Jorge Rafael Videla
- Geburt:
- 02.08.1925
- Tot:
- 17.05.2013
- Zusätzliche namen:
- Jorge Videla, Хорхе Видела, Jorge Rafael Videla Redondo, Хорхе Рафаэль Видела Редондо
- Kategorien:
- , General, Gouverneur, Kriegsverbrecher, Präsident , Soldat, Staatsmann
- Nationalitäten:
- argentinier
- Friedhof:
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Jorge Rafael Videla (* 2. August 1925 in Mercedes, Provinz Buenos Aires; † 17. Mai 2013in Marcos Paz, Provinz Buenos Aires) war ein argentinischer General und DiktatorArgentiniens von 1976 bis 1981.
General Videla übernahm in einer Situation politischen wie wirtschaftlichen Niedergangs mitparamilitärisch operierenden Gruppen und einer Inflation von 2000 % als Chef einer Junta in einem Militärputsch im Jahr 1976 das Amt des Staatspräsidenten. In der Anfangszeit seiner Regierung genoss der als korrekt, höflich und sehr puritanisch beschriebene Mann im bürgerlichen Lager deshalb durchaus Sympathien. Die Junta begann den sogenanntenProzess der Nationalen Reorganisation, wobei sie sich ideologisch auf die „Doktrin der nationalen Sicherheit“ stützte, die ein radikales Vorgehen gegen linke Oppositionelle vorsah.
Videla selbst sah sich als professionellen Militär, der seine Pflicht im Kampf gegen den Terrorismus und – nach den chaotischen Jahren der Regierung von Isabel Perón – zur Wiederherstellung der sozialen Ordnung erfüllte. „Es müssen so viele Menschen wie nötig in Argentinien sterben, damit das Land wieder sicher ist.“ In den folgenden sieben Jahren (1976–83) „verschwanden“ ungefähr 30.000 Oppositionelle infolge der repressiven Maßnahmen des Militärregimes, darunter ca. hundert Deutsche und Deutschstämmige. Videla wurde im März 1981 von seinem Junta-Kollegen Roberto Eduardo Viola abgelöst.
Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, die von Videla persönlich eröffnet wurde, gab sich das Regime betont offenherzig, freundlich und demokratisch. Die weitgehend unkritische Haltung der anderen teilnehmenden Fußballnationen gegenüber dem Militärregime und dem Diktator ist bis heute Gegenstand von Kritik.
1985, zwei Jahre nach Ende der Militärdiktatur, wurde Videla wegen Menschenrechtsverletzungen (Mord, Folter und Entführung) zu lebenslanger Haft verurteilt, aber 1990 durch das Dekret Nr. 2741/90 von Präsident Carlos Menem begnadigt. Wegen seiner Verantwortung für Kindesraub wurde er 1998 erneut inhaftiert; er hatte im Amt die Zwangsadoption von Kleinkindern inhaftierter Oppositioneller angeordnet, die danach zumeist ermordet wurden. 1998 wurde Videla unterHausarrest gestellt, 2001 abermals verhaftet; man beschuldigte ihn nun, während seiner Amtszeit der Kopf einer Verschwörunggegen Oppositionelle gewesen zu sein. Zwischenzeitlich konnte er aber wieder in seine Wohnung im Stadtteil Belgranozurückkehren. Am 10. Oktober 2008 wurde der Hausarrest gegen Videla aufgehoben. Am selben Tag wurde Videla in dieUnidad Penitenciaria 34, ein Militärgefängnis auf dem Campo de Mayo, verlegt.
Am 4. März 2004 beantragte die deutsche Bundesregierung offiziell die Auslieferung des einstigen Diktators und zweier weiterer früherer Militärs aufgrund mehrfachen Mordes an deutschen Staatsbürgern, unter ihnen Elisabeth Käsemann. Der Antrag wurde am 17. April 2007 vom obersten Gerichtshof Argentiniens abgewiesen.
Im Juni 2010 begann in Argentinien erneut ein Prozess gegen die Verantwortlichen der Militärdiktatur, darunter auch Videla und der ehemalige General Luciano Benjamín Menéndez.[2] Videla übernahm im Verlauf des Prozesses die volle Verantwortung für Verbrechen, die unter seiner Herrschaft begangen worden sind.[3] Am 22. Dezember 2010 wurde Videla gemeinsam mit Menéndez und 14 weiteren Tätern erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.[4] Die Strafe muss Videla in einer gewöhnlichen Haftanstalt verbüßen.[5][6]
Ab dem 28. Februar 2011 stand Videla abermals, dieses Mal gemeinsam mit Reynaldo Bignone, vor Gericht. Dort wurde der Vorwurf des mehrfachen Kinderraubs durch den angeordneten Entzug von Neugeborenen von den leiblichen Müttern und die anschließende Weitergabe der Kinder an Familien argentinischer Militärangehöriger verhandelt.[7] Anfang Juli 2012 wurde Videla vom Bundesgericht in Buenos Aires zu einer Haftstrafe von 50 Jahren verurteilt.[8]
Vermächtnis [Bearbeiten]
Bis zum 24. März 2004 hing ein Bild Videlas offiziell unter den Porträts in einer Galerie der nationalen Offiziershochschule Argentiniens, dem Colegio Militar de la Nación, bevor es dort im Beisein des Staatspräsidenten Néstor Kirchner abgenommen wurde.[9]
Literatur [Bearbeiten]
- Ceferino Reato: Disposición final.[10] Editorial Sudamericana, Buenos Aires 2012, ISBN 978-950-07-3880-4.
Ursache: wikipedia.org
Keine Orte
Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Emilio Eduardo Massera | Gleichgesinnte | ||
2 | Orlando Ramón Agosti | Gleichgesinnte | ||
3 | Roberto Eduardo Viola | Gleichgesinnte | ||
4 | Anibal Gordon | Gleichgesinnte | ||
5 | Ramón Camps | Gleichgesinnte | ||
6 | Augusto Pinochet | Gegner |