in Amerika) gehört.
Leben
Robert Schuller, nicht zu verwechseln mit dem kalifornischen Evangelisten Robert Pierce Shuler, wuchs in einer Familie niederländischer Einwanderer auf. Den Entschluss, Pastor zu werden, fasste Schuller schon als kleines Kind.
Nach dem Besuch des Hope College in Holland (Michigan), den Schuller mit dem Bachelor of Arts abschloss, begann er ein theologisches Studium. Dieses absolvierte er ebenfalls in Michigan im Western Theological Seminary und beendete es 1950. Nach seiner Heirat mit Arvella DeHaan zog er, frisch ordiniert, mit ihr nach Chicago, wo er Pastor einer reformierten Kirche wurde. Unter seiner Leitung stieg die Mitgliederzahl der Gemeinde signifikant an.
Mission
Im Jahr 1955 rief die Reformierte Kirche der USA Schuller dazu auf, eine neue Gemeinde in Garden Grove in Kalifornien zu gründen. Mit 500 US-Dollar Startkapital machte sich Schuller ans Werk. Am Ende kam ihm die Idee, Gottesdienste Sonntag vormittags in einem Autokino abzuhalten. Schuller errichtete dort ein großes Kreuz auf dem Dach eines Imbisses und baute sein Rednerpult auf. Seine Frau spielte an einer kleinen Orgel, die die Schullers jeden Sonntag selbst mitbrachten. Zum ersten Gottesdienst erschienen 100 Personen in ihren Autos. „Meine Gemeinde mied mich, als sie erfuhr, dass ich in einem Autokino predigte“, sagte Schuller Jahrzehnte später.
Schullers unorthodoxer Predigtstil ließ die Gemeinde stetig wachsen. Sechs Jahre nach dem ersten Gottesdienst im Autokino wurde ein richtiges Kirchengebäude errichtet, die Crystal Cathedral (Kristall-Dom). Über die Jahre wurde es ständig erweitert. Zugleich werden die dort abgehaltenen Gottesdienste aufgenommen und unter dem Titel Hour of Power in vielen Nationen der Welt ausgestrahlt.
Hinter dem architektonischen Konzept steckt Absicht: Schuller ließ die Kirche so konzipieren, dass sie wie ein Garten wirkt. In der Mitte der Kirche erstreckt sich ein langgezogener Brunnen. Pflanzen umgeben den Altarraum und die Glasfenster geben einen Blick auf den Himmel.
Konzept
Schullers theologisches Konzept ist stark auf den Menschen konzentriert. Er sieht den Menschen als ein Wesen, dessen Fähigkeiten stark gesteigert werden können. Der christliche Glaube dient dabei als Kanal, um dieses Ziel zu erreichen. Positive Botschaften stehen im Mittelpunkt seiner Predigten. Ein oft angewandtes Mittel in seinen Predigten ist es, über Menschen zu sprechen, die furchtbare Tragödien durchgemacht haben und sich trotzdem eine positive Lebenseinstellung bewahrt haben. Schuller nennt dieses positive Denken „Possibility Thinking“. In diesem theologischen Konzept wurde Schuller stark von Norman Vincent Peale beeinflusst, mit dem er eng befreundet war.
Schuller und die Sowjetunion
Robert H. Schuller ist es angeblich als erstem Ausländer gelungen, auf einem sowjetischen Fernsehsender eine Predigt zu halten. Zunächst war sein Beginn in Russland jedoch weniger erfreulich. Schuller versuchte, Bibeln in das kommunistische Land zu schmuggeln und wurde dabei am Flughafen erwischt, durfte aber einreisen. Bei einem Besuch in einer Kirche, die zu einem „Museum des Atheismus“ umgestaltet worden war, erkannte ihn die Museumsführerin auf einer Kollage der „Staatsfeinde“. Kurze Zeit darauf wurde Schuller aus der Sowjetunion ausgewiesen, kehrte jedoch bald wieder zurück. Unter der Regierung Gorbatschow setzte ein Umdenken in religiösen Fragen ein. Schuller wurde nach Russland berufen, um mit den Verantwortlichen der Fernsehanstalt über eine 20minütige Predigt zu verhandeln. Trotz starker Widerstände konnte er sich durchsetzen und bekam seine Sendezeit. Eine zweite Predigt folgte bald. Im September 1990 wurde er von der sowjetischen Regierung gebeten, ein monatlich ausgestrahltes Fernsehprogramm zu starten, das „Von Herz zu Herz“ genannt wurde.
