Wojciech Jaruzelski
- Geburt:
- 06.07.1923
- Tot:
- 25.05.2014
- Zusätzliche namen:
- Wojciech Jaruzelski, Vojcehs Jaruzeļskis, Wojciech Jaruzelski, Wojciech Witold Jaruzelski
- Kategorien:
- , Edelmann, General, Kommunist, Minister, Opfer der Repression (Völkermord) des sowjetischen Regimes, Politiker, Premierminister, Präsident , Soldat, Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs
- Nationalitäten:
- pole
- Friedhof:
- Warszawa, Powązki Military Cemetery
Wojciech Witold Jaruzelski [ˈvɔjtɕɛx ˈvʲitɔlt jaruˈzɛlskʲi](* 6. Juli 1923 in Kurów bei Lublin[1] † 25. Mai 2014 in Warschau) war ein polnischer Politiker und General. Er war von 1981 bis 1989 Parteichef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, von 1981 bis 1985 Ministerpräsident der Volksrepublik Polen und von 1985 bis 1990 das Staatsoberhaupt von Polen (Staatsratsvorsitzender der Volksrepublik Polen vom 6. November 1985 bis 19. Juli 1989 und Staatspräsident vom 19. Juli 1989 bis 22. Dezember 1990).
Leben
Jaruzelski stammte aus einer Familie des katholischen Kleinadels und wuchs in der Nähe von Białystok im heutigen Nordosten Polens auf. Seine Schulzeit verbrachte er im Warschauer Marianeninternat Bielany. Nach dem deutschen Einmarsch in Polen 1939 floh die Familie nach Litauen und wurde sodann im Juni 1941 von den einrückenden sowjetischen Truppen verhaftet und ins Altaigebirge deportiert. Jaruzelski und sein Vater hatten Zwangsarbeit zu leisten. Später schloss sich Jaruzelski im Juli 1943 der Berling-Armee in der Sowjetunion an, kämpfte im Zweiten Weltkrieg und wurde nach Kriegsende an der Polnischen Infanteriehochschule und der Generalstabsakademie ausgebildet. Während der Zeit der Zwangsarbeit erlitt er eine Schädigung der Augen, weshalb er später in der Öffentlichkeit meist eine dunkle Brille trug.
Er trat 1947 der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei PZPR, der vormaligen Polnischen Kommunistischen Partei, bei. 1956 wurde er General, 1964 Mitglied des ZK der PZPR und 1968 schließlich Verteidigungsminister. Ebenfalls 1968 war er führend beteiligt an der „Säuberung“ der polnischen Armee im Rahmen der antisemitischen Hetzkampagne Mieczysław Moczars sowie am Einmarsch der Staaten des Warschauer Pakts zur Beendigung des „Prager Frühlings“.
Im Jahr 1981, als Lech Wałęsas Gewerkschaft Solidarność begann, nationale und internationale Bekanntheit zu erlangen, wurde Jaruzelski am 11. Februar Ministerpräsident Polens und am 18. Oktober, als Stanisław Kania nach Kritik an seiner Parteiführung während einer ZK-Tagung zurückgetreten war, dessen Nachfolger als Erster Sekretär der PZPR. Am 13. Dezember verhängte er das Kriegsrecht, um den wachsenden Einfluss der Solidarność zu brechen und weil diese für den 17. Dezember Massendemonstrationen geplant hatte. Die Gewerkschaft wirkte jedoch im Untergrund weiter, musste im April 1989 wieder anerkannt werden und gewann am 4. Juni die maximale Anzahl der ihr in den teilweise freien Wahlen zugestandenen Plätze.
In den Jahren von 1985 bis 1989 war Jaruzelski Staatsratsvorsitzender Polens, ab 1989 bis 1990 aufgrund eines Kompromisses mit der Opposition der 1. Staatspräsident von Polen. Seine Wahl am 19. Juli 1989 geschah mit einer Stimme Mehrheit. Sein Amtsnachfolger wurde schließlich Lech Wałęsa.
Die Debatte über seine Rolle ist weiterhin lebhaft. Als Pensionär in Warschau nimmt Jaruzelski daran regen Anteil. Insbesondere ist umstritten, inwieweit die Verhängung des Kriegsrechts 1981 durch Druck seitens der Sowjetunion bedingt war. Aus Moskauer Sicht soll eine Zuspitzung der Lage in Polen nicht weiter hinnehmbar gewesen sein und hätte schlimmstenfalls ein Eingreifen wie 1968 in der ČSSR oder 1956 in Ungarn zur Folge gehabt: Vor diesem Hintergrund stellte die Verhängung des Kriegsrechtes durch Jaruzelski die „nationale Lösung des polnischen Problems“ dar. Des Weiteren wird heftig diskutiert, ob die friedliche Machtübergabe ab 1989 durch Jaruzelski mit betrieben wurde oder ob dieser sie ausschließlich aufgrund des inneren (Solidarność) und äußeren Drucks (Perestroika in der UdSSR) geschehen lassen musste.
