Coco Chanel
- Дата народження:
- 19.08.1883
- Дата смерті:
- 10.01.1971
- Дівоче прізвище персони:
- Gabrielle Bonheur Chanel
- Додаткові імена:
- Gabriela Šanele, Gabrielle Bonheur "Coco" Chanel, Bonī "Koko", Габриэль Шанель, , Коко
- Категорії:
- Модель, Художник
- Гробниця місце:
- Grób na Cmentarzu Bois-de-Vaux
- Кладовище:
- Bois-de-Vaux, Lausanne
Coco Chanel (eigentlich Gabrielle Bonheur Chanel; * 19. August 1883 in Saumur, Pays de la Loire; † 10. Januar 1971 in Paris) war eine französische Modedesignerin. Sie begründete das Modeimperium Chanel und gilt als herausragende Persönlichkeit der Mode-Geschichte. Ihr Einfluss auf die Haute Couture war von solch außerordentlicher Güte, dass die US-Zeitschrift Time Magazine sie als einzige Person dieser Berufsgruppe auf ihre Liste der 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts setzte.
Ab 1916 war sie Wegbereiterin einer funktionellen Damenmode mit wadenlangem Rock, lose gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt. In den 1920er Jahren kreierte Coco Chanel das „Kleine Schwarze“. 1922 brachte sie das Parfum Chanel Nº 5 auf den Markt. Ab Mitte der 1950er Jahre wurde ihr Chanel-Kostüm mit einem losen, meist bordierten Jäckchen und einem ausgestellten Rock weltbekannt.
Werdegang als SchneiderinCoco Chanel brachte über ihre Kindheit und Jugend immer wieder beschönigende Versionen in Umlauf. Gesichert scheint, dass sie als zweite uneheliche Tochter des Hausierers Albert Chanel und der Jeanne Devolle in Saumur an der Loire (Anjou) geboren wurde. (Ein Standesbeamter trug 1883 ihren Nachnamen fälschlicherweise als Chasnel ein und ignorierte auch ihre uneheliche Geburt.) Erst 1884 heirateten ihre Eltern. Sie hatte fünf Geschwister, zwei Schwestern, Julia (* 1882) und Antoinette (* 1887), sowie drei Brüder, Alphonse (* 1885) und Lucien (* 1889) sowie Augustin (* 1891), der nach wenigen Monaten verstarb.
Gabrielles Mutter starb früh; das junge Mädchen verbrachte daher sechs Jahre im Waisenhaus des katholischen Klosters Aubazine, wo sie den Beruf der Näherin erlernte. Nach den Kirchenfenstern des Klosters soll sie später das ineinander verschränkte Logo „CC“ entwickelt haben. Danach erhielt Gabrielle zwei Jahre Unterricht im Pensionat Notre-Dame der Stiftsdamen von Saint Augustin in Moulins in der Auvergne. Mit 20 Jahren arbeitete sie als Angestellte in einem Aussteuer- und Babyartikelgeschäft und nahm auch privat Aufträge als Schneiderin an.
Zu dieser Zeit trat Gabrielle Chanel als Sängerin im Rotonde in Moulins auf, wo sie vor allem zwei Lieder vortrug: Qui qu’a vu Coco? und Ko-Ko-Ri-Ko. Es wird vermutet, dass ihr Spitzname „Coco“ aus dieser Zeit stammt, da das Publikum, vor allem die Offiziere des Jägerregiments von Moulins, sie wegen der beiden Lieder „Coco“ riefen.
1904 lernte sie den Pariser Industriellensohn Etienne Balsan (1880–1953) kennen, der sie in die Gesellschaft einführte und mit dem sie von 1906 bis 1910 in Royallieu bei Compiègne zusammenlebte. Mit seiner finanziellen Unterstützung und der Wohnung, die er ihr zur Verfügung stellte, eröffnete sie 1910 in Paris ein Hutatelier.
UnternehmensgründungMit einer Bürgschaft und einem Kredit ihres nächsten Geliebten – es handelte sich um den britischen Bergwerksbesitzer Arthur („Boy“) Capel († 21. Dezember 1919) – eröffnete sie 1911 in Paris ihr erstes Modehaus und 1913 im Seebad Deauville eine Boutique. 1915 besaß sie Modesalons in Paris und Biarritz, entwarf schlichte, locker umspielende Kleider aus Baumwolljersey und kreierte damit eine neue und funktionale Mode mit klaren Linien statt der bisher üblichen Verzierungen.
Ihr Geschäft wuchs schnell. Schon 1916 beschäftigte sie 300 Näherinnen, konnte ihre Schulden bei Capel begleichen und ihre Unabhängigkeit sicherstellen. Im gleichen Jahr erklärte die amerikanische Vogue Chanels Mode zum „Inbegriff der Eleganz“. Ihre Mode unterschied sich durch ihre Zurückhaltung deutlich von der ihrer Konkurrenten. Als ihr Betrieb 1936 bestreikt wurde, hatte sie etwa 4000 Angestellte.
