Fidel Castro
- Geburt:
- 13.08.1926
- Tot:
- 25.11.2016
- Burial Datum:
- 04.12.2016
- Zusätzliche namen:
- Fidel Castro, Fidels Kastro, Fidel Castro, Кастро Фидель, Кастро Фидель, , Фидель Алехандро Кастро Рус, Fidel Alejandro Castro Ruz, , Fidel Alejandro Castro Ruz
- Kategorien:
- Kommunist, Mitglied der Regierung, Parlamentsabgeordnete, Revolutionär, Staats-und KP-Chef, Staatsmann, Terroristen
- Nationalitäten:
- kubanisch
- Friedhof:
- Santiago de Cuba, Graveyard Santa Efigenia
Fidel Alejandro Castro Ruz (* 13. August 1926 in Birán bei Mayarí, Provinz Oriente; † 25. November 2016 in Havanna) war ein kubanischer Revolutionär und Politiker. Er war unter anderem Regierungschef, Staatspräsident und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Kubas.
Castro war mit der Bewegung des 26. Juli (M-26-7) die treibende Kraft der kubanischen Revolution, die 1959 zum Sturz des Diktators Fulgencio Batista führte.
Jugend und FamilieFidel Castro wurde am 13. August 1926 oder 1927 als nichteheliches Kind des Zuckerrohrplantagenbesitzers Ángel Castro Argiz und dessen Hausköchin Lina Ruz González geboren. Sein Vater war spanischer Emigrant aus dem galicischen Dorf San Pedro de Láncara. Er kam als Soldat der spanischen Kolonialarmee nach Kuba. Castros Mutter war die Tochter eines Bauern aus der kubanischen Provinz Pinar del Río, der bei Castros Vater angestellt war. Der Vorname Fidel geht auf einen Freund von Castros Vater, Fidel Pino Santos, zurück. Castro hat neben den Brüdern Raúl und Ramón (1924–2016) noch die Schwestern Ángela María („Angelita“), Enma, Juana („Juanita“) und Agustina sowie zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters (Pedro Emilio und Lidia Castro Argota) und mindestens einen weiteren Halbbruder aus einer außerehelichen Beziehung seines Vaters.
Das erste offizielle Dokument ist eine Taufurkunde aus dem Jahr 1935, die auf den Namen „Fidel Hipólito Ruz González“ ausgestellt ist. Er trägt dort beide Nachnamen der Mutter, da er als nichteheliches Kind ausgewiesen wird. Nach der Scheidung seines Vaters 1941 ließ dieser eine neue Taufbescheinigung für Fidel ausstellen, sie lautete nun auf den Namen „Fidel Ángel Castro Ruz“; das Geburtsdatum soll gegen Bestechung auf den 13. August 1926 vordatiert worden sein, damit Fidel das Jesuitenkolleg in Havanna besuchen konnte, wofür er eigentlich noch zu jung gewesen sei. Das letzte Taufzeugnis wurde dann im Dezember 1943 nach der Heirat seines Vaters mit Mutter Lina auf den noch heute gültigen Namen „Fidel Alejandro Castro Ruz“ ausgestellt.
Castro wurde von seiner Mutter katholisch erzogen. Trotz des Reichtums der Familie (Vater Ángel hatte ein Hotel, eine Telegrafenstation, eine Metzgerei und eine Bäckerei, mehrere Handwerksbetriebe sowie eine kleine Schule eingerichtet) kam er häufig mit der armen Landbevölkerung in Kontakt. Er besuchte erst eine kleine Dorfschule in Mayarí, später kam er auf das von den Marianern geleitete Colegio La Salle in Santiago de Cuba. Er wohnte bei der Familie des haitianischen Konsuls Luis Hibbert, einem Geschäftspartner des Vaters. Als uneheliches und (zunächst) nicht getauftes Kind wurde Fidel von seinen Mitschülern oft gehänselt. Die Taufe erfolgte erst im Januar 1935 auf den Namen Fidel Hipólito Ruz González. Der zweite Vorname Hipólito stammt von seinem Paten, Luis (Hipólito Alcides) Hibbert. Der Nachname seines Vaters tauchte in der Taufurkunde nicht auf, da dieser seine Kinder mit Lina Ruz erst nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau und seiner anschließenden Heirat mit Lina im April 1943 formal anerkannte. 1943 erhielt Fidel dann seinen endgültigen Namen Fidel Alejandro Castro Ruz. Vom Colegio La Salle wechselte er auf die jesuitische Schule Colegio Dolores in Santiago und später auf das ebenfalls jesuitisch geführte Colegio Belén in Havanna. Auch seine Geschwister wurden auf katholischen Schulen erzogen.