Jaruzelski entschuldigte sich im August 2005 während einer öffentlichen Diskussionsrunde in Prag für die Beteiligung der polnischen Armee an der Beendigung des „Prager Frühlings“.
Gegen Jaruzelski, Czesław Kiszczak (damals Leiter des militärischen Sicherheitsdienstes), Stanisław Kania (ehemaliger Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei) und sechs andere damals Verantwortliche des Militärrats der Nationalen Errettung ist am 17. April 2007 am Bezirksgericht Warschau ein Verfahren eröffnet worden. Staatsanwälte des für die Aufarbeitung nationalsozialistischer und kommunistischer Verbrechen zuständigen Instituts für Nationales Gedenken (IPN) in Kattowitz haben zuvor zweieinhalb Jahre lang gegen die Angeklagten ermittelt, und am 31. März 2006 wurde Anklage wegen kommunistischer Verbrechen gegen ihn erhoben. Jaruzelski, der am 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht verhängt hatte, droht im Falle einer Verurteilung wegen „Leitung einer verbrecherischen Organisation“ eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
Im Februar 2008 wurde bekannt, dass Jaruzelski schwer erkrankt war. Wegen einer schweren Lungenentzündung und Herzproblemen wurde er in einem Warschauer Militärkrankenhaus behandelt.
Im November 1997 wurde bekannt, dass General Jaruzelski vor Ausrufung des Kriegsrechts im Jahre 1981 bei der Sowjetunion um militärisches Eingreifen im Notfall gebeten hatte. Im Dezember 2009 wurde dies erneut thematisiert, weil es Hochverrat bedeuten und eine wichtige Rolle im seit September 2008 laufenden Gerichtsverfahren gegen Jaruzelski, in dem seine Verantwortung an den Kriegsrechtsverbrechen geklärt werden soll, spielen könnte. Im März 2011 wurde bei ihm ein Lymphom diagnostiziert.
Ehrungen
- 1967: Kommandeurskreuz des belgischen Kronenordens
- Orden Polonia Restituta (Ritterkreuz)
- 1968, 1983: Leninorden
- 1973: Orden der Oktoberrevolution
- 1975: Scharnhorst-Orden
- 1976: Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
- 1983: Karl-Marx-Orden
- 1983: bulgarischer Georgi-Dimitrov-Orden
- 1983: kubanischer José-Martí-Oden
- 1987: Großkreuz des griechischen Heiligen-Erlöser-Ordens
- 1989: Offizier der französischen Ehrenlegion
- 1989: Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik
- 1989: Collane des Finnischen Ordens der Weißen Rose
Ursache: wikipedia.org, news.lv
Keine Orte
Name | Beziehung | Beschreibung | ||
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1 | Barbara Jaruzelska | Ehefrau | ||
2 | Tadeusz Gajcy | Mitschüler | ||
3 | Stanisław Kociołek | Arbeitskollege | ||
4 | Jegor Ligatschow | Arbeitskollege | ||
5 | Elena Ceaușescu | Bekanntschaft | ||
6 | Nicolae Ceaușescu | Bekanntschaft, Gleichgesinnte | ||
7 | Jassir Arafat | Bekanntschaft | ||
8 | Anna German | Bekanntschaft | ||
9 | Robert Maxwell | Bekanntschaft | ||
10 | George Bush | Bekanntschaft | ||
11 | Валентина Парсаданова | Bekanntschaft | ||
12 | Margot Honecker | Bekanntschaft | ||
13 | József Antall Jr. | Bekanntschaft | ||
14 | Helmut Schmidt | Bekanntschaft | ||
15 | Michail Gorbatschow | Bekanntschaft | ||
16 | Prince Philip, Duke of Edinburgh | Bekanntschaft | ||
17 | Jacques Chirac | Bekanntschaft | ||
18 | Gustáv Husák | Bekanntschaft | ||
19 | Adam Kowalik | Mitarbeiter | ||
20 | Michał Janiszewski | Mitarbeiter | ||
21 | Władysław Jabłoński | Mitarbeiter | ||
22 | Czesław Kiszczak | Mitarbeiter | ||
23 | Marcin Nurowski | Mitarbeiter | ||
24 | Josip Broz Tito | Gleichgesinnte | ||
25 | János Kádár | Gleichgesinnte | ||
26 | Банзай | Gleichgesinnte | ||
27 | Juri Andropow | Gleichgesinnte | ||
28 | Konstantin Tschernjenko | Gleichgesinnte | ||
29 | Erich Honecker | Gleichgesinnte | ||
30 | Leonid Brezhnev | Gleichgesinnte | ||
31 | Władysław Gomułka | Gleichgesinnte |
10.02.1940 | Deportation of Poles from Soviet occupied Polish territories
On 10th February 1940 the machinery of terror and national genocide started in territories of Poland, occupied by Soviet Union
29.06.1940 | USSR began the third wave of deportations from Polish eastern borderlands occupied by the Soviets on Sept. 17, 1939
28.04.1947 | Operation Vistula. 141,000 Ukrainians deported
01.11.1955 | Beginning of Vietnam War
16.07.1968 | Varšavas Pakta valstis izsaka ultimātu Čehoslovākijai
20.08.1968 | The Prague Spring. Warsaw Pact countries invades Czechoslovakia
The Prague Spring (Czech: Pražské jaro, Slovak: Pražská jar) was a period of political liberalization in Czechoslovakia during the era of its domination by the Soviet Union after World War II. It began on 5 January 1968, when reformist Alexander Dubček was elected First Secretary of the Communist Party of Czechoslovakia (KSČ), and continued until 21 August when the Soviet Union and other members of the Warsaw Pact invaded the country to halt the reforms.
