Wilhelm Kube
- Geburt:
- 13.11.1887
- Tot:
- 22.09.1943
- Zusätzliche namen:
- Wilhelm Kube, Вильгельм Кубе, Wilhelm Richard Paul Kube, Вильгельм Рихард Пауль Кубе
- Kategorien:
- Kriegsverbrecher, Offizier, Politiker, Soldat, Von einem Terroranschlag
- Nationalitäten:
- deutsche
- Friedhof:
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Richard Paul Wilhelm Kube (* 13. November 1887 in Glogau; † 22. September 1943 in Minsk) war Journalist, Gauleiter von Brandenburg und Generalkommissar für Weißrussland in Minsk.
Leben
Er war der Sohn des Steuererhebers Richard Kube. Er wuchs in Berlin auf und besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster, an dem er sich mit antisemitischen Äußerungen hervortat. Kube studierte von 1908 bis 1912 Geschichte, Staatswissenschaften und Theologie. 1911 erhielt er von der Berliner Universität ein Moses-Mendelssohn-Stipendium und wurde Mitbegründer und Führer des antisemitischen Deutschvölkischen Studentenverbands sowie Mitglied im Verein Deutscher Studenten. 1912 wurde er Vorsitzender des Völkischen Akademikerverbandes. Im Jahr 1917 wurde er wegen seiner Parteiarbeit für die Konservative Partei in Schlesien nach wenigen Wochen Kasernendienst vom Kriegsdienst zurückgestellt. Er übte nach dem Studium bei verschiedenen konservativen Blättern den Beruf des Journalisten aus.
Kube gehörte zu den Gründern des „Deutschen Bismarckbundes“ („Bismarck-Jugend“ 1920) und wurde deren Reichsführer. 1920 wurde er Generalsekretär des Landesverbandes Berlin der DNVP, für die er von 1922 bis 1923 der Berliner Stadtverordnetenversammlung angehörte. Im September 1923 verließ er die DNVP und schloss sich im folgenden Jahr der DVFP an. Im Mai 1924 wurde er für die Nationalsozialistische Freiheitspartei, ein Bündnis von DVFP und der seinerzeit verbotenen NSDAP, in den Reichstag gewählt. In der DVFP-Nachfolgeorganisation Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB) war Kube ab 1926 Reichsgeschäftsführer und Gauleiter für Berlin. Im Zuge von Auseinandersetzungen um ein stärker auf die Interessen der Arbeiterschaft ausgerichtetes Programm wurde er im Februar 1927 aus der DVFB ausgeschlossen. Einer von Kube gründeten Völkischsozialen Arbeitsgemeinschaft schlossen sich etliche DVFB-Mitglieder aus Nord- und Ostdeutschland an. Im Dezember 1927 oder Februar 1928 trat Kube der NSDAP (Mitgliedsnr. 71.682) bei. 1928 wurde er Gauleiter der NSDAP im Gau Brandenburg, der nach der Vereinigung mit dem Gau Ostmark im Mai 1933 Gau Kurmark hieß. 1938 wurde dieser nach weiteren Zuwächsen in Gau Mark Brandenburg umbenannt. Zwischen 1928 und 1933 war Kube Mitglied und Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Preußischen Landtag. Im Jahr 1932 wurde er Kirchenvorsteher der Berliner Gethsemanegemeinde und der Kreissynode Berlin-Stadt III und Initiator der Glaubensbewegung Deutsche Christen.
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 wurde er zum Oberpräsidenten von Brandenburg-Berlin ernannt und nahm diese Funktion zusätzlich kommissarisch für die preußische Provinz Posen Westpreußen wahr. Beide Ämter übte er bis 1936 aus. 1933 wurde er Mitglied der SS; ab 1934 war er SS-Gruppenführer. Über Juden äußerte Kube 1934: „Der Pestträger muss ausgemerzt werden.“
1936 wurde Kube wegen einer entstandenen Differenz mit Martin Bormann aller staatlichen und Parteiämter enthoben. Der Grund dafür war, dass Kube außergewöhnlich korrupt war. Es waren zum Beispiel mehrere Verfahren wegen Diebstahls, übler Nachrede und ähnlichem anhängig. Auch hatte er anonym dem Obersten Parteirichter Walter Buch nachgesagt, dass dessen Frau „jüdisches Blut“ habe.
Im Jahr 1940 wurde er SS-Rottenführer im KZ Dachau. Nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR wurde er politisch reaktiviert und am 17. Juli 1941 zum Generalkommissar für den Generalbezirk Weißruthenien in Minsk ernannt. Das Amt übte er bis zu seinem Tod im Jahre 1943 aus.
Am 9. September 1941 veröffentlichte er einen Aufruf an die Bevölkerung: „Wer noch im Besitz irgendeiner Waffe oder irgendwelcher Munition gefunden wird, wird erschossen. Ebenso werden die erschossen, die von dem Vorhandensein von Waffen oder Munition wissen.“
Kube war am Holocaust beteiligt, stellte sich allerdings gegen die geplante Vernichtung von deutschen Juden in seinem Hoheitsgebiet, welche dekorierte Soldaten des Ersten Weltkrieges waren. Unter anderem appellierte er an das Reichssicherheitshauptamt und sabotierte eine Liquidierungsaktion gegen Juden des Minsker Ghettos von SS-Obersturmbannführer Eduard Strauch. Die Methoden Strauchs trafen bei Kube auf vollkommene Ablehnung. Diese Art des Vorgehens sei „eines deutschen Menschen und eines Deutschlands Kants und Goethes unwürdig.“ In einem Brief an Obergruppenführer Erich von dem Bach empfahl Strauch die Entlassung Kubes. Er beschuldigte Kube, nicht zwischen Deutschen und deutschen Juden unterscheiden zu können. Er habe darauf bestanden, dass die Juden Kultur besäßen, und seine Vorliebe für Offenbach und Mendelssohn bekundet. Einen Polizisten, der einen Juden erschossen hatte, habe er „Schwein“ genannt. Zudem habe er Juden gewarnt, als der Judenrat in Minsk dazu aufgefordert wurde, 5000 Juden zur „Aussiedlung“ bereitzustellen. Andererseits erhob Kube offenbar keinen Einspruch gegen die Tötung arbeitsunfähiger deutscher Juden, führte einer Delegation italienischer Faschisten eine Gaskammer vor und bereicherte sich persönlich an jüdischem Besitz.
Kube war unberechenbar und ständig in Machtkämpfe verwickelt. Auseinandersetzungen gab es mit Reinhard Heydrich, Heinrich Himmler und Eduard Strauch.
Am 22. September 1943 wurde Kube in Minsk durch eine Bombe getötet, die die weißrussische Partisanin Jelena Masanik, als Dienstmädchen eingeschleust, unter dem Bett versteckt hatte. Nach dem Anschlag übernahm der SS- und Polizeiführer Weißruthenien Curt von Gottberg kommissarisch das Amt Kubes als Generalkommissar.
Ursache: wikipedia.org
Keine Orte
Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Надежда Троян | Täter | ||
2 | Мария Осипова | Täter | ||
3 | Alena Mazanik | Täter |
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