Bolesław Bierut
- Geburt:
- 18.04.1892
- Tot:
- 12.03.1956
- Zusätzliche namen:
- Bolesław Bierut, Boļeslavs Beruts, Болеслав Берут, Яновский, Иванюк, Томаш, Беньковский, Рутковский
- Kategorien:
- , Kommunist, Präsident , Staats-und KP-Chef
- Nationalitäten:
- pole
- Monument:
- Grób Bolesława Bieruta
- Friedhof:
- Warszawa, Powązki Military Cemetery
Bolesław Bierut (* 18. April 1892 in Rury Brigidkowskie, Russisches Kaiserreich; † 12. März 1956 in Moskau, UdSSR), war ein polnischer kommunistischer Politiker und von 1944 bis 1956 der stalinistische Diktator der Volksrepublik Polen.
Leben
Bierut wurde 1892 als Sohn eines Dorflehrers im heute zu Lublin gehörigen Rury Brigidkowskie geboren und trat mit zwanzig Jahren in die stark links orientierte sozialdemokratische Splitterpartei „PPS-Lewica“ ein, die sich später zur polnischen Kommunistischen Partei entwickelte. Schon 1927 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Polens. In der Zwischenzeit übte er mehrere Funktionen im linksgerichteten Konsumverein aus und weilte 1925–1926 und 1928–1930 in Moskau, wo er die Parteihochschule der KPdSUbesuchte. In den Jahren 1930–1932 war er als Funktionär der Kommunistischen Internationale in Bulgarien, der Tschechoslowakei und Österreich tätig.
1933 wurde er in Polen zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt, die er im berüchtigten Gefängnis in Rawiczabbüßte. Bereits 1938 wurde er jedoch begnadigt und entlassen. Ironischerweise rettete der Gefängnisaufenthalt sein Leben, denn er entging dadurch den stalinistischen Säuberungen 1936/38, bei denen die gesamte Spitze der relativ kleinen polnischen KP (etwa 30.000 Mitglieder bei einer Bevölkerung von 35 Millionen), soweit sie in die Sowjetunion emigriert war, liquidiert wurde. Bis Kriegsbeginn 1939 arbeitete er dann als Büroangestellter in einer Warschauer Konsumgenossenschaft.
Um sich dem Dienst in der polnischen Armee zu entziehen, floh Bierut aus Warschau nach Ostpolen, das nach dem 17. September 1939 von der Roten Armee okkupiert wurde. Von dort begab er sich nach Kiew, wo er 1940 in die KPdSU eintrat. Im Jahre 1941 zog er nach Minsk und arbeitete dort während der Zeit der deutschen Okkupation beinahe zwei Jahre in der Stadtverwaltung. Auf Stalins Befehl begab er sich 1943 ins deutsch besetzte Warschau und übernahm im Untergrund bald wichtige Funktionen im Zentralkomitee und Generalsekretariat der neu entstehenden polnischen Arbeiterpartei. Ab Dezember 1944 war er Vorsitzender der Provisorischen Regierung Polens.
Am 24. Juli 1945 führte er die polnische Regierungsdelegation bei der Potsdamer Konferenz mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Exilregierung Stanisław Mikołajczyk und Außenminister Wincenty Rzymowski an. Er nivellierte die Zahl der zu vertreibenden Deutschen in den umstrittenen Gebieten auf höchstens anderthalb Millionen; zu diesem Zeitpunkt müssen dagegen noch etwa mindestens vier Millionen Deutsche angenommen werden, während eine weitere Million zurückzukehren versuchte.
Er wurde 1947 vom Sejm zum Staatspräsidenten gewählt und hatte diese Funktion bis 1952 inne. Nach der Umbildung des Staates in eine „Volksrepublik“, wodurch das Präsidentenamt abgeschafft wurde, war er Ministerpräsident; die ganze Zeit blieb er Generalsekretär bzw. Erster Sekretär des ZK. Nach dem sowjetischen Muster wurde er zum Gegenstand des Personenkults.