11.12.1970 | Aufstand vom Dezember 1970 in Polen
Der Aufstand vom Dezember 1970 in Polen war ein Arbeiteraufstand vom 14. bis 22. Dezember 1970 in der Volksrepublik Polen; es kam zu Streiks, Massenkundgebungen, Demonstrationen in Gdingen, Danzig und Stettin. Ausgelöst wurden die Unruhen durch plötzliche drastische Preiserhöhungen für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs.
14.12.1970 | Grudzień 1970: robotnicy Stoczni Gdańskiej odmówili podjęcia pracy i wielotysięczny tłum przed południem udał się pod siedzibę Komitetu Wojewódzkiego PZPR w Gdańsku
Grudzień 1970, wydarzenia grudniowe, rewolta grudniowa, wypadki grudniowe, masakra na Wybrzeżu – protesty robotników w Polsce w dniach 14-22 grudnia 1970 roku (demonstracje, protesty, strajki, wiece, zamieszki) głównie w Gdyni, Gdańsku, Szczecinie i Elblągu, stłumione przez milicję i wojsko.
31.05.1972 | Ričards Niksons apmeklē Poliju. Viņš bija 1. ASV prezidents, kurš apmeklēja Poliju
19.03.1981 | Bydgoszcz events
Bydgoszcz events (Polish: wypadki bydgoskie) refers to a turning point in the early history of the Solidarity movement. Following the registration of Solidarity by the authorities of Poland in 1980, the farmers were also pushing for creation of a separate trade union, independent from the official system of power. The NSZZ RI Solidarność (Independent Self-Governing Trade Union of Individual Farmers Solidarity, also called Rural Solidarity) was created, but not legalized by the authorities. Because of that on March 16, 1981 in Bydgoszcz a strike was proclaimed.
12.12.1981 | Rada Państwa podjęła uchwałę o wprowadzeniu stanu wojennego
Stan wojenny w Polsce 1981–1983 – stan nadzwyczajny wprowadzony 13 grudnia 1981 roku na terenie całej Polskiej Rzeczypospolitej Ludowej, niezgodnie z Konstytucją PRL. Został zawieszony 31 grudnia 1982 roku, a zniesiono go 22 lipca 1983 roku. W trakcie jego trwania z rąk milicji oraz SB zginęło kilkadziesiąt osób.
13.12.1981 | Vojcehs Jaruzeļskis Polijā pasludina karastāvokli
Kara stāvoklis Polijā (Stan wojenny w Polsce 1981-1983) ilga no 1981. gada 13. decembra līdz 1983. gada 22. jūlijam
13.12.1981 | Kriegsrecht in Polen 1981–1983
Das Kriegsrecht in Polen 1981–1983 (polnisch stan wojenny für Kriegszustand) war eine Maßnahme des Regimes der Volksrepublik Polen unter Wojciech Jaruzelski, um die Demokratiebewegung um die Gewerkschaft Solidarność zu zerschlagen. Es war mit der Militarisierung von Verwaltung, Wirtschaft und Medien, der Aufhebung von Bürgerrechten sowie einer das ganze Land erfassenden Verhaftungs- und Repressionswelle verbunden.
04.06.1989 | Polish legislative election 1989
The Polish legislative election of 1989 was the tenth election to the Sejm, the parliament of the Polish People's Republic, and the first election to the recreated Senate of Poland. The first round took place on 4 June, right after the 1989 June 4th Beijing Tiananmen Square massacre in China, with a second round on 18 June. It was the closest thing to a free election in the country since 1928, and the first since the Communist Polish United Workers Party abandoned its monopoly of power in April.