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Upton Beall Sinclair

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Geburt:
20.09.1878
Tot:
25.11.1968
Zusätzliche namen:
Upton Beall Sinclair, Эптон Билл Синклер, Эптон Билл Синклер-младший, Аптон Билл Синклер
Kategorien:
Figur des öffentlichen Lebens, Gouverneur des US-Bundesstaates, Journalist, Politiker, Schriftsteller
Nationalitäten:
 amerikaner
Friedhof:
Washington, Gravesite of Upton Sinclair

Upton Beall Sinclair (* 20. September 1878 in Baltimore, Maryland; † 25. November 1968 in Bound Brook, New Jersey) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Sein Werk erstreckt sich über verschiedene Literaturgattungen und thematisiert Sozialkritik in vielerlei Form. Insbesondere Anfang des 20. Jahrhunderts genoss er in den Vereinigten Staaten, aber auch im deutschsprachigen Raum große Popularität. Seit 1915 lebte er in Pasadena, Kalifornien, dann in Buckeye, Arizona. Er war insgesamt dreimal verheiratet. Sinclair wurde in Deutschland durch zahlreiche Übersetzungen bekannt.

Jugend und Ausbildung

Sinclair wuchs unter ungewöhnlichen Umständen auf: Sein Vater war Alkoholiker, der Alltag durch bittere Armut geprägt. Bei seinen Großeltern in New York wiederum konnte Sinclair das Leben vermögender Amerikaner kennenlernen. So begegnete er früh den beiden extremen Positionen der amerikanischen Gesellschaft.

Um sein Studium am New York City College zu finanzieren, schrieb er Witze, Groschenromane und Erzählungen für Magazine und Zeitungen. Damit war er so erfolgreich, dass er sich das Studium an der renommierten Columbia Universität erlauben konnte.

„The Jungle“ als Durchbruch

Sein Roman „The Jungle“ (dt. Titel zunächst „Der Sumpf“, später: Der Dschungel) von 1906, der sich mit den Lebensumständen in der amerikanischen Fleischkonserven-Industrie in den Union Stock Yards Chicagos beschäftigte, führte zu allgemeinem Aufsehen in der Öffentlichkeit und veranlasste schließlich die Durchsetzung eines speziellen Gesetzes zur Inspektion der Schlachthöfe zwecks Aufrechterhaltung der Hygiene und des Lohnniveaus. Damit wurden die Arbeitsbedingungen jedoch nur zeitweilig verbessert.

1914 wirkte Sinclair an der Verfilmung seines Romans mit.

Sozialpolitische Ambitionen

Nachdem er The Jungle veröffentlicht hatte, investierte er ca. 30.000 $ seines Lohns in die Helicon Home Colony, eine utopische Kommune in New Jersey. Diese brannte jedoch bereits vier Monate später nieder.

Theodore Roosevelt prägte für ihn und andere sozialkritische Autoren den Schimpfnamen Muckraker (= Schmutzaufwühler, Nestbeschmutzer), was ihn jedoch nicht daran hinderte, Sinclairs Argumente zu nutzen, wenn sie seinem eigenen Reformkurs dienen konnten. Der Begriff muckraking wird auch heute noch in der amerikanischen Alltagssprache für sozialkritische Literatur und Enthüllungsjournalismus genutzt.

Mehrmals kandidierte Sinclair für politische Posten, so 1906 und 1920 als Mitglied der Sozialistischen Partei für das Repräsentantenhaus sowie 1922 für den Senat. 1926 und 1930 trat er als Sozialist ohne Erfolgschancen bei der Gouverneurswahl in Kalifornien an. Zusammen mit seiner zweiten Frau, Mary Craig, finanzierte er 1930/31 Sergei Eisensteins Film ¡Qué viva México!.

1934 wechselte Sinclair zur Demokratischen Partei und errang deren Nominierung für die Wahlen zum Gouverneur von Kalifornien. Sein Wahlprogramm umfasste unter anderem einen Sozialplan, der als EPIC (End Poverty in California) bekannt wurde. Trotzdem unterlag er dem republikanischen Amtsinhaber Frank Merriam mit 38:49 Prozent der Stimmen.

Als Autor war Sinclair ständig um die Anprangerung sozialer Missstände bemüht. Sein Rang als Journalist und Sozialreformer blieb unbestritten. Seine größte Anerkennung fand er − mit Ausnahme der kurzen Zeit, wo er dank The Jungle auch in den USA allgemein populär war − in Europa. In der deutschsprachigen Linken wurde er viel gelesen, und seine Gestalt des braven, disziplinierten Parteiaktivisten Jimmie Higgins wurde zeitweilig geradezu sprichwörtlich. Aufgrund seiner politischen Exposition musste Sinclair allerdings seine Dramen, Romane, Kinderbücher und politisch-soziologischen Untersuchungen in den Vereinigten Staaten teilweise selbst verlegen.

Zitat

  • Der Kinofilm eint und vereinheitlicht die Welt. Das heißt: er amerikanisiert sie. (Sinclair 1917)

Ehrungen

Erst 1943 wurde Sinclair der Pulitzer-Preis zugesprochen für Dragon's Teeth, den 3. Roman einer mehrbändigen Serie, die den Helden Lanny Budd abenteuerlich durch das Zeitgeschehen von 1913 bis 1949 führt. Albert Einstein widmete ihm folgende Zeilen: Wen ficht der schmutzigste Topf nicht an ?/ Wer klopft der Welt auf den hohlen Zahn ? / Wer verachtet, was heute / und schwört auf das Morgen ? /... Der Sinclair ist der tapfere Mann / Wenn einer, dann ich es bezeugen kann ! Im Jahr 1937 schrieb er ihm das Gedicht: Ist denn dein Kampfesmut gar nicht zu zügeln ? / Gilt es auch nur, ein altes Weibchen zu verprügeln ? / Halt ein, mein Freund, es gibt weit ernst're Ziele / Wo Heldentum vonnöten im Gewühle! Die beiden hatten sich von Anfang der 1930er bis Mitte der 1950er Jahre viele Briefe geschrieben, die im Einstein-Archiv lagern.

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Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Mary SinclairMary SinclairEhefrau12.02.188226.04.1961
        2Winston ChurchillWinston ChurchillBekanntschaft30.11.187424.01.1965
        3Franklin D.  RooseveltFranklin D. RooseveltBekanntschaft30.01.188212.04.1945
        4Josef StalinJosef StalinBekanntschaft18.12.187805.03.1953
        5Maxim GorkiMaxim GorkiBekanntschaft28.03.186818.06.1936
        6Romain RollandRomain RollandBekanntschaft29.01.186630.12.1944
        7George Bernard ShawGeorge Bernard ShawBekanntschaft26.07.185602.11.1950
        8Herbert George  WellsHerbert George WellsBekanntschaft21.09.186613.08.1946
        9Henri  BarbusseHenri BarbusseBekanntschaft17.05.187330.08.1935
        10Sergei   EisensteinSergei EisensteinBekanntschaft22.01.189811.02.1948
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