Im März 1956 fuhr Bierut nach Moskau, um an den Beratungen des XX. Parteitags der KPdSU teilzunehmen. Nachdem er Nikita Chruschtschows Geheimrede über den Personenkult und Stalins Verbrechen gehört hatte, erlitt er einen Herzanfall und verstarb in Moskau. Er erhielt ein Staatsbegräbnis und ein Mausoleum auf dem Powązki-Militärfriedhof in Warschau. Schon bald nach seinem Tod verbreitete sich in Polen die Version, er sei ermordet worden, weil die neue Kremlführung unter Chruschtschow seinen stalinistischen Kurs abgelehnt habe. Wie sein Sohn Jahrzehnte später mitteilte, ist er indes an Nierenversagen gestorben.
Bierut-Dekrete
Die nach ihm von den deutschen Vertriebenenverbänden so genannten Bierut-Dekrete[3] stellten, ähnlich wie die Beneš-Dekrete in der ehemaligenTschechoslowakei, die nach der Potsdamer (Berliner) Konferenz der drei großen Siegermächte 1945 vertraglich zum „Recht“ erhobenen Umsiedlungen,Vertreibungen und Enteignungen der deutschen Bevölkerung in Ostpreußen, Schlesien, Pommern und Ost-Brandenburg unter Straffreiheit.
Literatur
- Czesław Kozłowski: Namiestnik Stalina, Warszawa 1993.
- Izabella Main: President of Poland or „Stalin’s most faithful Pupil“? The Cult of Boleslaw Bierut in Stalinist Poland, in: Balazs Apor unter anderem (Hrsg.):The Leader Cult in Communist Dictatorships. Stalin and the Eastern Bloc, New York 2004, S. 179–193.
Ursache: wikipedia.org
Keine Orte
Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Jan Chyliński | Sohn | ||
2 | Krystyna Bierut-Maminajszwili | Tochter | ||
3 | Janina Górzyńska-Bierut | Ehefrau | ||
4 | Małgorzata Fornalska | Partner | ||
5 | Maria Orsetti | Arbeitskollege | ||
6 | Edward Osóbka-Morawski | Arbeitskollege | ||
7 | Józef Światło | Arbeitskollege | ||
8 | Adam Żebrowski | Mitarbeiter | ||
9 | Czesław Rydalski | Mitarbeiter | ||
10 | Janusz Przymanowski | Mitglieder der gleichen Partei | ||
11 | Władysław Gomułka | Mitglieder der gleichen Partei | ||
12 | Teodor Marchlewski | Mitglieder der gleichen Partei | ||
13 | Henryk Ligięza | Mitglieder der gleichen Partei | ||
14 | Andrzej Kuśniewicz | Mitglieder der gleichen Partei | ||
15 | Kazimierz Dobrowolski | Mitglieder der gleichen Partei | ||
16 | Adam Kuryłowicz | Mitglieder der gleichen Partei | ||
17 | Josef Stalin | Gleichgesinnte | ||
18 | Stanisław Mikołajczyk | Gegner |
18.12.1933 | Bolesław Bierut został skazany na karę 7 lat pozbawienia wolności za współpracę z sowieckim wywiadem
21.06.1945 | End of Trial of the Sixteen in Moscow
The Trial of the Sixteen (Polish: Proces szesnastu) was a staged trial of 16 leaders of the Polish Underground State held by the Soviet Union in Moscow in 1945.
30.06.1946 | Polish people's referendum
The People's Referendum (Polish: referendum ludowe) of 1946, also known as the Three Times Yes referendum (Trzy razy tak, often abbreviated as 3×TAK), was a referendum held in Poland on 30 June 1946 on the authority of the State National Council (order of 27 April 1946). The referendum presented an opportunity for the forces vying for political control of Poland following World War II to test their popularity among the general population. However, the results were forged and the referendum failed to meet democratic standards.
19.01.1947 | Sejmwahl in Polen 1947
Die Parlamentswahl in Polen 1947 fand am 19. Januar 1947 statt. Es waren die ersten Wahlen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Wahlen waren massiv gefälscht und sollten die erfolgte kommunistische Machtergreifung formal legitimierten.
21.06.1949 | Polska - na Konferencji Architektów Partyjnych proklamowano socrealizm w architekturze
Architektura socrealistyczna w Polsce – architektura realizowana w latach 1949-1956 w ramach obowiązującej wówczas doktryny realizmu socjalistycznego, definiowana w tym czasie jako „socjalistyczna w treści i narodowa w formie”