FreundschaftenAls Stern am Pariser Modehimmel ihrer Zeit zählte sie viele berühmte Künstlerinnen und Künstler zu ihren Freunden, darunter Jean Cocteau, Sergej Diaghilew, Igor Strawinsky, Pablo Picasso, Colette, Max Jacob, Misia Sert und später Romy Schneider, aber auch Persönlichkeiten wie Winston Churchill.
Sie soll zahlreiche Liebschaften gehabt haben, darunter 1921 eine kurze Affäre mit Igor Strawinsky und 1921/1922 eine Liaison mit Großfürst Dmitri Pawlowitsch Romanow, dem Neffen des Zaren. 1922–1924 war der Dichter Pierre Reverdy ihr Begleiter, und von 1924 bis 1930 war sie mit Hugh Grosvenor, 2. Duke of Westminster (1879–1953), liiert. 1932 begann sie eine Beziehung mit Paul Iribe, der 1935 an Herzversagen starb.
BesatzungszeitNach Beginn der deutschen Besetzung begegnete sie in ihrem damaligen Wohnsitz, dem Hotel Ritz in Paris, Hans Günther von Dincklage, einem Sonderbeauftragten des Reichssicherheitshauptamts in Frankreich, der ihr Liebhaber wurde. Mit ihm fädelte sie später die Operation Modellhut ein, bei der sie Churchill zu Gesprächen mit den Deutschen über ein Kriegsende überreden sollte. Die Aktion scheiterte daran, dass Churchill sich eine Lungenentzündung zuzog.
Im August 2011 wurde Gewissheit, dass Coco Chanel während der Besatzungszeit mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet hatte, um einen größeren Anteil an ihrer Firma zu erhalten. Damals gehörte die Firma mehrheitlich der jüdischen Familie Wertheimer, deren Anteile dann von den Nationalsozialisten „arisiert“ wurden. Chanel wandte sich mit einem Brief an die nationalsozialistische Regierung, um das Eigentum für sich zu beanspruchen. Die Nazis übertrugen die Firma und vergangene Gewinne an Chanel, womit sie die reichste Frau der Welt wurde.
NachkriegszeitNach Ende des Zweiten Weltkriegs fiel sie in Ungnade und wurde als Kollaborateurin verhaftet, anschließend lebte sie im Schweizer Exil.
Wieder nach Paris zurückgekehrt, arbeitete Coco Chanel an ihrem Comeback. Einige Quellen vermuten, dass der inzwischen moderne „New Look“ von Christian Dior, den sie als Rückfall in die Zeit des Korsetts betrachtet haben soll, ihre Motivation gewesen sei. Ihre Rückkehr in die Modewelt wurde von ihrem alten Partner Pierre Wertheimer finanziert. Wertheimer stimmte dabei dem ungewöhnlichen Vorschlag Coco Chanels zu, ihre gesamten Ausgaben – wie hoch diese auch immer ausfallen sollten – bis zu ihrem Tod zu übernehmen.
Im Februar 1954 eröffnete sie – inzwischen 71-jährig – nach 9 Jahren Pause ihr Geschäft mit einer neuen Kollektion, die von der Presse höhnisch kommentiert wurde. Nachdem jedoch das Life-Magazin ein Jahr später die Eleganz ihrer Wollkostüme gewürdigt hatte, begann der Siegeszug des Chanel-Kostüms.
Coco Chanel starb am 10. Januar 1971, einem Sonntag, in ihrer Suite im Pariser Hotel Ritz, die sie nie aufgegeben hatte. Bis zuletzt hatte sie trotz ihres hohen Alters beweglich und fleißig an einer nächsten Kollektion gearbeitet, angeblich litt sie aber an Durchblutungsstörungen ihres Kopfes. Die letzten Worte der 87-Jährigen sollen gelautet haben: „So stirbt man also.“
An der Trauerfeier in der Pariser Madeleine-Kirche nahmen die Modeschöpfer Yves Saint-Laurent und André Courrèges, ihre Mannequins in Chanel-Kostümen und zahlreiche wohlhabende Kundinnen teil. Der Sarg wurde nach dem Gottesdienst in die Schweizer Stadt Lausanne überführt, wo Coco Chanel auf dem Cimetière du Bois-de-Vaux beigesetzt wurde.
Werke
Coco Chanel behauptete gern: „Ich habe die Frauen aus dem Korsett befreit.“ Es war aber Paul Poiret, der erstmals Mode ohne Korsett schuf; Chanel bezeichnete seine Mode jedoch als „barbarisch“. Ihre bevorzugten Farben waren Schwarz, Weiß und Beige. In den 1920er Jahren erfand sie das Cocktailkleid, das als Kleines Schwarzes bekannt wurde. Sie kürzte die Röcke auf eine damals skandalöse Länge knapp unterhalb des Knies und entwarf neuartige gestrickte Badeanzüge mit Bewegungsfreiheit, die am Oberschenkel endeten und unter denen Shorts hervorlugten.