Im Gegensatz zur ausgeprägt katholischen Familientradition wandte sich Castro nach seinem Aufstieg zum Regierungschef zunehmend gegen die Kirche, deren Einfluss auf die kubanische Gesellschaft er auf vielfältige Weise zurückdrängte. 1960–1961 kam es wegen der schrittweisen Hinwendung der Revolutionsregierung zum Kommunismus dann zum offenen Konflikt: Castro lehnte die Religion analog der von ihm nun offen vertretenen marxistisch-leninistischen Ideologie schließlich komplett ab und ließ ihre Vertreter und Anhänger verfolgen und ausgrenzen sowie kirchliches Eigentum großteils verstaatlichen. Entgegen den seit 1962 oft wiederholten Berichten wurde Castro jedoch niemals explizit exkommuniziert: Der von Papst Pius XII. 1949 in einem Dekret verfügte automatische Kirchenausschluss für erklärte Kommunisten wurde von Papst Johannes XXIII. nicht vollzogen. Castro selbst bezeichnete sich als Atheist, berief sich aber hin und wieder auf die Bibel und das Christentum. Ein hohes Regierungsmitglied charakterisierte ihn folgendermaßen: „Fidel ist als erstes Revolutionär, als zweites Jesuit und erst dann Marxist.“ 1996 erhielt Castro eine viel beachtete Privataudienz bei Papst Johannes Paul II., den er 1998 zu einem offiziellen Besuch in Kuba empfing. Aus Anlass eines Treffens mit Papst Benedikt XVI. während dessen Kuba-Besuchs im März 2012 ließ er verlauten, dass er schon seit den 1960er Jahren der Meinung sei, dass Marxisten und Kirche zusammenarbeiten müssten. Seit einiger Zeit sieht er sich verstärkt als Globalisierungskritiker und Sprecher für die Interessen der Dritten Welt.
Sein ältester Sohn Fidel Castro Díaz-Balart (* 1949), genannt Fidelito – Kleiner Fidel, der aus der Ehe mit seiner ersten Frau Mirta Díaz-Balart Gutiérrez stammt, ist promovierter Atomphysiker und bekleidete in der Vergangenheit verschiedene öffentliche Funktionen im Wissenschaftsbereich. Aus der zweiten Ehe mit Dalia Soto del Valle Jorge gingen fünf Söhne hervor, von denen allein Antonio Castro Soto del Valle als langjähriger Vizepräsident des kubanischen Baseball-Verbandes und dritter Vizepräsident des Baseball-Weltverbands in der Öffentlichkeit steht (entgegen einem späteren Gerücht spielte Fidel selbst niemals Baseball in professioneller Spielstärke). Ergebnis der Liaison mit Natalia (Naty) Revuelta ist die uneheliche Tochter Alina Fernández Revuelta (* 1956), die 1993 über Spanien in die USA floh und als eine der schärfsten Kritikerinnen ihres Vaters gilt.[16] Francisca Pupo (* 1953), eine weitere uneheliche Tochter Castros aus einer anderen Liebesaffäre, lebt ebenfalls in den USA.
Studium und erste politische BetätigungBereits während seiner Schulzeit interessierte sich Castro für Sport, vor allem Baseball. Die Legende sagt, dass er fast einen amerikanischen Profivertrag bekommen hätte, fest steht jedoch, dass er für seine Universität Baseball gespielt hat und dass er ein Leben lang ein großes Interesse an Baseball behalten hat. 1945 begann er ein Jura-Studium an der Universität von Havanna, wo er durch politisches Engagement auffiel. Castro gehörte dort zu einer Gruppe von Studenten, die als Los muchachos de gatillo alegre bekannt waren. Er wurde Delegierter der Vereinigung der Jurastudenten, gründete einen Studentenausschuss gegen Rassendiskriminierung und schloss sich 1947 der Orthodoxen Partei von Eduardo Chibás an, die gegen die korrupte Regierung von Carlos Prío und für eine an nationalen Interessen orientierte Wirtschaftspolitik eintrat.
In seiner ersten militanten Aktion beteiligte er sich 1947 an dem Versuch der Karibischen Legion, mit 3.000 Mann den Diktator der Dominikanischen Republik, Rafael Trujillo, zu stürzen. Das Vorhaben scheiterte, als die Expeditionsschiffe von kubanischen Kriegsschiffen abgefangen wurden. 1948 heiratete er Mirta Díaz-Balart, Schwester seines damaligen Freundes Rafael Díaz-Balart, eine Philosophiestudentin aus einer ebenfalls wohlhabenden kubanischen Familie; sogar der spätere Diktator Batista schickte ein Hochzeitsgeschenk. 1949 wurde sein erster Sohn, Fidelito, geboren. Die Ehe wurde 1955 auf Castros Wunsch wieder geschieden. Während der kubanischen Revolution wurde die Guerillera Celia Sánchez (1920–1980) seine Lebensgefährtin.
1950 wurde er zum Doktor des Zivilrechts, Spezialgebiet Diplomaten- und Konsularrecht promoviert. Er eröffnete in Havanna eine Rechtsanwaltskanzlei, die er bis 1953 führte. In dem Beruf war er jedoch weder glücklich noch erfolgreich. Sein Hauptinteresse galt der Politik: Im Juni 1952 wollte er mit der Orthodoxen Partei bei den Parlamentswahlen antreten. Der Staatsstreich am 10. März, der von General Fulgencio Batista angeführt wurde und die Regierung von Carlos Prío absetzte, verhinderte jedoch sein Vorhaben, da die Wahlen abgesagt wurden. Er verklagte Batista wegen Verfassungsbruchs, seine Anzeige wurde vom Gericht jedoch abgewiesen. Später veröffentlichte er einen Artikel in Son Los Mismos (einer kleinen studentischen Untergrundzeitung, später als El Acusador bekannt), in dem er den Militärputsch von Batista verurteilte.
Angriff auf die Moncada-KaserneNach der gescheiterten Anklage von Batista vor dem Obersten Gerichtshof erklärte Castro, dass nach Ausschöpfung aller legalen Mittel nun das in der Verfassung von 1940 enthaltene Widerstandsrecht in Kraft getreten sei. So begann er mit den Vorbereitungen eines Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba und die Kaserne Carlos Manuel de Céspedes in Bayamo. Damit sollte ein Volksaufstand im Osten Kubas ausgelöst werden, um das Batista-Regime zu stürzen.
