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Konstantin Tschernjenko

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Geburt:
24.09.1911
Tot:
10.03.1985
Patronym:
Ustinowitsch
Zusätzliche namen:
Konstantīns Čerņenko, Константин Черненко, Константин Устинович Черненко
Kategorien:
Kommunist, Staats-und KP-Chef
Friedhof:
Kremlin Wall Necropolis

Konstantin Ustinowitsch Tschernjenko (russisch Константин Устинович Черненко, wiss. Transliteration Konstantin Ustinovič Černenko; * 11./ 24. September 1911 in Bolschaja Tes, Gouvernement Jenisseisk, Russisches Reich, heute zur Region Krasnojarsk; † 10. März 1985 in Moskau) war ein sowjetischer Politiker und von 1984 bis zu seinem Tod Parteichef der KPdSU (Generalsekretär) sowie als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets das Staatsoberhaupt der Sowjetunion.

Biografie

Ausbildung und Aufstieg

Tschernenko stammte aus einer Arbeiterfamilie in Sibirien. Der Vater war Minenarbeiter und die Mutter arbeitete in der Landwirtschaft. 1926 trat er dem Komsomol – der Jugendorganisation der KPdSU – und 1931 der Partei bei. Er diente von 1930 bis 1933 bei den Grenztruppen der OGPU an der sowjetisch-chinesischen Grenze. Anschließend besuchte er Parteischulen und erhielt 1945 in Moskau sein Abschlussdiplom. 1953 beendete er ein Fernstudium für eine Lehrerausbildung.

1948 wurde er Leiter der Propagandaabteilung im Zentralkomitee (ZK) der Kommunistischen Partei (KP) der Moldauischen SSR. Hier begegnete er erstmals Leonid Breschnew, der 1950 bis 1952 Erster Sekretär des ZK der moldauischen KP war. Von nun an wurde er von Breschnew gefördert und in seinem Schatten sein getreuester Gefolgsmann. 1956 folgte er Breschnew nach Moskau und erfüllte ähnliche Aufgaben im Bereich der Propaganda im Zentralkomitee der KPdSU. Als Breschnew im Oktober 1964 Erster Sekretär des ZK der KPdSU wurde, übernahm er die Aufgabe als Leiter des persönlichen Stabes des Parteibüros von Breschnew.

Im Zentrum der Macht

1965 – also im Alter von 54 Jahren – wurde Tschernenko Leiter der Allgemeinen Abteilung des Zentralkomitees. Ab 1971 war er Mitglied des Zentralkomitees, von 1976 bis 1984 Sekretär des Zentralkomitees.

1977 wurde er Kandidat, 1978 Vollmitglied des Politbüros, des höchsten politischen Gremiums der UdSSR. 1984, nun im Alter von 72 Jahren, wurde er Generalsekretär der KPdSU und als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets Staatsoberhaupt der Sowjetunion; zu dieser Zeit litt er bereits unter einem Lungenemphysem und war schwer krank. Der Grund für seinen wachsenden politischen Einfluss muss in seiner jahrelangen absolut loyalen Zusammenarbeit mit Breschnew als dessen Vertrauensperson gesehen werden. Er beherrschte den Apparat der KPdSU und er organisierte während der Krankheitszeiten von Breschnew alle Führungsaufgaben.

Trotz seines engen Verhältnisses zu Breschnew wurde nicht Tschernenko, sondern sein Rivale Juri Andropow nach dem Tode von Partei-Chefideologe Michail Suslow im Januar 1982 („Zweiter“) ZK-Sekretär und damit De-facto-Stellvertreter des Generalsekretärs. Nach dem Tode Breschnews am 10. November 1982 wurde nicht Tschernenko, sondern Andropow zum Nachfolger Breschnews bestimmt. Diese Entscheidung des Politbüros musste Tschernenko dem Zentralkomitee der KPdSU am 12. November 1982 verkünden. Das Zentralkomitee bestätigte die Entscheidung des Politbüros. Andropow wurde neuer Generalsekretär. Tschernenko erhielt dafür Andropows bisherigen Posten als "Zweiter" ZK-Sekretär. Zwar war nicht Tschernenko, sondern Michail Gorbatschow Andropows Protegé und Favorit für die Nachfolge, doch konnte Andropow während seiner Regierungszeit Tschernenko nicht von der Position des "Zweiten" ZK-Sekretärs verdrängen. Nach dem Tode Andropows im Februar 1984 schlug Ministerpräsident Nikolai Tichonow Tschernenko als neuen Generalsekretär vor. Tschernenko wurde dann vom Zentralkomitee als Nachfolger Andropows bestätigt. Andropows Protegé Gorbatschow übernahm Tschernenkos Funktion als Sekretär des ZK und wurde nach Tschernenkos Tod dann wiederum dessen Nachfolger.

