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Torgny Lindgren

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Geburt:
16.06.1938
Tot:
16.03.2017
Zusätzliche namen:
Torgny Lindgren, Gustav Torgny Lindgren
Kategorien:
Dichter, Schriftsteller
Nationalitäten:
 schwede
Friedhof:
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Torgny Lindgren [ˌtɔɹːgny ˈlinːdgɹeːn] (* 16. Juni 1938 in Raggsjö, Norsjö; † 16. März 2017) war ein schwedischer Schriftsteller.

Er debütierte 1965 als Lyriker mit Plåtsax, hjärtats instrument. 1970 erschien die Gedichtsammlung Dikter från Vimmerby. Seinen Durchbruch als einer der erfolgreichsten Autoren Schwedens erreichte er jedoch mit seinen Romanen. Torgny Lindgren war Mitglied der Schwedischen Akademie.

Leben

Torgny Lindgren wurde 1938 als Sohn von Andreas Lindgren und Helga Björk geboren; er wuchs in einer Mehrgenerationen-Familie auf.

Lindgrens Erzählweise war geprägt durch die Landschaft, in der er aufwuchs, und durch die Geschichten, die seine Großmutter in seiner Kindheit erzählte. Darüber reflektierte er später: „Sie erzählte unablässig und langsam, während die ganze Familie um sie herumsaß. Nichts konnte sie daran hindern, die langen, dunklen Winterabende mit biblischen Geschichten und mit Anekdoten aus ihrem Leben und dem der Vorfahren zu füllen ... Die mündlichen Überlieferungen, mit denen ich aufgewachsen bin, haben mich geprägt“.

Lindgren verließ schon früh seine nordschwedische Heimat und zog nach Småland, wo er als Lehrer arbeitete. Anfang der 1970er-Jahre trat er in die Sozialdemokratische Partei Schwedens ein, wo er sich kritisch engagierte. 1971 erschien seine Auseinandersetzung mit der schwedischen Sozialdemokratie Hur skulle det vara om man vore Olof Palme? (dt.: „Wie wäre es, Olof Palme zu sein?“). Hierin würdigte er den schwedischen Premierminister als „letzten signifikanten Prediger“.

In den folgenden Jahren schrieb er eine Reihe von Satiren über Fragen der Politik und Schulbildung. Sie erschienen in der Sammlung Skolbagateller medan jag försökte skriva till mina överordnade. Sein erster Roman Övriga frågor (deutsch: „Einige andere Geschäfte“) wurde 1973 veröffentlicht, zwei Jahre später folgte 1975 Hallen (deutsch: „Die Halle“); beide Romane setzen sich kritisch mit der wachsenden Kluft zwischen Führung und Basis innerhalb der schwedischen Sozialdemokratie auseinander. Danach wurde es eine Zeit lang still um ihn. Er plane, so verkündete er damals, einen längeren realistischen Roman. Sein erster großer Erfolg stellte sich tatsächlich 1982 mit Ormens väg på hälleberget, deutsch: Der Weg der Schlange (auf den Felsen) ein. In diesem Buch kehrte er gedanklich nach Västerbotten zurück, wo er seine Kindheit verbracht hatte. Der Roman behandelt die Unterdrückung der ländlichen Bevölkerung im Nordschweden des 19. Jahrhunderts.

Mit Ormens väg på hälleberget kreierte der Autor zugleich die einzigartige, artifizielle Lindgrensche Sprache seiner späteren Romane: sparsam, deutlich, direkt, hemmungslos, ja, der Roman spricht eine ungebändigte Sprache, ist voller dialektaler Anspielungen, voll von makabrem Humor und biblischen Verweisen. Der Roman wurde von Bo Widerberg verfilmt.

Torgny Lindgrens Sammlung Kurzgeschichten Merabs skönhet (Merabs Schönheit) wird von vielen Kritikern, auch vom Autor selbst, als sein Meisterwerk angesehen.

Um 1980 konvertierte er zum Katholizismus.

Ins historische Fach begab er sich 1984 mit dem Roman Batseba, der die biblische Erzählung um Bathseba und König David thematisiert. Mit diesem Buch wurde er auch in Deutschland bekannt. In Frankreich erhielt er 1986 den von der Zeitschrift Femina gestifteten Prix Femina Étranger für den besten ausländischen Roman.

Torgny Lindgren veröffentlichte in der Folge zahlreiche Romane und Erzählungsbände. Er zählte zu den bedeutendsten schwedischen Schriftstellern seiner Generation und war seit 1991 Mitglied der Schwedischen Akademie.

Auszeichnungen

  • 1984: Aniara-Preis
  • 1986: Prix Femina Étranger für Batseba
  • 1995: August-Preis für Hummelhonung
  • 1995: Hedenvind-Plakette
  • 1999: Gerard-Bonnier-Preis
  • 2000: Selma-Lagerlöf-Preis
  • 2000: Ehrendoktor der Universität Umeå
  • 2002: Medaille Litteris et Artibus
  • 2003: Romanpreis des Schwedischen Radios
  • 2004: Großer Preis des Samfundet De Nio

Werke (Auswahl)

  • 1982 Ormens väg på hälleberget
    • 1999 Der Weg der Schlange, übersetzt von Gisela Kosubek
  • 1983 Merabs skönhet
    • Merabs Schönheit (Kurzgeschichten), übersetzt von Verena Reichel
  • 1984 Batseba, P. A. Norstedt & Söners, Stockholm
    • 1987 Bathseba, übersetzt von Verena Reichel, Hanser, München/Wien
    • 1991 als dtv-Taschenbuch, München
  • 1987 Ljuset
    • 1989 Die Legende vom Lügen, übersetzt von Verena Reichel, Hanser, München
  • 1997 Hummelhonung
    • Hummelhonig, übersetzt von Verena Reichel
  • 2002 Pölsan
    • 2003 Das Höchste im Leben, übersetzt von Verena Reichel

Ursache: wikipedia.org

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