Am 26. Juli 1953 versammelte Fidel Castro rund 160 Mitstreiter um sich, um die Kasernen zu stürmen. 40 Mann waren für die Kaserne in Bayamo bestimmt, die restlichen 120, darunter Fidel und auch zwei Frauen, sollten sich um die Moncada-Kaserne mit mehr als 1.500 Mann Besatzung kümmern. Fünf Studenten lehnten kurz vor der geplanten Aktion ihren Einsatz aus Furcht ab, sodass Fidels Gruppe nur noch 115 Personen zählte. Er rechnete damit, dass die Truppen wegen der Karnevalsfeiern müde sein würden. Der Versuch scheiterte, da er miserabel vorbereitet und durchgeführt wurde. Acht Angreifer und 13 Soldaten wurden getötet. Durch blutige, teilweise in aller Öffentlichkeit durchgeführte Racheaktionen von Militär und Geheimpolizei wurde die Aktion jedoch landesweit bekannt. Der Erzbischof von Santiago, ein Freund der Castro-Familie, forderte das sofortige Ende der Mordaktionen. Möglicherweise rettete dieser öffentliche Meinungsumschwung Castro das Leben, denn als er wenige Tage später von einer Militärpatrouille aufgespürt wurde, verhinderte der anführende Feldwebel eine Lynchaktion seiner Soldaten. Castro wurde festgenommen und der Justiz überstellt.
Am 16. Oktober 1953 fand die Gerichtsverhandlung in Santiago de Cuba statt. In seiner Verteidigungsrede sprach Castro seinen berühmt gewordenen Satz: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“ („La historia me absolverá!“). Castro wurde zu 15 Jahren Zuchthaus auf der Isla de Pinos verurteilt. Unter liberalen Haftbedingungen – sein Schwager Rafael Díaz-Balart war inzwischen stellvertretender Innenminister – hielt er weiterhin Kontakt zu seinen politischen Freunden und seiner Familie und bildete sich zusammen mit seinen Mitgefangenen politisch weiter. Die als politische Gefangene privilegierten Moncada-Kämpfer hatten u. a. freien Zugang zu jeglicher Literatur. Am 15. Mai 1955 kam Castro im Rahmen einer Generalamnestie nach weniger als zwei Jahren frei.
Er verließ im März 1955 die Orthodoxe Partei und gründete mit seinen Gefährten auf Kuba am 12. Juni 1955 die Bewegung des 26. Juli. Deren Strategie war der bewaffnete Kampf durch kleine geheime Zellen im Untergrund, die über das ganze Land verstreut waren.
Exil und Vertreibung BatistasDa auf Kuba eine militärische Ausbildung und Vorbereitung nicht möglich war, ging eine Gruppe von 82 Kämpfern am 7. Juli 1955 nach Mexiko ins Exil. Unter der Leitung des ehemaligen spanischen Offiziers Alberto Bayo, der im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegen Francisco Franco gekämpft hatte, begann die militärische Ausbildung der Guerilleros. Dort traf er auch auf den Argentinier Ernesto Guevara, später allgemein Che genannt.
Am 25. November 1956 brach Fidel Castro zusammen mit Che Guevara, Camilo Cienfuegos, seinem Bruder Raúl Castro und weiteren 78 Revolutionären von Tuxpan (Mexiko) mit der Yacht Granma nach Kuba auf, wo sie am 2. Dezember 1956 ankamen. Als Comandante en Jefe (Befehlshabender Kommandant) führte Fidel Castro die Guerilla der Rebellenarmee der Bewegung des 26. Juli in der Sierra Maestra an.
Nach über zwei Jahren Guerillakampf gegen die zahlenmäßig weit überlegene Armee flüchtete der Diktator Batista am 1. Januar 1959 schließlich aus Kuba, als die Gewerkschaften und auch bürgerliche Demokraten sich gegen ihn stellten und die USA nach einem Massaker an Oppositionellen ein Waffenembargo verhängten und militärischen Beistand verweigerten. Dennoch engagierte sich die CIA bis zum Untergang des Batista-Regimes gegen Revolutionsbefürworter und für das alte Regime, vor allem in Havanna.
Nach dem Sieg wurde Castro, der noch vor der Revolution behauptet hatte, er wolle für sich persönlich keine Macht, sondern sich nach dem Sturz des alten Regimes ins Privatleben zurückziehen, de facto der neue Regierungschef Kubas, indem er in öffentlichen Massenversammlungen und Fernsehansprachen die Politik der Revolutionsführung vorgab. Am 16. Februar 1959 übernahm er auch formal das Amt des Ministerpräsidenten, nachdem der erst fünf Wochen zuvor von ihm eingesetzte José Miró Cardona zu seinen Gunsten zurückgetreten war, und übergab den Oberbefehl über die Streitkräfte an seinen Bruder Raúl.
Castros Rolle beim Aufbau des neuen KubaCastro war noch für einige Zeit das Bindeglied zwischen linksradikalen Revolutionären und den Anhängern bürgerlich-liberaler Überzeugungen innerhalb seiner Anti-Batista-Bewegung, die er allerdings im Laufe des Jahres 1959 (Manuel Urrutia, Huber Matos, Manuel Ray u. a.) und in der ersten Jahreshälfte 1960 (Rufo López Fresquet, Enrique Oltuski, Marcelo Fernández Font u. a.) von einflussreichen Regierungsämtern entfernte und durch prokommunistische Gefolgsleute ersetzte, während sein Bruder Raúl und Che Guevara die Aufnahme von Beziehungen zu den sozialistischen Ländern forcierten. Seit Januar 1959 hatten die Brüder Castro und Guevara sich in geheimen Verhandlungen mit der Führung der moskautreuen Kommunistischen Partei (PSP) an Castros Wohnsitz in Cojímar auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Erst nach einem persönlichen Treffen mit Nikita Chruschtschow am Rande der UNO-Vollversammlung 1960 begann Castro allmählich, sich auch öffentlich positiv zur Sowjetunion zu äußern. In Anwesenheit von Ehrengästen aus kommunistischen Ländern erklärte Castro in seiner weichenstellenden Rede zum 1. Mai 1960 erstmals, dass er im Gegensatz zu seinen vor der Revolution wiederholten Versprechungen keine freien Wahlen abzuhalten gedenke.
