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Romain Gary

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Geburt:
08.05.1914
Tot:
02.12.1980
Zusätzliche namen:
Romain Gary, Ромен Гари, Roman Kacew, Роман Кацев, Fosco Sinibaldi, Shatan Bogat, Émile Ajar, Romēns Garī, Roman Kacew; Romain Gary, Emīls Ažārs, Romāns Kacevs, Эмиль Ажар, Фоско Синибальди, Шатан Б,
Kategorien:
Diplomat, Filmregisseur, Schriftsteller, Soldat
Nationalitäten:
 litauer, französisch, jude
Friedhof:
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Romain Gary (Geburtsname Roman Kacew oder Katsev; * 8. Mai 1914 in Vilnius, heute Litauen (Geburts-Nationalität russisch); † 2. Dezember 1980 in Paris) war ein französischer Schriftsteller. Er war auch Pilot, Regisseur, Übersetzer und Diplomat. Gary schrieb überwiegend auf Französisch, auch wenn die englische Fassung mehrfach zuerst erschien.

Leben

Romain Gary wuchs in seiner Geburtsstadt Vilnius und später in Warschau, Polen als Sohn einer jüdischen Familie auf. Als er elf Jahre alt war, verließ sein Vater, Arieh-Leib Kacew, die Familie und heiratete ein zweites Mal. Gary blieb bei seiner Mutter, Nina Owczinski, die ihn von nun an alleine großzog. 1928 zogen Mutter und Sohn nach Nizza, Frankreich, wo Gary das Gymnasium abschloss. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft in Aix-en-Provence und in Paris, er schloss mit der licence ab.

1938 ging er zur französischen Luftwaffe und wurde in Salon-de-Provence dazu ausgebildet, Kampfflugzeuge zu fliegen. Bald wurde er selbst zum Ausbilder für Schießübungen ernannt. Nachdem die Deutschen Frankreich 1940 besetzt hatten, floh er nach England und trat der Luftwaffe von France libre unter Charles de Gaulle bei. Er avancierte zum Staffelhauptmann der Bomberstaffel Lorraine und kämpfte in England, Afrika, Äthiopien, Libyen und in der Normandie. Für seine Verdienste wurde er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt und mit dem Ordre de la Libération ausgezeichnet. 1945 heiratete er die britische Schriftstellerin und Journalistin Lesley Blanch.

Karriere als Diplomat

Gleich nach Kriegsende trat Gary in den Auswärtigen Dienst ein. Seine erste Verwendung war die französische Botschaft in Sofia (1946–1947). Nach einer Tour am Quai d’Orsay diente er in der Schweiz (1950–1951) und in der Ständigen Vertretung Frankreichs bei den Vereinten Nationen (1951–1954). Nach London (1955) wurde er schließlich von 1956 bis 1960 als Generalkonsul in Los Angeles eingesetzt.

1961 beendete er seine diplomatische Karriere. Lesley Blanch ließ sich 1962 von ihm scheiden, nachdem Gary die amerikanische Schauspielerin Jean Seberg geschwängert hatte. Das Geburtsdatum ihres gemeinsamen Sohnes, Alexandre Diego Gary, ließ Gary umdatieren auf einen Zeitpunkt nach seiner Heirat mit Seberg.

Während der folgenden zehn Jahre reiste er viel, schrieb das Drehbuch für Der längste Tag (1962) und drehte zwei Filme, Birds in Peru (1968) und Kill! (1971). 1970 wurde Jean Seberg erneut schwanger, die Tochter starb jedoch kurz nach der Geburt. Die Ehe wurde im selben Jahr geschieden. - Seberg versuchte an jedem folgenden Todestag ihres 1970 gestorbenen Babys sich das Leben zu nehmen. 1978 warf sie sich vor einen Zug, überlebte aber. Im September 1979 wurde sie tot auf der Rückbank ihres Autos aufgefunden.

Gary erschoss sich am 2. Dezember 1980 in Paris. In seinem Abschiedsbrief hinterließ er folgende Nachricht:

Für die Presse. Tag X. Kein Zusammenhang mit Jean Seberg. Wer gebrochene Herzen liebt, möge sich woanders hinwenden. Offensichtlich kann man dies einer nervösen Depression anlasten. Allerdings muss man dann zugeben, dass es sie gab, seitdem ich ein Mann geworden bin, und dass sie es mir erlaubt hat, mein literarisches Gesamtwerk zu vollenden. Warum also? Vielleicht muss man die Antwort im Titel meines autobiographischen Werkes suchen: „Ruhig wird die Nacht sein,“ und in den letzten Worten meines letzten Romans: „Man könnte es nicht besser sagen.“ Ich habe mich schlussendlich vollständig ausgedrückt.

Werk

Bereits 1935 veröffentlichte er in der französischen Zeitschrift Gringoire zwei Kurzgeschichten: L'Orage, über eine gescheiterte Ehe, und die in Indochina spielende Erzählung La petite femme. Obwohl die Zeitung für ihre antisemitische Einstellung bekannt war, entschied sich der jüdischstämmige Gary für eine Publikation in diesem Blatt, vermutlich, weil es beinahe eine Million Leser erreichte.

1945, nachdem er in den diplomatischen Dienst eingetreten war, veröffentlichte Gary seinen ersten Roman, Éducation européenne, den er während des Krieges zwischen zwei Missionen geschrieben hatte. Das Werk wurde in siebenundzwanzig Sprachen übersetzt und mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet. Es ist die Geschichte eines vierzehnjährigen polnischen Jungen, der während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg einer Widerstandsgruppe beitritt und langsam zum Mann heranwächst. Die deutsche Version wurde aus der amerikanischen Fassung übersetzt, die von Gary 1959 in Kalifornien selbst erstellt worden war.

