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Sydney Pollack

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Geburt:
01.07.1934
Tot:
26.05.2008
Mädchenname:
Sydney Irwin Pollack
Zusätzliche namen:
Sydney Pollack, Сидни Поллак, Sidnejs Pollaks, Sydney Irwin Pollack
Kategorien:
Filmproduzent, Filmregisseur, Schauspieler
Nationalitäten:
 amerikaner, jude
Friedhof:
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Sydney Irwin Pollack (* 1. Juli 1934 in Lafayette, Indiana; † 26. Mai 2008 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, -produzent und Schauspieler.

Biographie 

Pollacks Eltern, der Apotheker David Pollack und dessen Frau Rebecca, geb. Miller, waren russische, jüdische Einwanderer, die sich an der Purdue University kennengelernt hatten. Er wuchs in Brooklyn auf und nahm später Schauspielunterricht am angesehenen New Yorker Neighborhood Playhouse School of the Theatre bei Sanford Meisner, zunächst zwei Jahre lang als Schauspielschüler. Danach war er fünf Jahre lang Meisners Assistent. Anschließend arbeitete er Anfang der 1960er Jahre als Bühnen- und Fernsehdarsteller. Später wurde er Professor an der New Yorker Universität und Fernsehregisseur.

Sein Leinwanddebüt als Filmschauspieler gab er 1962 mit dem Kriegsfilm Hinter feindlichen Linien, bei dem auch Robert Redford debütierte. Seitdem waren beide befreundet und Redford war in zahlreichen Filmen Pollacks Hauptdarsteller, nachdem Pollack hinter die Kamera gewechselt hatte. Pollack gehört neben John Frankenheimer, der ihm den Wechsel ins Regiefach nahelegte, Franklin J. Schaffner, George Roy Hill und Martin Ritt, zu den Filmemachern, die Anfang der 1960er Jahre vom Fernsehen ins Kino drängten und dort für frischen Wind sorgten. 1965 debütierte er mit dem Psychodrama Stimme am Telefon als Kinoregisseur, weitere 19 Spielfilmproduktionen folgten. 1985 erreichte er mit dem mit insgesamt sieben Oscars ausgezeichneten Liebesdrama Jenseits von Afrika den Höhepunkt seines Schaffens.

Pollack galt als einer der intelligentesten Regisseure, der vor allem bei Schauspielern sehr beliebt war. Er war in vielen Genres tätig, er drehte Western (Jeremiah Johnson) ebenso wie Literaturverfilmungen (Jenseits von Afrika), Politthriller (Die drei Tage des Condor), Melodramen (Begegnung des Schicksals) und Komödien (Tootsie). Pollack war einer der erfolgreichsten Vertreter der konservativen Hollywood-Ästhetik, trotz der konventionellen Bildersprache prägte er jedem Film seinen eigenen Stil auf und zeigte darüber hinaus auch moralisches Engagement.

 Er selbst äußerte darüber lakonisch: „It is not impossible to make mainstream films which are really good.“ Zu seiner letzten Regiearbeit wurde der Dokumentarfilm Sketches of Frank Gehry aus dem Jahr 2005, an dem er auch als Kameramann mitwirkte. Neben Gehrys Bauwerken dokumentiert der Film auch ein Stück die 40 Jahre währende Freundschaft mit Frank Gehry. Pollack wurde dreimal für einen Oscar nominiert; 1986 erhielt er für Jenseits von Afrika den Oscar als bester Regisseur.

Seine Filme sind in der Regel bittere Liebesgeschichten ohne glücklichen Ausgang. Sie bevorzugen eine dramaturgische Kreisstruktur, in deren Verlauf sich der Held auf dem Weg zur Selbsterkenntnis mit einem grundsätzlich feindlichem Gesellschaftsumfeld auseinanderzusetzen hat. Ein Beispiel für diese Kreisstruktur ist der frühe This Property is Condemned, der nach einer langen Rückblende nicht nur symbolisch am Ende auf die an dem Ort vorbeiführenden Bahnschienen zurückkehrt.