Während Castro, Guevara und andere auf die besondere Rolle Kubas in der revolutionären und sozialistischen Bewegung und unter den nichtpaktgebundenen Staaten Wert legten, wollten die Altkommunisten um Blas Roca und Aníbal Escalante die neue Partei und Kuba auf die führende Rolle der Sowjetunion einschwören. Castro setzte sich nach einem Machtkampf im Frühjahr 1962 durch. Dies und Castros und Guevaras Verärgerung über den nicht mit ihnen abgesprochenen Abzug der sowjetischen Raketen zur Beendigung der Kubakrise im Oktober 1962 führten zu Spannungen in den Beziehungen zur UdSSR.
Diese verschärften sich nach dem Sturz Chruschtschows 1964 wegen Che Guevaras Sympathien für den Maoismus und nach einem Versuch von Escalante (in Absprache mit Moskau), Castro zu stürzen (Ende 1967). Castro spielte auf einer Kundgebung Abhörbänder vor; Escalante und seine Anhänger wurden im Januar 1968 verhaftet. Eine neue Phase der engen Anlehnung an das sowjetische Vorbild setzte jedoch bereits wenige Monate später ein, als Castro seine Unterstützung für die Niederschlagung des Prager Frühlings erklärte, die ihn unter linken Intellektuellen damals international viel Sympathie kostete. Die von Castro in den 1970er Jahren vorangetriebene Institutionalisierung des Revolutionsstaates (I. Parteitag, Verfassung, Nationalversammlung) folgte klar dem Muster der sowjetisch dominierten Ostblockstaaten.
InternationalismusUnter Castro verfolgte Kuba eine Politik des Internationalismus. Er entsandte, gewissermaßen als Gegenleistung für die umfangreiche Entwicklungshilfe der Sowjetunion, in enger Anlehnung an die Außenpolitik des Ostblocks, Truppen zur Unterstützung kommunistischer Regime und Bürgerkriegsparteien. Die Regierung unterstützte beispielsweise die Sandinisten in Nicaragua, die gegen von den USA unterstützte, rechtsgerichtete Contra-Gruppen kämpften.
Darüber hinaus verfolgte Kuba ein dauerhaftes militärisches und geheimdienstliches Engagement in Zentralafrika, besonders in Äthiopien und Angola. Dort landeten am Vorabend der Unabhängigkeit (1975) kubanische Truppen, um der marxistischen Volksbewegung zur Befreiung Angolas (MPLA) unter Agostinho Neto zur Macht zu verhelfen und die FNLA und die UNITA zurückzuschlagen (siehe Kubanischer Militäreinsatz in Angola).
Wesentlicher Teil des kubanischen Internationalismus ist die Entsendung von Ärzten, Lehrern, Technikern und Konstrukteuren hauptsächlich in Länder der Dritten Welt. So wurden bisher über 50.000 Ärzte in über 60 verschiedene Länder geschickt, die dort humanitäre Hilfe leisten und Devisen für Kuba erwirtschaften, nach Schätzungen des Sozialwissenschaftlers Omar Everleny Pérez Villanueva etwa sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von kubanischen Ärzten in den Armenvierteln Venezuelas. Beim Projekt „Barrio Adentro“ (dt. etwa: hinein ins Armenviertel) bezogen Ärzte aus Kuba Quartier in den Barrios, um dort eine medizinische Grundversorgung anzubieten und so die bolivarische Revolution zu unterstützen. Als Gegenleistung liefert Venezuela sein Öl an Kuba weit unter Weltmarktpreis.
Nach 1989Castro stand Michail Gorbatschows Politik von Glasnost und Perestroika ablehnend gegenüber. Er nahm das mit den Reformen verbundene Risiko eines Auseinanderbrechens des Moskauer Machtbereichs für das eigene politische Überleben sehr ernst und verteidigte die von ihm errichtete marxistisch-leninistische Ordnung des kubanischen Staates gegen die im In- und Ausland vorherrschenden Rufe nach wirtschaftlicher und politischer Öffnung.
Für Kubas Wirtschaft war der Handel mit den Ländern des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) von größter Bedeutung. Als ab 1989 der RGW wegen des Systemwechsels in den meisten Mitgliedsländern ausfiel, stürzte Kuba in eine wirtschaftliche Krise, die Castro zu Wirtschaftsreformen zwang. Dazu zählten die Legalisierung des Dollarbesitzes sowie die Zulassung von selbständigen Tätigkeiten und freien Bauernmärkten, begleitet von einer Öffnung des Landes für Tourismus und Auslandsinvestitionen. Diese Zeit wird Periodo Especial en Tiempo de Paz (Sonderperiode in Friedenszeiten) oder kurz Periodo Especial genannt.
Inzwischen ist die Versorgungslage trotz immer noch bestehender Engpässe etwas besser, das politische System im Wesentlichen aber unverändert.