Euro7
Schuller beteiligte sich am niederländischen Fernsehsender Euro7, der am 19. Oktober 1994 startete. Zu jener Zeit war es der erste kommerzielle Fernsehsender der Niederlande und sendete werktags 3 Stunden und am Wochenende 10 Stunden. Im Januar 1997 wurde der Sender wegen wirtschaftlicher Verluste eingestellt.
Kritik an Schuller
Kritiker werfen Schuller vor:
- Er predige „Glaube an dich selbst“ statt „Glaube an Jesus“.
- Er predige Synkretismus, er behaupte, dass Christen und Muslime an denselben Gott glaubten.
- Er behaupte, es gebe keine Sünde. Der biblische Begriff Vergebung bedeute nach Schuller die Erkenntnis, dass es keine Sünde gibt.
- Er übernehme Inhalte und Methoden aus der New Age Bewegung.
- Es gehe ihm eher darum, die Kirche zu füllen, als biblische Wahrheit zu verkündigen.
Von seinen Befürwortern wird diese Kritik entschieden zurückgewiesen. Schuller bekenne sich zum Glaubensbekenntnis der Hour of Power/Crystal Cathedral („Statement of Faith“). Darin werde die Sündhaftigkeit der Menschheit betont, wie auch die erlösende Kraft Gottes durch das stellvertretende Opfer am Kreuz von Golgota.
Abwahl
Nachdem bereits sein Sohn Robert Anthony Schuller im Jahre 2008 aus dem Kirchenvorstand der Crystal Cathedral Ministries ausschied, wurde Gründer Robert H. Schuller im Juni 2011 abgewählt. Dies wurde allerdings am 22. Juli 2011 wieder rückgängig gemacht und Dr. Schuller war weiterhin im Vorstand als Ehrenvorsitzender aktiv. Grundlage für die erste Entscheidung soll ein Streit mit seinen Töchtern und Schwiegersöhnen über die Vergrößerung des Vorstands gewesen sein. Schuller war in den letzten Jahren mit kritischen Äußerungen über die Entwicklung der Gemeinde an die Öffentlichkeit getreten. So kritisierte er die Entscheidung der jetzigen Leiterin der Crystal Cathedral Ministries, seiner Tochter Sheila Schuller-Coleman, von Chormitgliedern einen Vertrag unterzeichnen zu lassen, in dem Jesus Christus als „Herr und Erlöser“ bezeichnet und die Ehe als Institution zwischen Mann und Frau definiert wurde. Schuller äußerte in diesem Zusammenhang, dass jeder in seiner Kirche willkommen sei.
Veröffentlichungen
- Es gibt eine Lösung für jedes Problem, Oesch Verlag, Thalwil-Zürich 1969, 2. Aufl. MVG Verlag, 1991, ISBN 978-3-478032001.
- Dynamisches Familienleben (Übers. von Marie-Luise Rusche, orig. Power ideas for a happy family), Francke, Marburg an der Lahn 1976, 2. Aufl. 1982, ISBN 3-920345-70-3.
- Der Weg zur inneren Ruhe (Übers. von Alfred Wettstein, orig. Peace of mind through possibility thinking), Oesch Verlag, Glattbrugg 1983, 3. Aufl. MGV Verlag 1992, ISBN 978-3-858333209.
- Aufwärts zum Erfolg! (Übers. von Alfred Wettstein, orig. The peak to peak principle), Oesch Verlag, Glattbrugg-Zürich 1984, MGV Verlag, 3. Aufl. 1992 ISBN 978-3-478031905.
