Slobodan Praljak

Slobodan Praljak (* 2. Januar 1945 in Čapljina; † 29. November 2017 in Den Haag) war ein kroatischerPolitiker, General und verurteilter Kriegsverbrecher. Während seiner Zeit als General bei der kroatischen Armee war er an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt und hat diese angeordnet.

2013 wurde er in erster Instanz vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien zu 20 Jahren Freiheitsstrafeverurteilt. Im November 2017, als der Richter das Urteil bestätigte, nahm er während der Urteilsverkündung Gift ein und starb wenig später im Krankenhaus.

Hintergrund

Praljak trat 1991 der kroatischen Armee bei und erreichte später den Rang eines Generalmajors. Er nahm ab etwa 1992 weitere Funktionen wahr:

• eines von 14 Mitgliedern des Beirats des Verteidigungsministeriums der Republik Kroatien
• Mitglied der Staatskommission für Beziehungen mit der United Nations Protection Force (UNPROFOR)
• stellvertretender Minister der Verteidigung und offizieller Repräsentant des Verteidigungsministeriums
• Repräsentant des Verteidigungsministeriums gegenüber den Streitkräften der Kroatischen Republik Herceg-Bosna

Verurteilung

Praljak war einer von sechs Angeklagten, die im Zusammenhang mit der ehemaligen Kroatischen Republik Herceg-Bosna vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien der UN wegen zahlreicher Kriegsverbrechen angeklagt wurden. Chefanklägerin war die Schweizer Juristin Carla Del Ponte. Anklagepunkte waren unter anderem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, schwere Verstöße gegen die Genfer Konventionen und Verstöße gegen das Kriegsvölkerrecht.