Politische Ämter, schrittweises Abtreten ab 2006Castro hatte das Amt des Staatspräsidenten, des Staatsratsvorsitzenden sowie des Ministerratsvorsitzenden gleichzeitig inne. Als Präsident hielt er zugleich den Rang eines Comandante en Jefe (Oberkommandierender) der kubanischen Armee. Ferner war er bis 2011 Erster Sekretär der Kommunistischen Partei Kubas.
Am 1. August 2006 gab Fidel Castro wegen einer schweren Erkrankung seine Funktionen als Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Präsident von Staatsrat und Regierung vorläufig an seinen jüngeren Bruder Raúl ab. Am Vorabend hatte Castros Privatsekretär Carlos Valenciaga einen persönlichen Brief des Präsidenten im Fernsehen verlesen: „[…] aufgrund der Arbeit Tag und Nacht ohne genügend Schlaf kam es zu extremem Stress und in der Folge zu Darmblutungen. Deshalb musste ich mich einem komplizierten chirurgischen Eingriff unterziehen.“
Am 17. Dezember 2007, rund einen Monat vor den Parlamentswahlen, deutete Fidel Castro in einem Brief an, dass er sich von seinen Führungsämtern zurückziehen wolle. Seinen endgültigen Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Staatspräsident und Oberkommandierender verkündete er in einer von der Parteizeitung Granma am 19. Februar 2008 veröffentlichten Mitteilung. Am 24. Februar wählte das Parlament seinen Bruder Raúl zu seinem Nachfolger.
Im Vorfeld des VI. Parteikongresses der Kommunistischen Partei im April 2011 sagte Fidel Castro, dass er eigentlich schon seit 2006 den Posten als deren Generalsekretär nicht mehr ausübe. Am 19. April 2011 trat er das Amt offiziell an seinen Bruder ab.
Seit der Einrichtung des Parlaments Asamblea Nacional del Poder Popular im Jahr 1976 ist Fidel Castro Abgeordneter für den Wahlbezirk Santiago de Cuba. Zuletzt ließ er sich 2008 für die laufende VII. Legislaturperiode wiederwählen, es war sein letztes offizielles Mandat. Nach über vierjähriger Abwesenheit ließ er im August 2010 eine Sondersitzung einberufen, um die Abgeordneten und die Nation in einer Rede vor den Gefahren eines bevorstehenden internationalen Atomkriegs zu warnen.
Attentate, SturzpläneSeit Castros Amtsantritt gab es zahlreiche Mordanschläge und Pläne zu seinem Sturz; siehe hierzu insbesondere die Operation Mongoose der US-amerikanischen Regierung und der CIA. Fabian Escalante, der ehemalige kubanische Geheimdienstchef, der lange Zeit für Castros Sicherheit zuständig war, will insgesamt 638 Attentate gezählt haben, die meisten davon geplant oder unterstützt von der CIA und ausgeführt von Exilkubanern oder US-amerikanischen Mafiosi. Die CIA selbst gab bisher acht eigene Mordversuche zu. Tatsächlich gab es wohl um die 30 Attentatsversuche, die Castro, auch dank des effizienten Geheimdienstes, unbeschadet überstand. Aufgrund der immensen Zahl an Attentatsversuchen soll Castro nach Angaben der regierungsnahen kubanischen Internetseite Cubadebate ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen werden als jene Person, der weltweit die meisten Attentatsversuche galten. Derzeit ist auf der dortigen Online-Repräsentanz nur ein Eintrag als „am längsten dienender Staatsmann der Welt“ zu finden.
Die Palette der eingesetzten Mittel reichte von Gift in Zigarren oder Essen über Haarausfall bewirkende Chemikalien oder LSD bis zu Schusswaffen oder Bomben. Die CIA arbeitete bei den Attentatsplanungen auch mit den beiden Mafia-Größen Sam Giancana und Santos Trafficante zusammen, die zu den meistgesuchten Kriminellen der USA gehörten.
Auch die von den USA gegen Kuba verhängten Wirtschaftssanktionen waren dem Sturz Fidel Castros gewidmet. Robert Torricelli, Initiator des Torricelli Act, erklärte 1992, das Ziel der Sanktionen sei die Lahmlegung der kubanischen Ökonomie in einem Ausmaß, das innerhalb weniger Wochen zum Sturz des kubanischen Präsidenten führen sollte. US-Außenminister Colin Powell legte am 1. Mai 2004 einen 500-seitigen Bericht der „Beratungskommission für ein freies Kuba“ vor, in dem innerhalb von sechs Monaten unter Mitarbeit des kubanischstämmigen US-Wohnungsbauministers Mel Martínez „Maßnahmen für einen schnellen Regimewechsel“ auf Kuba erarbeitet worden waren.
Erkrankung, Rückzug aus der aktiven PolitikMitte 2006 erlitt Fidel Castro eine Darmblutung und musste sich einer komplizierten Operation unterziehen. Unbestätigten Angaben zufolge wurden dabei Teile seines Darms entfernt. In der Folge trat er zunächst nur „vorläufig“, Anfang 2008 dann endgültig von seinen politischen Ämtern zurück. Er traf sich jedoch noch gelegentlich mit hohen Besuchern, die nach Kuba reisen, zu privaten Gesprächen. Darunter waren bis 2012 bereits mehrere amtierende und ehemalige Staatspräsidenten (zum Beispiel Dmitri Medwedew, Mahmud Ahmadinedschad und Jimmy Carter) sowie Papst Benedikt XVI.