- Harte Zeiten - Sie stehen sie durch! (Übers. von Christine Wessely, orig. Tough times never last, but tough people do!), Ariston-Verlag, Genf 1985, 2. Aufl. unter dem Titel: Harte Zeiten vergehen, starke Menschen bestehen: mit Gottes Hilfe schwere Zeiten überstehen, Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2011, ISBN 978-3-941980167.
- Den Tag meistern: 366 Regeln überzeugten Handelns für das ganze Jahr (Übers. von Christian Quatmann, orig. Tough minded faith for tender hearted people), Ariston-Verlag, Genf 1987, 2. Aufl. 1988, ISBN 978-3-720514354.
- Ein Glück kommt selten allein: 8 Schritte zu einem erfüllten Leben, coprint Verlag, Wiesbaden 1988, ISBN 978-3-417280609.
- Erfolg kennt keine Grenzen - Fehlschläge sind niemals endgültig: die Kunst des konstruktiven Denkens als Basis für den ganzheitlichen Lebenserfolg (Übers. von Ursula Bischoff, orig. Succes is never ending - failure is never final), MVG-Verlag, Landsberg am Lech / München 1989, 2. Aufl. 1993, ISBN 978-3-478084383.
- 365 Zeichen der Hoffnung: Andachten für das ganze Jahr, Projektion J Verlag, Asslar 2001, 5. Aufl. Hower of Power Verlag, Augsburg 2011, ISBN 978-3-941980181.
- Aus Tränen werden Edelsteine: Leid und Schmerz überwinden (orig. Turning hurts into halos and scars into stars), Projektion J Verlag, Asslar 2003, 6. Aufl. Gerth Medien, Asslar 2006, ISBN 978-3-894904654.
- Meine Lebensreise: Autobiographie (Übers. von Thomas Braas und Frank Ley, orig. My journey), Gerth Medien, Asslar 2004, 2. Aufl. Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2010, ISBN 978-3-941980150.
- Himmel auf Erden: Anleitung zu einem glücklichen Leben (Übers. von Marianne Magnus, orig. The be happy attitudes), Projektion J, Asslar 2004, ISBN 978-3-894905262.
- Mit Flügeln des Adlers: mit Gottes Hilfe schwere Zeiten überstehen (Übers. von Thomas Braas, orig. Tough times never last, but tough people do!), Gerth Medien, Asslar 2005, ISBN 978-3-865910417.
- Wirf dein Morgen nicht weg!: lebe Gottes Traum für dein Leben (Übers. von Elly Grothof-Nouwen und Thomas Braas, orig. Don’t throw away tomorrow), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2006, ISBN 978-3-941980099.
- Hours of power = Stunden der Kraft: mein tägliches Buch der Motivation und Inspiration (Übers. von Elly Grothof-Nouwen), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2007, ISBN 978-3-941980037.
- Das Leben ist nicht fair, aber Gott ist gut: wie die Herausforderungen des Lebens zu persönlichen Triumphen werden (orig. Life’s not fair, but God is good), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2007, ISBN 978-3-941980044.
- Kraftvolle Gebete für ein positives Leben (Übers. von Sebastian Bartram, orig. Positive prayers for power-filled), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2009, ISBN 978-3-941980013.
- Entdecke deine Möglichkeiten - und lebe sie: der Weg zum Möglichkeitsdenker (Übers. von Martin Sakals, orig. Move ahead with possibility thinking), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2009, ISBN 978-3-941980006.
- Zusagen Gottes: neue Kraft aus der Bibel schöpfen (orig. God’s power promises for you), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2010, ISBN 978-3-941980136.
- Erfolg hört nie auf - Versagen ist nie endgültig (Übers. von Désirée Krumper, orig. Success is never ending - failure is never final), Hour-of-Power Verlag, Augsburg 2011, ISBN 978-3-941980143.
Ursache: wikipedia.org
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