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Roman Schuchewytsch

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Geburt:
30.07.1907
Tot:
05.03.1950
Patronym:
Josypowytsch
Zusätzliche namen:
Роман Шухевич, Роман Йосипович Шухевич, Taras Tschuprynka
Kategorien:
General, Kriegsverbrecher, Partisan, Politiker, Soldat
Nationalitäten:
 ukrainisch
Friedhof:
Sankt-Georgs-Kathedrale

    Roman Josypowytsch Schuchewytsch (ukrainisch Роман Йосипович Шухевич; Pseudonym Taras Tschuprynka; * 30. Juni 1907 in Krakowitz, Galizien, Österreich-Ungarn; † 5. März 1950 bei Lemberg) war ein ukrainischer Politiker und Offizier der Ukrainischen Aufstandsarmee (UPA).

    Seine Rolle in der ukrainischen Geschichte und historische Einordnung ist heute sehr umstritten. Im Jahre 2007 wurde ihm vom damals amtierenden Präsidenten Wiktor Juschtschenko posthum der Orden „Held der Ukraine“ verliehen.

    Leben und Karriere

    Jugend

    Roman Schuchewytsch wurde 1907 in Krakowitz in Galizien, damals Teil Österreich-Ungarns, in eine ukrainische Familie geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden verschiedene Versuche einen ukrainischen Nationalstaat zu errichten niedergeschlagen. Galizien gehörte daraufhin zu Polen. Die Eltern Schuchewytschs waren nationalbegeistert, der ukrainische nationalistische Vordenker Jewhen Konowalez lebte zeitweise als Untermieter bei der Familie.

    Roman Schuchewytsch besuchte das Gymnasium in Lemberg, während seiner Zeit als Gymnasiast wurde er auch Mitglied einer ukrainischen Pfadfinderorganisation. Er war ein begabter Sportler und Sänger, nach seinem Schulabschluss hatte er einige Soloauftritte in der Lemberger Oper, ebenso nahm er an zahlreichen regionalen Sportwettbewerben teil.

    Ukrainischer Nationalismus

    Schuchewytsch wurde jedoch ein zunehmend radikalerer Anhänger der ukrainischen Nationalbewegung, 1925 trat er der paramilitärischen Ukrainischen Militärorganisation bei. Als ein in nationalen Bewegungen engagierter Ukrainer wurde er trotz einer erfolgreich bestandenen Aufnahmeprüfung nicht am Polytechnikum Lemberg angenommen, so dass Schuchewytsch zunächst in Danzig studierte. Nach einem Jahr wurde er dann doch für das Polytechnikum Lemberg zugelassen und kehrte wieder zurück, wo er im Oktober 1926 sein Studium fortsetzte.

    Noch im selben Monat, am 19. Oktober 1926, beteiligte sich der damals 19-jährige Schuchewytsch gemeinsam mit Bohdan Pidhajnyj an einem tödlichen Anschlag auf einen hochrangigen Lemberger Schulbeamten, dem die Ukrainische Militärorganisation die „Polonisierung“ des Schulsystems vorwarf. Dabei soll jedoch sein Mittäter die tödlichen Schüsse abgegeben haben. Die beiden blieben unentdeckt und Schuchewytsch nahm in der Folgezeit an zahlreichen weiteren Sabotageakten teil. Von 1928 bis 1929 leistete er seinen verpflichtenden Militärdienst in der polnischen Armee ab. 1929 schloss er sich der neugegründeten Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) an. 1930 nahm er an zahlreichen Angriffen auf polnisches Eigentum teil, um die polnische Regierung zu Reaktionen zu zwingen und somit die ukrainische Öffentlichkeit zu radikalisieren.

    Schuchewytsch soll in der Folgezeit an der Planung und Durchführung einer Vielzahl weiterer Anschläge durch nationale ukrainische Bewegungen beteiligt gewesen sein, so etwa auch an der Ermordung des moderaten polnischen Politikers Tadeusz Hołówko, der sich für Autonomierechte der Ukrainer innerhalb Polens eingesetzt hatte.

    Nach der Ermordung des polnischen Innenministers Bronisław Pieracki durch die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) kam es zu Razzien gegen Mitglieder der Organisation. Schuchewytsch wurde am 18. Juli 1934 verhaftet und in das polnische Isolierungslager Bereza Kartuska verlegt. Aufgrund mangelnder Beweise kam er im Dezember 1935 wieder frei. Kurz darauf wurde er jedoch erneut inhaftiert, wurde aber 1937 endgültig freigelassen.