Tschernenkos Regierungszeit fiel in eine Phase, in der das Verhältnis zwischen Ost und West nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan von 1979 und dem NATO-Doppelbeschluss einen neuen Tiefpunkt erreicht hatte. Die Spannungen manifestierten sich auch beim wechselseitigen Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles. Gegen den im November 1984 mit deutlicher Mehrheit wiedergewählten US-Präsidenten Ronald Reagan, der einen harten antikommunistischen Kurs verfolgte, wirkte Tschernenko völlig hilflos. Allerdings wurde in seiner Regierungszeit entschieden, in Genf Verhandlungen mit den USA über Rüstungskontrolle wieder aufzunehmen. Die Verhandlungen begannen allerdings erst nach Tschernenkos Tod. Die Regierungskontakte mit den USA wurden deshalb wieder aufgenommen. Außenminister Andrei Gromyko reiste daher noch vor Reagans Wiederwahl 1984 zu einem Treffen mit ihm in die USA und vereinbarte die Wiederaufnahme der Genfer Abrüstungsverhandlungen mit seinem US-Kollegen George Shultz im Januar 1985. Gorbatschow-Biograph Christian Schmidt-Häuer schreibt, Tschernenko habe mit Gorbatschow die Wiederannäherung an die USA unterstützt. In der gleichen Woche – im September 1984 –, in der das Politbüro die Entsendung Gromykos in die USA beschloss, wurde der Kritiker dieser Politik, Generalstabschef Nikolai Ogarkow, seines Postens enthoben. Viel spricht dafür, dass das Politbüro in jener Sitzung im September 1984 – also während der Regierungszeit Tschernenkos – beschloss, den Dialog mit den USA wieder aufzunehmen und Ogarkow abzusetzen. Der einzige Verbündete Ogarkows in diesem Gremium, Politbüromitglied Grigori Romanow, ZK-Sekretär für Verteidigung und Befürworter einer „harten“ Außenpolitik, befand sich während jener Sitzung auf einer Auslandsreise.

Während Tschernenko in der Innenpolitik hilflos zwischen Dogmatikern und Reformern der KPdSU „hin- und herschwankte“ und – mit Ausnahme der Absetzung Ogarkows – keine Veränderungen in der sowjetischen Führungsspitze vorgenommen wurden (lediglich der Tod von Verteidigungsminister Dmitri Ustinow im Dezember 1984 führte zur Ernennung eines neuen Verteidigungsministers, der jedoch im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht Mitglied des Politbüros wurde), kam es unter Tschernenko ab September 1984 zu einer vorsichtigen Revision der konfrontativen sowjetischen Außenpolitik, die zum NATO-Nachrüstungsbeschluss geführt hatte, und einem Abbau der Spannungen. Sie hatten sich nach der Durchführung des NATO-Doppelbeschlusses im November 1983 – noch unter Andropow – erheblich verschärft. Wie sein Nachfolger Gorbatschow befürwortete Tschernenko, auch aus wirtschaftspolitischen Gründen (er lehnte eine Kürzung von Sozialprogrammen zugunsten des Verteidigungsetats ab), offenbar die Wiederannäherung an die USA und die Überwindung der beiderseitigen Spannungen. Er wollte zur Entspannungspolitik der 1970er Jahre zurückkehren. Diese Politik wurde dann jedoch erst unter Gorbatschow energisch in die Tat umgesetzt.

Wie sein Vorgänger Andropow war Tschernenko nur kurze Zeit Generalsekretär. Er starb bereits nach dreizehnmonatiger Amtszeit. Sein Nachfolger wurde Michail Gorbatschow.

Ehrungen

Tschernenko erhielt dreimal den Orden Held der sozialistischen Arbeit, viermal den Leninorden und dreimal den Orden des Roten Banners der Arbeit. Er wurde wie seine Vorgänger an der Kremlmauer beigesetzt. Die Stadt Scharypowo trug von 1985 bis 1988 seinen Namen.