Für Les racines du ciel erhielt er 1956 und für La vie devant soi 1975 den Prix Goncourt. Er ist damit der einzige Schriftsteller, der zweimal mit diesem bedeutenden Preis ausgezeichnet wurde, denn der Prix Goncourt wird eigentlich nicht mehrfach an dieselbe Person vergeben. Es war in diesem Fall nur möglich, weil Gary La vie devant soi unter seinem Pseudonym Émile Ajar veröffentlicht hatte. Erst nach seinem Tod wurde entdeckt, dass Gary mit Ajar identisch war.

Pseudonyme

Das Pseudonym Émile Ajar, unter dem Gary zeitweise veröffentlichte, wird in einem seiner Bücher mit „Paul Pawlowitsch“ als bürgerlichen Namen angegeben, ein freier Schriftsteller, der 1940 in Nizza geboren sein soll. Paul Pawlowitsch war der Groß-Cousin Garys. Der Verlag Werner Classen in Zürich beteiligte sich 1977 am Verwirrspiel, indem er auf dem Waschzettel von Monsieur Cousin und die Einsamkeit der Riesenschlangen schrieb: „Émile Ajar, 1940 in Nizza geboren, bekennt in seinem Lebensbericht ‚Pseudo‘: ‚Ich habe meine Bücher alle in Kliniken geschrieben, auf Anraten der Ärzte, die mir sagten, dies hätte für mich einen therapeutischen Effekt. Zuerst rieten sie mir, Bilder zu malen, aber das hat zu nichts geführt.‘“

Gary lüftete das Geheimnis nach seinem Freitod in einem hinterlassenen Text.

Weitere von Romain Gary benutzte Pseudonyme sind Shatan Bogat, Lucien Brûlard und Fosco Sinibaldi.

Zitate

  • Zur Literaturtheorie: „Man soll (als Autor) keineswegs den Leser mit einem Fertigbrei, einem Nahrungsmittel versorgen (wollen). Im Gegenteil geht es um die Gesamtheit (menschlicher) Erfahrungen, wobei dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, sich selbst für den Hauptaspekt eines Buchs zu entscheiden; also darum, dass ein Leser aus all den (vielen) Charakteren, welche die Protagonisten darstellen, denjenigen bezeichnet, welcher ihm am ehesten zum Kern seiner eigenen Vorstellungen zu passen scheint.“
  • „Patriotismus ist Liebe zu den Seinen. Nationalismus ist Hass auf die anderen.“
  • „Avantgardisten sind Leute, die nicht genau wissen, wo sie hinwollen, aber als erste da sind.“
  • „Bei der nächsten Sintflut wird Gott nicht Wasser, sondern Papier verwenden.“
  • „Manche Leute würden lieber sterben als nachdenken. Und sie tun es auch.“
  • „Man kann vom Leben keinen Sinn verlangen, sondern ihm nur einen geben; die Leere um uns ist nur die Weigerung, sie auszufüllen; die ganze Größe unseres Abenteuers liegt in diesem Leben, das uns mit leeren Händen entgegen tritt, aber bereichert und verwandelt von uns gehen kann.“
  • „Denke daran, dass ich dich als Frau auch deshalb liebe, weil ich den Mann in dir liebe. Wegen des eisernen Willens, ‚Manns genug‘ zu sein, wirst du im schönsten Sinn des Wortes immer meine Frau sein.“
  • „Sind wir wirklich nicht mehr in der Lage, die Natur zu respektieren, diese lebendige Freiheit, die weder gewinnbringend noch nützlich ist, sondern ab und zu einfach da ist?“
  • „Wenn Toleranz und Achtung von Schwäche, Abscheu vor Gewalt und Unterdrückung und dieser ungelenke Versuch, Sensibilität und Herz höher zu stellen als alle Windungen der Logik, als alle Leitsätze der Ideologie: wenn all das nur eine Doktrin, eine Philosophie, ein weiteres System auf unserem Weg wäre; dann hätte ich jene Farben lieber tausendfach an meinem Himmel ersterben lassen, als soviele Kameraden ihr Leben für sie geben sehen. Es sind nicht nur Ideen, für die ich eintrete.“
  • „Für mich, lieber Elefant, Sir, stellen Sie in perfekter Weise all das dar, was heutzutage bedroht ist, und zwar bedroht im Namen des Fortschritts, der Nützlichkeit, des Materialismus oder sogar der Vernunft.“

Ehrungen

  • 1945: Prix des Critiques für seinen Roman L'Éducation européenne (General Nachtigall).
  • 1956: Prix Goncourt für seinen Roman Les racines du ciel (dt. Die Wurzeln des Himmels)
  • 1975: Prix Goncourt für seinen Roman La Vie devant soi (dt. Du hast das Leben noch vor dir) unter seinem Pseudonym „Émile Ajar“
  • Nach Romain Gary wurde das Centre Culturel Français Romain Gary in Jerusalem benannt.

Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Lesley BlanchLesley BlanchEhefrau06.06.190407.05.2007
        2Jean SebergJean SebergEhefrau13.11.193808.09.1979
        3Jean RochefortJean RochefortArbeitskollege29.04.193009.10.2017
        4Laurence OlivierLaurence OlivierBekanntschaft22.05.190711.07.1989
        5Oldess HakslijsOldess HakslijsBekanntschaft26.07.189422.11.1963
        6Gary CooperGary CooperBekanntschaft07.05.190113.05.1961

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