Sein politischer Einfluss auf die aktuelle Politik kurz vor seinem Tod ist umstritten. Offiziell beriet er nur seinen Bruder Raúl, den neuen Staatschef. Jedoch meinten Beobachter, dass wirkliche Reformen in Kuba erst nach Fidel Castros Tod verwirklicht werden könnten, da er weiterhin darauf achte, dass sein Weg der Revolution nicht verlassen wird. Zwischen März 2007 und Juni 2012 verfasste Castro zahlreiche Kolumnen unter der Rubrik Überlegungen des Genossen Fidel (bis Februar 2008 zunächst: Überlegungen des Oberkommandierenden Fidel), die in der Parteizeitung Granma und den meisten anderen Medien des Landes veröffentlicht wurden. Danach wurden die „Reflexionen“ seltener. Jedoch scheint er sich um 2013 verstärkt Fragen der Landwirtschaft zu widmen, um die landeseigene Lebensmittelproduktion zu erhöhen.
Nachdem Fidel Castro seit 1959 insgesamt zehn US-Präsidenten erlebt hatte, erklärte er im Januar 2009, dass er das Ende der Amtszeit des damals neu gewählten Präsidenten Barack Obama, „sein“ nunmehr elfter Präsident, im Jahre 2013 wahrscheinlich nicht mehr erleben werde. Im Laufe des Jahres wirkte Castro auf den veröffentlichten Fotos jedoch zunehmend gesünder. Ende August 2009 war er seit langer Zeit erstmals wieder im Fernsehen zu sehen, und am 7. Juli 2010 zeigte er sich bei einem Besuch des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNIC) erstmals seit seiner Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit, wo er sich zunächst ausschließlich zu außenpolitischen Themen äußerte und unter anderem vor einem Atomkrieg infolge eines US-Angriffs auf den Iran oder des Koreakonflikts warnte. Er betonte auch, dass er inzwischen wieder vollkommen genesen sei.
Seit dieser Zeit waren wieder verstärkt Einmischungen in innenpolitische Themen zu beobachten. Experten sehen darin einen Grund für die schleppenden Reformen seines Bruders Raúl im Amt des Staatsoberhaupts. Sein wahrer Einfluss auf die Politik seines Bruders in seinen letzten Jahren ist jedoch schwer einzuschätzen. Der Historiker Michael Zeuske glaubt, dass Fidels Rücktritt es erlaube, seinen Mythos nicht zu beschädigen. Die notwendigen und für die Bevölkerung zum Teil schmerzhaften Reformen müsse nicht er, sondern sein Bruder Raúl verantworten. Fidel dagegen wird schon heute bei vielen Kubanern als derjenige angesehen, „bei dem noch alles besser war“.
Am 18. August 2010 lobte Castro in der Parteizeitung Granma den russischen Publizisten Daniel Estulin. Dieser behauptet in von Castro zitierten Exzerpten u. a., die Gründer der Bilderberg-Konferenz hätten Hitler an die Macht gebracht, den Zweiten Weltkrieg finanziert, die NATO gegründet, mit Hilfe der Frankfurter Schule und des Tavistock Institutes die Massen durch Rockmusik und Drogen entpolitisiert, den Jom-Kippur-, den Afghanistan- und den Kosovo-Krieg initiiert, und sie würden den Drogenhandel begünstigen und Flugpassagierdaten ausforschen. In der folgenden Woche besuchte Estulin Castro zu einem öffentlichen Gespräch, in dem sich beide darüber einig zeigten, dass die USA Russland militärisch zerstören wollten und Osama bin Laden ein Agent der CIA gewesen sei.
Im September 2010 hielt Castro vor jeweils mehreren Tausend Zuhörern seine letzten öffentlichen Reden: zunächst an kubanische Studenten gerichtet auf der Freitreppe der Universität Havanna, wenige Wochen später zum 50. Jahrestag der „Komitees zur Verteidigung der Revolution“ vor dem Revolutionsmuseum. Bei einem weiteren Vortrag anlässlich der Vorstellung seines Erinnerungsbands Der strategische Sieg bezeichnete Castro die in Frankreich praktizierte, kontrovers diskutierte Abschiebung von rund 1000 rumänischen Roma in ihr Heimatland als „Rassen-Holocaust“, was von der französischen Regierung heftige Ablehnung erfuhr. Unmittelbar darauf schrieb Castro in seiner Kolumne, Präsident Nicolas Sarkozy sei „offenbar gerade dabei, den Verstand zu verlieren“.
Besonderes Aufsehen erregte Castro im selben Monat durch Aussagen, die er gegenüber dem US-Journalisten Jeffrey Goldberg machte, der ihn für ein Interview über mehrere Tage begleitete. So rief er den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad auf, seine antisemitische Ideologie zu beenden und das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Des Weiteren meinte er auf die Frage, ob das „kubanische Modell“ immer noch wert sei, exportiert zu werden: „Das kubanische Modell funktioniert selbst bei uns nicht mehr“. Nach der Veröffentlichung relativierte Castro seine Aussagen, er habe sie ironisch gemeint, was die bei dem Gespräch ebenfalls anwesende US-amerikanische Lateinamerikaexpertin Julia Sweig bestritt. Beobachtern zufolge könnte Castro die eingeleiteten Wirtschaftsreformen seines Bruders Raúl gegen Widerstände in den eigenen Reihen in Schutz nehmen wollen. Die Revolution selbst wollte er aber nicht in Frage stellen, so Sweig. Castro-Biograf Carlos Widmann vermutet, dass Fidel zwar weiterhin eher gegen die Raúl'schen Reformen sei, inzwischen aber resigniert habe. Seine Äußerungen seien Galgenhumor.