In Jeremiah Johnson wird der von Redford gespielte Trapper in der zweiten Filmhälfte spiegelbildlich mit den Ereignissen des Beginns konfrontiert. Weitere Beispiele für bittere Liebesgeschichten finden sich in The Way We Were, in dem die Paarbeziehung zwischen der jüdischen Marxistin und Studentin Katie Morosky (Barbra Streisand) und dem gutaussehenden Studenten aus reichem HausHubbell Gardner (Redford) nicht funktioniert, HavanaOut of Africa oder auch Three Days of the Condor, in dem die kurzzeitige Begegnung zwischen dem CIA-Mitarbeiter Joseph „Condor“ Turner (Redford), der die Fotografin Kathy Hale (Faye Dunaway) auf seiner Flucht vor dem Geheimdienst als Geisel genommen hat, eine intensive Momentaufnahme bleibt.

Pollack war seit 1958 mit der Schauspielerin Claire Griswold verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Am 26. Mai 2008 verstarb Sydney Pollack an Magenkrebs, der neun Monate zuvor diagnostiziert worden war.

Filmografie 

Als Regisseur 

  • 1965: Stimme am Telefon (The Slender Thread)
  • 1966: Dieses Mädchen ist für alle (This Property Is Condemned)
  • 1968: Mit eisernen Fäusten (The Scalphunters)
  • 1968: Der Schwimmer (The Swimmer)
  • 1969: Das Schloss in den Ardennen (Castle Keep)
  • 1969: Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß (They Shoot Horses, Don't They?)
  • 1972: Jeremiah Johnson
  • 1973: So wie wir waren (The Way We Were)
  • 1975: Yakuza (The Yakuza)
  • 1975: Die drei Tage des Condor (The Three Days of the Condor)
  • 1977: Bobby Deerfield
  • 1979: Der elektrische Reiter (The Electric Horseman)
  • 1981: Die Sensationsreporterin (Absence of Malice)
  • 1982: Tootsie
  • 1985: Jenseits von Afrika (Out of Africa)
  • 1990: Havanna
  • 1993: Die Firma (The Firm)
  • 1995: Sabrina
  • 1999: Begegnung des Schicksals (Random Hearts)
  • 2005: Die Dolmetscherin (The Interpreter)
  • 2005: Sketches of Frank Gehry (Dokumentarfilm)

Als Schauspieler

  • 1962: Hinter feindlichen Linien (War Hunt) – Regie: Denis Sanders
  • 1982: Tootsie
  • 1992: The Player – Regie: Robert Altman
  • 1992: Der Tod steht ihr gut – Regie: Robert Zemeckis
  • 1992: Ehemänner und Ehefrauen – Regie: Woody Allen
  • 1998: Zivilprozess (A Civil Action) – Regie: Steven Zaillian
  • 1999: Eyes Wide Shut – Regie: Stanley Kubrick
  • 2002: Spurwechsel (Changing Lanes) – Regie: Roger Michell
  • 2005: Die Dolmetscherin (The Interpreter)
  • 2006: Ein perfekter Platz (Fauteuils d'orchestre)
  • 2007: Entourage (TV Serie)
  • 2007: Die Sopranos (The Sopranos) – Regie: Alan Taylor
  • 2007: Michael Clayton
  • 2008: Verliebt in die Braut (Made of Honor)

Auszeichnungen

  • 1966 – Emmy Award für die Regie einer Episode der Fernsehserie Bob Hope presents the Chrysler Theatre
  • 1970 – Oscarnominierung für die beste Regie für Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss
  • 1983 – Oscarnominierung für die beste Regie für Tootsie und als Produzent für die Kategorie bester Film
  • 1986 – Berlinale Kamera
  • 1986 - Golden Globe Award Bester Film – Drama für Jenseits von Afrika
  • 1986 – Oscars für den besten Film und die beste Regie für Jenseits von Afrika
  • 2002 – Ehren-Leopard für sein Lebenswerk auf dem Filmfestival von Locarno
  • 2008 – Oscarnominierung als Produzent für Michael Clayton

Weblinks

 

  • Literatur von und über Sydney Pollack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Sydney Pollack in der Internet Movie Database (englisch)
  • Sydney Pollack im All Movie Guide (englisch)
  • Sydney Pollack-Biografie bei „Who's Who“
  • Sydney-Pollack-Biografie in der NNDB
  • David Walsh: „Zum Tod von Filmregisseur Sydney Pollack (1934-2008)“, 28. Juni 2008
  • „An Appraisal. Sydney Pollack, Filmmaker New and Old“, New York Times, 28. Mai 2008, mit weiteren Links und Diaschau

Ursache: wikipedia.org

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