Carl Robert Wilhelm Riemschneider

Pastor zu Rutzau

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Riemschneider, Carl, a. Kurl., geb. 22 Oct. 1833, theol. 53-57, grad. Stud. 1861-81 Prediger zu Bathen, seit 1881 zu Rutzau, u. Heiligen-Aa in Kurl.

Quelle: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00000433/image_458

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Carl W. Rob. Riemschneider, Sohn des aus Thüringen eingewanderten Lehrers Dr. W. Riemschneider, war in Durben geboren und wurde nach dem frühen Tode seines Vaters von seinem spätereren Stiefvater Hacker unterrichtet und erzogen. 1881 siedelte er von Bathen nach Rutzau über. Verh. mit Marie Aug. Hultsch.

Quelle: Rigasche Zeitung (02.07.1913.)

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Rutzau. Am 13. August hatte, wie dem „Tagesanzeiger s. L. v. U." geschrieben wird, die hiesige Pfarrgemeinde einen Festtag arrangirt, der lange in gutem Andenken verbleiben wird bei allen Denen, die an ihm Theil genommen. Der Einzug des neuen Rutzauschen Pastors, Herrn Riemschneider aus Bathen, wurde gefeiert. Obgleich das Wetter nicht günstig war, so wogte doch gleich Nachmittags eine Menschenmasse im Festgewande und belebte die Straße vom Rutzauschen Pastorat über Hof Rutzau bis zur litthauischen Grenze (9 Werst). Auf der Grenzbrücke erwartete den Pastor eine stattliche Ehrenpforte und es harrten seiner allda die Repräsentanten der Rutzauschen Gemeinde nebst einer zahlreichen Menschenmenge. Der Erwartete traf mit seiner Familie um 5 Uhr Nachmittags dort ein und wurde von den Delegirten der Gemeindeverwaltung begrüßt und beglückwünscht, worauf Herr Pastor R. gerührt seinen Dank aussprach. Acht Jünglinge zu Pferde und acht Equipagen schlössen sich dem Zuge an, doch mußte letzterer eine Werst weiter, beim ersten Dorfe, Halt machen. Ein noch reicher mit Blumen geschmücktes Thor prangte dort entgegen, umstanden von den im Festschmuck harrenden Bewohnern des Dorfes. Daselbst wurde dem allgemein beliebten Pastor und seiner Gemahlin nach hiesiger Landessitte als Ehrenzeichen ein künstlich gewebtes langes Handtuch umhangen, sein Wagen mit einem Blumengeflecht umwunden und die Insassen mit Blumen bestreut. Nun ging es durch verschiedene andere Ehrenpforten, deren im Ganzen über 10 gewesen sein sollen. Der Hof Rutzau stand in der bereits eingetretenen Dämmerungsstunde illuminirt da. Endlich um 7 1/2 Uhr langte der längst Ersehnte nebst seinem Gefolge an und kam durch die letzte Ehrenpforte vor seine illuminirte und mit Guirlanden und bunten Lampen geschmückte Wohnung gefahren, wo Letten und Deutsche, gegen Tausend Menschen, ihn erwarteten und ein für den Empfang gedichtetes Lied, gesungen von 38 Sängern gemischten Chors, unter Leitung des Herrn S., ihn begrüßte. Darauf dankte der Gefeierte tief gerührt der großen Versammlung in herzlichen Worten und bekannte, eine so freudige Ueberraschung nie erlebt zu haben, wie diese, welche ihm heute in verschiedener Weise zu Theil geworden sei. Hierauf wurde noch ein mehrstimmiges Lied angestimmt und nach demselben brachte die ganze Versammlung ein dreimaliges Hoch aus auf ihren so sehnlichst begehrten Seelsorger, der seit anderthalb Jahren des Bekanntseins so alle Herzen für sich gewonnen.

Quelle: Rigasche Zeitung (22.08.1881.)

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Aus Rutzau schreibt man uns: Ein solennes Doppel - Familienfest hat am 22. Octbr. s. c. auf dem Pastorate zu Rutzau stattgefunden. Der in seiner Gemeinde sehr beliebte und allgemein gerühmte Kanzelredner, Herr Pastor Riemschneider zu Rutzau uud Heiligen-Aa feierte im Kreise seiner Familie und der ihm Näherstehenden seinen Geburtstag und seine Silberhochzeit! Abends wurde ein hübsches Feuerwerk abgebrannt.

Quelle: Libausche Zeitung (07.11.1885.)

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Rutzau. Pastor Riemschneider +. Freitag, den 9. Februar, verstarb, der "Lib. Ztg." zufolge, in Rutzau an Altersschwäche Herr Karl Riemschneider, Pastor zu Rutzau und Heiligen Aa. Der Heimgegangene wurde am 22. Oktober 1833 geboren und war zuerst Pastor in Bathen und seit 1881 in Rutzau. Pastor Riemschneider erfreute sich in seiner Gemeinde großer Beliebtheit als edler wahrer Freund der Armen und vorzüglicher Kanzelredner. Selbst in den stürmischen Zeiten der Revolution wagte niemand gegen den ehrwürdigen Seelsorger das Wort oder gar die Hand zu erheben. Sein Andenken wird in der Gemeinde und bei allen Freunden und Bekannten in Ehren gehalten werden.

Quelle: Rigasche Zeitung (14.02.1907.)

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Kurland. Grobinscher Kreis. Pastor Karl Riemschneider zu Rutzau und Heiligen Aa ist am 9. Februar in hohem Alter heimgegangen. Seit 1881 amtierte er in Rutzau und erfreute sich in seiner Gemeinde als Seelsorger, Kanzelredner und
Mensch großer Beliebtheit. Selbst in den stürmischen Zeiten der Revolution wagte, wie die "Lib. Ztg." hervorhebt, niemand gegen den ehrwürdigen Seelsorger das Wort oder gar die Hand zu erheben. Sein Andenken wird in der Gemeinde und bei allen Freunden und Bekannten in Ehren gehalten werden.

Quelle: Düna Zeitung (15.02.1907.)

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Inland.

Riga, 17. Februar.
Mitteilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Rußland.

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Ein Nekrolog des heimgegangenen Pastors zu Rutzau R i e m s c h n e i d e r, verfaßt von P r o p s t  S p e h г zeichnet mit liebewarmer Hand ein Bild dieses in seiner Art bedeutenden Mannes. Er war nicht vielen der jüngeren Generation bekannt, weil er sehr still und zurückgezogen lebte. Aber dennoch werden auch die, die ihn nicht gekannt haben, nach dieser Schilderung bekennen: sie haben einen guten Mann begraben, und seine Freunde und Bekannten werden noch hinzufügen: und uns war er mehr.

Quelle: Düna Zeitung, Nr.39 (17.02.1909.)