Das seit Ende 2014 aufkommende Tauwetter in den Beziehungen zu den USA sieht Castro kritisch. „Wir haben es nicht nötig, dass uns das Imperium etwas schenkt“, war sein zentrales Statement auf den Besuch von Barack Obama in Kuba im März 2016, dem ersten US-Präsidenten überhaupt, der seit 88 Jahren dem Land einen offiziellen Besuch abstattete. Ob es sich um eine gefestigte Ablehnung der Annäherung zwischen beiden Staaten oder um eine Good-Cop-Bad-Cop-Strategie zwischen den Brüdern Raúl und Fidel handelt, bleibt unklar.
Nach seinem Rücktritt zeigte sich Castro nur noch selten in der Öffentlichkeit. Bei der Parlamentswahl im Februar 2013 gab er jedoch erstmals seit seiner Erkrankung wieder in einem öffentlichen Wahllokal seine Stimme ab und stellte sich Fragen der anwesenden Journalisten. Nach den Wahlen gehörten sowohl Fidel als auch sein Bruder Raúl weiterhin zu den Abgeordneten.
Tod
Fidel Castro starb am späten Abend des 25. November 2016 im Alter von 89 oder 90 Jahren, in Havanna. Sein Bruder Raúl verlas danach am Fernsehen eine kurze Erklärung, in der er erwähnte, dass der Tote am folgenden Tag auf eigenen Wunsch eingeäschert werde.
Auszeichnungen und Ehrungen
1961 erhielt er den Internationalen Lenin-Friedenspreis.
Am 11. Dezember 2014 wurde Fidel Castro der Konfuzius-Friedenspreis verliehen. Das Komitee begründete seine Entscheidung mit Castros „bedeutenden Beiträgen“ zum Weltfrieden.
Um den 90. Geburtstag Castros zu feiern, ließ Tabakhändler Jose Castelar am 12. August in Havanna eine 90 m lange Zigarre rollen und überbot damit die Bestleistung im Guinness-Buch der Rekorde. Er spielt darauf an, dass Castro auf einem legendärem Bild in jüngeren Jahren mit Zigarre im Mund und in Militäruniform abgebildet ist,
Kritik
MenschenrechtsverletzungenIn den ersten Jahren von Castros Herrschaft wurden zahlreiche, nach US-amerikanischen Studien einige tausend, politische Gegner inhaftiert und hingerichtet. Gegner Castros wurden als „Konterrevolutionäre“, „Faschisten“ oder „CIA-Agenten“ bezeichnet und ohne Gerichtsverfahren und unter äußerst erbärmlichen Bedingungen inhaftiert. 1965 wurden unter dem Namen „Militärische Einheiten zur Unterstützung der Produktion“ Arbeitslager eingerichtet, die Che Guevara wie folgt begründete: Sie seien für „Menschen, welche Verbrechen gegen die revolutionäre Moral begangen haben“. Später wurden dort auch Kubaner inhaftiert, die nach Castros Definition als „soziale Abweichler“ einschließlich Homosexueller und HIV-Infizierter galten, um so „konterrevolutionäre“ Einflüsse aus Teilen der Bevölkerung auszumerzen. Die Soziologie-Professorin Marifeli Pérez Stable, die 1960 als Kind aus Kuba kommend in die USA einwanderte und als junge Frau die Revolution unterstützte, reflektiert über die Kosten des Umsturzes: „[Es gab] tausende Exekutionen, vierzig-, fünfzigtausend politische Gefangene. Die Behandlung politischer Gefangener, mit dem was wir heute über Menschenrechte und Menschenrechte betreffende internationale Normen wissen … ist es legitim, die Frage nach möglichen Menschenrechtsverletzungen in Kuba zu stellen.“ Castro gesteht zwar ein, dass es auf Kuba politische Gefangene gibt, hält dies aber für gerechtfertigt, da sie nicht wegen ihrer Ansichten, sondern aufgrund „konterrevolutionärer Verbrechen“ einschließlich Bombenlegung inhaftiert seien.
Fidel Castro beschreibt die kubanische Opposition als illegitimes Ergebnis einer fortschreitenden Konspiration, aufgezogen von Exilkubanern mit Verbindungen zu den USA oder der CIA, was faktisch teilweise auch belegt ist (siehe Attentate/Sturzpläne). Castros Unterstützer behaupten, seine Maßnahmen seien legitim, um den Sturz der kubanischen Regierung zu verhindern, während seine Gegner, die kubanische Opposition in den USA und die USA selbst, hinter dieser Darstellung Schuldzuweisungen sehen, um die politischen Verhältnisse zu rechtfertigen.
Amnesty International zählte im Jahresbericht 2006 insgesamt 71 gewaltlose politische Gefangene (prisoners of conscience). Außerdem waren 30 Gefangene zum Tode verurteilt, wobei seit 2003 keine Exekution mehr vollstreckt wurde. Die eher antikommunistische Internationale Gesellschaft für Menschenrechte berichtet sogar von 300 namentlich bekannten politischen Gefangenen. Sie hat ein Patenschaftsprogramm deutscher Abgeordneter für die Inhaftierten aufgelegt. Unter der Präsidentschaft von Fidel Castros Bruder Raúl wurden die von Amnesty International anerkannten sowie weitere politische Häftlinge bis März 2011 entlassen und sämtliche bestehenden Todesurteile bis Ende 2010 in Haftstrafen umgewandelt.[97][98]
PersonenkultVon der Staatsführung wurde um Castro ein Personenkult errichtet, der sich neben einer ständigen Medienpräsenz vor allem durch die allgegenwärtige Darstellung auf Postern, Plakaten, Bildern und einigen Briefmarken auszeichnet, häufig in Kombination mit Nationalsymbolen und eingängigen Parolen. Häufig wird Castro zusammen mit bekannten historischen Persönlichkeiten abgebildet (insbesondere mit Che Guevara und anderen kubanischen Revolutionären), deren politisches Erbe er für sich beansprucht.