    Er gründete daraufhin eine erfolgreiche Werbeagentur namens „Fama“, die eine Fassade für die Aktivitäten der OUN bildete und später auch weitere Geschäftsbereiche erschloss. 1939 beteiligte er sich an einem pro-ukrainischen Staatsstreich in der tschechoslowakischen Karpatenukraine, welche jedoch kurz darauf von Ungarn annektiert wurde. Schuchewytsch war dabei auch an kurzzeitigen Kampfhandlungen gegen ungarische Truppen beteiligt.

    Während des Zweiten Weltkriegs

    Schuchewytsch trat nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs der Legion Ukrainischer Nationalisten bei und kämpfte dort auf der Seite der deutschen Wehrmacht im Bataillon Nachtigall als Offizier und Kommandeur der Einheit. Nach Angaben einiger Historiker soll er sich im Sommer 1941 an Massakern gegen polnische und jüdische Zivilisten in Lemberg beteiligt haben, dies ist jedoch nicht belegt. 1942 war Schuchewytsch mit seinem Bataillon im heutigen Weißrussland stationiert, wo er Partisanen, die sich gegen deutsche Besatzer richteten, bekämpfte. Auch hier werden dem Bataillon Beteiligungen an der Ermordung von Juden nachgesagt. Schuchewytschs Bataillon soll während seines Aufenthaltes in Weißrussland etwa 2.000 Partisanen getötet haben. Es ist jedoch auch nachgewiesen, dass Schuchewytsch persönlich ein jüdisches Mädchen vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten rettete und ihr falsche Papiere besorgte. Ein ehemaliger Mitkämpfer behauptete später, Schuchewytsch habe sogar aktiv versucht, weitere Ausschreitungen der Ukrainischen Aufständischen Armee gegenüber Juden zu verhindern, nachdem er deren Leitung von Dmytro Kljatschkiwskyj übernommen hatte.

    1943 wurde Schuchewytsch, dem deutsche Autoritäten zunehmend misstrauten, von der Gestapo verhaftet. Er konnte aber fliehen und sich der Ukrainischen Aufstandsarmee anschließen. Als deren Kommandeur lieferte er sich noch lange nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Partisanenkämpfe mit sowjetischen Einheiten. Schuchewytsch fiel am 5. März 1950 mit 42 Jahren in einem Gefecht mit der sowjetischen Spezialeinheit MGB (МГБ) 5 in der Nähe von Lemberg.

    Nachwirkung

    Schuchewytschs Rolle in der Ukraine wird heute kontrovers diskutiert. Teile der Bevölkerung, besonders im Westen des Landes, würdigen heute Schuchewytsch, ähnlich wie den ebenfalls sehr umstrittenen Stepan Bandera, als eine Art „Nationalheld“. Hervorgehoben wird dabei sein Einsatz für die Errichtung eines ukrainischen Nationalstaats und für ukrainische Belange.

    Seit der Unabhängigkeit der Ukraine gibt es zahlreiche Briefmarken und Gedenkmünzen mit Bildern von Roman Schuchewytsch, Denkmäler wurden errichtet und einige westukrainische Städte, darunter auch Lemberg, ernannten ihn posthum zum Ehrenbürger.

    Große Teile der ukrainischen Bevölkerung, besonders im Osten des Landes, lehnen ihn jedoch als „Nazi-Kollaborateur“ ab und fordern eine „Entheroisierung“ Schuchewytschs.

    Im Jahre 2007 wurde er von Präsident Wiktor Juschtschenko posthum als „Held der Ukraine“ ausgezeichnet. Diese Entscheidung wurde insbesondere auch von der polnischen Öffentlichkeit kritisiert. Die Auszeichnung wurde ihm am 21. April 2010 von einem Gericht in Donezk als unrechtmäßig wieder aberkannt, was aber rechtlich nicht bindend ist, sodass er nach wie vor diesen Titel trägt.

    Familie

    Sein Sohn Jurij Schuchewytsch (* 1933) ist heute Parlamentsabgeordneter in der Ukraine.

    Ursache: wikipedia.org

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          NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
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