Sie verwendete für eine sportlichere Linie erstmals körperbetonende Jerseystoffe. Das berühmte Chanel-Kostüm aus Tweed avancierte für die Geschäftsfrau weltweit zum Standard. Das Kostüm war oft mit schwarzem Besatz und Goldknöpfen verziert und wurde gern mit langen Perlenketten als Modeschmuck getragen.
Weitere Beiträge zur Damenmode waren Hosen für Frauen, Strickensembles (Twinset), Schuhe mit Fersenriemen (Slingpumps oder auch Slingbacks genannt) und gesteppte Handtaschen mit Schulterkette. Hinzu kam die Etablierung auffälligen Modeschmucks anstelle von echtem Schmuck.
Zusammen mit dem Parfümeur Ernest Beaux kreierte sie 1921 Chanel Nº 5. Es war das erste populäre Parfüm, das nicht nach Blumen roch, sondern von einer Aldehydnote dominiert wurde.
Im Metropolitan Museum of Art in New York, das die umfangreichste Modesammlung der Welt beherbergt, findet man Coco Chanels Evening Ensemble von 1936.
Wie keine andere Modeschöpferin prägte Coco Chanel die Mode des 20. Jahrhunderts und hatte einen erheblichen Anteil an der Entwicklung von Paris zu einem Modezentrum. Markenzeichen der Firma Chanel ist das verschränkte Doppel-C. Das Chanel-Logo wurde vom Eigentümer des Château de Crémat entwickelt. Im üblichen Chanel-Farbschema Schwarz und Weiß und einer von Chanels wichtigsten Designrichtlinien folgend – simplicity is the keynote of all true elegance – entstand eines der bekanntesten Markenzeichen der Welt.
Das Modehaus nach Chanels Tod
Die Jahre nach dem Tod der Stilikone Coco Chanel verliefen immer noch mit rasantem Erfolg für das Modelabel. Im Jahr 1974 kam das Eau de Toilette Cristalle heraus und im darauffolgenden Jahr 1975 brachte die Modefirma eine Pflege- und Kosmetik-Serie namens Beauté auf den Markt. Im Jahr 1981 kam der zweite Herrenduft namens Antaeus in den Handel. Doch generell konnte das Modehaus Chanel nach ihrem Tod nicht an die Erfolge unter Coco Chanels Leitung anknüpfen. Es geriet in den wenig schmeichelhaften Ruf, Mode für reiche ältere Damen zu kreieren.
Das änderte sich erst 1983, als Karl Lagerfeld begann, Mode für Chanel zu entwerfen und dem Haus wieder zu seinem früheren Ruhm zu verhelfen. Alleiniger Eigentümer ist nun die Familie Wertheimer. 1984 wurde das Parfüm Coco lanciert, das weltweite Erfolge feierte. Ebenso erfolgreich gestalteten sich die Modekreationen von Karl Lagerfeld, die 1986 mit der Auszeichnung „Goldener Fingerhut“ für die Haute Couture-Kollektion für den Herbst- und Winter 1986 geehrt wurden.
Filme
- Einzigartige Chanel. (Originaltitel: Chanel Solitaire). Spielfilm, Frankreich, 1981, Buch und Regie: George Kaczender. In der internationalen Produktion, die einzelne Stationen aus dem Leben der Modeschöpferin beleuchtet, verkörpert die Ikone die Französin Marie-France Pisier an der Seite von Timothy Dalton, Rutger Hauer, Brigitte Fossey und Karen Black.
- Chanel Chanel. Dokumentation, Großbritannien, 1986, 62 Min., Buch und Regie: Eila Hershon und Roberto Guerra, Produktion: Phaidon, Vertrieb: Arthaus Musik 2009, ISBN 978-3-939873-32-7
- Coco Chanel. Biografiedrama in 2 Teilen à 90 Min., Frankreich, Italien, Großbritannien, 2008, Buch und Regie: Christian Duguay, Produktion: arte France, deutsche Erstsendung: 3. März 2013 bei arte, Inhaltsangabe von arte, mit der slowakischen Schauspielerin Barbora Bobuľová als junge Coco Chanel und mit Shirley MacLaine als Chanel nach dem 2. Weltkrieg.
- 2009 wurden von der französischen Regisseurin Anne Fontaine Coco Chanels Jugendjahre mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt. Die Filmbiographie Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft (Originaltitel: Coco avant Chanel) nach dem Buch von Edmonde Charles-Roux behandelt den Aufstieg eines mittellosen Waisenmädchens aus der französischen Provinz zur größten Ikone der zeitgenössischen Haute Couture.
- Ebenfalls 2009 wurde der Film Coco Chanel & Igor Stravinsky auf den Filmfestspielen in Cannes vorgestellt. Er beginnt 1913 mit dem berühmten Opernskandal von Igor Strawinskis Le Sacre du Printemps und schildert im Weiteren die Liebesbeziehung von Chanel mit dem verheirateten Komponisten. In der Regie von Jan Kounen sind in den Hauptrollen die Französin Anna Mouglalis und der Däne Mads Mikkelsen zu sehen. In Deutschland wurde der Spielfilm erstmals im September 2009 auf dem Filmfest Hamburg präsentiert, der deutsche Kinostart folgte am 15. April 2010.
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