In den kubanischen und internationalen Medien wird er häufig auch als Máximo Líder (Größter Führer) oder Comandante en Jefe (Oberkommandierender) bezeichnet. Nach seinem Rücktritt von seinen offiziellen Ämtern ist der Titel Líder histórico de la Revolución Cubana (Historischer Führer der kubanischen Revolution) hinzugekommen.
LebensstilJuan Reynaldo Sanchez, ein ehemaliger Leibwächter Fidel Castros, berichtet in seinem Buch La Vie Cachée de Fidel Castro von einem aufwendigen Lebensstil des Revolutionsführers, der im Gegensatz zu seiner kommunistischen Ideologie stehe. So berichtete Sanchez, Castro sei in seiner Zeit als Staatsoberhaupt u. a. Besitzer einer Yacht, einer privaten Insel, eines Basketballplatzes und eines Yachthafens gewesen.
Siehe auch
- Castroismus
Castros Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl)
- Die Geschichte wird mich freisprechen. Rotbuch Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-061-8.
- Briefe 1953–1955. Offizin Andersen Nexö Leipzig, 1984.
- Fanal Kuba. Reden und Schriften 1960–1962. Dietz Verlag, Berlin 1963.
- Ausgewählte Reden zur internationalen Politik 1965–1976. Rotpunktverlag, Zürich 1976, ISBN 3-85869-001-5.
- Über Che Guevara. 1. Auflage: Voltaire Verlag, Berlin 1967.
- Ausgewählte Reden. Dietz Verlag, Berlin 1976.
- Unsere Stärke liegt in der Einheit. Besuche in der DDR, der UdSSR und in Chile. Dietz Verlag, Berlin 1973.
- Kampf und Tod Salvador Allendes. Pahl-Rugenstein, Köln 1974, ISBN 3-7609-0145-X.
- Wenn wir überleben wollen. Die ökonomische und soziale Krise der Welt. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1984, ISBN 3-88142-308-7.
- Fidel Castro – Mein Leben (mit Ignacio Ramonet; dt. Barbara Köhler). Rotbuch Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-86789-128-8.
- Reflexionen. Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2008, ISBN 978-3-939828-32-7.
- Der strategische Sieg. Erinnerungen an die Revolution. Verlag Neues Leben, Berlin 2012, ISBN 978-3-355-01800-5.
Ursache: wikipedia.org, news.lv
Keine Orte
26.07.1953 | Cuban Revolution
02.12.1956 | Oddział Fidela Castro wylądował na Kubie; początek rewolucji kubańskiej
Rewolucja kubańska – walka zbrojna oraz seria reform polityczno-gospodarczych przeprowadzonych na Kubie w latach 1956–1959. Skierowana była przeciwko trwającej od roku 1952 krwawej dyktaturze Fulgencio Batisty.
07.01.1959 | Kubas komunistiskā "revolūcija"
Kubas vadītājs bija viena no pretrunīgākajām personībām mūsdienu politiskajā pasaulē. Par spīti izteiktajam naidīgumam, ko pret viņu pauž, visspēcīgākā valsts pasaulē, kaimiņzeme – ASV, Kastro ir sasniedzis to, kas neizdevās Ļeņinam, Hruščovam un Brežņevam kopā, jo atrodoties tālu no tiešas PSRS ietekmes, spēja daudzus gadus saņemt subsīdijas no PSRS tikai par to, ka notur Kremlim uzticamu varu.
26.09.1960 | Fidels Kastro uzstāda rekordu, lasot runu ANO sesijā. Viņš uzstājas 4 stundas un 29 minūtes
03.01.1962 | Pope John XXIII excommunicated Cuban leader Fidel Castro from the Catholic Church
25.10.1962 | Kubas raķešu krīze
Adlai Stīvensons (Adlai Stevenson) ANO Drošības padomē parāda fotogrāfijas, kurās redzams, ka Kubā ir uzstādītas Padomju Savienības raķetes. Tas noved pie ASV - Krievijas attiecību krīzes
28.10.1962 | Karību krīze: PSRS vadītājs Ņikita Hruščovs paziņoja, ka tiks izvāktas raķetes no Kubas
08.04.1966 | Leonīds Brežņevs tiek ievēlēts par PSKP ģenerālsekretāru
06.10.1977 | Dokonano oblotu samolotu myśliwskiego MiG-29
MiG-29 (ros. МиГ-29) (oznaczenie NATO Fulcrum) – rosyjski współczesny myśliwiec frontowy.
11.07.1995 | 44 osoby zginęły w katastrofie kubańskiego samolotu An-24 u południowo-wschodnich wybrzeży wyspy
29.08.1998 | W katastrofie kubańskiego samolotu Tu-154M w stolicy Ekwadoru Quito zginęło 80 osób (w tym 10 na ziemi), a 21 zostało rannych
Katastrofa lotu Cubana 389 wydarzyła się 29 sierpnia 1998. Tupolew Tu-154-M należący do linii Cubana de Aviación i lecący z Quito do Guayaquil z 91 osobami na pokładzie, rozbił się wkrótce po rozpoczęciu startu. W katastrofie zginęło 70 osób (w tym 10 na ziemi). Spośród pasażerów samolotu ocalało 21 osób, nie przeżył żaden z 14 członków załogi.