Ursache: wikipedia.org

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        NameBeziehungGeburtTotBeschreibung
        1Albert  ChernenkoAlbert ChernenkoSohn06.01.193511.04.2009
        2
        Фаина ЧерненкоEhefrau
        3Anna  ChernenkoAnna ChernenkoEhefrau00.00.191300.00.2010
        4Semjons CvigunsSemjons CvigunsFreund28.09.191719.01.1982
        5Сергей  ТрапезниковСергей ТрапезниковFreund19.02.191212.03.1984
        6Alexander  BovinAlexander BovinArbeitskollege09.08.193029.04.2004
        7Jewgeni PrimakowJewgeni PrimakowArbeitskollege29.10.192926.06.2015
        8Сергей ЛапинСергей ЛапинArbeitskollege15.07.191204.10.1990
        9Alexei KossyginAlexei KossyginArbeitskollege21.02.190418.12.1980
        10Андрей ГречкоАндрей ГречкоArbeitskollege17.10.190326.04.1976
        11Nikolai SchtscholokowNikolai SchtscholokowArbeitskollege26.11.191013.12.1984
        12Wiktor TschebrikowWiktor TschebrikowArbeitskollege27.04.192301.07.1999
        13Andrei GromykoAndrei GromykoArbeitskollege18.07.190902.07.1989
        14Mihails SuslovsMihails SuslovsArbeitskollege21.11.190225.01.1982
        15Nikita KhrushchevNikita KhrushchevArbeitskollege15.04.189411.09.1971
        16Leonid BrezhnevLeonid BrezhnevArbeitskollege19.12.190610.11.1982
        17Михаил СоломенцевМихаил СоломенцевArbeitskollege
        18Nikolai  RõžkovNikolai RõžkovArbeitskollege28.09.192928.02.2024
        19Arvīds PelšeArvīds PelšeArbeitskollege07.02.189929.05.1983
        20Владимир  ДолгихВладимир ДолгихArbeitskollege05.12.192408.10.2020
        21Juri AndropowJuri AndropowArbeitskollege15.06.191409.02.1984
        22Jegor  LigatschowJegor LigatschowArbeitskollege29.11.192007.05.2021
        23Евгений  ТяжельниковЕвгений ТяжельниковArbeitskollege07.01.192815.12.2020
        24Georgi ArbatowGeorgi ArbatowArbeitskollege19.05.192301.10.2010
        25Michail  GorbatschowMichail GorbatschowArbeitskollege02.03.193130.08.2022
        26Вадим  МедведевВадим МедведевArbeitskollege29.03.1929
        27Jakow  RiabowJakow RiabowArbeitskollege24.03.192817.04.2018
        28Petras GriškevičiusPetras GriškevičiusArbeitskollege19.07.192414.11.1987
        29Pjotr    DemitschewPjotr DemitschewArbeitskollege, Bekanntschaft03.01.191810.08.2010
        30Nikolai   TikhonovNikolai TikhonovArbeitskollege14.05.190501.06.1997
        31Wladimir  SchtscherbitzkiWladimir SchtscherbitzkiArbeitskollege, Mitglieder der gleichen Partei17.02.191816.02.1990
        32Grigori RomanowGrigori RomanowArbeitskollege, Gegner07.02.192303.06.2008
        33Nikolai   OgarkowNikolai OgarkowArbeitskollege30.10.191723.01.1994
        34Fjodor KulakowFjodor KulakowArbeitskollege04.02.191817.07.1978
        35Александр РекунковАлександр РекунковBekanntschaft27.10.192002.05.1996
        36Олег ЕфремовОлег ЕфремовBekanntschaft01.10.192724.05.2000
        37Robert MaxwellRobert MaxwellBekanntschaft10.06.192305.11.1991
        38Valéry Giscard d'EstaingValéry Giscard d'EstaingBekanntschaft02.02.192602.12.2020
        39Gustáv HusákGustáv HusákBekanntschaft10.01.191318.11.1991
        40Jewgeni  TschasowJewgeni TschasowBekanntschaft10.06.192912.11.2021
        41Helmut SchmidtHelmut SchmidtBekanntschaft23.12.191810.11.2015
        42Владимир  МусаэльянВладимир МусаэльянBekanntschaft08.07.193928.09.2020
        43Alexei   LeonowAlexei LeonowBekanntschaft30.05.193411.10.2019
        44Anatoli DobryninAnatoli DobryninMitarbeiter16.11.191906.04.2010
        45Nikolai Jefimowitsch KrutschinaNikolai Jefimowitsch KrutschinaMitarbeiter14.05.192826.08.1991
        46Сергей МедуновСергей МедуновMitglieder der gleichen Partei, Gleichgesinnte04.10.191526.09.1999
        47Петр МашеровПетр МашеровMitglieder der gleichen Partei13.02.191804.10.1980
        48Wojciech  JaruzelskiWojciech JaruzelskiGleichgesinnte06.07.192325.05.2014
        49Тодор ЖивковТодор ЖивковGleichgesinnte07.09.191105.08.1998
        50Yuri  LyubimovYuri LyubimovGegner30.09.191705.10.2014
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